Frox @ Musikmesse 2015 (E-Gitarren)

Frox
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Einleitung

Dank dem Musiker Board konnte ich auch dieses Jahr wieder kostenfrei die Musikmesse besuchen - erst einmal vielen Dank für das Ticket! :);-)

Zeitlich kam leider nur der Samstag in Frage, weshalb ich mich bereits auf den entsprechenden Besucherandrang vorbereitet habe. Aber letztes Jahr war ich auch am Wochenende da, von daher war es in Ordnung. Was mir aufgefallen ist: Der Besucherandrang ist auch dieses Jahr sehr groß gewesen, sehr viele Familien und - wie ich - auch junge Leute, der Trend der Musikmesse scheint also ganz klar weg von den Fachbesuchern und GAS-Leidenden (dazu würde ich auch MB-Benutzer zählen :-D) zu gehen, dafür mehr in Richtung Ausflugsziel am Wochenende. Deshalb finde ich das neue Messekonzept für 2016 richtig und wichtig - mal sehen, wie es umgesetzt wird.

In erster Linie wollte ich mir dieses Jahr eher die kleineren Stände anschauen, denn "die Großen" sind für mich nicht mehr sonderlich interessant - besonders, weil PRS nicht da war. Was ich interessantes entdeckt habe, werdet ihr nun erfahren.

Fibenare Guitars

Ein Boutique-Hersteller aus Ungarn, der zweifelsohne sehr hochwertige Materialien verwendet und teilweise auch sehr eigene Designs umsetzt.

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Rockson Guitars

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Ein Hersteller aus Taiwan, der in China produziert. Neben eigenen Modellen werden auch zahlreiche Produkte für andere Marken gebaut, Rockson ist wohl in erster Linie im Low-Price-Segment aktiv. Die ausgestellten Gitarren machten einen guten Eindruck hinsichtlich der Verarbeitung.

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InYen Vina

Ein weiterer Hersteller aus Fernost, in diesem Fall aus Vietnam. Ausgestellt waren einige interessante Modelle, darunter die Semi-Hollow Tele mit Spalted Maple Top:

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Swing Guitars

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Auch die Marke Swing Guitars aus Korea ist nach Europa offensichtlich noch nicht durchgedrungen. Dabei sind deren Gitarren echte Hingucker. Sehr tolle Maple-Tops wurden hier verwendet.

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Wer auf Glitzer steht:

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OGRE

Nun zu einem meiner ganz persönlichen Messehighlights: OGRE aus Korea. Dieser Hersteller hebt sich zweifelsohne vom Rest ab, denn in Sachen Design und Werkstoffen unterscheidet er sich merklich von der Konkurrenz. Die Effektpedale der Firma sind zum Beispiel in einem einzigartigen Design gehalten: Komplett aus Metall und im Look eines Teufels oder eines Aliens. Die Regler zum Einstellen der Pedale sind im Betrieb übrigens nicht zu sehen und können somit auch nicht aus Versehen verstellt werden. Eine Kappe, die sich leicht öffnen und schließen lässt, verdeckt die Regler. Sehr interessant.

Noch interessanter sind aber die komplett aus Magnesium gefertigten Gitarren und Bässe: Sogar Sattel und Brücke sind aus diesem Material. Die Tonabnehmer kommen von Seymour Duncan.

Ich habe mal die Magnox-MI angespielt, denn diese Besonderheit auf der Messe wollte ich mir nicht entgehen lassen. Gleich zu Beginn fällt natürlich das sehr geringe Gewicht auf, die Gitarre ist wirklich sehr leicht. In Sachen Bespielbarkeit hat sie mir auch gefallen, den Sound konnte man aufgrund des doch recht hohen Lärmpegels in der Halle allerdings schwer beurteilen, wäre vielleicht mal interessant für ein Review-Spiel hier im Board... ;-)

Besonders die Schwermetall-Fraktion dürften die OGRE-Produkte sicherlich ansprechen, zumindest von der Optik her - der Look ist teilweise doch sehr martialisch :-D
Für den normalen Gitarristen eignet sich das Ganze sicherlich weniger, denn dezent ist anders.

