Das MB besucht die Steinway & Sons Fabrik in Hamburg am 20.11.2015

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Theo Retisch hab ich erkannt ... anhand seines gezeichneten Selbstportraits.
 
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Fünfter von rechts, für alle die es interessiert. ;)
 
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Theo Retisch hab ich erkannt ... anhand seines gezeichneten Selbstportraits.
Fünfter von rechts,
Stimmt, jetzt, wo Du es sagst, sehe ich es auch.

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:D

Hattet ihr eigentlich Gelegenheit, unsere Fragensammlung an den Mann zu bringen?

Viele Grüße,
McCoy
 

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Sehr gut. :great: :rofl:
 
Hattet ihr eigentlich Gelegenheit, unsere Fragensammlung an den Mann zu bringen?

Moin,

Ja, größtenteils und noch mehr. Wenn was fehlt kann ich es per Mail an Jörg nachreichen und später hier ergänzen.... Für mich kamen noch ganz neue Aspekte mit rein. Aber das ist ja immer so, wenn man "im Thema baden" kann.

Mein Wochenendprogramm ging musikalisch bis in den Sonntag.... so das ich noch meine Notizen sortieren muß. Ich versprach ja angemessene Buchstaben.

Nur soviel vorneweg: Superklasse Aktion!! Danke an Alle!

Micha
 
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Also ich hab irgendwie den Namen Helge Antoni als den vorgestellten Pianisten im Kopf. Ich bin mir aber nicht ganz sicher :redface:
Vielleicht haben die anderen noch eine Idee.

Ansonsten kann ich mich den anderen Meinungen nur anschließen.Es war sehr interessant und beeindruckend.
Alleine das auch schon soweit mitgedacht wurde und an jeden Teilnehmer die Funkkopfhörer verteilt wurde. So konnte man immer alles gut verstehen ohne das man sich gegenseitig auf die Füße getreten ist.
Ich fand auch die Gelassenheit der Mitarbeiter erstaunlich. Ich weiß nicht ob ich so entspannt arbeiten könnte, wenn mir fast 20 fremde Leute auf die Finger schauen.
 
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Hallo Zusammen
Bin erst heute Abend aus Hamburg heim gekommen mit vielen interessanten Eindrücken.

Die Herstellung eines Flügels live zu erleben, war eine spannende Angelegenheit. Die Zahl der einzelnen Bauteile ist derart groß, dass es unmöglich war, auf jedes im Detail einzugehen. Bei der Herstellung der wichtigsten Besonderheiten der Steinwayflügel durften wir zusehen. So z.B. wie
- ein Rim auf den Rimbiegebock gespannt wurde,
- die Platte für einen Resonanzboden aus schmalen Brettern zusammengesetzt und verleimt wurde,
- ein stark gemasertes Furnier zu einem "Bild" gelegt wurde. ( @hack_meck Da kamen sofort Erinnerungen an Deine Berichte hoch!)
- ein Hämmerchen ausgerichtet wurde
und noch so einiges mehr.

Viele der verbauten Kleinteile werden bei Zulieferern eingekauft. So zum Beispiel die Bestandteile der Mechanik. Obwohl Renner-Mechaniken für ihre hohe Qualität bekannt sind, werden diese nicht im fertig montiertem Zustand, sondern als Einzelteile von Steinway geordert und von den eigenen Leuten in Hamburg zusammengesetzt.
Als der Spezialist, bei dem Steinway seine Tasten einkaufte, seine Firma aufgeben musste, kaufte Steinway die Firma auf, um das Knowhow und die hochqualifizierte Lieferquelle zu erhalten.

Bemerkenswert bei der Herstellung der Steinwayflügel ist, dass das Instrument von Außen nach innen gebaut wird. Das heißt:
Zuerst wird der Resonanzkörper aus Rim und Resonanzboden hergestellt. Anschließend werden Steg, Gußrahmen, etc. etc. eingefügt.

In diesen Video blitzen die wichtigsten der gesehenen Fertigungs-Stationen auf. Alle zu beschreiben, würde ein dickes Buch füllen.







