Geschwindigkeitslimit nur psychisch bedingt?

Hm, ja schwierig zu formulieren. Ich denke halt, dass die gute Haltung ein Nebenprodukt von spielerischem Fortschritt ist. Du kannst Malmsteen nicht mit 3 Fingern und Daumen überm Griffbrett spielen. Ich verstehe natürlich auch deine Sichtweise und sehe auch, dass meine Aussage vielleicht etwas komisch klingt. Ist vielleicht so wie mit der Henne und dem Ei. Der Fortschritt durch die Haltung oder die Haltung durch den Fortschritt. Oder doch gleichzeitig?
:gruebel:
 
Das sehe ich leider ganz anders. Ich kenne diese Ansicht und halte diese aus meiner Warte als Unterrichtender für schlicht und ergreifend falsch. Der spielerische Fortschritt ist das Produkt guter Technik, welche die Haltung miteinschließt.
Diese als Nebenprodukt zu verstehen, was dann wenn man lange genug spielt sozusagen von alleine kommt, ist mitunter sogar gefährlich.
Dein Beispiel würde voraussetzen, dass man so unglaublich selbstreflektiert und kritisch ist, dass man alle Irrwege immer sofort wahrnimmt und selbst in der Lage ist, die richtigen Operatoren (Haltung, Technik, Handgelenkskrümmung) zu wählen, um den Problemraum (schneller/sauberer/präziser spielen wollen) zu lösen. Wie soll ein Lerner, möglicherweise ein Anfänger, dazu in der Lage sein? Diese Form der Selbstüberschätzung begegnet mir immer wieder unter Schülern, die lange komplett autodidaktisch unterwegs waren und irgendwann nicht mehr weiterkamen. Die hätten auch noch 20.000 Stunden die Spinne üben können und es wäre nichts passiert.

Nichts für ungut, ich will nicht überheblich oder pampig erscheinen und lasse jedem seine Meinung. Aber ich denke bei allen Vorzügen des heutigen gratis Internetlernangebots sind solche Mythen die Schattenseiten. Ein guter Lehrer kann dadurch nicht ersetzt werdern und erspart mitunter viel Frust.
 
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Du wirkst nicht überheblich und pampig, keine Angst.
Ich war mir nicht so im klaren, dass das hier nicht nur eine Plauderrunde ist, sondern hier natürlich auch Anfänger lesen bzw. Leute, die durch falsche Technik noch einiges verhunzen können.

Es ist nur so, dass ich mich zu erinnern versuche, wie ich es gelernt habe. Klar, so heftig wie Michael Angelo Batio spiele ich immer noch lange nicht, aber ich bin durchaus da, wo ich sagen kann, ich habe gute Technik.
Die E-Gitarre kam bei mir auch erst später dazu, ich saß in der Grundschule schon mit Konzertgitarre auf der Bühne und hatte sehr viel Unterricht, eben auch was Haltung angeht. Ich spiele z.B. auch E-Gitarre zu Hause mit Fußstütze und auf dem linken Oberschenkel. D.h. ich musste bei der E-Gitarre nicht auf den Daumen achten, den kleinen Finger oder dass man nicht zu sehr von der Seite greift.

Ich finde aber, dass man sich eine falsche Haltung zwar angewöhnen kann, aber sie auch wieder verliert, wenn man sich anspruchsvolleren Materialien zuwendet.
"Falsch" ist vielleicht nicht das richtige Wort, eher "unvorteilhaft".

Z.B. hat Miguel Marquez hier doch Videos von den Capricen hochgeladen.
Sperre doch mal jemanden mit schlechter Technik in eine Zelle und sag ihm, er darf erst wieder raus, wenn er ein bestimmtes Caprice kann.
Wenn er es kann, wird es dann ähnlich aussehen wie bei Miguel, weil sich solche Läufe eben nur mit guter Technik spielen lassen.
Das ist der Standpunkt, den ich versuche, deutlich zu machen.