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// more to follow
 
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Ich bin nun wirklich kein "Schwermetaller" aber die dunkelbraune Ogre gefällt mir auch ;)

Die hat was!
 
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Wenn die Abwesenheit von Fender bzw. der gelangweilte Unterton von Gibson auch nur für eine Sache gut waren, dann die Möglichkeit die ganzen kleinen Hersteller in den Fokus zu rücken. Dies hat auch hier wieder geklappt !!

I Like .. :great:

Gruß
Martin
 
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Gelangweilter Unterton?
Kannst du das genauer erklären?
 
Ich fande es so super, Martin! Hat Spaß gemacht, neue Hersteller zu entdecken. Schade nur, dass Teuffel dieses Jahr nicht vor Ort war, hätte gerne nochmal eine kurze Unterhaltung mit Bob Gore geführt :)

Weiter geht's:

Negrini Guitars

Ein Custom Shop Gitarrenbauer aus Italien, dessen Gitarren äußerst schön aussehen, aber alles andere als günstig sind.

Die hier hat was von MusicMan:

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Ein eigenständigeres Modell...

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... Autsch, das ist ein stolzer Preis :-D

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HSH-Pickup Schaltung. Der Singecoil ist allerdings nicht mittig platziert, wie man es sonst kennt. Stattdessen wurde er quasi an den Bridge-Tonabnehmer "angebaut".

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Rechts: Fanned Frets. Links: wunderschöne Doublecut.

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Wirklich interessant finde ich, dass man das Body-Holz von vorne sehen kann. Sieht sehr gut aus, wenn ihr mich fragt ;-)

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Palmer

Die Amp-Schmiede aus Anspach hatte es ja nicht weit zur MusikMesse und war mit einem ziemlich schicken Stand vor Ort (leider habe ich da keine Bilder von). Zu sehen gab es unter anderem einen neuen Power-Amp:

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An der Wand hingen zahlreiche Effekt-Pedale, unter anderem das Distortion-Pedal, welches ich reviewed habe (siehe Signatur):

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TC Electronic

Ganz oben im Foyer 4.2 war TC Electronic vor Ort. Dort wurde der Ditto Stereo Looper vorgestellt, Helix Phaser und Viscous Vibe sind bereits von der NAMM '15 bekannt:

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Nik Huber

Wahre Schönheiten made in Germany hat Nik Huber präsentiert. Ich behaupte mal: An keinem anderen Stand gab es so viele wunderschöne Gitarren wie hier :)


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Die hier ist im wahrsten Sinne des Wortes "gebrandmarkt" :-D

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Stilvolle Kopfplatten sind eine Kunst. Nik Huber beherrscht sie.

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Andy James

Shredding-Spezialist Andy James war ebenfalls vor Ort und hat mehrmals am Tag einige seiner Songs auf einer kleinen Bühne am ESP-Stand gespielt. Von der Position war das etwas ungünstig, da die Zuschauer den Gang entsprechend blockiert haben und für nicht-Interessierte somit kein Durchkommen war. Im Hintergrund war zwischenzeitlich außerdem ein Schlagzeug relativ laut zu hören, was dann doch recht gestört hat.

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Später stand Andy dann noch für Fotos und Autogramme bereit - ich habe mir das Sacred Mother Tongue (seine alte Band) Album signieren lassen und ein Foto musste natürlich auch sein :)

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Orange Amps...


... hatte das passende Verstärker-Paket für britische Lokalpatrioten im Angebot ;-)

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Relish Guitars

Ein in meinen Augen ebenfalls sehr interessanter Hersteller kommt aus der Schweiz: Relish Guitars. Um ehrlich zu sein ärgere ich mich etwas, kein Modell angespielt zu haben.

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Die Gitarren besitzen einen Body, der aus Aluminium und Esche/Kirsche/Walnuss (je nach Modell) besteht. Dazu kommt eine innovative Tonabnehmer-Schaltung: Per Berührung aktiviert oder deaktiviert man den entsprechenden Pickup, dafür gibt es zwei Sensoren auf dem Body.

Hier die traditionelle Version mit Blade-Switch:

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Und hier die beiden Sensoren für Neck- und Bridge-Pickup (sehr unscheinbar):

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Hier noch zwei Videos:






// morgen geht's weiter
 
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Gelangweilter Unterton?

