Blättchen für Anfänger

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lowry
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In den Saxophonschulen (Dirko Juchem etc.) wird empfohlen ein weiches Blatt zu nehmen (1,5 bis max 2)
Ich habe mit dem Tenorsax die Erfahrung gemacht, dass eine Stärke von 2,5 sauberere Töne hervorbringt.
Ausserdem habe ich ein Fiberreed von Harry Hartmann, Stärke M (2,5). Ich bin damit sehr zufrieden.
Ich habe den Eindruck, dass die Fiberreed-Blätter leichter ansprechen.
Entgegen der Empfehlung beim Kauf (Stärke 2 Holz) habe ich mir das Fiberreed gekauft.
Fiberreed ist also auch was für Anfänger.
 
Eigenschaft
 
Fiberreed ist also auch was für Anfänger.
Natürlich eignen sich Kunststoffblätter für Anfänger. Im Gegensatz zu Holzblättern sprechen die jeden Tag exakt gleich an und können daher gerade am Anfang die Sicherheit bieten, dass es NICHT am Blatt liegt, wenn der Ton nicht kommt.

Das Problem ist eher, dass die Blätter im Verhältnis zu Holz Blättern sehr teuer sind und man als Anfänger mit der nötigen Blattstärke noch unsicher ist. In den ersten paar Wochen und Monaten kann auch der Wunsch nach einem festeren Blatt kommen. Kunststoffblätter können daher gerade am Anfang ziemlich ins Geld gehen.
 
In den ersten paar Wochen und Monaten kann auch der Wunsch nach einem festeren Blatt kommen. Kunststoffblätter können daher gerade am Anfang ziemlich ins Geld gehen.
+1. Gerade am Anfang macht man ja riesen Schritte, da kann's schon sein, dass du innerhalb eines halben Jahres 3 verschiedene Blattstärken benötigst. Wenn man sich dann durch den hohen Anschaffungspreis an das Fiberreed gebunden fühlt, kann das ein Hemmnis sein. Auch blöd, wenn man ein Fiberreed herumliegen hat, das man dann im weiteren Verlauf seiner Saxophonistenkarriere nie wieder spielt. (Kaum jemand kann nach ein paar Jahren was anfangen, mit den Blättern auf denen er zu spielen begonnen hat.)

Wenn einen finanzielle Überlegungen in dieser Preisklasse nicht berühren, spricht natürlich nichts dagegen.
 
Ich habe zuerst verschiedene Holzblätter ausprobiert, auch da habe ich Unterschiede zwischen den verschiedenen Herstellern bemerkt, Vandoren fand ich am besten.
 
Ein Blatt muss immer zum Mundstück passen. Offene Mundstücke spielt man mit weicheren Blättern als geschlossenere. Anfängermundstücke sind eher geschlossen und man braucht daher schon eine gewisse Stärke. Auf einem Yamaha 4C kann man ohne weiteres mit 2,5er Blatt anfangen.

Die selbe Blattstärken-Ziffer kann bei verschiedenen Herstellern unterschiedlich stark sein. Aufpassen.
Es gibt Vergleichstabellen: http://www.saxophon-service.de/shop/index.htm

Fiberreed habe ich probiert und fand sie für ihre Ziffer extrem leicht. Die eigentliche Sensation war für mich damals, dass ein Kunststoffblatt grob nach Saxophon klingen kann. Soundmäßig fand ich es nicht mehr als "gut". Gerade bei Schwingungserzeuger will ich aber nicht nur gut, sondern nahezu ideal. Kraftvoll, charaktervoll, gut kontrollierbar.

Auf absolut keinen Fall würde ich einem Anfänger ein Kunststoffblatt empfehlen!!! (Ich muss mich zügeln noch mehr Ausrufezeichen zu benutzen.)

Der Umgang mit Blättern gehört zum Know-How, dass jeder Saxophonist haben muss. Muss! Wenn man nicht weiß welche Klangmöglichkeiten Holzblätter im vergleich zu Kunststoffblättern bieten, wie soll man dann feine Nuancen in seinen Sound bekommen?

