Linker Output lauter - Billige Potis? (dringend Hilfe gesucht)

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Liebe Techniker,

ich bin ziemlich verzweifelt.

Vor einigen Jahren habe ich angefangen mich mit Recording, Mixing und Mastering speziell im Studio zu beschäftigen und das sehr intensiv.
Mit der Zeit stieg das Know-How, das Gehör hat sich verbessert sowieso Räumlichkeiten und Equipment.

Damit ist auch das ungute Gefühl aufgekommen, dass mein linker Speaker lauter ist als mein rechter (2x EVENT 20/20 BAS V3).
Um das zu kontrollieren habe ich heute 2x KRK RP6 G3 als Alternative aufgestellt - selbes Problem.

An meinem iMac Mitte 2011 ist ein "Focusrite Scarlett 2i2" Audio-Interface angeschlossen. An den Outputs des Interfaces hängt ein "Palmer Monicon" Monitor controller (2 symetrische Klinke Kabel, nagelneu).
Von dort aus geht´s direkt in die Monitore mithilfe von 2 XLR Kabeln (auch neu).

Nachdem klar war dass nicht der linke Studiomonitor das Problem war, habe ich angefangen Stück für Stück auszugrenzen.
Ich habe mithilfe von Ableton ein Signal (440 Hz Sinus) durch das Interface und den Monitor Controller gejagt. Die Ausgänge des Monitor Controllers jedoch nicht an meine Speaker sondern an die Inputs des Interfaces angeschlossen (Links und Rechts in jeweils einen der beiden Mono Eingänge) und von dort wieder in Ableton aufgenommen.

Es hat sich gezeigt dass wenn der Volume Poti des Interfaces nur minimalst aufgedreht ist, ist das Linke Signal Lauter als das Rechte. Bzw. Wenn ich von "0" langsam hochdrehe, wird das Linke Signal schneller hörbar.
Dieses Verhalten ist jedoch nur hörbar wenn sich der Poti bei ca. 3-10% der maximalen Drehbarkeit befindet. Je lauter man dreht, umso "ausgeglichener" werden beide Kanäle.
In genau der "richtigen" Position des Potis, also wenn das Signal gerade hörbar wird reden wir hier von 3-4 db Unterschied.

Um auszuschließen dass es sich um fehlerhafte/unterschiedliche Vorverstärker im Interface handelt, habe ich das Linke und Rechte Signal durch umstecken auch mit nur Input 1 getestet - ohne Erfolg.
Danach dachte ich daran dass es vielleicht am Monitor Controller liegen könnte, also habe direkt von den Interface Ausgängen Aufgenommen ohne den Controller dazwischen zu schließen - wieder nichts.

Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen habe ich bemerkt dass mein Monitor Controller genau das gleiche Problem hat, sogar noch extremer!
Ich habe die vom Interface kommenden Kabel abgeschlossen um wirklich alles auszugrenzen und an den 3,5mm stereo input am Controller mein smartphone (ebenfalls 440 Hz Sinus) angehängt.
Bei der Aufnahme durch das Interface hat sich Teilweise 5-6 db Unterschied gezeigt (sofern der Poti wieder leise gedreht ist).

Bild: Der Poti des Monitor Controllers wurde langsam aufgedreht (oben Links, unten Rechts).

Bildschirmfoto 2015-08-02 um 00.09.26.png

moniconproblem.jpg


Als ich dachte dass es vielleicht doch irgendwie an den Interface Pre-Amps liegen könnte, habe ich die Outputs des Controllers wieder an die Speaker angeschlossen und selbst hingehört:
Wenn sich der Controller-Poti unter 25-30% der maximalen Drehbarkeit befindet, ist sehr deutlich ein lauteres linkes Signal zu hören. Durch einen Klick auf den "MONO" Button ist das Signal wieder absolut mittig.
Das heißt der MONO Button greift wahrscheinlich nach dem Poti.

Nun die Frage: Was läuft hier schief?
2 Geräte mit schlechten Potis?
Oder nur 1 Gerät und ich habe etwas übersehen?

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da ich diesbezüglich wirklich am Ende meiner Weisheit bin.

PS: Ich hoffe das hier ist der richtige Ort für das Thema. Falls nicht, bitte ich um Entschuldigung.

Grüße,
Frank
 
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Hallo Frank, zu Deinen Fragen kann ich momentan wenig sagen, da ich derzeit und in den nächsten Tagen nur ein sehr kleines Smartphonedisplay zum Lesen und recherchieren habe. Und damit ist es sehr mühsam.

Evtl ist Dein Thema auch besser im Recordingbereich aufgehoben. Zwar liest es sich sehr technisch, aber ich vermute, dass die Rec/Studiomenschen sehr häufig damit zu tun haben. Von meinen Home-Rec-Erfahrungen kenne ich solche ähnlichen Probleme.

Ich melde diesen Thread mal, um die Rec-Mods mal draufhinzuweisen. Evtl holen sie ihn dann in den Rec-Bereich rüber.

