Was kam vor, was nach dem Progressive Rock?

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Die zeitliche Entwicklung des Musikgeschmacks einer Person sieht bestimmt keine strenge Abfolge von Musikstilen vor. Man hört in einem Lebensabschnitt gleichzeitig Jazz, Rock, Blues, Techno, Gospel, oder eben Progressive Rock, je nach der Stimmung. Und Progressive Rock ist ja auch kein einheitliches Musikgenre. Aber dennoch: Verwurzelung in der Rock-Musik, allerdings mit komplexen Rhythmen und Taktarten, ausgefallene Instrumentierung, lyrische Themen- und musikalische Stilvielfalt sind Kennzeichen der Musik vieler Bands, die man dem Progressive Rock zuordnet.

Also: Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht mit dem Progressive Rock eingestiegen seid. Oder habt ihr von klein auf Dream Theater und King Crimson gehört? Wenn nicht, was kam davor? Welche Musikrichtung(en) haben euch zum Progressive Rock geführt?

Und gibt es sogar jemanden (der hier mitliest), der ursprünglich ein Fan des Progressive Rock war, sich jetzt aber nicht mehr dafür begeistern kann? Ich meine, ganz abwegig ist es nicht. In diesem Subforum "Progressive Rock" war vor ein paar Jahren viel mehr los. Wenn ihr ein Fan dieser Musikrichtung ward, jetzt aber nicht mehr: Zu welcher "puren" Musikrichtung habt ihr jetzt (zurück-)gefunden?

Fragt nicht, warum ich danach frage. Ich würde es einfach mal interessant finden. :)
 
Eigenschaft
 
Es ist witzig, dass du gerade Dream Theater ansprichst. Es ist in der Tat, die erste Musik, die ich aus "eigenem Musikgeschmack gehört habe (mit 13, ca. irgendwann zwischen Falling into infinity und A Change of Season). Um die Frage zu beantworten was davor war: Mithörer ohne eigenen Geschmack.
Ich kann dir auch beantworten was danach kam mit fließenden Übergängen: Funk-Rock -> Blues-Rock -> Blues.

Ich höre heute zwar immer noch progressiv, jedoch nur um dem Gefühl einer Erinnerung nachzulauschen.
 
Dann erzählen mal von dir selber, nico. :)

Ich habe als Kleinkind begonnen die Beatles zu hören. Das ist so ziemlich das erste, an das ich mich erinnern kann. Nach der Zeit wurde es dann immer "härter" bzw "rockiger". Die nächsten großen Lieblingsbands waren dann Uriah Heep, AC/DC, Rammstein, System Of A Down,... Bis ich dann vor ca. 2 oder 3 Jahren Dream Theater entdeckt habe. Das war bisher mein einziger "Ausflug" in die Welt des Progressive Rock. Seitdem bin ich auch noch nicht davon weggekommen. Klar, höre ich viel anderes auch noch und gehe regelmäßig in Wiener Jazz-Clubs um mir ein paar Konzerte von berühmten Jazz-Musikern anzusehen, aber mein Herz ist dennoch im Moment beim Progressive Rock.

Nachdem in also Dream Theater entdeckt habe (erstes Album das ich gehört habe: Black Clouds and Silver Linings, zugegeben nicht das beste von ihnen) bin ich tief eingetaucht. Habe auch versucht einige DT Songs mir einzulernen (Schlagzeug, Gitarre) aber das ist ja fast unmöglich. Zumindest die Gitarren-Parts sind extrem schwer. Danach habe ich schnell eine weitere Band kennen gelernt: Porcupine Tree. Was für geniale Musiker, vor allem der Hauptdarsteller: Steven Wilson. Mittlerweile bin ich ein großer Fan von ihm, von allen seinen Projekten. Konnte ihn vor kurzen live sehen. Was für eine Show!

Im Moment gehe ich zeitmäßig im Progressive Rock immer weiter zurück. Höre nämlich zur Zeit vermehrt King Crimson und Yes. Auch etwas von Gentle Giant und Kansas, die mir auch sehr gut gefallen.

