Subwoofer Vergleich Behringer VQ1500D - Divine Sub 115A

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Ich bin mir nicht sicher, ob das hier das richtige Forum ist ansonsten bitte verschieben :). Das soll kein Review, sondern eher ein kleiner Erfahrungsbericht werden.

Wie der Titel schon sagt, habe ich die beiden genannten Subwoofer mal verglichen. Ein Großteil von euch wird wahrscheinlich schon beim Titel mit dem Kopf schütteln aber vllt. ist es für den einen oder anderen ja doch interessant :).

Hintergrund des Vergleichs ist, dass wir uns einen neuen Subwoofer anschaffen möchten. Seit etwas über 2 Jahren sind wir mit dem Behringer VQ unterwegs und hatten dabei VA's mit 100 Pax Indoor, die zufriedenstellend beschallt werden konnten, 150 Pax bei denen es mehr als grenzwertig war, 100 Pax Outdoor wo wir gnadenlos abgesoffen sind und 50 Pax Outdoor die wiederum sehr gut machbar waren. Bei Privatpartys bis zu 30 Pax hat er sowieso mehr als seinen Dienst verrichtet und ich würde ihn grundsätzlich für kleinere Sachen und Bands mit sehr begrenztem Budget immer empfehlen. Er ist gut ausgestattet, bietet ein solides Bassfundament und ist dabei auch noch günstig. Der Klang ist hierbei natürlich der Kompromiss, wobei er gerade bei moderaten Lautstärken definitiv nicht scheiße klingt^^

Jedenfalls werden die Gigs nicht weniger und auch nicht kleiner, weshalb mehr Headroom notwendig ist. Eigentlich hatten wir uns hier bereits auf den Behringer HP1500 festgelegt, den ich von Bekannten kenne und dessen Klang und Pegel ich durchaus ansprechend finde. Nachteil ist natürlich ganz klar das Gewicht und die max. SPL sind eigentlich auch nicht ganz das, was ich mir wünschen würde. Da ich aufgrund dessen immer mal wieder nach neuen Angeboten geguckt habe, bin ich durch Zufall auf den Divine Sub 115A gestoßen. Divine ist die Hausmarke vom Bax-Shop, dem niederländischen Pendant zu Thomann. Das war auch der einzige Grund, weshalb ich den Sub überhaupt in Betracht gezogen habe, denn das Datenblatt liest sich nicht schlecht.

Produktdetails
  • 15-Zoll Aktivsubwoofer
  • robustes Kunststoffgehäuse
  • 15 Zoll Tieftöner, 3 Zoll Schwingspule
  • integriertes Verstärkermodul
  • Verstärker Leistung: 500 Watt RMS (850 Watt Peak)
  • Clip Limiter und Power-Anzeige
  • 0 – 180 Grad Phasenschalter
  • Impedanz: 8 Ohm
  • max. Schalldruck auf 1 Meter: 126 dB
  • kontinuierlicher Schalldruck auf 1 Meter: 123 dB
  • integrierter Lautstärkeregler
  • integriertes variables Crossover (20 – 200 Hz)
  • L+R Stereo Eingang: XLR oder 6,35 mm Klinke
  • L+R Stereo Ausgang: XLR
  • Tragegriffe an den Seiten
  • 35 mm-Boxenflansch für Distanzrohr
  • inklusive Stromkabel
  • Maße: 700 x 550 x 625 mm
  • Gewicht: 26,2 kg

Bei 123 db continious, ausgehend davon das die 122 db vom Behringer schon max. sind und der continious-Wert deutlich darunter liegt, ist eine Steigerung des Pegels erst mal wahrscheinlich. Dazu das Gewicht von 26 Kg, die Ausstattung und der zu dem Zeitpunkt unfassbare Preis von 259 €, haben mich davon überzeugt, das Ganze wenigstens mal zu testen. Spätestens jetzt werden wohl wieder einige mit dem Kopf schütteln :D

Der Sub kam dann auch mit einiger Verspätung, die auf das Transportunternehmen zurückzuführen sind, letzte Woche bei mir an und ich bekam den ersten Schreck. Die Maße sind natürlich angegeben. Aber wie groß das Teil dann tatsächlich ist, war mir nicht klar. Könnte auch ein 18er sein. Durch die Größe war der Gewichtsvorteil dann auch wieder ein wenig hinfällig, da der Sub alleine einfach sehr unhandlich ist. Optisch kann ich nicht sagen, ob er mir gefällt. Generell mutet das Design sehr futuristisch an, die Front gefällt durchaus und dennoch musste ich unwillkürlich an einen Röhrenfernseher aus den 90ern denken. Das Kunststoffgehäuse und die Form sind dahingehend wohl etwas unglücklich gewählt. Die Bedienelemente wirken ein wenig Spielzeugartig, die Haptik der Potis ist aber super. Es klappert nichts, die Widerstände sind auch super. Aber zum Wichtigsten - dem Klang :).