Na klar ... ein Profi klingt auch auf einem Blatt gut, dass nicht 100% ist. Und er kann auch ohne gute Klangfarbe immer noch effektvoll Spielen und so einen Zuhörer beeindrucken. Aber ein Anfänger muss unbedingt lernen mit Holzblättern umzugehen. All unsere großen Vorbilder haben Holzblätter gespielt. Alle stereotypen Saxophonsounds dieser Welt sind Holz-Sounds.
 
All unsere großen Vorbilder haben Holzblätter gespielt. Alle stereotypen Saxophonsounds dieser Welt sind Holz-Sounds.
Und schliesslich ist die "Kanne" ein Holz- und nicht ein Plastikblasinstrument. :p
 
Auf absolut keinen Fall würde ich einem Anfänger ein Kunststoffblatt empfehlen!!! (Ich muss mich zügeln noch mehr Ausrufezeichen zu benutzen.)

Der Umgang mit Blättern gehört zum Know-How, dass jeder Saxophonist haben muss. Muss! Wenn man nicht weiß welche Klangmöglichkeiten Holzblätter im vergleich zu Kunststoffblättern bieten, wie soll man dann feine Nuancen in seinen Sound bekommen?

Ich würde nicht auf die Idee kommen, einem Anfänger Kunstoffblätter zu empfehlen... aber ich würde auch nicht unbedingt abraten. Vorausgesetzt jemand ist gewillt, Zeit und Geld zu investieren, um ein Blatt zu finden, das gut funktioniert. Denn darum geht's am Anfang: Problemloses Ansprechen, möglichst gute Kontrollierbarkeit, Konstanz. Das können Kunststoffblätter bestimmt bieten.

Damit dann Daumen mal Pi ein Jahr lang ordentlich üben, bei Bedarf eine halbe Stärke rauf gehen, aber nicht allzu viel wechseln und experimentieren. Wenn man dann langsam anfängt, eine Vorstellung vom eigenen Sound zu entwickeln, und sich beginnt dieser anzunähern, muss (wird!) man sich dann umsehen, welches Blatt einen dabei am besten unterstützen kann.

Ich kann aber deine Erfahrung bestätigen, ich habe schon gute, aber noch keine großartigen Kunststoffblätter gespielt. Das ist nett und einfach, für meine Vorstellung von einem Saxophonsound aber nicht ausreichend. Im Munde eines Anfängers wird allerdings keines von beiden großartig klingen. :nix:
 
Knebi8 und chaos.klaus kann ich mich anschließen, ich würde auch Anfängern nicht unbedingt Kunststoffblätter empfehlen.

  • Ich sehe es mal von einer anderen Seite: Die meisten Anfänger haben schon bestimmte sound Vorstellungen wenn sie sich entschlossen haben ein Sax zu kaufen bzw zu erlernen. Ebenso häufig haben sie schon auf das equipment ihrer Favoriten geschielt. Dazu kommt noch die entsprechende einschlägige Werbung und schon entsteht ziemlich schnell der Glaube, wenn ich das nun auch alles habe und mich nicht allzu blöd anstelle bin ich längstens in einem Jahr der Meister.
  • Klappt dann mal einiges am Anfang nicht so wie gewünscht, es quietscht 3 Tage lang, die Lippen tun weh, bestimmte Töne klingen wie Schiffshupen usw. wird sofort die Ursache meist am Mundstück und den Blättern gesucht - kann sein - nach meiner Erfahrung liegt es eher an dem der reinbläst. Hier kommt wieder mein Apell - nix geht über einen guten Lehrer!!!
  • Er kann helfen begonnen bei der Mundstücksauswahl, welche Blätter, wie behandelt man sie, was macht man mit einem Blattabschneider, zu meiner Lehrzeit war noch der Schachtelhalm aktuell. Hat man all diese Erfahrungen einmal gemacht ist das eine gute Basis selbst einmal auf "Entdeckungsreise" zu gehen und sich mit der Vielfalt des Angebots auseinanderzusetzen. Es gibt weniger Entäuschung und in der Regel spart man auch noch Geld.
Ich habe hier schon mehrmals geschrieben, dass ich bisher noch kein Kunststoffblatt gefunden habe das mir wirklich gefällt, es mag auch ein Vorurteil sein aber ich muss mich einfach mit meinem equipment wohlfühlen.