Ich persönlich empfand die Art und Weise wie die Betreuer auf dem Stand auf die Kunden zugegangen sind bei den kleineren Herstellern wesentlich engagierter. Mein persönlicher Eindruck war, dass die Hersteller in 3 Lager gespalten waren.

1) kommen gar nicht zur Messe … 2) kommen, sind aber nicht überzeugt davon … 3) kommen und machen Party …

Bei Euch hatte ich das 2) Gefühl - in Bezug auf Endkunde. Ihr hattet hinten das typische B2B Center und vorne die Teststationen, aber da war keiner von Euch. Ich musste mir für 2 Fragen jeweils erst mal einen Betreuer suchen. Ist auch nicht schlimm, denn ich denke mir die Messe muss sich neu Organisieren und die Ausrichtung auf den Endkunden wird vom Konzept im Vordergrund stehen. Diesen Schritt haben einige vorweg genommen …

Und ja, mir ist durchaus bewusst, dass so ein großes Schiff etwas schwerer zu wenden ist als eine Jolle. Daher bin ich Euch auch nicht böse, habe es aber trotzdem so wahrgenommen. Und zur Beruhigung … euer Name ist zwar oben gefallen, alleine wahrt ihr damit aber nicht ;)

Hoffe das erklärt es für dich …

Zu sehen gab es unter anderem einen neuen Power-Amp:

Zu dem Thema sind wir bereits verabredet … aber erstaunlich, das du den Amp gefunden hast :) … Das sollte der derzeit einzig existierende sein.

Gruß
Martin
 
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3) kommen und machen Party

Dazu würde ich den einen Typen zählen, der Gitarrengurte präsentierte (keine Ahnung welcher Hersteller). Ich hatte ja mein Guiness T-Shirt an und war gerade auf dem Weg nach draußen, als er mich dann ansprach: "Ah, Guiness! It's from my hometown. Great Beer!"

Mit dem habe ich mich dann kurz unterhalten, war sehr amüsant :-D

Zu Palmer: Naja, ich habe deinen Bericht davor gelesen ;-)
 
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The Bear ... John Mayall ...



When the sun is going down, the Bear is rolling in the shade ...

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Gruß
Martin
 
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Gamble Guitars

Aus Deutschland kommen die Gitarrenbauer von Gamble Guitars. Ich persönlich finde diese kleine Firma sehr interessant, da die Gitarren von der Optik her sehr überzeugend sind und es den Jungs aus Ratingen gelungen ist, den Modellen einen eigenständigen Look zu geben. Die Instrumente sehen nicht nach Gibson, Fender oder PRS, sondern nach Gamble aus:

"Big Mama":

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"Rockfire Semi":

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Doubleneck:

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"Rockfire Special":

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Noch eine Rockfire Semi:

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Und nochmal die Big Mama:

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Die Gitarrenbauer setzen in erster Linie auch auf deutsche Parts, Tonabnehmer, Brücken und Mechaniken kommen von Häussel, ABM, Gotoh, Kluson und Schaller.

o3 Guitars

Ein Custom Shop aus Spanien, erinnert mich teilweise etwas an PRS :-D

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Mein persönlicher Favorit von o3 ist ja die Singlecut mit Tremolo. Hat ein sehr schönes Top und die Farbgebung ist auch schick.

Spear Guitar

Ins Auge sind mir auch einige Modelle von Spear Guitar aus Korea gefallen. Besonders die glänzende Telecaster erregte bereits von weitem meine Aufmerksamkeit:

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Aber auch andere Modelle machten einen guten Eindruck. Wie ich im Internet erfahren habe, kosten die Gitarren nicht einmal sonderlich viel, 300-400 Euro je nach Modell. Es gibt auch einen deutschen Vertrieb. Dort gibt es auch weitere, sehr auffälige Exemplare.

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Vice Guitars...

...
haben mich irgendwie an Teuffel erinnert. Auch Vice ist eine deutsche Firma und wirft traditionelles Gitarrendesign einfach über den Haufen. Total abgefahrene Modell gab es hier zu sehen:

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Tausch Guitars

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Sehr auffällig war auch diese Telecaster von Tausch Guitars. Hier wird dem traditionellen Telecaster-Korpus neues Leben eingehaucht, es entsteht eine interessante Mischung als Klassik und Moderne. 665 heißt das Modell, preislich befinden wir uns im Custom-Shop Bereich.