Ich sehe aber schon, dass ich hier vielleicht nicht die beste Anlaufstelle bin. Ich denke mal, dass das, was sich bewährt hat, für Anfänger am besten ist (was auch immer das dann im Einzelnen ist).
Gruß
 
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Ich finde aber, dass man sich eine falsche Haltung zwar angewöhnen kann, aber sie auch wieder verliert, wenn man sich anspruchsvolleren Materialien zuwendet.
"Falsch" ist vielleicht nicht das richtige Wort, eher "unvorteilhaft".

Z.B. hat Miguel Marquez hier doch Videos von den Capricen hochgeladen.
Sperre doch mal jemanden mit schlechter Technik in eine Zelle und sag ihm, er darf erst wieder raus, wenn er ein bestimmtes Caprice kann.
Wenn er es kann, wird es dann ähnlich aussehen wie bei Miguel, weil sich solche Läufe eben nur mit guter Technik spielen lassen.
Das ist der Standpunkt, den ich versuche, deutlich zu machen.

Das ist natürlich eine legitime Perspektive. Problem dabei: die vielen Spieler(innen), die eben nie solche Capricen lernen, einfach weil sie nie merken oder verstehen, dass es eher an der falschen Technik und nicht an körperlichen Grenzen oder Einschränkungen liegt. Wer letztlich solche Sachen spielen kann, wird vermutlich eine ganz gute Technik haben, das Problem sind ja eher die vielen anderen, bei denen es einfach nicht Klick macht und die daher nicht vorankommen.
 
Du wirkst nicht überheblich und pampig, keine Angst.
Ich war mir nicht so im klaren, dass das hier nicht nur eine Plauderrunde ist, sondern hier natürlich auch Anfänger lesen bzw. Leute, die durch falsche Technik
Sperre doch mal jemanden mit schlechter Technik in eine Zelle und sag ihm, er darf erst wieder raus, wenn er ein bestimmtes Caprice kann.
Wenn er es kann, wird es dann ähnlich aussehen wie bei Miguel, weil sich solche Läufe eben nur mit guter Technik spielen lassen.
Das ist der Standpunkt, den ich versuche, deutlich zu machen.

Die Idee mit der Zelle würde für viele Life without Parole bedeuten. Wieso soll man einfach so eine bessere Technik bekommen? Was ich eher beobachte ist dass sich viele von einer Sackgasse in die nächste begeben, indem sie plötzlich die Haltung so komisch ändern, dass Sie von 100 auf 120 kommen, aber dann dort wieder Schluss ist weil es an etwas ganz anderem liegt. Mitunter führt dies sogar zu Gesundheitsschäden.
Es gibt natürlich nicht die eine richtige Technik, ein bluegrasser pickt anders als ein metaller, aber es gibt gewisse Grundlagen und Prinzipien die man gezeigt bekommen kann.
Und mit verlaub, miguel spielt schon sehr sehr gut, aber mitnichten ist seine Technik komplett, z.b. machen die Finger der linken Hand viel zu weite Wege. Aber ich denke er hat das knowhow dies selbst zu merken oder weiß es wahrscheinlich schon. Gruß
 
Hey, ich wollt mal kurz wissen, bei welcher Geschwindigkeit spielt ihr noch sauber Downstrokes?

Ich häng grad bei 16tel Downstrokes und ca. 90 Bpm fest, ab der Geschwindigkeit werd ich schwammig. Wie schnell spielt ihr? :-/.
 
Ohne die anderen gelesen zu haben. Fortschritte kommen häufig schubweise. D.h. nach einer Zeit der (scheinbaren) Stagnation kommt dann der Sprung. Wenn man sich ein bestimmtes Ziel herbeiwünscht und meint es durch hartes Üben erreichen zu können, fährt man häufig fest. Mehr bringt häufig nicht mehr. Richtiges Üben ist eine Sache, die viele Komponenten enthält. Am besten übt immer der leicht Naive. Derjenige, der noch keine Erwartungen hat, derjenige der ein realistisches Ziel ohne großen Ehrgeiz erreichen möchte und ohne dass viel davon abhängt. Diese Naivität haben häufig Anfänger. Das ist ein Grund, warum bei Anfängern die Lernkurve so steil ist.

