Chor bei "Offenem Singen"

  • Ersteller Neelix2014
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Das kommt darauf an was du möchtest bzw. wie die akustische Situation aussieht.

Möchtest du eine Ortung zur Bühne haben, dann ist und bleibt das Delaysystem nur eine Stütze und du solltest das Delay auf den Punkt gleicher Lautheit zwischen Hauptsystem und Delay einmessen und das ist in aller Regel nicht der reine Abstand zwischen Hauptsystem und Delay, sondern ein Punkt irgendwo hinter dem Delay. Da helfen nur die Ohren.

Möchtest du einfach stumpf das Delay als quasi abgesondertes Hauptsystem und die Ortung ist egal, dann nimm den Abstand zwischen Hauptsystem und Delay.

Bei dem DCX kannst du die Entfernung direkt in m eingeben. Da brauchst du nix rechnen.

Sie zu, dass die beiden Delays auch auf einer Höhe sind und in dieselbe Richtung strahlen, wie auch das Hauptsystem. Ansonsten kann es zur akustischen Konfusion kommen.

Nach dem Einstellen auch unbedingt das gesamte Schallfeld abgehen und hören ob es Echos oder Interferenzen gibt.

Der Pegel der Delayline ist in der Regel max. 2/3 vom Pegel des Hauptsystems, sofern du eben noch irgendwie eine Ortung haben möchtest bzw. das Delay wirklich nur als Stütze dient. Ansonsten kannst du da auch Gas geben, um eben den Pegel aufzuholen.

Du siehst es gibt viele Arten und nur du vor Ort kannst entscheiden was zu tun ist. Das ist eben das Know How das man sich über die Jahre aufbaut.
 
Hallo,

also Ziel soll sein, dass die Moderationen auch im hinteren Teil noch gut verstanden werden... und ich möchte die Ohren der vorderen Reihen schonen.

Werde also vorne nicht voll aufdrehen und die 2. Reihe ebenfalls mit vermindertet Kraft anfahren.

Du siehst es gibt viele Arten und nur du vor Ort kannst entscheiden was zu tun ist. Das ist eben das Know How das man sich über die Jahre aufbaut.
Und irgendwann muss ich auch mal mit dieser Technik anfangen. Ich mach das ja nicht professionell und täglich. Aber die Anforderungen des Publikums ist auch bei solchen Veranstaltungen gestiegen. Früher hat man die sagt "Die machen das ehrenamtlich und drückt ein Auge zu, wenn etwas nicht perfekt läuft", heute wird man direkt zerrissen.

Was nehme ich am besten zum Probehören und Einstellen? Das allseits beliebte "rosa Rauschen"? Da ich hier Einzelkämpfer bin, muss ich selbst hören und Einstellen und dann immer zwischen Zuschauerbereich und Pult (aus Platzmangel 90° zur Bühne) laufen.
 
Das allseits beliebte "rosa Rauschen"?
Nee!
Letztlich ist die Anlage gut eingestellt, wenn der Zuhörer an jedem Punkt den Eindruck hat, der Sound würde von der Bühne bzw. aus den Frontboxen kommen. Zerstört wird dieser Eindruck, wenn Front und Delayline zeitlich nicht zueinander passen. Hören kannst du das am besten mit Musikmaterial, das nicht zu komplex ist und klare Impulse hat.
Wenn du kein Echo mehr hörst, bist du dem Ziel sehr nah. Im Zweifelsfall lass die Delayline lieber etwas zu spät, als zu früh kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Alternative zu Musik nehme ich auch ganz gern eine Sprachprobe. Das gibt es von verschiedenen Küsntlern auf manchen ihrer Alben (aus dem Stand fallen mir ein: Deep Purple, DMX, Stone Sour). Wenn das Risiko überschaubar ist, nicht damit erwischt zu werden, geht auch ein Hörspiel. Ich habe ja immer was von den drei Fragezeichen am Start ;)
 
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Wie meine Vorschreiber schon beschrieben haben. Du brauchst etwas mit Impulsen, ein Beat (Michael Jackson z.B.) oder eben reine Sprache. Nimm von mir aus den Nachrichtensprecher. Rauschen jeglicher Art ist zum Entzerren geeigent.

Um bei der Ortung zu bleiben... wie schon erwähnt brauchst du da den Punkt der gleichen Lautheit im Raum , an dem die Delayline auch was zu sagen hat. Dann eben auch der Pegel. Solange dieser nicht deutlich über dem der Hauptanlage liegt, ist eine Ortung nach vorne gegeben. Einfach mal ein wenig damit spielen.