Aber es kommen auch viele neue, gute Bands heraus aus diesem Sektor, doch keine die im Moment mit den großen mithalten könnte. (Bad Salad wäre da ein Tipp).
Was ich kürzlich entdeckt habe und total genial finde ist Project RNL (von Eyal Amir). Eine Mischung aus Jazz, Progressive Rock und Pop. Haben leider noch nicht soo viele Songs, aber dafür zu jedem Song ein cooles Video. Sehr abgefahrene und abwechslungsreiche Musik, sowas habe ich noch nicht oft gehört. Anspieltipps: Slim Shady Cover, Another One (live studio version), All Stuck-Ups, The Avenger,... Die Kooperieren auch mit Jordan Rudess (Keyboarder von Dream Theater). In einigen Videos von Eyal Amir und Project RNL hat er ein paar Key-Parts eingespielt.
 
Ich bin von Hip-Hop zu tool gewechselt :D.

In meinen frühen Jahren habe ich fast ausschliesslich Hip Hop und R&B gehört. Da gibts auch gute Sachen und ich war immer angetan von
der Musik mit mehr "Bewegung", Lieder die von der Standard Songstruktur abwichen, experimentelle Element hatten usw, aber dachte nicht,
dass es Genres gibt in denen das häufig vorkommt.
Ein Freund hat mir dann mal Lateralus gegeben, ich konnte anfangs nicht so viel mit anfangen, aber dann ich im Bus eingeschlafen während das
Album lief, aufgewacht und war komplett beeindruckt :D.
 
Mal sehen ob ich hier mal die Muse find was zu schreiben :)

Ich bin von Hip-Hop zu tool gewechselt :D.

In meinen frühen Jahren habe ich fast ausschliesslich Hip Hop und R&B gehört. Da gibts auch gute Sachen und ich war immer angetan von
der Musik mit mehr "Bewegung", Lieder die von der Standard Songstruktur abwichen, experimentelle Element hatten usw, aber dachte nicht,
dass es Genres gibt in denen das häufig vorkommt.

Ein Freund hat mir dann mal Lateralus gegeben, ich konnte anfangs nicht so viel mit anfangen, aber dann ich im Bus eingeschlafen während das
Album lief, aufgewacht und war komplett beeindruckt :D.

Wenn du beides verbinden willst:
Dälek und El-P !!! und allgemein alternativer Hip-Hop
und Frank Ocean sowie The Weeknd die komplexe Elektrobeats mit RNB Vocals verbinden
 
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Vor der Wahrnehmung eines "Progressive"-Rock setzte sich in meiner Kindheit die bis dato ganze Diskographie von U2 & Depeche Mode; Michael Jackson's Dangerous; Pink Floyd's Division Bell und Genesis' We Can't Dance fest. Ich konnte nichts dagegen machen :( Als ich selbst wählen durfte und konnte sprang ich kurzzeitig auf den Nu-Metal-Zug auf: Korn, Limp Bizkit, Linkin Park, Slipknot ... um mich dann in Abwendung dieser Szene, für die ich nicht cool genug war, mich ganz anachronistisch und selbstzufrieden dem Noise Kurt Cobains zuzuwenden. Irgendwann Anfang 00er begann ich eine Systematisierung der "guten" 90er Lieder, die tief vergraben selten von Radio oder MTV gespielt wurde und entdeckte die "bessere" Art des Rocks a la Jane's Addiction, Kyuss/Queens Of The Stone Age, Soundgarden, Red Hot Chili Peppers, Incubus, Rage Against The Machine, Audioslave, System Of A Down, Machine Head, Nine Inch Nails, Smashing Pumpkins, Sonic Youth, Filter, Helmet ... und irgendwann macht es mit Tool ein Riesen-*Boom*, den ich nicht verstanden habe. Ich hörte und verstand von hinten Hendrix, Led Zeppelin, Pink Floyd, King Crimson ... von vorne Sigur Ros, Radiohead, Meshuggah. Mit Isis machte es danach ein zweites Mal *Boom* und bevor ich "Progressive Rock" mit irgendwas verbinden konnte fing ich an exzessiv Post-Metal zu hören, dem Internet sei dank ist die Explosion an Musikbands vollkommen unüberschaubar und dank "Tool" und "Isis" als Katalysatoren kann ich studenlang in Erfurcht dem sinnlosen Noise etwa eines Merzbow lauschen oder dem langweiligsten unereignisreichsten Ambient, was irgendwie auf das Gleiche hinausläuft also mehr "full circle" als "progressive" ...
 
