Oberkrainerbariton

[Patrick Bariton]

Hei
ich hab neulich mal mit meinem Lehrer von einer Oberkrainer CD versucht die Bariton begleitstimme zu schreiben. Hat jemand auch Erfahrung damit und wenn ja würde ich mich freuen wenn du mir ein paar Tipps dazu geben könntest.
Gruß Patrick

 

[bassposauner]

Was möchtest wissen? Meistens im Baßschlüssel geschrieben und viel f, es und b. dann passt das schon für 80%.
Auf der Autobahn fängt z.B. Mit es(f) an.

 

[StefanH]

Hallo,

Entschuldigung, hier muss ich mich als passionierter Oberkrainerakkordeonist (und -baritonist) mal einmischen

Es ist keineswegs so, dass 80% der Oberkrainer Stücke in f, es und b gespielt werden. Die Original-Tonart von "Auf der Autobahn" ist G-Dur, das Intro beginnt mit dem Ton d (klingend). Das lässt sich anhand der Originalaufnahme auch überprüfen. Es mag Bearbeitungen z.B. für Blaskapelle geben, die um der leichteren Spielbarkeit willen in einer anderen Tonart gesetzt sind.

Es wäre natürlich gut, wenn Patrick Bariton seine Frage noch präzisieren könnte. Um welche Stücke geht es denn?

Es empfiehlt sich die Verwendung des Bassschlüssels (nicht transponiert), wenn man sich nicht mit allzuvielen Hilfslinien herumschlagen will.

Das Bariton spielt normalerweise den Quintwechselbass zur jeweiligen Harmonie. Das heißt Grundton und Quinte wechseln sich ab, z.B. beim C-Dur-Akkord: c G c G, beim G-Dur-Akkord: G D G D. Ein Übergang vom G-Dur-Akkord zum C-Dur-Akkord könnte z.B. G A H c sein, ein Übergang von C nach G zum Beispiel c H A G oder c e es d g.

Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.

Gruß
Stefan

 

[LizenzzumTroeten]

OK, das ist jetzt viell. mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder mit der Kirche ums Dorf rum, aber Stimmen raushören mache ich als Spätanfänger-Autodidakt so:

Man braucht:
- Computer mit der Freeware Best Practice (optional ein Notensatzprogr., z.B. MuseScore)
- Keyboard o.ä.
- optional: Kopfhörer und(!) Ohrhörer, falls man auf Nachbarn oder Mitbewohner Rücksicht nehmen muß
- das Stück als MP3 oder WAV Audiodatei

Vorgehen:

Lade das Stück in BestPractice und bestimme durch Abhören den Anfangs- und Endpunkt eines Abschnitts, der eine Phrase oder sonstwie eingängigen Abschnitt darstellt - nicht zu lang (bei mir ca. 2-4 Takte) und laß den dann in einer Schleife laufen. Das Programm ist wirklich total easy und selbsterklärend.

Stöpsle den Ohrhörer in den Computer und den Kopfhörer ins Keyboard (oder andersrum) und setz die Stöpsel und drüber den Kopfhörer auf. Jetzt kannst du das Klangsnippet im Loop hören und dazu die entsprechenden Töne (der Basstimme) auf dem Keyboard ausprobieren bis du flüssig mitspielen kannst. Ist es zu schnell, kann man die Abspielgeschwindigkeit verringen. Passt die Tonhöhe nicht ganz kann man auch das in Software feinjustieren. Ist es eine Tonart mit z.B. 4b und stolpert man als nicht-versierter Tastenspieler über zu viele schwarze Tasten, kann man auch die Tonart ändern, um dann z.B. bei C-Dur rauszukommen.

Nach ein paar Wiederholungen hast du also die Töne des Abschnitts und kannst sie in der Methode Deiner Wahl notieren. Ich kritzle immer nur Buchstaben auf die Rückseite eines Briefkuverts. Den Rhythmus kann ich mir merken, aber da gibt es ja auch Notationsverfahren zu. Dann kommt der nächste Abschnitt dran, usw.usf., bis das Stück durch ist.

Jetzt kann man noch die Ergebnisse fein in ein Notensatzprogramm eintippen und sich das ganze zur Kontrolle vorspielen lassen, ob es so klingt, wie die Stimme im original.

Mein Einstiegsprojekt, wo ich diese Methode rausgefutzelt habe, war übrigens die Line Dance Polka von einer holländ. Band HubnBubn oder so. Spiele kein Oberkrainer, aber als Einstiegspunkt für das Thema "wie kommt man mit einem Blasinstument zu einer Bassline" war das sehr dankbares Lernmaterial.

 

[Claus]

...Lade das Stück in BestPractice und bestimme durch Abhören den Anfangs- und Endpunkt eines Abschnitts, der eine Phrase oder sonstwie eingängigen Abschnitt darstellt - nicht zu lang (bei mir ca. 2-4 Takte) und laß den dann in einer Schleife laufen.

...oder man lernt die Stimme bzw. einen übersichtlichen Abschnitt genau nachzusingen.

Dann kann man das "Wiedergabe-"Tempo selbst bestimmen.
Weil man sich dabei über den Verlauf der Stimme sowie kritische Töne oder rhythmische Probleme klar wird, lassen sich Schwachpunkte im Erfassen gut in den Griff kriegen.

Mit dieser Methode wird das musikalische Hören sehr gut trainiert und der Aufwand wird mit der Zeit deutlich kleiner.

Gruß Claus

 

[Killi Bariton]

Was möchtest wissen? Meistens im Baßschlüssel geschrieben und viel f, es und b. dann passt das schon für 80%.
Auf der Autobahn fängt z.B. Mit es(f) an.

Wie kommst denn darauf? Im Original 1. Teil klingend g-dur...