Hier der Link zum "Fabrikrundgang" auf der Webseite der Firma Steinway.
http://eu.steinway.com/de/ein-mythos/manufaktur/

Die Vorschreiber erwähnten die Galerie der Steinway-Artists. Sie ist beeindruckend umfangreich. Von jedem ist ein Statement über Steinway-Flügel zu lesen. Eines ist in meinem Kopf hängen geblieben: "No Stein - No way". :)

Der Klang ist Geschmacksache. Darüber kann man nicht streiten. Er hängt von mehreren Variablen ab. Eine ist die Härte des Filzes auf den Hämmern. Die ist variabel. Fürs Musizieren daheim würde ich einen wärmeren und weicheren Klang bevorzugen. Daher wüßte ich gerne, wie groß der Einfluß der Hammerhärte auf den Klang ist. Mangels Moos ist es aber müßig, die Überlegungen zu vertiefen. ;-)

Die Tastatur der Steinway-Instrumente ist traumhaft. Sie reagiert ganz leicht. Die ausgetüftelte Balance der Tasten sorgt dafür, dass sie - wenn es gewünscht und entsprechend gespielt wird - federleicht an der Fingerkuppe "hängt".

Die Oberfläche der Tasten, ein spezieller Kunststoff, der das Naturelfenbein ersetzt, fühlt sich sehr angenehm an. Das Material saugt den Schweiß der Hände auf, so dass man auf den Tasten immer guten "Grip" hat. So aufgeregt war ich beim Spielen zum Glück nicht, dass meine Hände schweißnass waren. Aber die Tasten fühlten sich einfach gut und griffig an.

Es gibt noch viel mehr zu erzählen. Aber jetzt wird's Zeit zu schlafen.

Vielen Dank an alle, die zur Organisation und Durchführung dieser Besichtigung beigetragen haben!
Ganz besonderen Dank für die Erlaubnis, im Auswahlsaal spielen zu dürfen. :love:

Lisa


Nachtrag: Linkliste

http://eu.steinway.com/de/

http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein-am-sonntag/vom-holz-zum-steinway-id11214361.html
http://hamburg-ahoi.com/2013/06/black-beauty-aus-bahrenfeld/ (< Hier fand ich das Statement "No Stein - No Way" wieder)

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinway_&_Sons
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Steinweg
https://en.wikipedia.org/wiki/Steinway_&_Sons

http://steinway.ost-kombinat.net/mythos-steinway/das-steinway-patent.html
http://ilovesteinway.com/steinway/parts/steinway_patents_1857_1874.cfm
http://www.shackellpianos.co.uk/steinway-patents.php
https://www.google.com/patents/US314742
 
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Guten Morgen
Ich bin in Gedanken noch oft in Hamburg ... soooo viele Eindrücke! ... die klingen noch nach ...

Jörg Helmke erwähnte, dass Steinway ein neues Video für seinem YouTube-Kanal vorbereitet hat, das in Kürze zu sehen sein würde.

Hier ist es ... kein Kommentar ... lehnt Euch einfach zurück und genießt ...




Lisa


EDIT
Hier noch die Pressemitteilung von Steinway zu diesem neuen Flügel-Design:
http://eu.steinway.com/de/news-events/pressemitteilungen/heliconia-designed-by-lalique/
http://eu.steinway.com/de/pianos/steinway/special-collection-pianos/heliconia-by-lalique/
 
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Ist jetzt nicht so meins, das Design. Aber das fällt wohl unter "Geschmackssache" ;)
 
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"Geschmackssache"

Hallo Jens, das sehe ich auch so.
Wir haben ja diverse Design-Ideen gesehen. Besonders ausgefallene wurden/werden als Limited Edition im Markt eingeführt. Jede spricht irgendeine andere gut betuchte Käufergruppe an. Und das ist ein wichtiger Teil des Marketingkonzepts bzw. der Marktstrategie.