Vielleicht bin ich als älterer Semester hier raus - aber ich erzähl´s einfach mal:

Vor allem über meine älteren Brüder bin ich schon früh mit allem möglichen Indipendent-Zeugs konfrontiert worden und hab das auch schnell Gefallen dran gefunden. Habe wahrscheinlich auch deshalb früh sehr breit gehört - Bob Dylan und Cash (die frühen Folk-Sachen), Hendrix, James Brown, Stones, In a Gadda Da Vida, Velvet Underground, Stooges etc. Neben eher üblichem Rock wie Deep Purple (die Live in Japan CD hat mich als Teen lange begleitet), Uriah Heep, Golden Earring etc, kam Led Zeppelin auf den Plattenteller (Immigrant Song und was danach kam), die Scheiben von Pink Floyd (ab Ummagumma) und Genesis (ab der Live LP mit Musical Box) wurden sehnlichst erwartet, intensiv gehört und rumgereicht, einiges an Zappa, ich selbst bin auf die frühen Yes gestoßen, ein Schulbekannter hat Gong gehört, ich entdeckte Gentle Giant und King Crimson mit 16 Jahren (21 Century Scizzoid Man und Larks Tongues in Aspik kamen oft auf meinen Dual Plattenspieler), nebenbei habe ich aber auch T.Rex gehört, Blues, Rory Gallagher, David Bowie, Roxy Music, Van Halen, Stones und manchmal Jazz (die Fusion-Sachen von Miles Davis beispielsweise).

Ich war also schon früh mit komplexen und schrägen Sachen infiziert, mit Stücken, die eine LP-Seite füllten, mit anspruchsvollen Texten und improvisionsartiger Musik. Das hat auch lange angehalten, aber als die Dinos des Prog Rock ausstarben oder "langweilige" Sachen machten (Genesis ab "And then they were three" oder Yes, die sich kürzeren Songs zuwandten), wendete ich mich ab, grub Altväter wie Cpt. Beefheart aus, wurde von Punk, Reggae oder Jazz gepackt und tobte mich da aus (auch als aktiver Musiker, wo ich auch immer wieder lange improvisionsorientierte "schräge" Mukke machte). Die 80er fand ich völlig langweilig, bis auf die aufkommenden Nirvana und Ähnliches, entdeckte Neil Young mit Crazy Horse oder Cream neu (die ja auch extrem lange improvisierte Parts hatten).

Porcubine Tree, Tool oder Dream Theatre habe ich vor ein paar Jahren entdeckt und finde sie spannend, höre es zuweilen auch an, brauche dazu aber auch Muße - Konzeptalben höre ich nicht mal so nebenbei weg - genauso ging es mir mit dem letzten Werk von Lou Reed. Ich höre lange nicht so umfangreich Musik wie ich es früher gemacht habe - und die Auswahl ist stark gestiegen. Die Liebe zu vertrackten songs, anspruchsvollen Texten und Geschichten, Konzeptalben und längeren Improvisationen ist geblieben, nimmt aber einen geringeren Stellenwert ein: insgesamt ist es sehr stimmungsabhängig, was ich höre - gerade in den letzten Wochen habe ich wieder King Crimson gehört, ebenso Pangea von Miles Davis (eine ältere, sehr improvisationsorientierte Dollel-CD), zuweilen lege ich die YESSONGS auf (eine Doppel-Live-CD, ursprünglich eine 3er LP) und ab und an den neueren Prog Rock wie oben erwähnt.

Ich denke, dass sowohl als Musiker wie auch als Hörer immer ein Zustand entstehen wird, wo man mehr will als man in einen normalen Song reinpacken kann - und so glaube ich, dass in letztlich vielen Musikgenres so etwas wie eine Progressive-Variante möglich ist und sich entwickeln wird. (Das wurde auch deutlich bei einer Filmserie, die sich mit der Entwicklung des Metal beschäftigt.) Speziell der frühe Prog Rock griff ja als Vorlage für das Durchbrechen von songstrukturen auch auf die Klassik zurück, unter anderem weil etliche Keyboarder klassisch ausgebildet waren und mit Themendurchführungen und -variationen umgehen konnten. Immer gab es und es wird es auch so versierte Musiker geben, die sich einfach "ausspielen" wollen und immer werden sie auf der Suche nach kongenialen Musikern sein, mit denen sie so etwas adäuquat umsetzen können. Mittlerweile ist die digitale Technik ja auch so weit, dass viel mehr Leute als wie damals Micheal Oldfield mit Tubelar Bells selbst oder mit projektorientierten Gastmusikern ein Konzeptalbum umsetzen können. Also Sorgen mache ich mir nicht, was Prog Musik angeht.