LAG Guitars

Dass Lâg Guitars Acoustic-Gitarren herstellt, war mir durchaus bewusst. Überrascht war ich allerdings, als ich am Stand einige ziemlich passable E-Gitarren gesehen habe:

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Gamble hätte mich richtig anmachen können, allerdings fand ich den Hals Korpus Übergsng etwas komisch. Von vorne total aufgeräumt hat sich meine Hand an einer massiven Ksnte auf der Rückseite gestört.

Ansonsten gaben wir uns ähnlich gerne an der Seitenwand aufgehalten. Da war auch Tokai mit ein paar alten Japan Strats aus der Law Suite Zeit. Schöne Gitarren die im letzten Jahr auch preislich ganz gut angezogen haben ...

Die Raute im Stil eines Benzinkanister fand ich auch witzig.

Gruß
Martin
 
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Sodela, letzter Teil kommt ;-)

@hack_meck : Eine Gamble habe ich selbst nicht angetestet, deshalb kann ich dazu nichts sagen.

Manne Guitars

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Ein weiterer Custom-Shop aus Italien, der mit sehr frischen und modernen Konstruktionen aufwarten konnte (siehe auch die Acoustic-Instrumente mit elektromagnetischem Tonabnehmer). Vielleicht nicht unbedingt mein Ding, aber doch sehr interessant.

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Gibson

Hier wurde "Hands On" wirklich perfekt umgesetzt, hatte schon mehr was von Anspielstation denn Produktvorstellung. Das ist in Anbetracht der Tatsache, dass wirklich viele Leute mal eine Gibson testen wollten, eine klasse Sache gewesen. Der Sound über die Kopfhörer und die "digitale Lösung" (ich weiß nicht mehr, um was für Geräte es sich da handelte) war zwar eher naja, aber anders hätte man das bei so vielen Anspielstationen nur schwierig lösen können.

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Im Hintergrund "Dr. Epiphone". Meiner Ansicht nach ist das ja etwas dämlich, gibt ja auch keinen komisch gekleideten "Dr. Gibson", der im Kittel neue Produkte präsentiert. Aber so soll wohl das Gefälle zwischen den "billigen" Epiphone Les Pauls made in Fernost und den "teuren" Gibson Les Pauls made in USA dargestellt werden, nehme ich an.

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Les Paul Supreme, ganz schick:

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HP-Guitars

Eines meiner persönlichen Highlights war außerdem HP-Guitars aus Frankreich. Die Website ist irgendwie ein Mischmasch aus Englisch und Französisch, der nette Herr vor Ort beherrschte die englische Sprache aber problemlos, sodass der Austausch kein Problem war.

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Ich betrachtete also interessiert die Gitarren und wurde promt gefragt: "You want to play one?"

"Yeah, why not".

Es standen nicht alle Gitarren zum Anspielen bereit, da einige Exemplare bereits verkauft worden sind. Ich habe dann die Variante mit Floyed Rose ausprobiert:

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Man beachte das interessante Singlecut-Design. Überzeugt mich selbst nicht zu 100%, dafür war das Spielgefühl absolut umwerfend. Wow, ich habe mich wirklich sofort richtig wohl gefühlt und ein paar flotte Licks auf der Klampfe hingelegt. Interessant ist die Mensur der Gitarre: 24,3/4'', also relativ nah an den 25'' meiner PRS Tremonti. Der Amp von KSR war übrigens erste Sahne. Basierend auf Erfahrungen mit einer Fender Mexico Strat eines Freundes mag ich unlackierte Ahornhälse zwar eher nicht, aber der hier - teilweise auch aus Walnuss bestehend - hatte ein so dermaßen angenehmes Profil, dass ich meine Meinungen nun revidieren muss.

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Neben der Variante mit Floyed gibt es auch noch eine mit Tune-o-Matic Brücke, in Sachen Optik reicht die Produktpalette hier von einem einfarbigen Plain-Top zu geflammten Ahorn-Decken.