Das Thema Marketingstrategien kam während der Führung mehrmals in unterschiedlichen Zusammenhängen zur Sprache.
Hier einige Gedanken, die mir in Erinnerung blieben:

Jörg Helmke berichtete ja nicht ganz ohne (berechtigten!) Stolz von den Erfolgen auf dem international heiß umkämpften Klavier- und Flügelmarkt und dass ein Steinway eine Wertanlage sei, also nicht durch Gebrauch an Wert verliere sondern gewänne. Daraufhin fragte ich nach den Zukunftsperspektiven von Steinway und wollte wissen, ob man nicht damit rechnen müsse, dass der Markt für hochwertige, langlebige Flügel irgendwann gesättigt sei und dann die Nachfrage wieder nachlasse. Der Antwort entnahm ich, dass man sich genau darüber bei Steinway schon viele Gedanken gemacht hat und immer wieder neue Wege ersinnt, bislang nicht erreichte Käufergruppen für Instrumente aus dem Hause Steinway zu interessieren. Außerdem benötigt man gute Konzepte, um mit dem immer größer werdenden Gebrauchtmarkt erfolgreich konkurrieren zu können.

Eine von mehreren Strategien ist die Entwicklung ausgefallener Designs, die bei Liebhabern edler Instrumente, die sich so etwas leisten können und möchten, den Wunsch weckt, sich etwas ganz Besonderes ins Musikzimmer zu holen. Wer noch nie Dagewesenes möchte, der wird sich nicht auf dem Gebrauchtmarkt bedienen.


Nun kann nicht jeder, der einen edlen Steinway aus der Portokasse zahlen könnte, Klavier spielen. Für die ist ein Steinway also uninteressant und somit eine unerreichbare Kundengruppe für Steinway? Nicht, wenn man pfiffige Ideen hat! Steinway hat auch für solche Liebhaber der Klaviermusik ein Angebot: Das selbst spielende Klavier!

World's Luxury Guide
beschreibt das so:

Einem auf dem eigenen Steinway gespielten Klavierkonzerten lauschen. Live zu Hause zuschauen, wie sich die Tasten bewegen. Schwierigste und anspruchsvollste Stücken auf allerhöchstem Klang-Niveau hören. Obwohl man selbst gerade mal stümperhaft einige Takte von „Für Elise“ klimpern kann oder gar keine einzige Note kennt? Mit dem neuen Selbstspielystem „Steinway Spirio“ kein Problem.

Das perfekte Konzert daheim mit dem neuen Steinway Spirio
Angekündigt als die größte Produktinnovation in den letzten 70 Jahren Unternehmensgeschichte, setzt die Firma (Steinway) bei den Superlativen seiner Weltneuheit noch eins drauf und verspricht: „Steinway Spirio“ sei das weltbeste Piano-Selbstspielsystem überhaupt. Es entstand exklusiv für ausgewählte Klaviere der Marke Steinway & Sons in Zusammenarbeit mit Wayne Stahnke, der seit Jahrzehnten als einer der innovativsten Köpfe im Bereich moderner Selbstspielsysteme gilt. Seine außergewöhnliche Ton- und Wiedergabequalität verdankt das Spirio-System einer Kombination zahlreicher, patentierter Neuentwicklungen und ist das Resultat jahrelanger Forschung.

Wie von Geisterhand bewegte Tasten
Was man hört, ist von einem Live-Konzert nicht zu unterscheiden. Nur glänzt der Pianist, dessen Dämpfer und Tastenanschläge sanft und mit größter Genauigkeit über die gesamte Klaviatur hinweg wiedergegeben werden, durch körperliche Abwesenheit. Seine präzisen Pedaleinsätze, subtilen Phrasierungen, weiche Triller und donnernde Fortissimi meistert das Player-System bei der Reproduktion der Live-Performance indes mühelos. Das dürfte auch der Generation Selfie gefallen.
High Tech trifft Tradition

Gesteuert wird Spirio mittels einer App auf dem mitgelieferten iPad, das Klavier und Selbstspielsystem kabellos miteinander verbindet. Das Selbstspielsystem wird bereits während der Fertigung in den Steinway & Sons Fabriken in New York und Hamburg in die Instrumente eingebaut. Wesentlich dabei: Spirio wirkt sich in keiner Weise auf Anschlag, Klang oder Design des Pianos aus. Man sieht und hört dem Instrument den Einbau nicht an. Das Piano läßt sich ebenso gut von Hand spielen. Digitales High Tech des 21. Jahrhunderts trifft auf erfahrene Instrumentenbau-Tradition.