Für die Moderation würde ich dem Delay ein wenig mehr gas geben, denn hier spielt es nicht so eine große Rolle woher das gesprochene Wort kommt. Da komtt es wirklich darauf an, dass die Leute etwas verstehen. Daher würde ich die Delay gar über einen AUX Weg fahren.

PS
Aber die Anforderungen des Publikums ist auch bei solchen Veranstaltungen gestiegen. Früher hat man die sagt "Die machen das ehrenamtlich und drückt ein Auge zu, wenn etwas nicht perfekt läuft", heute wird man direkt zerrissen.
Und eben deswegen würde ich ab da mir die Finger nicht mehr verbrennen und den Kollegen klar machen, dass ich das nicht leisten kann und sie daher bitte eine Fachfirma damit beauftragen sollen. Es wäre ja noch schöner, als dass man für uneigennütze Arbeit auch noch Schelte bekommt. Dann sollen die Damen und Herren eben mal sehen was das so kostet und bald wird sich dann zeigen, ob deine Arbeit nicht auch doch gewürdigt wird. Ansonsten hast du einen ruhigen Tag und stehst dir nicht die Füsse bei Kälte und Regen in den Bauch für nix und wieder nix.
Ich bin echt so was von durch mit diesen ehrenamtlichen Jobs, bei denen es eher ein blaues Auge gibt, als dass man auch etwas "benefit" hat. Glaub mir... in 80% der Fälle wirst du nur ausgenutzt, denn diejenigen, die so etwas anzetteln wissen ganz genau was sie da tun.
 
Also, ich traue mir schon zu diese Veranstaltung zu meistern. (und wenn das Wetter so eintritt, wie angesagt, dann fällt die quasi eh ins Wasser)

Anders sieht es da schon bei dem Musical aus, das unser Kirchenmusiker gerade einstudiert. Da spielen 3 studierte Musicaldarsteller in den Hauptrollen. Dazu zig kleinere Sprech- und Singrollen, sowie Band und Chor.

Theoretisch wüsste ich wohl so grob was nötig wäre, aber muss ein Profi ran. Also dafür die Anfrage kam, was wir an Komponenten haben, habe ich abgewunken. Mit unserem A&H PA-20 lässt sich das nicht leisten. Da brauchst dann ehr ne digitale Konsole, die dann auch Plugins für die nötigen Effekte und Klangkorrekturen bietet. Als nach freiwilligen Helfern gesucht wurde, habe ich angeboten bei technischen Sachen zu helfen (ich kenne nunmal die Örtlichkeiten und bei Auf- und Abbau mit anzupacken ist auch kein Problem. Bei der Gelegenheit kann man dann wieder was lernen.

Danke für die Unterstützung hier.

Hab mir eben den DXC2496 geholt und arbeite mich durch die Menüs. Habe mir mit der PC Software die gewünschten Routings zusammengeklickt. Jetzt muss ich nur noch meinen USB2Serial-Konverter finden und das in das Gerät überspielen. Dann sollte das wohl passen.
 
(und wenn das Wetter so eintritt, wie angesagt, dann fällt die quasi eh ins Wasser)
Oder wird, wegen der Nässe und der Kälte sowie der Regenschirme und anderer Mißlich- bzw. genaugenommen Unmöglichkeiten zu einer schweren traumatischen Erfahrung für Dich, die Dich für immer von solchen Jobs 1000 km fernhält ;) :D

Im Ernst: Du glaubst gar nicht, wie scharf manche auf Auftritte, egal bei welchem Wetter sind - und wie stur das Publikum (als Masse) sein kann, die wegen ein bißchen Regen weder wanken noch weichen, wenn sie sich es erst einmal vorgenommen haben, sich amüsieren zu wollen ;)

Was anderes sind Musiker, die wegen ihrer (eigenen) Instrumente Angst haben, daß sie durch die Nässe schaden nehmen könnten, doch das trifft bei Blechbläsern wohl nicht so ganz zu...
 
Na, jetzt bin ich aber mal gespannt wie du diese Aufgabe gemeistert hast.

2 Chöre und Posaunen auf einer kleinen open Air Bühne.
Gewürfelte Mikrofonauswahl
Versuche mit Kompressoren
Erste Erfahrungen mit Delaylines
Keine Bühnenprobe.
Das ganze als Ehrenamt

Oh Mann, schreib mal wie es Dir ergangen ist (ich kann es mir aber auch vorstellen)
 
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Hallo!