Ich rate Dir deshalb den Mut zu haben, Sachen mal bei Seite zu legen, auch wenn sie gerade nicht klappen. Wichtiger ist: Sachen nachzuspielen oder selbst zu entwickeln, die Spaß machen und auf die Du neugierig bist, sich einen guten Lehrer zu suchen und viel, viel mit anderen zu spielen. Nehme Dir eine Stunde am Tag Zeit für die Gitarre. Mehr ist nicht zwingend erforderlich. Am WE spielt man meist sowieso 2 oder 3 Stunden, wenn es die Zeit zulässt.

Übe Technik auch am Limit (130 BPM, 140, 145, usw.), aber nicht ausschließlich. Mache Rhythmusübungen, Gehörtraining usw.
 
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@JensDance

Du schriebst:

Die Idee mit der Zelle würde für viele Life without Parole bedeuten. Wieso soll man einfach so eine bessere Technik bekommen? Was ich eher beobachte ist dass sich viele von einer Sackgasse in die nächste begeben, indem sie plötzlich die Haltung so komisch ändern, dass Sie von 100 auf 120 kommen, aber dann dort wieder Schluss ist weil es an etwas ganz anderem liegt. Mitunter führt dies sogar zu Gesundheitsschäden.
Es gibt natürlich nicht die eine richtige Technik, ein bluegrasser pickt anders als ein metaller, aber es gibt gewisse Grundlagen und Prinzipien die man gezeigt bekommen kann.
Und mit verlaub, miguel spielt schon sehr sehr gut, aber mitnichten ist seine Technik komplett, z.b. machen die Finger der linken Hand viel zu weite Wege. Aber ich denke er hat das knowhow dies selbst zu merken oder weiß es wahrscheinlich schon.


Dein letzter Satz sagt aber genau das, was @mknopfler eigentlich auch meint.
Ich beobachte bei Wettbewerben immer so "Schulen" ... Du siehst genau an der Haltung und Spieltechnik, natürlich auch an der Gestaltung in der Musik, aus welchem Stall der Teilnehmer kommt.
Klare Fälle von übergestülpter Technik. Die Sind auch wirklich gut und ich glaube Dir, dass es Grundlagen und Prinzipien gibt.

Trotzdem ist dieses "Tasten" und "Herausfinden" der eigenen Technik unabdingbar. Ich bin ein wenig neidisch auf die Schulen, in denen die Grundlagen vermittelt werden, denn dann wäre ich vielleicht schneller voran gekommen. Ich habe das Gefühl trotz an sich guten Unterrichts die Technik selbst entwickelt zu haben und merke jetzt als Lehrer, dass ich meine für mich entwickelte Technik NICHT einfach so an Schüler und Studenten weiter geben kann. Selbst Fingersätze sind sehr persönlich und begrenzen/ermöglichen eine bestimmte Geschwindigkeit bei einem bestimmten Klang. Meine Vorschläge werden oft als vollkommen undurchführbar abgetan.

Zum Thema Psychologie:
Mir fallen bei dem Gedanken an Geschwindigkeit auch immer die Begriffe "Übersetzungsverhältnis", "Hebel" oder auch "Dimension" ein.

Schnelleres Spiel ist nicht immer zwangsläufig mit schnellerem Grundschlag verbunden. Oft gibt es neben einer Mikrostruktur bei höherem Tempo auch eine Makrostruktur. Ein gutes Beispiel dafür ist zum Beispiel die C Dur Scarlatti Sonate (K159) oder viele Jazzwalzer.

Beim ersten Lernen wird man sicherlich mit 3/8 zählen, später fühlt man nur noch die 1 im Takt - noch später sogar nur noch die 1 jedes zweiten Taktes - meistens verbunden mit höherem Tempo. Die Takte werden also zusammengefasst und der 3/8 verliert an Bedeutung und dadurch schwindet auch ein Stück weit der psychologische Krampf des Schnellspielens.

