Hi bagotrix,
danke für Deine detaillierte Antwort. Ich hatte auch schon gemerkt, dass der jmp-1 in soundmäßig in die Knie geht, wenn man ihn weiter aufdreht. Habe jetzt schon runtergeregelt und es ist auch etwas besser. Allerdings noch nicht ganz so, wie ich mir das vorstelle.
Hast Du eine Ahnung wo man den Mesa-SP12AX7 herbekommt? Welchen externen Zerrer hast Du für den crunch-Sound verwendet?
Ehrlich gesagt bin ich nicht so ein ENGL-Fan... Aber werde mal ein ENGL-Topteil von einem Freund testen.
Was hältst Du von Diezel oder Rivera knucklehead?
Viele Grüße,
nero
Hi,
die Mesa gibts so ziemlich überall. Nicht billig, aber eben sehr gut, vor allem in Sachen Definition und Punch:
https://www.thomann.de/de/mesa_spax_12ax7roehre.htm?sid=480456e1b4cbc939f13ecb2b8b299429
Dem Crunch-Sound des JMP habe ich erst ein Roland GP-8, später ein GP-100 mit der 4-Kabel-Methode vorgeschaltet. Als Zerrer habe ich dabei vorzugsweise den dort eingebauten Overdrive benutzt. Beim GP-8 war er nicht näher bezeichnet, aber analog ausgeführt und entsprach wohl auch dem Boss Turbo-Overdrive OD-2. Im GP-100 war dann ein Model des OD-2, das ich benutzt hab. Es spricht aber nichts dagegen, da mit etwas Experimentierfreude dranzugehen, generell klingen zwei crunchige Sounds hintereinander oft besser als eine Zerre, die bis zum Maximum aufgedreht ist.. Von daher sollte man auch den Level-Regler am Effekt nicht zu sehr aufdrehen, denn dann überfährt man ja wieder die Eingangsröhre und könnte gleich das Gain weiter aufdrehen.
Der Knackpunkt war für mich, den Sound matschfrei zu halten und lieber im Nachhinein etwas Bass zuzugeben, was ich bei mir mit der Peavey Classic 50/50 bewerkstelligt hab, die neben Presence auch eine Resonance-Regelung hat. Außerdem hab ich ja noch einen EQ in meinem GP-100, den ich mal vor, mal hinter die Verzerrung geschaltet hab, um weitere Akzente zu setzen oder eben mal extremere Sounds zu erzeugen. Nachdem Du schon ein Rack benutzt, wäre das schon eine Überlegung wert.
Generell halte ich die Bässe des Gitarrensounds aber für überbewertet. Alleine braucht man die einfach fürs Wohlbefinden, aber im Bandklang machen die Mitten und die Dynamik den Druck, die Tiefen verschwimmen höchstens mit dem Bass. Ich denke aber, mit neuen Röhren wird Dein Sound schon konkreter und druckvoller werden.
Der ENGL E-530 klingt nicht unbedingt wie die bekannten ENGL-Topteile (die sich ja untereinander auch ganz schön unterscheiden), wofür ihn manche auch gering schätzen. Floemiflow hat schon recht, am ehesten kommt er dem Blackmore-Topteil nahe, ist aber mMn etwas flexibler. Bei dem Namen ist aber auch klar, dass man hier schon etwas in die Marshall-Richtung geschielt hat. Etwas moderner angehaucht halt, und die zwei Mittenregler im Lead-Kanal machen den Preamp wirklich sehr vielseitig einstellbar. Es sollte natürlich klar sein, dass auch die Endstufe Einfluss hat, aber da sollte es bei dir nicht fehlen.
Zu Diezel und Rivera kann ich leider nichts sagen, das muss Ewigkeiten her sein, dass ich die mal angetestet hab. Ich bin halt auch ein überzeugter Rack-User.
Gruß, bagotrix