Gruß Ulrich
 
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3-4 db Unterschied
Du meinst in dem Potibereich lt. Beschriftung von -60...-85 dB? Diese Gleichlaufdifferenz ist gerade im Anfangsbereich von preiswerten Stereopotis normal, Abhilfe könnte tatsächlich ein höherwertiges, selektiertes Stereopoti schaffen :)

Selbst bei diesen etwas teureren APLS beträgt die Gleichlaufabweichung 2dB - und die Gesamttoleranz 20% :eek:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Edith: nur mal so ein Beispiel für ein sehr gutes Stereopoti

Allerdings sind Potentiometer mit solchen Angaben schwer zu finden, APLS bietet zwar zu seinen Potis umfangreiche Datenblätter zum Download, aber darin finde ich keine Angaben zur Abweichung vom Gleichlauf :nix:
 
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Die Lösung heißt VCA.

Ansonsten kann man passive Schaltungen in dieser Hinsicht gut modifizieren und die Gangabweichung durch geeignete Kompensationselemente reduzieren.
 
Verändert VCA nicht den Sound (nicht Lautstärke) bzw. ist das Risiko sehr hoch, dass dieses passiert?

Topo :cool:
 
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Auf jeden Fall benötigt VCA eine Spannungsversorgung...

Ansonsten kann man passive Schaltungen in dieser Hinsicht gut modifizieren und die Gangabweichung durch geeignete Kompensationselemente reduzieren.
Wie könnte das aussehen?
 
VCA ist auch nicht in diesem speziellen Fall die Lösung, sondern allgemein, weil die Gangabweichung von Potis und Fadern ein alter Hut und nicht wirklich zu lösen ist. VCA sollte den Klang nicht verändern; ich denke du verwechselst das mit einem digitalen Trim, bei dem natürlich Auflösung verloren geht.

Wie man das im Einzelnen reduziert, hängt immer von der verwendeten Schaltung und dem gewünschten Arbeitspunkt ab. Allgemein wird es aber auf ein Widerstandsnetzwerk hinaus laufen.
 
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Ah, ok, dann hab ich Dich hier völlig mißverstanden:

kann man passive Schaltungen in dieser Hinsicht gut modifizieren...

"in dieser Hinsicht" bezog ich auf das vom TE genannte Gerät, also etwa so: einfach aufschrauben und 4 zusätzliche Widerstände einlöten und gut ist! ;) :)
 
Ich kenne das Gerät nicht. Bei einem passiven Controller wird das wohl aber ein einfaches Stereopoti sein, dass den Ausgang zwischen Masse und Signal einstellt (Spannungsteiler).

"In dieser Hinsicht" bezog sich auf die Gangabweichung beim Poti. Ob man das jetzt mit einem zusätzlichen Widerstandsnetzwerk oder eben durch ein anderes Poti löst, ist ja egal.
 
Sry Henry, ich steh immer noch auf'm Schlauch :redface:

Ob man das jetzt mit einem zusätzlichen Widerstandsnetzwerk oder eben durch ein anderes Poti löst, ist ja egal.
Das bedeutet:

1. man baut zum Stereopoti ein zusätzliches Widerstandsnetzwerk ein

oder

2. man ersetzt das Poti durch ein anderes mit besseren Gleichlaufeigenschaften

Soweit richtig?

Ach so, vielleicht sollte ich erst fragen: wer ist "man"?

1. der User mit 'nem Lötkolben

oder

2. der Hersteller mit seiner Entwicklungsabteilung? :)

Angenommen, Deine Antwort lautet auf beide Fragen "ja", dann hätte ich abschließend noch eine dritte Frage: wie sähe das Widerstandsnetzwerk bei einem Poti von 47 kOhm mit logarithmischer Kennlinie aus? Mein passives Kistchen, mit dem ich sehr zufrieden bin, hatte ich ja mal aufgeschraubt, weiß nicht, ob da was zu erkennen ist: M-Patch2 von SM Pro Audio.

Das einzige, was da aktiv ist, ist der KH-Verstärker und die LEDs, ansonsten funktioniert der Controller auch ohne Stromversorgung :)
 
Hi, nun habe ich mir das Ganze nochmal durchgelesen:
Es erscheint mir gut möglich, dass die Stereopotis in beiden Geräten eine Gangabweichung haben.
Das haben ja auch andere hier schon angemerkt.
Die Frage ist nun, ob es tatsächlich Sinn macht, die verbauten Potis durch vermeintlich bessere zu ersetzen. Man muss erstmal welche finden, die sich auch von Größe und Bauform einbauen ließen.
Das ist m. E. keine echte Alternative.

Eher würde ich mir andere Geräte zulegen, die dieses Problem nicht zeigen; was eine teure Alternative werden könnte und zudem evtl auch mühsam, da Du erst einmal "bessere" Geräte finden müsstest.
Ein solches Gleiclaufproblem haben nach meiner Einschätzung eine Menge Geräte.