Da ich keine großen Räumlichkeiten zur Verfügung habe um einen Gig zu simulieren, habe ich beide Subs Outdoor vor unserem Proberaum aufgebaut. Das sind natürlich keine guten akustischen Bedingungen, aber um beide ans Limit zu bringen, durchaus geeignet. Getestet wurde mit Rock und Minimal aus der Konserve. Die Trennfrequenz lag bei ca. 100 Hz bei beiden Subs. Ursprünglich wollte ich die Pegel langsam hochfahren um den Sound von Beginn an zu beurteilen. Das war leider wenig erfolgreich, da Outdoor einfach zu viel verloren geht. Das einzige was ich feststellen konnte ist, dass der VQ1500 auch bei niedrigeren Pegeln präsenter ist. Der Divine war deutlich zurückhaltender. Ich habe dann beide Subs bis zum Clip gebracht und leicht zurück geregelt und die Tops auch etwas runtergefahren, sodass der Bass präsenter war. Dann habe ich bei unterschiedlichen Musikstücken und Genres hin und her gepanned und .. verglichen eben :)

Der Behringer VQ1500 hat einen ordentlichen Kick-Bass und ist ziemlich präsent. Auf ca. 10 Meter Entfernung war der Bass gut zu hören, aber nicht zu fühlen. Vom Punch war ich zugegebenermaßen etwas überrascht. Allerdings hat er auch hörbar gepumpt und die tiefen Frequenzen ziemlich zermatscht. Die Feinheiten im Bass sind verloren gegangen und er war einfach am Limit und das hat man deutlich gehört.

Der Divine 115A ist vorneweg durchaus lauter! Aber nicht viel, da wurde beim Datenblatt entweder ordentlich geschwindelt oder der Behringer liefert die 122 db dauerhaft, was ich nicht glaube. Ansonsten war er wesentlich zurückhaltender als der VQ, hat weniger Punch/Kick erzeugt dafür aber mehr Luft bewegt. Auf 10 Meter Entfernung hat man den Bass durchaus auch mal gespürt. Das Wichtigste aber, obwohl ich ihn am Limit und kurz vorm Clip hatte, war der Bass sowas von präziser als der VQ, womit ich überhaupt nicht gerechnet hatte. Die Sound war deutlich differenzierter, man hat den BD Anschlag wieder vernommen und es hat weder gedröhnt noch gepumpt. Gefühlt ging da noch mehr.

Für den Preis echt gut und dem VQ vorzuziehen, falls man als Band an den Start geht. Für knallende Elektrobässe, ist der VQ wohl besser geeignet. Da ist die Präzision ja nicht ganz so wichtig. Natürlich muss man festhalten, dass diese Empfehlungen sich an Einsteiger richten, denn du kriegst was du zahlst. Mehr oder weniger, denn das P/L-Verhältnis des Divine ist echt gut und eine Überlegung wert. Leider hat mir ein Referenzprodukt gefehlt, da beides ja Low-Budget Lösungen sind und ein wirklich guter Sub, hier noch etwas mehr Klarheit reingebracht hätte. Vielleicht hilft es trotzdem irgendwem :)

Ich muss mir noch überlegen und 1-2 Livetests durchführen, bevor ich mich entscheide, ob ich den Sub behalte. Er ist für unsere Zwecke besser geeignet als der VQ aber eben nicht so gut wie ich es gerne hätte :) Der Samson Auro D1500 sieht interessant aus. Vielleicht bestelle ich den und vergleiche dann noch mal :p
 
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So, die Tage wird die Prozedur dann noch mal mit dem Divine und einem db Sub 15 wiederholt. Das ist zwar ein Bandpass und er hat auch nicht den besten Ruf (was man hier so liest^^), sollte aber evt. etwas Licht in die Sache bringen.
 
Wie angekündigt hier noch kurz meine Auswertung:

Da ich vom Ergebnis nahezu schockiert war, habe ich gestern den dB Sub 15 noch mal Live bei einem Konzert getestet aber der Ersteindruck hat sich bestätigt. Aber von Anfang an. Die Testbedingungen war identisch zum Vergleich Divine - VQ1500D, weshalb ich mir hier konkrete Ausführungen spare. Vielleicht kurz zum dB, die Verarbeitung ist super, Powercon-Anschluss gibt nen Bienchen, Trennfrequenz festgelegt auf 80 - 100 - 120 (was auch immer die sich bei 120 gedacht haben :ugly:). Gewicht ist völlig okay und alleine gut zu handhaben. Das Bandpassdesign ist nicht so meins aber man entscheidet ja nicht nach Optik. Meistens :)

Ich habe dann die beiden Vertreter wie gehabt ans Limit gebracht und leicht zurückgeregelt und musste auch gar nicht groß pannen um festzustellen, wer da mehr Alarm macht. Der dB Sub ist laut, viel lauter als der Divine, hat viel mehr Energie und den Bass merkt man auch auf 10 m Entfernung. Da hörts dann aber auch schon auf mit dem Positiven. Die Bassanschläge kommen mit sehr viel Kick/Punch was erstmal nicht schlecht ist, aber leider dröhnt jeder Anschlag nach. Dadurch wird aus dem gesamten Bassfundament schnell mal totaler Mulm. Präzision ist fehl am Platz. Ich habe die Trennfrequenz dann auf 80 hz gestellt, wodurch es besser wurde, in Puncto Präzision dennoch nicht an den Divine rankam. Gestern beim Auftritt habe ichs dann indoor noch mal getestet und muss sagen, dass dieser Sub für Bands in keinster Weise geeignet ist. Die Probleme waren indoor eher noch größer :/ .. Bei Dj's hingegen, speziell basslastiger Musik - da mag das funktionieren.