Die 4 taktige Phrasierung gewinnt an Bedeutung und so wirkt das Stück kleiner, es beginnt zu "fliegen". Trotzdem hetzt es hoffentlich nicht sondern bekommt sogar einen ruhigeren Charakter als es am Anfang mit den 3/8 hatte. Die Kunst ist also die Balance zwischen Stabilität und Präzision auf der einen Seite und Flexibilität und Leichtigkeit auf der anderen Seite zu bewahren.

Das ist vergleichbar mit der Gangschaltung von Fahrzeugen. Der Motor hat seinen Drehzahlbereich von 1000-8000, kann aber bei 8000 Umdrehungen sowohl 40 km/h als auch 320 km/h fahren.
40 km/h im ersten Gang wirken angestrengt und es ist doch nicht schnell.
Wenn man 150 km/h im 6. oder 7. Gang fährt und gute Straße hat, fühlt es sich ruhiger an als die 40 km/h im ersten Gang.
Trotzdem werden alle Töne gespielt, wirken in dem Tempo allerdings nur noch wie feine Ziselierungen innerhalb einer großen Linie. Man schaut aus der Vogelperspektive drauf, wie aus einer anderen Dimension, der Grundschlag hat einen anderen Hebel.

Ich glaube, viele spielen gewissermaßen im 1. Gang obwohl sie schon 150 km/h fahren ;-) -
Logisch dass das schnell nervt, auch wenn es beeindruckt, denn es steckt (zu) viel Energie darin.

Ich finde den Wechsel der Perspektiven sehr interessant, es schärft den Blick und trainiert die Virtuosität.
 
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Hey,

ich hatte das gleiche Problem vor etwa einem Jahr. (Ohne den Rest des Threads gelesen zu haben) Und es bestand ca. 1 - 2 Jahre lang. Ich kann auch nicht genau sagen wie man es löst, aber hier mein Ansatz...

Ich hab zu dem Zeitpunkt aus dem Handgelenk gespielt. Ich hab damals Kirchentonleitern (3 nps) hoch und runter gespielt mit langsamer steigerung (immer 2 - 5 bpm dazu), oder auch mal sprunghaften wechseln (von 110 auf 130 oder mehr). Hab alles sehr stark durchprobiert teilweise 5 Stunden am Tag über 2 Wochen hinweg, es brachte langsame Erfolge, kostete aber sehr viel Aufwand. Bin dann mit der Zeit umgestiegen und Spiele nun bei schnellen Läufen aus dem Arm. Dadurch bin ich erstmal schneller, hab ggf. sogar mehr Attack und bin flexibler in der Saitenwahl. Vllt hast du das selbe Problem. Du beschreibst zumindest die selben Symptome die ich hatte. Die Barriere bei mir ist weg und wenn was nicht geht, dann nur weil es motorisch nicht funktioniert. Üb aber auch noch andere Sachen. Du kannst Schnelligkeitsübungen gut mit Musiktheorie verbinden. Z.b. Üben von Kirchentonleitern, hrm Moll, melodisch Moll, Halbtonskalen etc.. Wenn du das mit Improvisation verbinden kannst in der du das geübte Tempo ohne Probleme sauber abrufen kannst dann hast dus geschafft. Wichtig ist, dass du konzentriert bist, fehler erkennst und dran arbeitest und vor allem die Übung im Clean channel und mit Effekten sauber spielen kannst. Mit Gain musst du dich anders Verhalten als wenn du Clean spielst et vice versa.

Wichtig war aber unter anderem auch dass ich dann angefangen hab Solos zu spielen die kleinere schnelle Passagen enthielten, aber keine 3 nps läufe waren sondern eher 6 nps. Das entscheidende war hier dass ich ein festes ziel vor augen hatte denke ich. Nahc dem Motto: "wenn ich diese Passage durch hab hab ich 50% vom Solo geschafft". Gut bei den Preducciübungen hat man das sicher auch aber, man macht immer 2 oder 3 takte lang den selben kram ohne variation. Das ist langweilig. Seitdem üb ich wenn ich Technik machen will bestimmte Solos mit eben diesen Techniken, da mir diese mehr bringen als die Übungen.
Bei den Übungen besteht glaube ich eine sehr große Gefahr alles routiniert zu betrachten und deswegen im Alltagsgeübe zu versinken. Du übst dann nichtmehr konzentriert denke ich und erkennst auch deine Fehler nichtmehr. Auf dauer ist stupides Wiederholen des selben Licks halt einfach zu langweilig.
Das ist vielleicht die Psychologie, aber mehr nicht. Ich hatte damals den selben Gedankengang mit psychischer Barriere und so Krams, aber auch nur weil ich zu faul war meine Schlaghandtechnik zu ändern^^
 