Hat funktioniert. Von den Gegebenheiten her, war es zwar nicht möglich Chor und die Instrumente so zu trennen, dass ich nur den Chor abnehmen konnte, aber es hat geklappt.
Waren knapp 400 Leute bei Regen da und ich habe keine Beschwerden gehört. Die Presse war voll des Lobes über die Veranstaltung. Soll nächtes Jahr wieder stattfinden.

Mit dem Delay muss ich noch etwas Erfahrung sammeln. Wahrscheinlich sind 10m auch zu gering, um wirklich eine Verzögerung zu hören.
 
10m sind ausreichend, um Verwirrung zu stiften, wenn die LS nicht delayed sind.
 
Delay-Line.
10 m richtig delayed sind etwa 30 ms. Ein durchaus spürbarer Wert.
Ich arbeite sehrt oft mit kleiner Delayline, besonders in Räumen mit schlechten akustischen Verhältnissen. Hierbei stelle ich den Wert erst einmal nach der Meterzahl ein. Für Sprache, Chor und jazzigen Darbietungen entferne ich die tiefen Frequenzen. Es reichen also kleine Boxen (10/2)
Die Delayline ist richtig eingestellt wenn das Gefühl entsteht, dass Main PA lauter wird, sobald am FOH die Delaylinebox zu horten ist, ist diese zu laut. Die Zuordnung der Darbietung bleibt also immer auf der Haupt PA. (nur wenn man in unmittelbaren Nähe der Delaybox sitzt wäre diese prominenter als die PA.
Man kann schnell ermitteln ob die Delayzeit richtig eingestellt ist:
Wenn man die Delayzeit langsam erhöht oder verringert so hört man die Box am FOH "lauter" werden. Bei richtiger Delyzeit ordnet man den Schall wieder der Main PA zu.
Das gleiche gilt bei großen Bühnen für Midfills am Bühnenrand.
Ist der FOH sehr weit von der Bühne , so habe ich meist einen kleinen Monitorlautsprecher am Platz der ebenfalls delayed ist. Dieser läuft während des Konzertes mit dem Haupt-Signal mit. So habe ich ein ähnliches Klangbild als befände ich mich weiter vorne.
 
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Sehr gut erklärt.
 
Ich habe aus platzgründen nicht die Möglichkeit mit dem FoH-Platz hinter die Delay-Line zu gehen.
Ich sitze neben/hinter dem Publikum und bekomme nur die Main-PA mit.

Das ist die einzige Möglichkeit die die Bühne aufzustellen, das Ordnungsamt und Feuerwehr nicht meckern können.
 

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Bei den Delayzeiten kann es durchaus auch etwas mehr als der berechnete Wert sein. Im Bereich 5-25ms mehr als der theoretische Wert kann man sich durchaus bewegen um eine bessere Ortung der Signalquelle bei der Main PA nach der Delayline zu erreichen. Das Ganze nennt sich afaik Haas-Effekt.
 
Das ist korrekt. Und würde sich eher im 25-30 ms Bereich bewegen als 5ms

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie richtest du die vorderen LS aus? Schräg richtung Hauswand oder gerade aus zum Publikum?
Letzteres wäre wegen Reflektionen an der Hauswand sinnreicher.
Verwendest du nur einen LS als Delay?
 
Die standen hauptsächlich richtung Sitzbänke, Straßenverlauf.

Eigentlich wollte ich 2 LS für Delay aufstellen, aber beim Aufbauen musste ich feststellen, dass ein LS kaputt ist. [Kommt hat davon wenn jeder an die Sachen drankommt, und sich dann nicht traut zu sagen, dass etwas kaputt gegangen ist]

Daher musste jetzt ein LS reichen, dem habe ich dann ein Summensignal gegeben.

Daher jetzt auch diese Anfrage: https://www.musiker-board.de/threads/neue-lautsprecher-gesucht.599859/
 
So, die Veranstaltung hat dieses Jahr zum zweiten Mal stattgefunden. Sind etwa 700 Leute gekommen. Also scheint meine Strategie aufgegangen zu sein.

Aber dafür hat mich der Posaunenchor dieses Mal überrascht. Letztes Jahr haben die mir den Chor komplett übertönt, dieses Jahr scheinen sie gelernt zu haben. Da war ich fast froh, dass sie zumindest teilweise mit auf den Chormikros waren, die hinter ihnen stehen, sonst wären die ab der Delay-Line nicht mehr zu hören gewesen.

Dafür war der Männerchor dieses Mal deutlich kräftiger und wunderbar abnehmbar. Immer was Neues.
 
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