Speichermedien für das Musikarchiv

[jbrown]

Einen wunderschönen guten Abend Zusammen!


Ich mache schon seit einigen Jahren Musik, und seitdem ich mit DAW´s arbeite, haben sich innerhalb von kürzester Zeit auch entsprechend grosse Archive mit endgültigem oder halbfertigem Musikmaterial sowie Backup Sicherungen gebildet, die ich seit Jahren mehr oder weniger auf mehreren 1 bis 2 Terrabyte grossen Festplatten hin- und herkopiere bzw. sichere.

Wie sichert Ihr Eure wertvollen Aufnahmen und Backups? Brennt ihr alles auf DVD´s oder archiviert Ihr einfach die fertig gemasterten Tracks auf Festplatten? Und vor allem, welches ist das sicherste Medium für ein grosses Backup, in Sachen Langlebigkeit?

 

[ambee]

Man sollte sich vom Gedanken verabschieden, Daten irgendwo über Jahre abzulegen. Backups müssen gepflegt werden, kosten Geld und sind ein ständiger Prozess. Das ist bei weitem nicht nur ein technisches, sondern zu einem großen Teil auch ein philosophisches Thema.
Dazu gibts massig Stoff und Leute die sich damit beschäftigen, zB: http://www.netzwelt.de/news/74043-backup-strategien-passende-backup-datentraeger.html

Ich persönlich besitze ein RAID5 4Bay-NAS mit 12TB, auf dem Daten ausgelagert werden, die ich aktuell nicht auf meinem System benötige.
Was ich davon wirklich behalten und sichern will wird vom NAS auf ein externes RAID1-USB3-Speichersystem übertragen.
Eventuell werde ich mir in Zukunft noch ein zweites anschaffen, welches dann rotierend mit dem in meiner Wohnung z.B. bei Familie oder Freunden gelagert wird.
Das ist für meine Ansprüche ein recht guter Kompromiss zwischen Sicherheit und Aufwand.

Ähnlich verfahre ich mit meinem System, täglich wird von den wichtigen Verzeichnissen meines Rechners automatisch eine Schattenkopie auf dem NAS abgelegt, welches einmal pro Woche auf das USB3-Raid übertragen wird. Zusätzlich wird einmal die Woche ein Image des kompletten Systems erstellt, so dass ich im Fall der Fälle nur eine neue Festplatte bespielen und mit den aktuellen Daten der letzten Schattenkopie ergänzen müsste.

 

[JazzPlayer]

Es gibt kein Speichermedium, für dessen Langlebigkeit ein Fachmann garantieren würde. Auch eine neue Festplatte kann dir nach 2 Monaten wegrauchen.
Da Schallplatten wohl nicht infrage kommen, kann man dir nur raten, deine Daten möglichst mehrfach zu sichern, d.h. alles Daten auf mindestens zwei verschiedenen Trägern zu speichern und diese mit der Zeit gegen Neue auszutauschen.

ambee hat dir aber schon ein Beispiel gegeben, wie man relativ sicher vor Datenverlust ist.

 

[Telefunky]

das sicherste Medium für Archivzwecke sind LTO-Bänder
für wirklich wichtige Daten inzwischen auch in einem 'bezahlbaren' Bereich angekommen
die Kopie Richtung Band ist schneller als eine normale Festplattenkopie, die angegeben Datenraten passen
(das Medium wird auch viel im Videobereich benutzt)
nach Kopie läuft üblicherweise ein verify, der natürlich extra Zeit kostet (iirc ca 50% der Kopieroperation)

wenn sowieso ein RAID in Aktion vorhanden ist sind die Daten dort aber relativ gut aufgehoben
ich würde grundsätzlich die kleinste Plattengrösse wählen - dh möglichst wenig Oberflächen = niedrige Temperatur
mit entsprechendem level für auto-recovery

cheers, Tom

 

[Basselch]

Hallo,

ich habe früher viel auf CD und DVD gesichert und bin gerade dabei, mit und mit die alten CD-Sicherungen auf externe Platten zu lesen, da wird dann auch gleich mal ausgemistet . Von der Strategie her fahre ich doppelt, nämlich mit NAS-Server im Netzwerk und einer physikalisch komplett getrennten externen Platte.

Viele Grüße
Klaus

 

[egonschmidt]

... guter Setup für Audio-PC (mit WIN) ist:


Intern 2 gleiche SATA Platten als STRIP-Set (Raid - für höheren Durchsatz)

Extern (eSata) eine kleine BOX (ohne RAID) mit der Kapazität des RAID, ideal hier nur eine Platte
(um die ggf auch in den Rechner einbauen können, oder mit anderem Controller zu betreiben)

wann Immer DU Sichern möchtest ??
=> externe eSata Platte dranhängen & Spiegel wird Syncronisiert

Sollte Intern was "abkacken" externer Spiegel dran & davon weiternachen

IDEALERWEISE hast noch die Selbe externe BOX (eSATA) nochmals,
und hängst Die auch ab und an ran => wird darauf gespiegelt

hast dann also 3 verschieene unabhängige Sicherunngen,

die Je nachdemn wie DU es machst, sogar jede Einzelne auch Boot-Fähig wäre, ...

=> G E I L !!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Es gibt kein Speichermedium, für dessen Langlebigkeit ein Fachmann garantieren würde. Auch eine neue Festplatte kann dir nach 2 Monaten wegrauchen.
Da Schallplatten wohl nicht infrage kommen, kann man dir nur raten, deine Daten möglichst mehrfach zu sichern, d.h. alles Daten auf mindestens zwei verschiedenen Trägern zu speichern und diese mit der Zeit gegen Neue auszutauschen.

ambee hat dir aber schon ein Beispiel gegeben, wie man relativ sicher vor Datenverlust ist.

...
=> gibt's Schon, .. nur halt NICHT in diesem Preis-Bereich

EMC Centera garantiert z.B. 20 Jahre lesen & Schreiben, ..

 

[JazzPlayer]

=> gibt's Schon, .. nur halt NICHT in diesem Preis-Bereich

EMC Centera garantiert z.B. 20 Jahre lesen & Schreiben, ..

Netter Marketing-Gag, denn ich bezweifle, dass die Firma schon hunderte dieser Systeme seit 20 Jahren im Testbetrieb laufen hat, um (statistisch) zuverlässige Aussagen über Ausfallraten etc. zu treffen. Soweit ich weiß, kann man bei CDs bis heute nicht genau sagen, wie lange eine hält, bevor mit Datenverlust zu rechnen ist. Jedenfalls hat uns der Prof. aus der angewandten Physik mit guten Argumenten dazu geraten, einfach mal wie früher Photo-Alben anzulegen. Jedes (digitale) elektronische oder magnetische System ist im Vergleich zu Papier recht fehleranfällig.
Und außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass die Daten von einem jetzt erstellen Archiv auch in 30 Jahren noch von Lesegeräten kompiliert werden können - es sei denn, man konvertiert alle paar Jahre in die aktuellen Standards um. Nur dann kann man auch auf Datenträger zurückgreifen, die vermutlich kürzere Lebensdauern haben und dafür mit mehrfachen Kopien sichern. Ist vermutlich viel günstiger.