Sehr häufig entstehen Probleme mit der Geschwindigkeit einfach durch viel zu schnelles Üben und die verfrühte Steigerung des Tempos.

Dass gute Technik ein Nebenprodukt des schnellen Spiels ist, wie hier im Thread irgendwo zu lesen war, halte ich für Humbug. Üblicherweise ist das Gegenteil der Fall, je schneller das Spiel wird, desto mehr leidet die Technik und es wird teils gesundheitsgefährdend. Da wird dann die Geschwindigkeit zur Barriere. Auf gut deutsch: Wenn die Lockerheit flöten geht, dann spielt man zu schnell für seine Fähigkeiten und sollte zwei Gänge runter schalten. Wenn ich der Meinung bin ein Tempo zu beherrschen, dieses dann leicht steigere und auf einmal große Probleme bekomme, dann war meine ursprüngliche Einschätzung bzgl. meiner Fähigkeiten falsch. Häufig hört man auch ganz schnell, wie der musikalische Ausdruck bei der Steigerung des Tempos verloren geht, auch das ist ein Indiz für Überforderung und dann gilt: Tempo wieder runter.

Flexibilitat bei der Geschwindigkeit ist eine Folge guten Spiels, und nicht andersherum.

Ich bin selbst am Klavier groß geworden, wo man meiner Meinung nach die technischen Unsauberkeiten bei schnellem Spiel noch viel deutlicher hört und spürt als auf der Gitarre. Beeindruckend fand ich da eine Beschreibung bzgl. Rachmaninoff, wie er eine Chopin-Etüde geübt hat: Die Etüde war nicht wieder zu erkennen, so langsam übte dieser brilliante Pianist.
 
Ohne jetzt alles gelesen zu haben, mir hilft es sehr einfach locker zu bleiben - linke hand sowie rechte hand - dann läufts wie butter :)
 
Hm, ja schwierig zu formulieren. Ich denke halt, dass die gute Haltung ein Nebenprodukt von spielerischem Fortschritt ist. Du kannst Malmsteen nicht mit 3 Fingern und Daumen überm Griffbrett spielen. Ich verstehe natürlich auch deine Sichtweise und sehe auch, dass meine Aussage vielleicht etwas komisch klingt. Ist vielleicht so wie mit der Henne und dem Ei. Der Fortschritt durch die Haltung oder die Haltung durch den Fortschritt. Oder doch gleichzeitig?
:gruebel:
Da Malmsteen meist den daumen überm Griffbrett hat und Django auch ohne kleinem finger sehr schnell war würde ich einfach spontan mal behaupten: Du hast unrecht.

Lg
 
Malmsteen hat ne gute Technik, auch wenn er oft in den hohen Lagen den 4. Finger vermeidet. Es ist ja auch ein Unterschied, ob der Daumen über den Hals krallt oder ein bisschen drüber guckt. Eine entspannte Haltung ist wichtig. Ich meinte eher sowas:


Wie gesagt, hier geht es um ideale Technik. Ich bestreite nicht, dass man auch sonst eine gewisse Geschwindigkeit erreichen kann. Sowas hier hätte Django Reinhard nicht gekonnt: /watch?v=hb5QaCfm7bg

Naja, aber letztendlich kann es mir ja auch egal sein. Ich habe ja nicht vor, Gitarrenlehrer zu werden.
 