Grüße

atrofent
 
Ich habe als absoluter Anfänger noch keine Sound-Vorstellung - es soll halt einigermassen klingen- d.h. der gespielte Ton sollte in der Tonhöhe dem Ton auf dem Keyboard entsprechen und nicht klingen wie eine Gießkanne. Das Fiberreed ist da für mich im Moment das Beste, das muss ja nicht so bleiben! Ich spiele erst drei Wochen(vor 40 Jahren!! hab ich mal ein bißchen gespielt) und bin froh, wenn ich ohne übermässiges Quietschen über die Runde komme. An einen bestimmten Sound zu denken ist noch in weiter Ferne. Als Oldie ist an zu große Sprünge nicht mehr zu denken.
 
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...es soll halt ...nicht klingen wie eine Gießkanne.
Positiv beschrieben, welcher Saxophonist gefällt dir vom Klang her am besten, wenn Du dich entscheiden müsstest?

Gruß Claus
 
Ich hab am Anfang alles an Blättern ausprobiert, was ich billig in der Krabbelkiste gefunden habe - und spiele auch heute noch alle möglichen Blätter querbeet. Bin überzeugt, dass das hilft auch mit 'schlechten' Blättern zurecht zu kommen und die Tonbildung verbessert. Plasteblätter waren mir lange zu teuer. Dann habe ich mir eines gekauft - um festzustellen, dass die schnell weicher werden. Inzwischen liegt es nur noch im Koffer.

Grüße,

Kokopelli
 
Dann habe ich mir eines gekauft - um festzustellen, dass die schnell weicher werden.
So unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich habe eher den Eindruck dass die Blätter im Gegensatz zu Holzblättern praktisch nicht zum Abschlaffen neigen. Ich spiele neben den Vandoren Blättern noch die Légère (classic und Signature). Bei mir sind das echte Dauerläufer.

Ich komme als Hobby Spieler im Musikverein aber auch mit einer Schachtel Holzblätter sehr lange aus. Vielleicht bin ich ja einfach weniger anspruchsvoll. So etwas wie ein "unbrauchbares" Blatt ist mir in den letzten 6 Jahren jedenfalls nicht untergekommen.
 
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Hallo Claus,
mir gefällt Max Greger, aber der ist ja ein Fossil. Andere kenn ich nicht beim Namen. Ich liebe den Big-Band-Sound allgemein, Glenn Miller vor allem.
Doch zum Thema:
Ich habe beim Tenorsax immer noch Probleme mit den tiefen Tönen, das wurde zwar mit dem Fiberreed bedeutend besser, nun liegt es sicher an mir.
Beim Altsax(gehört meiner Frau) habe ich die nicht (Fiberreed S)
 
Ich liebe den Big-Band-Sound allgemein, Glenn Miller vor allem.
Da wirst Du eine harte Zeit haben, wenn Du Dich mit dem Tenorsax diesem Sound annähern willst. Glen Miller war Posaunist und seine Arrangements erlangten dadurch Berühmtheit, dass er die Lead Stimme auf Klarinette verlagert hat.

Das mit den tiefen Tönen wird schon, die erfordern reichlich Übung.
 
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...mir gefällt Max Greger, aber der ist ja ein Fossil.
Was heißt schon Fossil - ich fand den auch gut, wenn auch etwas "rustikal". Vor wenigen Jahren gab es noch das bemerkenswerte Ereignis, dass man mit Max Greger, Hugo Strasser und Paul Kuhn drei Urgesteine swingender deutscher Unterhaltungsmusik auf der Bühne erleben konnte.