Das imposante Klang-Archiv im selbstspielenden Steinway-Klavier
Um die Möglichkeiten des Systems auszuschöpfen, hat Steinway & Sons eigens einen Musikkatalog mit über 1700 Steinway-Klavierkünstlern aufgenommen. Für neun von zehn Konzertpianisten ist Steinway die erste Wahl. Weltklassemusiker für das Projekt zu begeistern, dürfte da ein Kinderspiel gewesen sein. Die hervorragenden Aufnahmen umfassen ein breites Repertoire von Klassik, Jazz, Standardwerken bis modernen Stücken und sind inklusive. Die Bibliothek wird ständig um neue Einspielungen erweitert.

Ein anderer Weg, Kunden zu gewinnen und junge Pianisten mit Steinwayqualität zu verwöhnen ist der "abgespeckte Steinway". Ich habe vergessen, wie die Marketingleute von Steinway das nennen. Gemeint ist folgendes:
Wenn man mal gesehen hat, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, um einen vollendeten Steinway aus den allerbesten Werkstoffen herzustellen und wenn man erahnt, wie viele fachkundige Hände daran mit viel Übung und Geschick beteiligt sind und wie viel Zeit dafür investiert werden muss, dann versteht man, warum diese Instrumente das kosten, was sie kosten.
So ein hochwertiges Produkt können und wollen Institutionen nicht in jeden Übungsraum stellen. Daher bietet Steinway für Verwendungen, bei denen es nicht auf die Optik sondern ausschließlich auf das perfekte Funktionieren ankommt, Instrumente an, bei denen alle verzichtbaren optischen Veredelungen weg gelassen oder durch eine einfachere Verarbeitung ersetzt werden. Dazu gehört zum Beispiel der in mehreren Schichten aufgetragene und auf Hochglanz polierte schwarze Lack. Der wird durch einen einfacheren schwarzen Mattlack ersetzt. Die Bemalung der in der Gußplatte eingearbeitenen Steinwaylogos wird einfach ganz weg gelassen. Diese und andere Reduktionen an verzichtbaren Äußerlichkeiten sparen eine nicht unbedeutende Zahl von Arbeitsstunden und teure Materialien ein. Dadurch sinkt der Preis für solche "abgespeckten Steinways", ohne dass dafür Einbußen bei "Klaviertechnik" und Klang in Kauf genommen werden müssen.


Klaviere und Flügel für die Hausmusik
Für den normalen Hausgebrauch sind die "abgespeckten Steinways" nicht gedacht. Für den etwas kleineren Geldbeutel wurden die Produktlinien Boston und Essex eingeführt, Instrumente, in deren Technik Steinway-Knowhow steckt. Worin genau sich diese Modelle von den Steinways unterscheiden, weiß ich nicht mehr. Vielleicht findet man etwas darüber in den Produktbeschreibungen.

Paroli dem E-Piano
Jörg Helmke erläuterte auch, welche Martkanteile auf analoge Flügel und Klaviere und elektrische Instrumente entfallen. Für Klavierspieler in Mehrfamilienhäusern haben E-Pianos ein unschlagbares Kaufargument: Man kann sie zu jeder Tages- und Nachtzeit spielen, ohne dass die Nachbarschaft gestört wird. Das führte zu einem Boom der E-Pianos und Marktanteilverlusten bei den analogen Pianos. Um bei dieser Kundengruppe Marktanteile zurück erobern zu können, wurde die Stummschaltung entwickelt. In der Verkaufsausstellung hatten wir die Möglichkeit ein mit dieser Technik ausgestattetes Klavier anzuspielen. Der erste flüchtige Eindruck konnte mich nicht überzeugen. Das Spielgefühl ist wegen dem anderen Abstand zwischen Tasten und Mechanik irgendwie anders. Für mein Gefühl war es nicht so fein und direkt wie an den Steinway-Flügeln. Das ist zugegebenermaßen Jammern auf hohem Niveau. Aber mich störte es, nachdem ich die wunderbaren Steinwaymechaniken unter den Fingern gehabt hatte. Außerdem passt das Spielgefühl an der Klaviertastatur einfach nicht, wenn aus dem Kopfhörer Orgelklänge kommen. Eine Orgelklaviatur fühlt sich beim Spielen nun mal ganz anders an als eine Klavierklaviatur. Aber das ist mein persönliches Empfinden und somit Geschmacksache. Die Idee als solches finde ich gut.