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Du kannst Malmsteen nicht mit 3 Fingern und Daumen überm Griffbrett spielen.
...
Es ist ja auch ein Unterschied, ob der Daumen über den Hals krallt oder ein bisschen drüber guckt. ... Ich meinte eher sowas:

naja...:
image.jpg
 
Ich habs als Beispiel für schlechte Technik genommen, nicht für gute :rofl:
Beim 2. mal lesen fällt mir auf, dass ich es schlecht ausgedrückt hab.
 
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Also ich habe jetzt mal wieder festgestellt, dass es da einfach ganz verschiedene Ansätze gibt, die Geschwindigkeit zu steigern.
Ich muss von mir persönlich auch behaupten, dass ich Übungen ala Petrucci teilweise schon sinnvoll finde, ich aber nach einigen Wochen die Lust daran verliere.

Gut finde ich auch hier den Tipp von @Ferelas, die "Übungen" in Form von Tonleitern und Theorie aufzubauen. Dadurch trainiert man ja quasi zwei Dinge gleichzeitig.

Ich denke, das Problem bei den meisten (mich teilweise eingeschlossen) liegt darin, dass unkoordiniert geübt wird. Ich würde von mir behaupten, dass ich eine gute und saubere Technik habe, es mangelt aber eben wie gesagt an der Geschwindigkeit.
Ich habe selbst oft gemerkt, wenn man nicht so recht weiß, was und vor Allem wie man üben muss, dann klimpert man so das bereits gelernte vor sich hin, und das bringt eben so gut wie nichts. Das ist eher so ne Entspannungssache für mich.

Wenn ich jetzt allerdings eine Übung hab, sei es Lied oder Pattern oder whatever, und gehe da auch entsprechend ran, dass ich es übe bis es auswendig und sauber sitzt und kümmere mich dann um das Thema Geschwindigkeit, dann erreiche ich wirklich was. Ich denke, dabei ist es dann sogar egal, ob man das ganze eher langsam oder schnell zu steigern versucht. Nur Geduld braucht man dabei - sobald der Frust kommt, weil es nicht nach einer Woche schon gut klappt, wird es immer schwieriger. So war es zumindest bei mir oft.

Und ich denke, da liegt der Hund begraben.
 
Klasse Beitrag Klangbutter!
@JensDance
Die Idee mit der Zelle würde für viele Life without Parole bedeuten. Wieso soll man einfach so eine bessere Technik bekommen? Was ich eher beobachte ist dass sich viele von einer Sackgasse in die nächste begeben, indem sie plötzlich die Haltung so komisch ändern, dass Sie von 100 auf 120 kommen, aber dann dort wieder Schluss ist weil es an etwas ganz anderem liegt. Mitunter führt dies sogar zu Gesundheitsschäden.
Es gibt natürlich nicht die eine richtige Technik, ein bluegrasser pickt anders als ein metaller, aber es gibt gewisse Grundlagen und Prinzipien die man gezeigt bekommen kann.
Und mit verlaub, miguel spielt schon sehr sehr gut, aber mitnichten ist seine Technik komplett, z.b. machen die Finger der linken Hand viel zu weite Wege. Aber ich denke er hat das knowhow dies selbst zu merken oder weiß es wahrscheinlich schon.
Ich denke du hast zwar recht das das ''mechanisch'' zwar einen vorteil bietet wenn man jetzt die Finger nicht soweit abhebt - ich denke das, in diesem fall, dass ändern dieses teils an seiner maximalen Geschwindigkeit nichts ändern wird.

Trotzdem ist dieses "Tasten" und "Herausfinden" der eigenen Technik unabdingbar. Ich bin ein wenig neidisch auf die Schulen, in denen die Grundlagen vermittelt werden, denn dann wäre ich vielleicht schneller voran gekommen. Ich habe das Gefühl trotz an sich guten Unterrichts die Technik selbst entwickelt zu haben und merke jetzt als Lehrer, dass ich meine für mich entwickelte Technik NICHT einfach so an Schüler und Studenten weiter geben kann. Selbst Fingersätze sind sehr persönlich und begrenzen/ermöglichen eine bestimmte Geschwindigkeit bei einem bestimmten Klang. Meine Vorschläge werden oft als vollkommen undurchführbar abgetan.
Ich habe exakt die gleichen Erfahrungen gemacht, Bieber in aller Welt bauen halt doch nicht exakt die gleichen Dämme ;P.

