Stereo Recording Optimieren (Mit Audiobeispielen)

  • Ersteller Ben1983
  • Erstellt am
B
Ben1983
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
22.10.12
Registriert
17.03.05
Beiträge
177
Kekse
138
Ort
Hamburg
Hi,
wir waren gestern im Übungsraum und haben dort aufgenommen. Ich bin mit den Aufnahmen aber nicht so wirklich zufrieden. Warum weiss ich auch nicht so genau. Irgendwie fehlt der druck. Und der Spektrograph (heisst das so?) zeigt an das wir ganz viel bass aber wenig höhen haben.
Naja ich leg einfach mal n Audiobeispiel bei, dann könnt ihr mir mal sagen was ihr besser machen würdet.

Audiobeispiele

Noch kurz zur Versuchsanordnung:D

Gitarren gehen direkt vom MultiFX (Mit Amp Moddeling) in das Mischpult (Behringer DDX 3216)
Der bass auch
die Drums sind mit 7 Mikros abgenommen die auch im Pult stecken.
Die Drums sind Kompremiert, Gegated und Eq't (Hab mich hier und hier dran orientiert)
Am Ende nehmen wir alles über den Summenausgang in einen Laptop auf, da wir leider noch keine ADAT erweiterung haben.
Wie gesagt irgendwas hört sich aber komisch an bei den Liedern vielleicht wisst ihr ja was es ist.
Vielen Dank
 
Eigenschaft
 
find das fürnen anfänger und laien (nicht böse gemeint) echt nicht schlecht!
die aufnahmen sind völlig ok, beim mix könnte man noch so einiges machen, um druck, tranzparenz und das gewisse etwas rauszuholen, aber wie gesagt, für'n homerec find ich's vollkommen ok (hab jetzt nur das rste gehört).
es ist schwer dir jetzt in wenigen worten zu erklären, was der aufnahme noch fehlt um professionell zu klingen, wie denn auch, die meisten stellen sich das einfacher vor als es ist, es gibt nicht umsonst leute, die jahrelange erfahrungen haben und den kram studieren, wenn's alles so einfach wäre wär das ja quatsch:)

was jetzt konkret z.b. bei eurem etwas zu kurz kam ist die "geilifikation der signale" (den begriff hab ich vom personel engineer von prince :) )

also z.b. kompressoren, und damit sind wir auch schon genau an dem punkt, an dem nicht mehr so einfach die möglichkeit gegeben ist online weiterzuhelfen, da man gerade damit z.b. sehr viel falsch machen kann.
bei eurer aufnahme könnte man sie (gewusst wie) wunderbar dazu einsetzen, um alle instrumente homogener zusammen grooven zu lassen, den druck und gleichzeitig trotzdem die transparenz zu erhöhen.

nur eines von vielen spielereien, würd bei euch z.b. noch kick und bass zusammenbussen und gemeinsam komprimieren (auch da nicht mit willkürlichen einstellungen) bzw hier und da mit ein paar sidechain-tricks arbeiten.

das war nur ein punkt, eq z.b. wären der nächste, auch hier ist kenntnis über die wichtigen frequenzen und eigenschaften verschiedener frequenzen etc von nöten.
(einfaches beispiel: 1k bei vox raus um weniger nasal zu machen, dafür aber 6k boosten (natürlich alles abhängig von stimme und mix etc) um schön zu machen, in die 1k lücke die gitarren reinpacken (boost bi 1k) kick bei 450 (weniger pappkarton) und 110 (platz für bass schaffen)etwas absenken und so weiter und so fort... (angaben nicht unbedingt auf euren mix bezogen, nur als beispiel)

also, nur um sicher zu gehen: es geht nicht darum, dass ich euch nicht helfen will, aber das was ihr wollt ist ein beruf, der eine fundierte ausbildung und erfahrung benötigt, ihr habt euren job für eure verhältnisse schon sehr gut gemacht, eben dieses letze quäntchen, das besondere wird sich kaum über internet vermitteln lassen.