Gute Nacht
Lisa
 
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Für den normalen Hausgebrauch sind die "abgespeckten Steinways" nicht gedacht. Für den etwas kleineren Geldbeutel wurden die Produktlinien Boston und Essex eingeführt, Instrumente, in deren Technik Steinway-Knowhow steckt. Worin genau sich diese Modelle von den Steinways unterscheiden, weiß ich nicht mehr.

Die Boston Reihe wird in Japan gefertigt und soll das mittlere Preisspektrum abdecken, während die Essex Instrumente in China gefertigt werden und den Einsteigerbereich bedienen sollen. Die Kostenreduktion findet demnach wohl vor allem über das niedrigere Lohnniveau in diesen Ländern statt. Zudem dürfte ein nicht unerheblicher Teil der Ersparnis daher kommen, dass nicht "Steinway" auf dem Flügel steht. Alleine für den Namen zahlt man ja wahrscheinlich auch einen ordentlichen Betrag.
 
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In der Verkaufsausstellung hatten wir die Möglichkeit ein mit dieser Technik ausgestattetes Klavier anzuspielen. Der erste flüchtige Eindruck konnte mich nicht überzeugen. Das Spielgefühl ist wegen dem anderen Abstand zwischen Tasten und Mechanik irgendwie anders. Für mein Gefühl war es nicht so fein und direkt wie an den Steinway-Flügeln.

Das tröstet mich zu hören, denn bei meinem eigenen Klavier habe ich auch das Gefühl, bei piano gespielten Stellen nicht mehr Herr über die Tasten und Töne zu sein. :cool: Und bei mir ist es ein nachträglicher Einbau, bei Steinway einer ab Werk. Ich glaube, je nach System muss den Tüftlern in Hamburg was einfallen, die Tastengeometrie zu ändern oder was auch immer.
 
Wenn man eine Stummschaltung einbaut, muß man ja irgendwie verhindern, daß die Hämmer auf die Saiten treffen. Das wird gemacht, indem man eine Leiste vor die Hämmer schiebt, die diese ein paar Millimeter vor den Saiten abstoppt. Weil aber die Hämmer wieder zurückfallen müssen, muß auch die Auslösung der Hämmer auf diese paar Millimeter eingestelt werden. Ohne diese Leiste kann man die Hämmer noch dichter an die Saite bringen, bevor die ausgelöst werden. Genau diese Millimeter spielen sich im Pianissimo-Bereich ab und fehlen dann bei der Stummschaltung.

Eine Stummschaltungsmechanik, die auch die Auslösung gleich mitverändert, gibt es wohl nicht (was mich wundert: Man hat ja schließlich von Aliquot-Saiten bis zu vierten Pedalen etc. schon alles Mögliche und Unmögliche für das Klavier erfunden, da müßte jemandem in diesem Bereich doch auch irgendwann mal etwas einfallen).

Viele Grüße,
McCoy
 
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bei meinem eigenen Klavier habe ich auch das Gefühl, bei piano gespielten Stellen nicht mehr Herr über die Tasten und Töne zu sein.

So extrem habe ich das jetzt nicht empfunden. Die Klaviatur ließ sich auch mit Stummschaltung gut spielen. Aber es war halt für mein Empfinden nicht ganz so fein wie ohne, wie gesagt: Jammern auf hohem Niveau.


Stummschaltung


Es gibt verschiedeneTechniken für die Stummschaltung und der daran gekoppelten elektronischen Klangerzeugung, von denen uns die wichtigsten beim Besuch im Steinway-Verkaufsraum genannt wurden. Steinway verwendet das optische QuietTime ProRecord-System von PianoDisc.
http://www.pianodisc.eu/de/produkte/quiettime-silent-und-midi-systeme/quiettime-prorecord.html

Das PianoDisc System läßt einen Steinway auch alleine spielen:




Wie es installiert wird, erfährt man in diesem ausführlichen Video (bringt viiiiiiiiel Zeit mit! )
Das Video ist NICHT bei Steinway entstanden. :cool:




Eine Beschreibung dieser Technik, die erklärt, worin genau sich dieses System z.B. von der Yamaha Silent Technologie unterscheidet, habe ich im Netz bislang noch nicht gefunden. Der von Yamaha eingeführte Begriff "Silent Piano" ist im übrigen geschützt und darf daher in Produktbeschreibungen nicht für andere Stummschaltsysteme benutzt werden. Die neueste Technologie "SH - Silent" wird ausschließlich in Yamaha eigene Markeninstrumente eingebaut (Yamaha und Kemble) sowie in Instrumente des Tochterunternehmens Bösendorfer aus Wien in Österreich. Sie steht nicht zum Nachrüsten anderer Marken zur Verfügung. Das früher entwickelte "SG - Silent System" wird von Schimmel unter der Bezeichnung "Twin Tone" angeboten. (Quelle Wikipedia)
Sehr anschauliche Einblicke in diese Technologie geben nachfolgende Videos.




Kawai nennt seine Stummschaltungs-Technologie "AnyTime", in Produktbeschreibungen kurz AT.
Eine kurze Beschreibung fand ich bei Atzert/Frankfurt.

Des weiteren fand ich noch Hinweise auf
- Bolan Stummschaltung
- Feurich Stummschaltung
- Korg Stummschaltung
Was genau sich dahinter verbirgt, habe ich noch nicht recherchiert.
Auf der Webseite von Pianozentrum Hoppe erfährt man, dass die Instrumente von W.Hoffmann, Bechstein und C.Bechstein mit dem Stummschaltesystem 'Bechstein VARIO Digitalsystem' ausgestattet sind.

Hier zwei Videos, die die Installation des System "Genio" zeigen

(1)


(2)
https://www.youtube.com/watch?v=_DQgSlrU0k4

Vielleicht findet Ihr ja noch Ergänzungen zu dieser Linksammlung.

Wie alle elektronischen Geräte werden auch die elektronischen Elemente der Stummschaltungen ständig weiter entwickelt. Daher kann man in Piano-Häusern auch Upgrade-Angebote finden. (z.B. Hirsch in München)



Mein Traum ist ein Klavier oder Flügel ohne (elektro)technischen Schnickschnack.
Also Klavier pur! :)

Einen schönen Sonntag Euch allen.
Lisa
 
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... ich bin auf dem Gruppenfoto der mit Hut auf.

Dieser Werksbesuch hatte es in sich.

Viele Informationen, Eindrücke und neue Musikerbekanntschaften! So einen Board-Ausflug sollten wir öfters machen.

Vorwarnung für leichtsinnige Werksbesitzer:
Wenn Micha auf Factory-Tour ist, kostet das immer irgendjemandem die Mittagspause!
Soweit zu meinem roten Faden.

…. und auch in Hamburg passiert. Deswegen ein ganz spezieller Dank an Jörg Helmke für seine Zeit und Geduld mit uns.

Auf Grund von nicht näher beschriebenen, aber günstigen Gegebenheiten für das Musikerboard in der Vergangenheit, hat sich Jörg schon am Vorabend im Restaurant Vesper für uns Zeit genommen. Es war ein schönes Kennenlernen, auch unter Musiker-Boardern; und das direkt vor meiner Haustür. Perfekt.

Wenn ich in diesem Bericht nicht alle Eure Fragen abschließend klären kann - weiter her damit! Mit Jörg haben wir einen erstklassigen Kontakt, der sich auch weiter etwas Zeit für uns nehmen will.