Es gibt sogar ein Modell aus Stahl:

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Man beachte die interessante Positionierung des Halstonabnehmers. Er ist nicht nur leicht gedreht, sondern schließt auch nicht direkt an das Griffbrett an, wie man es sonst von Humbuckern-Gitarren kennt. Quasi schon mehr ein Middle-Pickup von der Position her.

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Eigentlich wollte ich ja keine Fotos von den Gitarren machen, da ich mich auf dem Weg nach draußen befand und dann nach Hause fahren wollte. Aber das Spielgefühl hat mich einfach so umgehauen, da musste ich noch etwas mit dem Aussteller plaudern und dann die Kamera wieder aus der Umhängetasche packen. :)

"So then I'll take some photos of your guitars".
"Oh, you can also take a photo of me. With the guitars, or naked..."
(tut so, als wolle er sich das Hemd aufknöpfen) :-D

Der Kerl hatte seinen Spaß in Frankfurt, da bin ich mir sicher.

Mein Fazit

Während ich auf der MusikMesse 2014 in erster Linie bekannte Produkte betrachtet habe, konnte ich dieses Jahr - sicherlich auch dank der Abwesenheit meiner Lieblingsmarke PRS - viel neues entdecken. Zweifelsohne war es möglich, den "Gitarren-Horizont" um einige, sehr interessante Marken erweitern, besonders Negrini Guitars und HP-Guitars, aber auch OGRE werden mir wohl in Erinnerung bleiben.

Deshalb mein Tipp an euch: Nutzt die Zeit auf der Messe, um auf Entdeckungstour zu gehen, redet mit den kleinen Ausstellern, die haben wirklich interessante Dinge zu zeigen, welche man nur einmal im Jahr sehen kann. Die neuste Ibanez oder Gibson gibt's in ein paar Monaten auch beim nächsten Musikhändler, die Meisterwerke von Giulio Negrini wird man so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommen, ebenso wenig die Magnesium-Instrumente von OGRE.
 
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Im Hintergrund "Dr. Epiphone".

Der ist so witzig und hyperventilierend - wenn er den Kittel anhat - das er schon Kultstatus genießt …

Hier von der NAMM 2014 … also schon was her.



Gruß
Martin
 
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Also ich hab Dich jetzt einfach mal komplett durchgeliked :D. Danke für den wirklich interessanten und informativen Bericht mal abseits der bekannten Gitarrenmarken. Die Ogre Gitarren sind sehr cool, würde mir glatt gefallen. Und nach Vice Gitarren muß ich mal noch intensiver gucken, die haben mich auch irgendwie geflasht.
 
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Der ist so witzig und hyperventilierend - wenn er den Kittel anhat - das er schon Kultstatus genießt …

Hyperventilierend trifft's ganz gut, wenn man feststellt, dass es sehr viel heiße Luft ist, die der blondierte Herr da von sich gibt. Das ist derjenige, den ich mir Jahr für Jahr wieder vorknöpfe, weil er für die unter Epiphone-Regie zusammengefassten anderen Gibson Brands zuständig ist, darunter Steinberger, die Firma mit den nicht existenten Ersatzteilen… was hat er 2014 nicht alles versprochen, was der Gibson Service für mich tun würde ("they HAVE to help you, it's their JOB")… naja, bislang war das nix. Schauen wir mal, ob seine 2015er-Zusagen mehr helfen. Sehr amerikanisch, seine gesamte Business-Ausstrahlung ;)

Grüße,
Bernd
 
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@Frox: GANZ GROßES KINO!!! Vielen Dank für den Blick auf das nicht so bekannte Marken-Terrain.

Meine familiäre Außenstelle in Friesland schickte mir weit vor der MM schon was zur Marke Relish. In der Neuen Zürcher Zeitung wurde über den Hersteller quasi patriotisch berichtet.

Was @Be.eM zum Thema "Versprechen" von sich gibt, habe ich letztes Jahr bekanntlich mit Fishman gehabt. "Schick´ mir eine E-Mail, ich kümmere mich drum. Sowas darf nicht passieren."
Er reagierte bis heute nicht, die Vorlage beim Kundenservice führte dazu, dass Fishman zwar antwortete, aber den scheinbaren Qualitätsmangel doch nicht einräumte...
 
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