Die epischsten Songs

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Mal wieder ein Thread, in dem euer persönlicher Geschmack gefragt ist!
Mich würde mal interessieren, was für euch im recht umfangreichen Prog-/Artrock-Genre die epischsten Songs sind, damit meine ich solche, bei denen die jeweiligen Bands auch bei einer sehr langen Spielzeit wirklich durchweg den Hörer zu beeindrucken und zu fesseln wissen.
Da könnt ihr eure 3 Lieblingssongs angeben, oder 5, oder 10... wie ihr möchtet ;)

Bei mir sind es derzeit:

1. King Crimson - Lizard (23'26'')

Der Titeltrack von einem der grandiosesten Progressive-/Jazzrock-Alben überhaupt. Das finden auch die Reviewer der Babyblauen Seiten, und zwar einstimmig ;). Mir bleibt jedenfalls jedesmal die Spucke weg, welch ungeheuren Spannungsbogen dieses Monster von einem Song durchmacht, wunderschöne, klassisch anmutende Melodien langsam in Jazz übergehen und immer schräger werden und wie das ganze Werk einfach immer durchgedrehter wird! Enthält gegen Ende mitunter die krankesten Passagen und ist ein mehr als würdiger Abschluss eines insgesamt sehr kranken Albums. Keine Sekunde ist langweilig und der Song bleibt auch beim 100. Hören spannend.

2. The Mars Volta - Cassandra Geminni (31'38'')

Mit einer unglaublichen Überlänge überrascht dieser Schlusstrack vom Album Frances The Mute umso mehr aufgrund der Tatsache, dass er von einer Band kommt, die ohnehin ihre Songs mit extrem vielen Informationen gleichzeitig belädt. Dieses Werk weist wirklich so viele innovative Ideen auf, dass mir die Spucke wegbleibt! Textlich gewohnt kryptisch, aber vom Sänger mit einer absoluten Hingabe dargeboten. Obwohl der Gitarrist wirklich extrem viel und schnell soliert, hat man nie das Gefühl, dass irgendwas zufällig wäre, jede Note sitzt. Die Melodien sind wirklich teilweise zum Heulen schön und die Power und Exaktheit, die die Musiker hier zelebrieren, gehen wirklich an die Grenze des Möglichen, sodass Cassandra Geminni zu meinen Alltime-Favorite-Longtracks gehört und gehören wird.

3. Disillusion - The Sleep Of Restless Hours (17'03'')

Auch hier wieder der Schlusstrack eines grandiosen Albums, das eine sehr melancholische und schöne Geschichte erzählt, die in "The Sleep Of Restless Hours" ihren Höhepunkt und überraschenden Wendepunkt erfährt. Alleine die Story ist eigentlich schon zum Heulen schön. Dabei handelt es sich nicht unbedingt um ein Happy-End, vielmehr ist dies ein Film mit einem offenen Ende, der den Zuschauer in recht bedrückter Stimmung zurücklässt... aber in diesem Sinne auch irgendwie schön ist. Auf der anderen Seite ist die Geschichte alles andere als rein narrativ, die lyrische Form hat zur Folge, dass man wirklich viel interpretieren und davon für sich gewinnen kann. Und das alles ist nur die Hintergrundstory! Der Vergleich mit einem Film beschreibt am besten, wie die Musik auf den Hörer wirkt, nämlich wie ein Kopfkino, das mit epischen Streicherklängen nebst harten Gitarrenriffs den wunderbaren Bildern im Kopf einen absolut würdigen Soundtrack verleiht (und dabei noch viele innovative Passagen bietet).

So... nun seid ihr dran :D
 
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Ich komm auch auf drei Longtracks, die mich immer restlos begeistern. Mit riesigem Vorsprung vorne ist auf jeden Fall:

1. Van der Graaf Generator - A Plague Of Lighthouse Keepers (23'13'')

Wunderbare Atmosphäre, genialer Spannungsaufbau, folglich immer spannend, abgefahrene Parts en masse und natürlich Vokalakrobatik von Peter Hammill. Und eines schafft dieses Stück so gut, wie es keinem anderen gelingt: Es klingt eben wie ein Stück!