Headhunter schrieb:
. Und der Spektrograph (heisst das so?) zeigt an ........

die besten ergebnisse werdet ihr erzielen, wenn ihr nicht mit den augen, sondern mit den ohren mischt.

aber insg , wie gesagt, keine schlechte arbeit.


gruß

axe
 
super!!! Vielen Dank dafür axe!
Also ich mache ne Ausbildung in nem Tonstudio...daher is mir das nicht ganz unbekannt. Mache die Ausbildung aber erst seit nem knappen Jahr und so viel erfahrung hat man da, wie du schon meintest, noch nicht. Außerdem machen wir im Studio fast nur Elektronische Musik (chill out) und deswegen fällt mir rock/metal n bischen schwer.
Trotzdem find ich den Tip mit dem Bass und den Drums auf einen Bus zu routen und zu komprimieren schonmal sehr geil.
wie gesagt auf allen Instrumenten ink. den Drums sind schon kompressoren und Eq. Vielleicht muss ich nochmal ein paar einstellungen testen.
kannst du mir denn einen Tip zu den Toms geben? Die klingen so Plastik mäßig.
Und welche Frequenz gibt bei der Bassdrum ein bischen druck aber nicht so dass es dröhnt.
Also wie gesagt vielen dank schonmal
 
(vielen dank für die bewertung:) )


na dann kann ich ja doch etwas ins deteil gehen :)

die 110 ETWAS runter bei der kick sind schon sehr sinnvoll, die kick wirkt dadurch austomatisch etwas tiefer, und der bass bekommt seine "mulde" der hohe "kick" liegt etwa bei 4-5k. wenn du die "pappkartonfreq" (420-450 oder so, alle angaben nur ungefähr, probieren) ansenkst bekommst du auch noch mehr punch.
du hast noch die möglichket den bass bereich in der kick etwas anzuheben, wenn du die "wummerfreq" engbandig rausziehst (enger notch boosten, durch die freq sweepen, da wird eine freq sein, bei der es wummert (oft so um die 120-130), die ziehst du komplett runter (extrem engbandig), dadurch hast du noch etwas reserven den bassbereich der kick zu boosten.
den bass und kick auf eine spur (mach bei dem cleanen groovenden teil viel sinn) bussen, und dort nochmal mit L1 oder so rann, die stärkste absenkung wird durch die kick hervorgerufen (so bis zu 6 db bei kickspitzen), dadurch bekommst du ein hervorragend groovendes fundament.
bei mehr metal-rock-sachen würde ich anders vorgehen, da würd ich snare und kick inkl aller inserts (eq und komp') auf eine stereospur bouncen, diese dann total plattkomprimieren und etwas unter original kick und snare dazuschieben (nicht hörbar), bekommt unglaublich schub dadurch.
bei einem stück wie dem macht es sinn, di kompressoreinstellungen auf allen spuren sehr ähnlich zu wählen, würd einen längeren attack (ca 20ms) und extrem kurzen release (1) vorschlagen, dannm bei ratio 5:1 ca 10 db komprimieren.
(kompressor in diesem fall nach eq).
durch die verwendung der fast identischen kompeinstellungen fügst du die einzelnen spuren zu einer einheit, ohne sie zu verschmieren oder zu vermatschen, durch den langen attack und kurzen release bleibt die volle transparenz aber erhalten, und die dynamik geht nicht verloren.
im groovenderen lockeren teil (song1 anfang) kann ich mir für gesang etc nen schönen plate rev vorstellen (such dir einen aus, der auf alles passt (snare), schliesslich soll es ja nicht klingen, als wäre alles in untersch. räumen aufgenoimmen). für den teil mit brettgitarren favorisiere ich eher n delay für den gesang, und zwar so, dass die wdh genah auf die 4tel noten kommen, bleibt dadurch transparenter und unterstützt den groove.
beim pegeln der lautstärke mach ruhig mal ganz leise, dann wird oftmals klarer, welche instr noch zu laut oder zu leise sind.


an alle nutzer und leser:

**alle oben angegebenen werte können nur als grobe richtlinien angesehen werden, da eine genaue anpassung von effekten und prozessoren immer eine arbeit direkt am song vorraussetzt, es gibt also keine "professionellen presets" o.ä. presets stellen immer nur eine hilfestellung dar.
alle angegebenen werte haben somit keine allgemeingültigkeit (weder für den noch einen anderen song) und sollten einfach als ausgangspunkt zum experimentieren genutzt werden, ich mache diese angaben nicht etwa, um geheimnisse etc zu hüten, sondern einfach, da eine ferneinstellung von effekten etc nicht möglich ist.
erfahrung und gute ohren sind immernoch nicht (und werden glücklicherweie auch nie) durch presets zu ersetzen, nutzt diese angaben also bitte nur als eperimentelle (wenn auch hilfreiche) ausgangswerte für spezielle einzelfälle'***


über mastering werde ich demnächts wohl mal nen workshop machen, ist dann n anderes ding mit klangbeispielen etc.


gruß'n'groove


axe
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben