Wie kommt man besser in die hohen Lagen?

Normal - ich habe übrigens den Eindruck, dass Du schon recht viel weißt.

Nun gut, für das ich erst seit paar Wochen Trompete spiele ist das relativ gesehen vielleicht schon viel.

Dafür wollte mein Trompetenlehrer mir in der ersten Stunde, nicht all zu viel darüber sagen :-D

Benutzt Du eigentlich eine bestimmte Schule/Methode zum Trompete lernen ode wie baust Du deinen Übungsplan auf?

Eigentlich erstmal nach der Brass Master Class und demnächst bekomme ich noch das Buch von Farkas "Die Kunst des Blechblasens" das ich mir gerne mal durchlesen möchte und das theoretische Wissen über Frank Sikora Harmonielehre, womit ich aber schon durch bin und nun anfange die Tonleitern und Harmonien einzuprägen.

Mein Ziel ist es erstmal ein sicheres C3 und in weiter Zukunft mal frei auf der Trompete spielen zu können, auf dem Tenorsaxophon klappt das schon einigermaßen, da die Tonerzeugung wesentlich einfacher ist :-D



Nimmt man die kleine Breath Attacks Übung, die ich oben notiert und als PDF hinterlegt habe, könnte man nach den ersten Warm Up Übungen wie Lip Buzzing und Mouthpiece Buzzing so vorgehen:
Die erste Zeile dient nur dem Kennenlernen, wenn man mit dem kleinen Atemimpuls aus der Rumpfmuskulatur noch keine Erfahrung hat. Als allererster Schritt ohne Instrument ist die Lachübung ein guter Einstieg: Ha-Ha-Ha-Ha...Ha-Ha-Ha-Ha... usw.

Ja das werde ich demnächst mal ausprobieren !

Solche Worte kenne ich gar nicht, wo hast Du das denn her?

Steht im Trainingsplan vom Malte Burba, bei " auf das Instrument anwenden" als Stichpunkt.

Was aber blöd ist, das er darauf gar nicht weiter eingeht, genau so wie du schon erwähnst hast, auf die Mundhohltöne die der Till Brönner zum Schluss auf der DVD aufführt.

E2 ist also aktuell deine spielbare obere Grenze, ab der das Atem/Ansatz-System nicht mehr so richtig mitspielt.
Über die genauen Mechanismen könnte man nun spekulieren, für dich nützlicher ist aber eine gelassene Selbstbeobachtung wie bisher und die Strategie "fordern ohne überfordern". :D

Ja, das ist echt bescheuert, sobald es in die Höhe geht muss ich anfangen zu drücken, als würde mein Hals zu machen oder als hätte ich keine Puste mehr... wobei ich eigentlich noch genügend Luft habe.

Hab mal gestern nach den Atemübungen mit Nase UND Lunge eingeatmet und die Luft angehalten, dabei bin ich auf 2 min. gekommen ! Was ich davor im Hallenbad mir nie hätte träumen lassen.

Was wohl auch ein Zeichen ist das ich richtig einatme und nicht gerade wenig Luft in mir habe :-D

Aber beim Spiel in Höhe ... Katastrophe ! Als würde einer den Hahn ab dem E2 zu machen :eek1:

Ich hab in einem anderen Forum steht folgendes geschrieben, das man das Gähn-Gefühl bei behalten sollen, also eine ziemlich offene Kieferstellung die sich beim Spielen nicht bewegen darf.

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtopic.php?f=20&t=22684&p=237084&hilit=hals+zu#p237084

Wenn ich Anfang zu gähne und mich seitlich betrachte, dann liegen die Zähne nicht hinter den Lippen sondern quasi drunter (Unterlippe) und drüber (Oberlippe), so dass ich sie Einrollen könnte.

Ist so eine weite Kieferstellung die richtige Stellung zum Spielen oder sollte das Lippenrot noch an den Zähnen anliegen ?

Auch die Zunge anspannen sei kontraproduktiv oder wie sieht es bei dir aus ? o_O

Gruß,
José
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber beim Spiel in Höhe ... Katastrophe ! Als würde einer den Hahn ab dem E2 zu machen
"Das Mundstück gegen die Lippen drücken" und "Hals zu" sind klassische Fehler, die Du dir gerade antrainierst.
Bitte denke daran, dass jedes Üben für dein Hirn und dein Muskelgedächtnis einen Lernprozess bedeutet. Nachlässigkeiten und Fehler bedeuten bei solchen "Kleinigkeiten" also, sich (bisweilen sehr) hartnäckige Probleme anzutrainieren.


Wenn Du in Zukunft auf gesunde Weise und mit schönem Klang hoch spielen willst, dann wäre es günstig, erst einmal langsam zu machen. Die genannten Videotips und YT-Lektionen wie die ersten beiden auf dem Kanal der 215th Army Band helfen dabei, einen brauchbaren Ansatz zu entwickeln.
Es ist viel besser, übermäßiges Andrücken des Mundstücks zu vermeiden, genauso wie ein tiefes Einsaugen der Luft oder derart kraftvolles Ausatmen, dass es in der Leiste zieht.

Die Entwicklung einer guten Ansatzmuskulatur dauert eine Weile und noch länger dauert es, ein Gespür für die Stellschrauben zu entwickeln, die in der feinen Koordination von Stütze und Ansatz liegen. Dafür braucht man eine vernünftige Anleitung und das tägliche geduldige und konzentrierte Ausführen scheinbar einfacher Übungen.

Ist so eine weite Kieferstellung die richtige Stellung zum Spielen oder sollte das Lippenrot noch an den Zähnen anliegen?
Auch die Zunge anspannen sei kontraproduktiv oder wie sieht es bei dir aus?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zu nichts Gutem führt, wen man jeden Parameter bewusst steuern will.
Mein Kiefer ist ganz leicht vorgeschoben, um meinen (normalen) Überbiss halbwegs auszugleichen, das hat sich irgendwie über die Jahre so eingeschliffen. Wäre das anders, würde die Trompete auf den Boden vor mir zeigen oder auf den Kopf der Posaunisten vor mir in der Big Band, das wäre ungünstig.

Soll etwas erreicht wie z.B. gute Höhe mit offenem Klang, dann übe ich das so, wie es am einfachsten fällt. Nämlich unter Beachtung der hier angesprochenen Grundlagen für Ansatz und Atmung, Buzzing-Übungen und Flow Studies.
Dazu kommen dann noch Tonleiter- und Arpeggiostudien für die Beweglichkeit in musikalischen Zusammenhängen.

Die Zunge macht bei mir die Artikulation (de-ge-de-ge bei DZ), den Rest beeinflusse ich nicht bewusst (z.B. die Wölbung beim Hochspielen), ein "Anspannen" kenne ich nicht.

Eigentlich erstmal nach der Brass Master Class...
Ich sehe Brass Master Class nicht als "Trompetenschule", denn im Buch wie auf der DVD fehlen die Struktur und Übungen sowie Etüden für eine musikalische Ausbildung auf dem Instrument.
Malte Burba macht in seiner Einleitung auch deutlich, dass eine musikalische Ausbildung in diesem Fall gar nicht sein Anliegen ist. Es geht ihm um die Erarbeitung guter Voraussetzungen beim Spieler bzw. die Behebung von Fehlentwicklungen.
Geboten wird deshalb ein umfassendes Angebot von Übungen, mit denen man spieltechnische Grundlagen von Atmung, Ansatz, Zunge und Klang erarbeiten sowie Fehlentwicklungen beheben kann. Von diesen beiden Funktionen verschiedener Übungen konnte ich selbst profitieren. Den Erklärungen von Malte Burba und seinem umfassenden Anspruch kann ich allerdings nicht mehr in allen Punkten folgen.


Für das tägliche Üben ist es imho sehr nützlich, ein gewisses Schema bzw. einen Übungsplan zu haben und das fällt mit dezidierter Ausbildungsliteratur am einfachsten.

Vorstellen kann ich mir z.B.
- Edwards/Hovey, Method for Cornet or Trumpet (2 Bände)
Die beiden Bände enthalten grundlegende technische Übungen und einfache Spielstücke, sowohl eigene der Autoren sowie Stücke aus dem Arban (amerikanische Ausgabe von Goldman/Smith).
Es gibt aber nur sehr wenig Text, vermutlich weil bei einer Trompetenausbildung mit klassischer Spieltechnik die Anleitung und Kontrolle des Lehrers sowieso unverzichtbar ist.
Texte zur Spieltechnik sind grundsätzlich, aber besonders bei älteren Quellen mit Vorsicht zu genießen.

Will man mehr Hilfestellung als bei Edwards/Hovey durch erläuternde Texte auf dem heutigen Stand, gibt es z.B.
- Robert Schweizer, Trompete lernen
- Martin Reuthner, Das Trompetenbuch
- O'Neill/Waterman - Jazzmethode für Trompete
Das zuletzt genannte Heft folgt in Aufbau und den wichtigsten Inhalten einer gut gemachten Trompetenschule und geht auch auf Grundlagen der Spieltechnik ein.
Die Anforderungen sind daher deutlich niedriger als beim nachfolgend vorgestellten Weston/Armstrong.
Der bietet dafür eine Menge zur Vertiefung:
- Oliver Weston/Mark Armstrong, Exploring Jazz Trumpet

Das Heft hat den Aufbau vieler Improvisationsmethoden (Blues, Akkordfamilien und Skalen, Akkordverbindungen und musikalische Konzepte).
Es bindet die Basics der Jazztheorie (Akkordskalentheorie) sehr gut mit ein. Die Kapitel enthalten überwiegend Text, Notenbeispiele, Übungen und Spielstücke im ausgewogenen Verhältnis und ist gut geschrieben. Die Demonstrations- und Play-Along Tracks auf der Begleit-CD erleichtern das Erarbeiten des Stoffes.
Es liegt nahe, beim täglichen Üben passende Teile aus diesem Heft einzubeziehen. Das erste Kapitel zum Blues setzt voraus, dass G- und F-Dur vertraut sind sowie die G-Moll Pentatonik, die hier mit der Erweiterung b5 als Blues Scale benutzt wird.
Bei Lücken im Umgang mit Skalen, Akkordbrechungen und überhaupt zum Ausbau der Spieltechnik würde ich zusätzlich eines der oben genannten allgemein ausbildenden Hefte zur Hand zu nehmen.


Üben bis zur Erschöpfung wie Burbas maximale Kontraktion oder Lip und Mouthpiece Buzzing oberen Grenzbereich finde ich mit zeitlichem Abstand zur täglichen Übungsroutine besser aufgehoben als innerhalb der "Übungsstunde".

Ein möglicher Übungsablauf für die Grundlagen kann z.B. wie folgt aussehen, die Zeitangaben sind natürlich alle "circa". Statt starrer Regeln wie "soviel Pause wie Spielen" finde ich Aufmerksamkeit wichtiger, ob man auf gutem Kurs ist (konzentriertes Üben, Atmung, Ansatz, musikalische Vorstellung, Klangergebnis). Die vorgeschlagenen kleinen Pausen zwischendurch unterstützen die Ansatzentwicklung, sind also keine "verschwendete Zeit".
Wenn der Ansatz beim Üben doch einmal schlapp macht, hilft nach Rat aller erfahrenen inklusive der berühmten Trompeter nur: Stop!
Man kann dann etwas anderes tun, z.B. Noten heraussuchen, Intervalle und Skalenübungen singen, ein Lick nach Gehör aufschreiben usw.

Ein möglicher Übungsablauf:
- Lip Buzzing 3 Min + 2 Min Pause = 5 Min
z.B. wie im Lehrvideo Reinhold Friedrich Solo Warm Up
- Mouthpiece Buzzing 4 bis 8 Min + 5 Min Pause = max. 13 Min
z.B. wie in den Lehrvideos David Bilger Warm Up (zuerst) und R. Friedrich Solo Warm Up (soweit bei korrekter Ausführung möglich)
- technische Übungen zur Chromatik, Bindeübungen, Artikulation und Skalen
- auf dem Instrument nach und nach Edwards/Hovey und Weston/Armstrong erarbeiten, technische Übungen daraus in den eigenen Ablauf integrieren
 
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Diese Übung ab t=50s ist m.E. Gold wert:
http://playwithapro.com/video/online-trumpet-lessons-with-david-bilger-vol-1-solo-warmup-program
Man kann damit unbewusst und technisch richtig Ansatz und Atmung aufeinander abstimmen und weiterentwickeln.
@X1KNOXVILLE
Du hast jetzt eine Menge erfragt, allerdings bezieht sich das oft auf fortgeschrittenes Spielen, für das im Moment die Voraussetzungen eigentlich noch gar nicht erarbeitet sein können.

Was machen denn die absoluten Basics, z.B. klingendes und flexibles Buzzing auf dem Mundstück wie bei David Bilger, die gleiche Übung ab Mittellage abwärts auf dem Instrument, Bindeübungen über deinen Tonumfang und Tonleitern gebunden sowie Einzelzunge gestoßen?

Hast Du dir etwas von dem vorgeschlagenen Material angeschafft und dich schon damit beschäftigt?

Gruß Claus
 
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@X1KNOXVILLE
Du hast jetzt eine Menge erfragt, allerdings bezieht sich das oft auf fortgeschrittenes Spielen, für das im Moment die Voraussetzungen eigentlich noch gar nicht erarbeitet sein können.

Was machen denn die absoluten Basics, z.B. klingendes und flexibles Buzzing auf dem Mundstück wie bei David Bilger, die gleiche Übung ab Mittellage abwärts auf dem Instrument, Bindeübungen über deinen Tonumfang und Tonleitern gebunden sowie Einzelzunge gestoßen?

Hast Du dir etwas von dem vorgeschlagenen Material angeschafft und dich schon damit beschäftigt?

Gruß Claus

Hallo Claus,

Was meinst du mit Voraussetzungen ?

Die Trockenübungen von Malte Burba "Zwerchfellatmung im Liegen und Hocken, Kardinalvokale mit fixierter Zunge für die unabhängige Bewegung von Zunge und Kiefer, Lip Buzzing mit fixierter Zunge mit Anstoß mit [t] und [k] mit Kardinalstellung der Zunge und Binnenspannung" mache ich über den Tag verteilt.

Und rein an der Trompete habe ich mir die Übungen von Ralf Willing - Höhe Ausdauer Kraft für den Mac geholt.

https://itunes.apple.com/de/book/trompeten-methode/id868620850?mt=11

Da sind tolle Übungen dabei, vor allem noch mit Vorspiel um zu hören wie es richtig gemacht wird, also als würde ein Lehrer die Übungen vorspielen.

Dabei versuch ich möglichst auf den Ton zu achten (wie im Buch beschrieben), allerdings moduliere ich auch bisschen rum um unterschiedliche Sounds zu erfahren oder zu verbessern.

Werde mir dann aber noch monatlich dann einen Lehrer an die Seite holen, also denn Monat mal ne Stunde nehmen.

Ich habe von einem anderen Forum noch eine nette Beschreibung der Zungenstellung als PDF bekommen, die meines Erachtens bei Brass Master Class schlecht beschrieben wird, und die "genauen" Tonhöhen der Kardinalvokale darstellt.

Zungenstellungen:

[a] - C1
[ä] - G1
[e] - C2
[ i] - G2
[ç] - C3
[ s ] - g3

Und bildlich dargestellt wird es nochmals auf Wikipedia, allerdings ohne fixierte Zunge, somit würde die höchste Stelle auch weiter nach Vorne wandern (farbiger Punkt).

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptvokal

Finde es eigentlich ganz gut zu erfahren was die Zunge den genau macht ;)

Gruß,
José

Sorry aber ich krieg den Strich nicht mehr weg :-D:-D Komisch.. :confused1:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry aber ich krieg den Strich nicht mehr weg :-D:-D Komisch.. :confused1:
Wenn Du ein 's' in eckigen Klammern schreibst, dann benutzt Du den Code des Editors der XenForo Software und da steht dieses Zeichen eben für "durchgestrichen". :D

Was meinst du mit Voraussetzungen?
Mit Voraussetzungen meinte ich Buzzing, weil es sehr effektiv Ansatz und Atmung koordiniert und ausbildet, es ist sozusagen ein Turbo für guten Klang und gute Höhe.
Es ist außerdem viel einfacher, einen angemessenen Mundstückdruck zu entwickeln statt der schädlichen Übertreibungen, wenn man das Mundstück nur mit zwei Fingern hält und Buzzing Übungen zur Höhe macht, anstatt mit dem Instrument in der Hand den Bizeps zu trainieren. James Morrison erklärt das in seinem Video sehr schön, dass eine mit zuviel Mundstückdruck abgedrückte Lippe keine Kraft entwickeln kann.
Buzzing ist das verbindende Element des Übens unter den meisten der bekannt bis berühmten Trompeter seit Rafael Mendez, nur bei Burba spielt es keine Rolle.
Wird diese Übetechnik richtig ausgeführt und ausreichend angewendet, kann man den Lernprozess "Trompete spielen" deutlich beschleunigen.
Ansonsten wird es halt für die Meisten eher so, wie es Wayne Bergeron in einem Interview beschreibt: "Ein beginnender Trompeter muss sich zwei Jahre lang Furz-Geräusche anhören (= sein bedauenswerter Klang auf dem Instrument, d. Ü.), bevor er Musik machen kann."

Ich bin deshalb besonders gespannt, wo Du mit deiner Übungszusammenstellung in einem Jahr stehen wirst. :)
Im angehängten PDF habe ich für die ersten Schritte Richtung "Jazz üben" ein paar einfache Übungen aufgeschrieben. Die nächsten Schritte wären die Anwendung auf Akkordfolgen von Standards und verschiedene Tonarten, das Üben von An- und Umspielungsmöglichkeiten der Akkordtöne, Entwicklung von Guide Tone Lines und natürlich das Einbinden von Rhythmuselementen ins Spiel.

Gruß Claus


Edit: im PDF-Anhang von heute morgen waren ein paar Fehler, die nun ausgebessert wurden.
 

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Finde es eigentlich ganz gut zu erfahren was die Zunge den genau macht

Das ist auch ganz interessant. Auf der Burba DVD (und im Heft) Brass Master Class wird es im Kapitel "Die Zunge" eigentlich ganz gut erklärt:

upload_2015-5-14_15-51-48.png

Bildquelle: Screenshot [ a ] aus Malte Burba - Brass Master Class

Mir ist dieses Verfahren offen gesagt zu aufwendig, es geht eben auch anders und durchaus effektiv. Damit meine ich chromatische und diatonische Skalenübungen sowie Arpeggios als Buzzing und auf dem Instrument mit geeigneten Übungen von Clarke, Colin, Irons, Schlossberg, Smith, Harris und Cichowicz. Die Aufzählung ist sicher nicht vollzählig, aber ausreichend, um bei so einem Langzeitprojekt genügend Abwechslung zu haben und auch um verschiedene Aspekte auszubilden. Spieltechnisch geht es im Wesentlichen um Bindeübungen, Skalen und Lip Trills als Legato und Staccato (bei Spaß daran bzw. Bedarf auch als DZ/TZ ausgeführt).

Hier ist ein Clip zur Zungenbewegung von Matthias Bertsch, auf seiner Homepage sind viele weitere Veröffentlichungen hinterlegt: http://www.drtrumpet.eu/

 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel "Die Zunge" eigentlich ganz gut erklärt:

Ich persönlich finde es übertrieben schlecht dargestellt ! Auf der DVD sehe ich nur das die Zungenspitze breit an den unteren Zähnen fixiert ist und sonst nichts...

Was macht der vordere Zungenrücken ? Berührt die oberen Schneidezähne ?
Was macht der hintere Zungenrücken ? Berührt er die oberen Backenzähne um den Raum zu verdichten ?

Das sieht man alles nicht...

Laut Burba ist das der komplexeste Muskel und beansprucht 1/3 an Bewegungssteuerung im Gehirn beansprucht, da hätte doch locker eine anatomische Zeichnung der Bewegung darstellen können. Auch die Beschreibung im Buch dazu ist eher oberflächlich gehalten mit stimmlosen Artikulationen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptvokal

Er weißt zwar hin das das Buch oder die DVD keinen Seminar ersetzten kann, allerdings wird man ja fast dazu gezwungen einen zu besuchen, um sicher zu stellen das man die Übungen auch richtig ausführt.

Als ich ihn vor paar Wochen persönlich kontaktiert habe, meinte er nur "ob ich nicht mal auf seinen Seminar vorbei schauen möchte", ja gut ist wohl das Beste statt über Email, aber wozu habe ich denn jetzt 36€ für die Buch+DVD ausgegeben ?

Damit meine ich chromatische und diatonische Skalenübungen sowie Arpeggios als Buzzing und auf dem Instrument mit geeigneten Übungen von Clarke, Colin, Irons, Schlossberg, Smith, Harris und Cichowicz

Ja gut, aber jemand der nur die Übungen ausführt und keinen Gedanken an die korrekte Technik ausführt, der hat dann entweder Erfolg in dem man es zufällig richtig macht oder einfach nur Pech, weil er nicht genau weiß wo zu "stellen" ist.

Und wer sollte das besser wissen als wir selbst ? Ein Lehrer kann uns unterm Spiel nicht in die Zunge gucken o_O

Selbst wenn der Lehrer das erkenne sollte, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte !

Hier ist ein Clip zur Zungenbewegung von Matthias Bertsch, auf seiner Homepage sind viele weitere Veröffentlichungen hinterlegt: http://www.drtrumpet.eu/

Wenn ich das richtige sehe, dann bleibt die Zunge ab dem G" (G5) oben hinter der oberen Zahnreihe ? Um den Mundraum mehr zu verdichten oder sehe ich das falsch ?
 
Ich kann nicht für Burba sprechen oder gar seine Methode erklären. Mit den Kardinalvokalübungen habe ich wie gesagt auch keine Lernerfahrung.
Auf der DVD sehe ich nur das die Zungenspitze breit an den unteren Zähnen fixiert ist und sonst nichts
Warum ich die Anweisung z.B. für den Kardinalvokal [ a ] ausreichend finde, würde ich anhand der DVD-Informationen auf deine Fragen bezogen so beantworten: [ a ], Kiefer halb offen, die Zunge an die unteren Schneidezähne angelegt...
Was macht der vordere Zungenrücken? ...keine Lücke zwischen Zahnrand und Beginn des Zungenrückens. Die Wölbung dieses Zungenteils sieht man auf der DVD und man hört das auch am Klang des [ a ], das nicht so frei wie in der Alltagssprache klingt.
Berührt die oberen Schneidezähne? ...probiere es aus: könntest Du dann noch ein [ a ] sprechen, genau wie es der Student auf der DVD tut? Ich jedenfalls nicht.
Was macht der hintere Zungenrücken? ...probiere die Möglichkeiten aus, DVD-Anweisung Burba: die Zunge ist locker, breit und füllt den unteren Zahnbogen aus. Beim [ a ] hat der hintere Zungenrücken meines Erachtens nichts zu tun, er ist entspannt.
Berührt er die oberen Backenzähne um den Raum zu verdichten? ...probiere es aus: klingt dann das [ a ] wie auf der DVD? Bei mir nicht, der Laut würde zu eng und nasal.


Jeder fähige Lehrer wird im Unterricht sehr viel am Klang erkennen, den der Schüler produziert. Ist der Lehrer methodisch fit, weiß er dann auch, mit welcher Anweisung oder Übung beim Schüler ein Aha-Erlebnis ermöglicht wird. Ob man jeden "Fehler" anaylsiert und erklärt steht dabei auf einem ganz anderen Blatt.

Auch ein Video von Matthias Bertsch kann nur zeigen, wie er oder sein Proband etwas Bestimmtes ausführt. Mein nächsten Probanden sieht das Gleiche wieder ein wenig anders aus. Als Veranschaulichung und Anhaltspunkt sind solche Bilder gut und wertvoll, aber sie können keine Norm für eine funktionierende Instrumentaltechnik liefern.

Das Optimum muss man sich immer selbst erüben und dabei ist für mich die Richtschnur, dass Trompete spielen durch Üben leichter fällt und der gewünschte Klang und Tonumfang näher kommt oder idealerweise verfügbar wird.

Wird das Üben dagegen verspannt oder gar quälend, klingt es trotz Übens Woche für Woche einfach nur bescheiden und tritt man nur auf der Stelle, dann stimmt etwas nicht. Das lässt sich beheben, sogar wenn man nicht die genaue Ursache kennt.
Die beste Entdeckung war für mich selbst, dass in so einer Situation ein Reset hilft: Ansatz einrichten, Atmung normalisieren, Mundstückdruck und Position korrigieren und viel buzzen, bis es wie bei den Vorbildern klingt (für mich sind das die Friedrich und Steenstrup Clips auf YT bzw. die Lehrvideos dieser Trompeter).
Das geht wesentlich zügiger als alles andere und zahlt sich unmittelbar auf dem Instrument aus.
Mit den üblichen Übungen zum Lip & Mouthpiece Buzzing (glissando-artig ausgeführte Akkordbrechungen, Skalenübungen) dürfte der Standardumfang bis zum dreigestrichenen c zumindest mit frischem Ansatz und als Legato relativ schnell ausführbar sein.

Ja gut, aber jemand der nur die Übungen ausführt und keinen Gedanken an die korrekte Technik ausführt, der hat dann entweder Erfolg in dem man es zufällig richtig macht oder einfach nur Pech, weil er nicht genau weiß wo zu "stellen" ist.
Da hast Du völlig recht, der Übungserfolg "Klang und Höhe" liegt nicht so sehr an der Komposition bestimmter Übungen, sondern vor allem am Trainingseffekt nach vielfacher möglichst korrekter Ausführung.
Aber nachdem nicht jede Stellschraube der menschlichen Anatomie als ISO-Norm definierbar ist, kann man die "richtige" Ausführung nur teilweise analytisch beschreiben.

Und so bringt sich letzten Endes jeder das Trompete spielen selbst bei. Durch das konzentrierte Üben unter den üblichen sinnvollen Voraussetzungen wie eingerichtetem Ansatz, gestützter Atemführung und einem offenen Ohr für den produzierten Klang entdeckt man jeden Tag ein bisschen mehr über das Trompete spielen.

Das Erlernen von etwas so körpernahem wie Trompete spielen (oder Singen) entwickelt sich jedenfalls für mich ganz anders als z.B. das Gitarre oder Klavier spielen.
Bei der Trompete hängt fast alles vom "Generator" ab und der ist bekanntlich nicht das Instrument, sondern der/die Spieler/in.

Weil das nicht vollständig und genau zu erklären ist, was da in Sachen Luft/Lippe-Koordination abgeht muss man sich als Anfänger auf der Trompete die ersten zwei Jahre keine Töne, sondern seine "Furzgeräusche" anhören - meint jedenfalls Wayne Bergeron. :D
 
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