Als Musiker bin ich seit einiger Zeit eher songwritermäßig unterwegs, bevorzuge also die kürzeren Formen, etwas Schräges können sie allemal haben, aber meilenweit von Prog ist es dennoch weg.

x-Riff
 
Ich hab mit Hilfe von "Formel Eins" und "AFN Top Fourty" begonnen, eigenen Geschmack zu entwickeln, das war Anfang der Achtziger. Ausgehend vom damals zeitgemäßen Metal hab ich mich dann chronologisch rückwärts zu Hardrock, Progrock und Bluesrock gearbeitet. Mein Geschmack hat sich dabei aber nicht verschoben, sondern eher verbreitert. Dieser Geschmacksbildungsprozess war etwa 1995 weitgehend abgeschlossen, danach kam allerdings noch mal eine Phase, wo ich Filmsoundtracks für mich entdeckt habe. Ich finde heute sowohl U2 als auch Motörhead, Yes und Rory Gallagher gut. :)

Alex
 
Es ist witzig, dass du gerade Dream Theater ansprichst. Es ist in der Tat, die erste Musik, die ich aus "eigenem Musikgeschmack gehört habe.
........
Mithörer ohne eigenen Geschmack.
Bei mir ist/war es ganz genauso.
Ich höre seit ich 10/11 (also seit ich wirklich Musik höre :D davor war eher Fußball spielen auf dem Plan) eigentlich nur Dream Theater.
ES gab so einen Zeitpunkt, da hab ich mich aufgerappelt, die langen, leisen (damals für mich) langweiligen Intros von den DT-liedern die ich auf dem Ipod hatte (octavarium z.B).
Davor hab ich nur In The name of god (das Lieblingslied meines Cousin, von dem ich die ganze Musik habe, übrigens) und These Walls gehört,beide Lieder fangen recht schnell an mit dem etwas härteren, was ich damals wohl toller fand.
Seitde habe ich in meiner Spotify-playlist außer den Songs die meine Band covert eigentlich nur Dream theater-Lieder
 
Ich habe auf Empfehlung eines damaligen Bekannten das erste Mal von The Mars Volta gehört. Dann habe ich in Interviews von diversen Musikern gelesen, wie TMV angepriesen worden sind. Daraufhin habe ich mir mal blind die ersten beiden Alben bestellt und nach einer Einhörungsphase hat es Klick gemacht und schon war ich im absoluten TMV-Fieber. Dies hat irgendwie eine weltoffenere Einstellung zu Musik mit sich gebracht und so bin ich dann auch auf andere progressive Bands gestoßen, hauptsächlich ältere Sachen wie z.B. King Crimson, Pink Floyd, Yes, Mahavishnu Orchestra, aber auch Radiohead. Tool hat sich mir leider immer noch nicht so ganz erschlossen. :cool: Achja, und Black Flag habe ich schon immer gerne gehört. Die kann man ja in gewisserweise auch als progressiv bezeichnen, wenn man deren Werdegang betrachtet (von Hardcore Punk mit schnellen, kurzen Songs bis hin zu langsamen Doom-/Jazz-/Metal-Songs, die die 6 Minutenmarke übertreten).
 
ich war bis vor ein paar jahren immer irgendwo zwischen metal und hardcore unterwegs und fand eigentlich immer das am besten, was am meisten gescheppert hat(slipknot, system of a down, (alte) caliban, devildriver, hatebreed...). zu der zeit hab ich auch schon öfters mal sachen wie converge und dillinger escape plan gehört, aber wahrscheinlich nur, weil es so ziemlich das extremste an musik war, was damals in die finger gefallen ist. dann bin ich durch einen zufall auf mastodon gekommen. von denen war ich vom ersten lied an total begeistert und hab mir innerhalb kürzester zeit so ziemlich alles von denen gekauft, was zu kriegen war. die hatten diese wucht und gleichzeitig so eine verspieltheit, die mich direkt fasziniert hat. davon ausgehend bin ich dann auf bands wie baroness, kylesa, high on fire, pelican, isis uvm gekommen, also die sagen wir mal etwas "dreckige" prog-ecke.