Deine Anwort lässt mich vermuten, dass Du noch nicht so sehr auf dein Lieblingsinstrument "eingehört" bist. Du könntest dir zur groben Orientierung nach und nach Musik von folgenden Musikern anhören, alles Tenorsaxophonisten:

Ben Webster youtube.com/watch?v=ARfoLSWfV0I
Lester Young youtube.com/watch?v=QzpGzqzn4Yw
Coleman Hawkins youtube.com/watch?v=zUFg6HvljDE
Stan Getz youtube.com/watch?v=pnxeKl-Kbqw
Sonny Rollins youtube.com/watch?v=gActLqZZX68
John Coltrane youtube.com/watch?v=pWTLqmV3-z4
Wayne Shorter youtube.com/watch?v=3XvJFW0DHbU
Dexter Gordon youtube.com/watch?v=AgVUGzrzJ20
Michael Brecker youtube.com/watch?v=jXe2C2TSkI8

Es gibt natürlich auch Rockmusik mit Tenorsaxophon:
Tim Cappello youtube.com/watch?v=dq4aOaDXIfY
Albie Donnelly youtube.com/watch?v=r5_ZkKY_XIU
Bobby Keys youtube.com/watch?v=2-PQKGW9ljk

Gruß Claus
 
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auch mir gefiel der Max und ich denke das ist absolut keine Schande, Sonny Rollins war auch einer meiner Favoriten.
Ziemlich schnell habe ich aber gemerkt es bringt mir wenig wenn ich versuche z.B. nur Greger zu kopieren, einen so klaren Ton und dieses Vibrato von Stan Getz oder die fast gehauchten Töne von Hawkins, es war die Mischung die es mir angetan hatte und daraus meinen eigenen sound zu finden. Das hat gedauert, ich kann sagen Jahre aber ich war und bin zufrieden. Ein Superstar bin ich nicht geworden, da gehören noch ein paar andere Dinge dazu. ;)

Auch kannst du dir einmal überlegen wo und was du zukünftig spielen möchtest oder daie Gelegenheit dazu da ist. Im MV in einer bigband, einer Combo oder zu Hause im Keller.
Ich sage das mit der Erfahrung, dass bei uns im MV schon Saxisten spielen wollten wie Albie Donnelly, das ging da nicht und in der Bigband auch nicht. Als Solist, ja wäre möglich, aber im Satz eher nicht, es waren Leute dabei die konnten und wollten sich umstellen aber es gab auch andere für die war der Keller das Richtige.

Zu deinen tiefen Tönen: sie werden kommen, es braucht seine Zeit bis der Automatismus zugeschlagen hat und wechsel nicht zu schnell das Blatt oder das Mundstück wenn etwas nicht gleich klappt - durchhalten!:D

Grüße

atrofent
 
Schöne Aufzählung, Claus! So punktgenau könnte ich wohl die wichtigsten Trompeter nicht benennen. :D

Trotzdem, wenn's um Big Band-Tenor geht, darf man einen nicht vergessen:


Leider zum Schluss abgeschnitten! :eek: Aber die 8 Minuten Solo sind auch so beeindruckend! Hammer Sound!
 
Beim schnellen "aus dem Ärmel geschüttelt" wurden sicher einige namhafte Saxer vergessen, z.B. unter anderem auch Joe Henderson. In den 80ern konnte ich ihn bei einem Konzert in Bonn erleben.

 
Danke für die Videovorschläge und die Ratschläge. Mundstück oder Blatt werde ich jetzt nicht mehr wechseln, jetzt liegts an mir.
Ich werde wohl noch lange im Keller zu CDs spielen, vielleicht finde ich mit der Zeit auch Gleichgesinnte. Im MV mitzuspielen wäre was, aber das dauert noch einige Zeit.
Das Schöne bei Blasinstrumenten ist, dass man mit anderen zusammen spielen Kann.
Mit der Orgel, von der ich komme, ist man Einzelkämpfer.
 
Da wir nun bei den Blättern sind:
Welche Fehler kann man beim Montieren machen ?
 

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