Schnitt (kein Filmriß:D)

Freitag 09:20 Uhr. Werkstor Steinway in Hamburg.
Wieviel Wert Steinway auf Perfektion legt, konnten wir schon vor der Schranke erleben:

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Hier gibt es ihn noch. Einen richtigen Pförtner. Mit eigenem Häuschen. Gewissenhaft kontrolliert zeichneten wir unsere Belehrung ab und pünktlich halb zehn übernahm Jörg unsere Gruppe von ihm.

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Wer zu Weihnachten seltene Bücher oder etwas Kleines für einen Steinway- Freund sucht: einfach mal beim Pförtner reinschauen. In einer Vitrine werden interessante Sachen zum Verkauf angeboten.

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--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ich konnte es mir denken, aber als Jobnomade auf der Autobahn geht mir immer noch das Herz auf, wenn es eine richtige Kantine für die Belegschaft gibt. Genau da fanden wir uns zwei Minuten später wieder. Auf meiner Traditionspunkteskala hat Steinway bereits hier meine vollen zehn Punkte.

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Zum besseren (akustischen) Verständnis der Erklärungen teilte Jörg an alle Kopfhörer aus, welche super funktionierten.

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Auf dem Weg zur ersten Station, dem Lager für die Gußrahmen, wurden wir noch von Herrn Sitz (Vice President & Managing Direktor Steinway & Sons Europe) Willkommen geheißen.

So ging es eigentlich den ganzen Vormittag. Alle haben uns nett begrüßt und trotz ihres Arbeitssolls und Terminen sich Zeit für uns genommen. Mit sichtlichem Stolz auf ihre Hände Arbeit waren alle Mitarbeiter ansprechbar und nahmen sich die Zeit, unsere Fragen zu beantworten. Beeindruckend!

Erste Fakten:

In Hamburg arbeiten zur Zeit in der Produktion – und das recht konstant über die Jahre, ca. 330 Mitarbeiter. Gar nicht so selten in mehreren Generationen einer Familie. Im Treppenhaus hängen, über mehrere Etagen verteilt, die Jubiläumsurkunden zur Betriebszugehörigkeit.

In der Verwaltung sind 103 Mitarbeiter und es gibt jedes Jahr sechs freie Lehrstellen (also 18 Auszubildende).
Es bewerben sich weit mehr zur Ausbildung bei Steinway, als freie Lehrstellen vorhanden sind. Bei Interesse: Ruhig trotzdem machen! (siehe Kantine und so…).

Durch die Übernahmen der Auszubildenden ist eine gute Mischung aus Erfahrung und Nachwuchs im Haus. Weitere Karrierechancen außerhalb stehen dann aber auch offen.

(Film beim Arbeitsamt gefunden: Eine Werksführung mit Azubis):

http://www.berufe.tv/ausbildungsber...rk-restaurierung/klavier-und-cembalobauer-in/

Es wird teilweise, in manchen Bereichen, auf Akkordbasis gearbeitet.
Freitag ist um 14:00 Uhr Schichtende.

Das Tragen der Steinway- Shirts ist nicht nur für die Marketingvideos. Alle Mitarbeiter der Produktion hatten eins an.

... ich schreib noch mehr...
 
Grund: Tante Edit
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Los gehts... Treppe runter, über einen der Höfe...

Ab hier blieb die Knipse aus. Also: Durchhalten!
Fast Only Text (aber interessante Fakten)….
und Internet sei Dank, noch mehr Links.

Der Gußrahmen:
Die neun verschiedenen Gußrahmen (sieben Flügel und zwei Klaviermodelle), kommen per Schiff und Container aus den USA von O.S. Kelly Company in Springfield (Ohio) und sind im Lager nach Modell sortiert.

Wikipedia Springfield (deutsch):

https://de.wikipedia.org/wiki/Springfield_(Ohio)

Die Stadt (englisch):

http://www.ci.springfield.oh.us/

Blick in die Gießerei (englisch):

http://www.npr.org/2013/11/09/243988349/in-the-heat-of-the-foundry-steinway-piano-hearts-are-made

Ein Bericht zur Gießerei von einem Praktikanten der Uni Magdeburg aus der Kooperation mit Steinway (deutsch):

http://www.ifq.ovgu.de/Lehrstühle/Bereich+Ur_+und+Umformtechnik/Praktikum+Steinway+2015.html

Ein Trend (macht meine Firma als Familienbetrieb auch so): Alles was wir verkaufen ist von eigenen Mitarbeitern gemacht. Die Gießerei als Zulieferbetrieb gehört seit 1999 Steinway & Sons.