ab da war für mich erstmal so gut wie alles interessant, was mit "progressive" gelabelt war (solang es nicht dream theater war :D ). ich habe dann tool (wieder)entdeckt und jede menge andere bands wie porcupine tree, protest the hero, king crimson, between the burried and me, the fall of troy, animals as leaders, the ocean etc pp....da hänge ich momentan auch immernoch, nur das mit der zeit immer mehr stoner/psychodelic und blues dazukommt (+ ab und an nach laune richtig mieser krach wie nails, trap them, black breath, napalm death usw.).
und was danach kommt? puh...wahrscheinlich klassik und jazz :D
 
Ich habe angefangen mit Dingen wie Green Day und den Toten Hosen. Über das S&M Album meines Vaters kam ich dann zu Metallica. Relativ schnell hat sich ....And Justice For All zu meinem absoluten Lieblingsalbum entwickelt. Besonders die langen Liedern mit sämtlichen Stimmungswechseln wie das Tittellied an ...Justice For All und One haben es mir sehr angetan. Ich fragte mich ob es Bands gibt, die nur solche Lieder machen, also lang und ohne das klassische Refrain-Strophe-Schema, mit vielen Stimmungswechseln innerhalb des Lieds. So bin ich auf den Term Progressive Rock/ Metal gestoßen. Die erste Band aus dem Genre die ich dann wirklich intensiv gehört habe war, wie bei vielen Vorpostern auch Dream Theatre. Mit der Zeit wurde mein Musikgeschmack immer härter und ich habe primär (und höre immer noch sehr viel) Progressive Death Metal gehört. Besonders Bands wie Gojira, Opeth, Mastodon, Between The Buried And Me, Necrophagist haben es mir sehr angetan. Dann wurde es wieder ruhiger und ich hörte viel Post-Rock und Art-Rock. Explosions In The Sky, Our Ceasing Voice, Mogwai, Caspian. Parallel habe auch klassischen, ruhigeren ProgRock für mich entdeckt, besonders alles von Steven Wilson und Anathema. Momentan höre ich queer durch PostRock, PostMetal, ArtRock, ProgRock, ProgMetal, Mathcore, Technical Death Metal und auch viel Djent. Hier besonders TesseracT, Peryphery und Animals As Leaders. Meine Lieblingsalben sind dabei momentan:

Riverside - Out Of Myself
Tool - 10, 000 Days und Lateralus
TesseracT - One

Was ich vlt. noch dazu sagen sollte, ich bin 'erst' 22. Und in meinem Freundeskreis mit der einzige der derartige Genres hört. Allgemein scheint Progressive Musik für Menschen in meinem Alter sehr unpopulär zu sein. Was ich wirklich sehr schade finde.... Ich glaube den meisten ist Prog zu anstrengend, sie wollen Lieder hören die man sich schnell nebenbei reinziehen kann und dann das Lied kennt. Wenn ich zu Altersgenossen sage, dass ich Musik nur Albenweise höre und es teilweise nur schaffe ein ein neues Album pro 1-2 Monate zu entdecken, weil es einfach so lange dauert sich in das Album reinzuhören und die Struktur zu entschlüsseln (besonders krass bei Animals As Leaders - Weightless, das höre ich jetzt schon seit über einem halben Jahr sehr häufig und habe immer noch nicht den kompletten Durchblick ;) ) ernte ich meist nur unverständnis.
 
Wie populär Prog Rock sein oder werden kann, finde ich ne spannende Frage.

Es ist klar, dass sie aufwändiger zu "konsumieren" ist und es meistens Energie bedeutet, sich den langen Formen zu stellen, chartstauglich ist das ja ohnehin nicht - es sei denn, es ist gekoppelt mit ausgekoppelten songs, die sozusagen als apethiser fungieren.

Dennoch: Pink Floyds Wall zähle ich zum Prog Rock - und dem kann man nicht absprechen, ein breites Publikum gefunden zu haben, was wohl auch daran liegt, dass neben der Platte mehrere aufwändige live-performances und ein Film gefolgt ist - und das Thema selbst an die Situation von vielen andockt. Ähnliches gilt für Quadrophenia (Who) oder Lamb lies down on Broadway (Genesis), ich denke, es gibt weitere Beispiele. Sicher spielt da auch die Zeit oder der Zeitgeist eine Rolle - bei neuerem Prog Rock oder Prog Metal bin ich nicht so bewandert - aber Tool oder Dream Theatre haben meines Erachtens schon die Schwelle des Insidertipps überwunden.

x-Riff
 
Da wir aus einer ähnlichen Richtung kommen check mal aus:

Elektro?