Eine technische Lösung könnte es sein, beide Geräte mit höheren Potieinstellungen zu betreiben; wie Du beschreibst ist bei weiter aufgedrehten Potis das Problem geringer.
Klar Dein Einwand: Dann ist es aber evtl zu laut.
Dieses könntest Du kompensieren, indem Du Dir ein kleines Kästchen mit zwei Monopotis, je eines für beide Kanäle, in die Verbindungen zwischen die Geräte oder vor die Monitorboxen einschleifst (Selbstbau). Mit den Monopotis könntest Du zum einen die Lautstärke wieder pasend absenken und die Gangunterschiede durch etwas voneinander abweichende Einstellungen ausgleichen.

Die Lautstärke regelst Du danach aber nicht mit den Monopotis, sondern wieder mit den Stereopotis in den beiden Geräten. - Alles verständlich?

Gruß Ulrich
 
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Hi, nun habe ich mir das Ganze nochmal durchgelesen:
Danke Ulrich, für's "auf den Boden zurückholen" ;) :)

Auf Grund Deines Lösungsvorschlags hab ich mal nachgeschaut, was das eigentlich für für Boxen sind - und tatsächlich, sie haben auf der Rückseite einen Gainregler. Vielleicht reicht der ja schon, um den Pegel soweit zurückzunehmen, daß der Bau eines Vordämpfers gar nicht nötig ist? Ich kann es auf dem Produktbild leider trotz maximaler Vergrößerung nicht erkennen:

2020-gallery-006.jpg
 
Hehe, ts2, das wäre natürlich am einfachsten. *Daumen hoch

LG Ulrich
 
Angenommen, Deine Antwort lautet auf beide Fragen "ja", dann hätte ich abschließend noch eine dritte Frage: wie sähe das Widerstandsnetzwerk bei einem Poti von 47 kOhm mit logarithmischer Kennlinie aus? Mein passives Kistchen, mit dem ich sehr zufrieden bin, hatte ich ja mal aufgeschraubt, weiß nicht, ob da was zu erkennen ist:
Gerade im hier angesprochenen niedrigen Bereich, bei dem die Verhältnisse der Widerstandsbahnen groß sind (10 Ohm zu 10 kOhm) tut schon eine kleine Abweichung weh. Da hängt man dann für die persönlich problematischste Stelle bspw. einen geringen Korrekturwiderstand in Reihe an das Poti. Das sorgt zwar dafür, dass komplett abgedreht immer noch etwas auf dem einen Kanal durchkommt; das ist aber vernachlässigbar. Perfekt bekommt man es nicht hin, aber wenigstens an der wichtigsten Stelle halbwegs korrekt.
Wie viele Möglichkeiten es gibt, dort einzugreifen, sollte relativ einfach ersichtlich sein.
 
Erschließt sich mir zwar auf diesem Wege nicht, aber trotzdem danke. Unter "Widerstandsnetzwerk" hatte ich jetzt etwas komplexeres erwartet...
 
Vielen Dank für die ganzen Antworten!

Also zu aller erst:
den Palmer Monitor Controller habe ich unter anderem deswegen gekauft um das problem vom Interface zu umgehen.
Also die Monitore sind bei mir seit dem kauf auf -15db.
Beim normalen Arbeiten würde ich den Interface Poti vielleicht auf 9:00-10:00 stellen und das war mir zu nahe am kritischen Bereich.

Mit dem Palmer Controller hätte das Interface auf volle Lautstärke laufen können und das Problem würde nicht auftauchen.
Ist doch ungut wenn aufgrund dieses Fehlers die Snare plötzlich irgendwo ist.

Nur ist es beim Monitor Controller noch schlimmer. Wenn ich weißes Rauschen in form eines mono signals durch den Controller schicke und mit dem MONO Button am Gerät kontrolliere ab wann das signal wirklich mittig ist, bin ich mit dem Poti auf 11:00. Und das finde ich schon heftig.

Haben denn der TC und der M-Patch dieses Problem nicht. Denn der Aufpreis wäre nicht allzu hoch.
War die VCA Idee als Selbstbauprojekt gemeint, oder gibt es da leistbare Geräte?

Grüße,
Frank
 
Hallo,

aber bitte bedenken:
Auch ein VCA ist hier "Kanonen auf Spatzen".
Schmeiß einfach den Monitor-Controller raus und bau Dir so einen Pegel-Absenker/Pad mir 2 Mono-Potis zwischen Interface und Böxchen.
Als Potiwerte dürfen aus dem Bauch raus 10 kOhm linear einigermaßen passen.
Oder kennst Du die Ausgangsimpedanz der Interface-Ausgänge? Dann könnte man die Potiwerte entsprechend wählen ...

Gruß U.
 
Haben denn der TC und der M-Patch dieses Problem nicht.
Das müßte ich mal überprüfen - aber aufgefallen ist mir das bei beiden nicht, der M-Patch hat auch nicht einen solch großen Regelbereich, laut Aufdrucg "geht" der erst bei 50 dB Dämpfung los... Der/das TC ist auf jeden Fall höherwertig als der M-Patch.
 

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