Davor wurden die Gußrahmen für Hamburg (bis wann genau weiß ich nicht) nördlich der Elbe in Rendsburg hergestellt.

Zur Qualität: ein ehemaliger Mitarbeiter dieser Gießerei sprach von ca. 50% Ausschuß, welcher für Steinway nicht die nötigen Kriterien erfüllte.

Dieses stabile Rückrat nimmt die Spannung der Saiten (243 beim D- Flügel oder 224 Modell S) mit insgesamt 354 Metern (D); 172 Meter (S) auf. Der Gußrahmen selbst wiegt beim D- Flügel ca. 150 Kg und ist schon ein gewaltiges Stück vom Endgewicht der ca. halben Tonne.

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Der rohe Gußrahmen (aus Gußeisen mit sehr hohem Stickstoffgehalt) wird in Hamburg lackiert (nicht eloxiert). Der schicke goldene Glanz kommt vom …. Na klar: scheinbar endloses schleifen und polieren,… wie überall in der Fabrik.

Das Logo bekommt liebevoll mit feinem Pinsel gezogen, seine schwarze Farbe per Hand aufgetragen.

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Marketingzug auf dem Gußrahmen: Weil IN dem Flügel sich kein Produzent traut in die Welt der Stimmer und Maestros einzugreifen, wurde das Logo, in einfacher, aber gut leserlicher Form, noch mal aus Richtung der Kameras zum Pianisten oberhalb der Saiten im Rahmen aufgesetzt.

Die Löcher im Rahmen haben nicht nur Gewichtsgründe, sondern sehen auf dem Rohling bewußt geformt aus. Je nach Modell unterschiedlich groß und unterschiedlich angeordnet.

... bis zum Holzlager ist ein Stück Fußweg... wir treffen uns gleich dort.
 
Grund: noch mehr Bilder
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Die Löcher im Rahmen haben nicht nur Gewichtsgründe, sondern sehen auf dem Rohling bewußt geformt aus. Je nach Modell unterschiedlich groß und unterschiedlich angeordnet.

Jörg Helmke nannte als Grund auch die Abstrahlung des Resonanzbodens, die dadurch vom breiten Rand des Rahmens weniger gedämpft wird.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Marketingzug auf dem Gußrahmen: Weil IN dem Flügel sich kein (Film)Produzent traut in die Welt der Stimmer und Maestros einzugreifen, wurde das Logo, in einfacher, aber gut leserlicher Form, noch mal aus Richtung der Kameras zum Pianisten oberhalb der Saiten im Rahmen aufgesetzt.

Eine weitere geschickte Positionierung sieht man in diesem Video, wenn die Pianistin frontal aufgenommen wird (z.B. 1:28) :



Außen konnte ich keinen Schriftzug erkennen. Da ist er entweder abgedeckt oder geschickt ausgeblendet.

Als Jörg Helmke erzählte, dass das Firmenlogo bei manchen Konzertmitschnitten abgedeckt wird, habe ich meinen Ohren nicht getraut. Denn es gibt genügend Beispiele, wo man deutlich den Namenszug deutlich lesen kann. Aber dann fand ich das hier. Da wurde ganz offensichtlich retuschiert. Nachdem es mir das erste Mal auffiel, habe ich natürlich bewusst drauf geachtet ... :rolleyes:
3:07 - Lyra auf dem Rim nur ganz schwach, der Namenszug gar nicht zu erkennen
4:32 / 5:15 ... - Namenszug und Lyra auf dem Rim komplett weg
3:30 / 4:09 / 5:01 / 6:04 / 9:33 / 12:51 /14:28 - Namenszug auf der Frontplatte verschmiert; in der Spiegelung der Hände ganz kurz zu erahnen;​
Der Blick ins Innere des Flügel wird gemieden ...
oder wohl auch retuschiert > / 10:02


 
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