Hip-Hop?

aphex twin ist eh gut, eins der wenigen electro-projekte die ich wirklich gut finde, das andere hört sich auch interessant an.
zu den hip-hoptips kann ich nicht so viel sagen, hab mal reingehört, ist nicht schlecht, haut mich aber auch nicht um. nja, vielleicht brauch es noch ein paar durchgänge.

was ich bei mir ausserdem festgestellt habe was den musikgeschmack für die zukunft betrifft: evt. wird man einfach nur sehr offen für alle möglichen musikstile. wenn z.b. bei mastodon ab und an mal so ein typisches hillbilly-country-lick kommt, denk ich mir: hmm, ziemlich kuhl eigentlich, wer macht denn sowas in der art?
viele bands aus dem prog/post/experimental/etc-bereich wurschteln ja öfters verschiedene stile zusammen. wenn man für sowas offen ist, dann hat man in 15 jahren vielleicht einfach eine plattensammlung von bach über prodigy und napalm death bis hin zu bb king, björk, dick dale und frank sinatra.

@x-riff: dass tool so bekannt sind liegt glaube ich zu einem großteil an ihren früheren musikvideos. die waren gut und einzigartig und vor 15 jahren lief auf den musiksendern auch noch ab und an musik.
warum leute dream theater hören weiss ich nicht, wird sich mir wohl auch nicht sooo schnell erschließen.
 
Also ich war vorgestern bei einem Dream Theater Konzert und da hat es sich mir gleich entschlossen, warum so viele Leute Dream Theater hören. War einfach eine unglaublich gute Darbietung jedes einzelnen Musikers.

Das war (für mich) übrigens das erste mal, dass das Gasometer in Wien so dermaßen gestopft voll war. Bei den jetzigen Konzerten war nicht einmal die Hälfte....
 
Prog Rock ist einfach was feines.<br><br>Mein Weg fing mit Limb Bizkit etc. an, gefolgt von Metallica und AC/DC, dann war da System of a down, die einfach mal verrückte Dinge machten, die irgendwie doch zusammenpassten... und dann kam Dream Theater und die liefen eine gefühlte Ewigkeit. Alles besorgt und versucht nachzuspielen. Natürlich oft gescheitert, aber viel Erfahrung gesammelt. <br><br>Dann musste aber schnell was anderes her und ich kam zum Postrock. Einfach nur Sound und der experimentell. Russian Circles als hartes Brett war auch eine Offenbarung...<br><br>Irgendwann standen dann Animals as Leaders auf der Matte und nun verstand ich die Welt komplett nicht mehr. Und solche Bands schießen gerade vermehrt aus dem Boden oder bestehen schon. Trioscapes, Panzerballett, Monuments... einfach hammer.<br><br>Aktuell bin ich gerade beim Blues der drei Kings des Blues. Strukturen einprägen und den Groove fühlen. Das fehlt im Prog doch etwas, für den gemeinen Hörer.
 
Prog und Groove ist eine komische Kombination. King's X und Outlander fallen mir dazu ein. :gruebel:

Alex
 
Mein Musikgeschmack bildete sich so in meiner Jugendzeit allmählich aus, das war in den späten 80ern. Vorarbeiten haben ein jüngerer Bruder meines Vaters geleistet, der in unserem 3-Generationen-Haushalt neben mir wohnte, so dass die Rock-Klassiker der 70er den Soundtrack zu den Abenteuern meiner LEGO-Raumschiffe lieferten, sowie ein Musiklehrer in der 7. Klasse, der eine Unterrichtseinheit zum Thema "Original und Bearbeitung" anhand der Bilder einer Ausstellung von Mussorgski machte, einschließlich der Version von ELP. Aber so richtig los ging das eben erst in den späten 80ern, nachdem ich meinem Bruder in eine Pink-Floyd-Phase gefolgt war und mir Freunde dann Rush, Marillion & Co. nahegelegt haben. Seither ist etwa ein Vierteljahrhundert vergangen, und ich höre immer noch Progressive Rock.
 

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