Mitgenommen habe ich immerhin, dass der Divine nicht genug Pegel und Kick liefert und meine Vorstellung wohl eben etwas mehr Geld kostet :ugly:. Wird dann also in Richtung RCF, JBL gehen. :great:
 
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Ich hätte da ein paar Anmerkungen zu ein paar Details. Doch vorneweg: Danke für die Mühe.

Zunächst muss man klar sagen, dass die unterschiedlichen Konstrukte Direktstrahler, BR, Horn und Bandpass nicht direkt vergleichbar sind. Jedes Konstrukt hat Vor- und Nachteile. Beim Bandpass ist dies, dass die akustische Energie auf einen engen Frequenzbereich fokusiert wird. Dadurch klingt so ein Konstrukt, wenn es nicht vernüftig konstruiert wurde und man nicht per EQ nachhilft, muffig und unpräzise. Das liegt einfach in der Physik. Ein BR ist deutlich linearer und präzieser, kann aber in aller Regel keine hohen Schalldrucke erzeugen. Deswegen fällt der Vergleich Bandpass gegen BR eben so aus. Es gibt durchaus BP, welche ordentlich klingen und auch gut funktionieren, doch die sind in einer definitiv anderen Preiskategorie zu suchen.

Noch ein paar Anmerkungen zu Details (des Herstellers), die mir während des Lesens aufgefallen sind:
Die Spezifikationen des Devine sind auch technischer Sichtweise vollkommen wertlos. Vor allem direkt im Shop sind die Angaben mehr als Unfug.
min.Frequenz 20 - 21 Hz - naja, könnte man als Messungenauifkeit hinnehmen. Erstaunlich ist dennoch dass die Kiste wirklich so tief runter geht vor allem bei dem Volumen. Zum Glück fehlt die Pegelangabe, welche wohl deutlich unter 70 dB bei dieser Frequenz liegen wird. Unterhalb der Grenzfrequenz, welche durch das Gehäuse und dessen Tunning festgelegt ist, produziert so ein Bass sowieso nur warme Luft. Diese Angabe ist also vollkommen sinnfrei.
Leistung RMS 500 -749 W - naja, besser als bis zu beim Internet.
max. SPL 120 - 129 dB - je ne, ist klar.
Die Impedanz des/der Chassis bei einer selfpowered Box interessiert nicht die Bohne.

Gut finde ich die Selbsterkenntnis, welche du aus diesem Test gezogen hast, dass im LowBudget Bereich eben sehr sehr sehr viele Kompromisse gemacht werden. Egal ob nun Gehäusekonstruktion (Stabilität, Schallführung, Dämpfung), Chassis, Frequenzweiche (bei Tops) und Elektronik bei selfpowered.

Qualität kostet eben Geld und wenn man eben nicht absaufen möchte, dann sollte man auch entsprechend investieren, sofern dies eben auch wirtschaftlich ist.

Empfehlung für einen sehr guten Sub: Seeburg G-Sub. Ganz andere Liga, dafür aber auch sehr gut.
 
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Vielen Dank für die Rückmeldung! Ist schon richtig, dass die unterschiedlichen Gehäusekonstruktionen natürlich auch andere Einsatzzwecke haben aber ausgehend vom Neupreis, liegen zwischen dem dB und dem Divine Welten. Ich hätte daher schon mehr erwartet, trotz der Bandpass-Konstruktion. Gibt ja auch tatsächlich Bands die (nur) Bandpässe verwenden. Der Test hat mir dafür keine Argumente geliefert :weird:. Das mag in anderen Preisregionen aber durchaus wieder anders sein.

Kurz zu den technischen Spezifikationen. Die Herstellerangaben sind da etwas konfus, da es zwei Datenblätter gibt. Ich glaube die Produktinformationen kann man getrost ignorieren, die Details sind da schon interessanter. Auch wenn die sicher nicht alle der Wahrheit entsprechen, sind Sie sicher dichter dran. Da ist z.B. von 129 dB nichts mehr zu lesen :)

Empfehlung für einen sehr guten Sub: Seeburg G-Sub. Ganz andere Liga, dafür aber auch sehr gut.

Daran habe ich keinen Zweifel aber der kostet passiv schon mehr, als ich für einen Aktiven ausgeben kann :eek: Ich habe jetzt den RCF AS-705 MkII bestellt. Mal schaun, wenn dieser nicht so lange braucht bis er ankommt, schreibe ich dazu evt. auch noch mal was.
 

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