2. Pink Floyd - Atom Heart Mother (23'44'')

Hier gilt in Bezug auf Spannung, Aufbau und Gefühl der Zusammengehörigkeit Ähnliches wie bei Lighthouse Keepers. Nur spricht es mich musikalisch nicht ganz so treffend an wie Ersteres

3. The Mars Volta - Cassandra Gemini (31'38'')

Da hat Nico ja schon alles zu gesagt. Besonders hervorheben will ich noch die Saxophon-Passagen. :)


Achso: "Close to the Edge" (18'41'') und "The Gates Of Delirium" (21'56'') von Yes sind knapp aus den Top 3 rausgefallen. Auch beides geniale Stücke Musik.
 
GodspeedYou! Black Empereor- The Dead Flag Blues

Irgendetwas unbeschreibliches hat dieser Song. Eigentlich ist das nicht mal meine Musik, aber diese Band und vorallem dieser Song zerren mich immer wieder bei den Haaren herbei, um sie zu mögen.

Isis- Treshold Of Transformation

Das Ende von Isis und einer der schönsten Enden in einem Lied. Einfach ein wunderbarer, teilweise aggressiver Song.

Izah- Finite Horizon

Dampfwalze mit sehr viel Herz und einem atemberaubendem Finish!

Tool- 10,000 Days

Ich meine beide Teile. Tool hat sicherlich viele epische Songs, aber dieser springt für mich immer raus. Wunderbares Epos.


Mehr gibt es sicherlich. Muss nochmal überlegen.
 
Isis- Treshold Of Transformation

Ja! Mit dabei ist meiner Meinung nach auch Carry von der Oceanic, eigentlich die Platte insgesamt.

Pelican - March Into The Sea: Kracht, melodische, verträumte Parts und in der längeren Version mit nicht enden wollendem Outro.

Red Sparowes - As Each End Looms And Subsides: Steigert sich immer wieder aus dem Nichts in eines der besten Albenfinale, die ich kenne.

Mono - The Flames Beyond The Cold Mountain und Explosions In The Sky - Your Hand In Mine: Meine persönlichen Postrock-Hymnen überhaupt.
 
Im Grunde kann ich mich den Vorpostern nahtlos anschliessen - alles wahnsinnige Meisterwerke.
Vorallem bei Cassandra Gemini muss ich mich anschliessen.

Meine 3 momentanen Favoriten ... schwer zu sagen. Sehr schwer. Es gibt eigentlich zu viele um das fest zu definieren. Aber ich versuch es einmal.

Mono - A Speeding Car
Eine riesige Spannungskurve, endend in einem zerstörenden, anscheinend niemals endenden auditiven Orgasmus.
Ein Song der von Mal zu Mal neu begeistert, dir neue Bilder in deinen Kopf meisselt und dich letztendlich einfach nur zitternd auf den Boden liegen lässt.

Mono - Moonlight
Wieder die Mono-typische Steigerung. Die Spannungsschraube wird so lange angezogen, bis dein Verstand unter den Druck dieser unglaublichen Melodie in tausend Teile zerschmettert wird.
Eins meiner persönlichen Meisterwerke.

Red Sparowes - As Each End Looms And Subsides
Hier kann ich mich TomBom im Grunde anschliessen.
Ich habe das Album erst vor kurzen entdeckt, und finde auch, dass im Gesamtbild im Vergleich zu den alten Scheiben noch ein Zahn zugelegt wurde.

GY!BE - East Hastings
sowie:
GY!BE - Sleep
Ich denke hier gibt es nicht viel zu sagen ... ausser dass ich die beiden nen Tick besser finde, als The Dead Flag Blues.

Sind jetzt schon 5 geworden, und ich könnte den ganzen Tag weiterschreiben.

Um noch einen Geheimtipp zu geben:
Das Album "Palmless Prayer/Mass Murder Refrain" von Mono und Worlds End Girlfriend. (Letzterer ist für Freunde sehr spezieller Musik auch zu empfehlen.)
Jenes Album ist eigentlich ein großes zusammenhängendes Stück von ca 75 Minuten.
Man brauch Geduld, Durchhaltevermögen um diese Scheibe komplett genießen zu können.
Aber wenn man sich darauf einlässt, geht man auf eine Reise von tausend Bildern ... und dem letztendlichen Wunsch seinen Kopf gegen die Wand zu schmettern um diesen endlosen Druck loszuwerden ... glücklicherweise wird man am Ende der Scheibe erlöst, sinkt träge zu Boden und braucht nochmal 75 Minuten um das Erlebte setzen zu lassen.
So erging es mir jedenfalls, mehrmals. ;)


Gut, ich muss arbeiten.
Peace.
 

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