Von den std. handhaltungen halt ich erstmal auch garnichts. Man sieht sehr deutlich das jeder Profi das vollkommen anders löst, ziel kann also nur sein den Schüler in seiner persönlichen entwicklung zu unterstützen.
Jemanden in eine Form pressen in die er nicht sowirklich passend will wird kurzfristig sicherlich erfolge bringen, aber auf lange sicht, meistens, frustration.


Zum Thema Psychologie:
Mir fallen bei dem Gedanken an Geschwindigkeit auch immer die Begriffe "Übersetzungsverhältnis", "Hebel" oder auch "Dimension" ein.

Beim ersten Lernen wird man sicherlich mit 3/8 zählen, später fühlt man nur noch die 1 im Takt - noch später sogar nur noch die 1 jedes zweiten Taktes - meistens verbunden mit höherem Tempo. Die Takte werden also zusammengefasst und der 3/8 verliert an Bedeutung und dadurch schwindet auch ein Stück weit der psychologische Krampf des Schnellspielens.

Die 4 taktige Phrasierung gewinnt an Bedeutung und so wirkt das Stück kleiner, es beginnt zu "fliegen". Trotzdem hetzt es hoffentlich nicht sondern bekommt sogar einen ruhigeren Charakter als es am Anfang mit den 3/8 hatte. Die Kunst ist also die Balance zwischen Stabilität und Präzision auf der einen Seite und Flexibilität und Leichtigkeit auf der anderen Seite zu bewahren.

Ich glaube, viele spielen gewissermaßen im 1. Gang obwohl sie schon 150 km/h fahren ;-) -
Logisch dass das schnell nervt, auch wenn es beeindruckt, denn es steckt (zu) viel Energie darin.
Ich finde das ist genau der punkt, um motorik gehts nur zu einem kleinen Teil.
Das ganze mal auf licks runtergebrochen wäre doch etwa so:

Erster Gang: Die Töne als einzelnes Spielen.
E-1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4
Zweiter Gang: Die Töne als kleine gruppen Spielen.
A=1-2-
B=3-4-
E- A-B-A-B-A-B-A-B
dritter gang: Die Töne als vollständige gruppen Spielen.
A=1-2-3-4
E- A-A-A-A-
= 4A
Ist ganz simple - 4A zudenken ist einfach schneller als 1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4-1-2-3-4,
auch bei komplexen stücken bietet das ähnliche vorteile - mann muss nur sinnvoll teilen.

Du kannst komplexe stücke erst auf extrem geschwindigkeit spielen wenn du es auch denken kannst. Kannst du es nicht denken weil es beispielsweiße zuschnell ist - musst du es in stücke packen die in sich selbstlaufen und merkst dir anstelle dessen z.b. Part A Part B(wie oben - ums mal zu verbildlichen).

Ich finde diesen Ansatz sehr interessant vorallem weil es dir in Theorie ermöglicht rein durch denken Gitarre zuüben auch wenn gerade keine Gitarre da ist. Das kann ja aber jeder selbst ausprobieren.

Ich habs als Beispiel für schlechte Technik genommen, nicht für gute :rofl:
Beim 2. mal lesen fällt mir auf, dass ich es schlecht ausgedrückt hab.
So schlecht kann sie nicht sein wenns 99% der Leute noch locker flockig gegen die Wand spielt. (jaja Musik ist kein wettbewerb - aber technich ist das in dem fall schon so)
- Es ist einfach keine schlechte Technick wenn die entsprechende Person damit sospielen kann wie es ihr ziel ist ohne das dabei die Hand abfällt.
Schauh dir mal die Schlaghand von Marty Friedman an, gesund sieht das nicht aus - funktioniert für ihn seit Jahren.

Lg
Max
 
Zuletzt bearbeitet:
:cool:
 
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