Zischlaute unterdrücken.

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Riss
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Moin,
ich hab ein Studio Projekts B1 Mic mit einem Behringer Eurorack UB1002FX Mischpult. Benutze eine alte Cubase 1 Version zum recorden. Hab das Problem bei aufnahmen von Vocals das man die Zischlaute wie Sch so stark höhrt dass es schon störend ist.

Was macht ihr z.B. um diese Laute zu unterdrücken? Nutzt ihr gewisse Filter?

Auf Antworten würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank schon mal im Voraus.
 
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DeEsser ist das Stichwort! :great:
Und mit einem Kompressor kannst Du die Impulsivlaute etwas eindämpfen, dass die Vocals dann eine gleichmässigeren Pegel erreichen.
 
lemursh schrieb:
DeEsser ist das Stichwort! :great: ....

Jaaaaa, ich würd es "Zauberwort" nennen...
Für Live hab ich einen ensoniq DP4 - den ich nicht vollkommen zu bedienen verstehe, Hall, Echo, Pitch etc, alles ok und klar, auch mehrere Effekte in Reihe, der DP4 hat 4 DSPs...
ABER - mit dem DeEsser komm ich nicht klar...:confused:

Bei Aufnahmen kenne ich diese Problem eigentlich gar nicht, da kann ich nur vorschlagen, einen Poppschutz zu verwenden (auch wenn Poppen eigentlich was anderes ist = Explosivlaut...) (lol, was schreib ich denn hier eigentlich...:screwy: )
Oder das Mikrofon etwa 20...30° aus der Achse zu drehen, so daß der Mund nicht in grader Linie davor ist.
 
Als "Poppschutz" :)D ) kann man ohne Geld auszugeben einfach zuerst mal der Mama (oder Freundin oder Gattin) einen Nylonstrumpf abluchsen und über das Mikro ziehen.
Sozusagen ein "safer S..." für kleine Leute ;)
Kann aber wirklich helfen.
Und natürlich die Position des Sängers zum Mikro wie tonstudio 2 oben schon geschrieben hat.
 
War heute auf nem Stadtfest. Dort war so eine RockeBilli Band die über ne halbe Stunde Soundcheck gemacht hat. Irgendwann fing der Sänger an an Zisch Laute ins Micro zu geben und der Mischer hat dann nen Effekt gefahren. Man konnte echt mithören wie die runtergereglt wurden
 
Neben den anderen Guten Tipps zur Info:

Die neueren Cubase-Versionen (z.B. SX) haben DeEsser und Compressor und vieles mehr "an Board"...
 
TravelinLight schrieb:
Neben den anderen Guten Tipps zur Info:

Die neueren Cubase-Versionen (z.B. SX) haben DeEsser und Compressor und vieles mehr "an Board"...


So eine Profi-Software habe ich nicht ;) . Ich habe bisher zwei (wahrscheinlich eher "billige") De-Esser ausprobiert und habe es gleich wieder sein lassen weil sie den Gesamtsound deutlich verschlechtert haben.
 
ich sehe folgende möglichkeiten für das entfernen von zischlauten:

  1. de-esser
    (pro: automatisch / contra: reduziert die komplette spur in dem frequenzbereich)
  2. sänger dreht kopf bei der aufnahme
    (pro: gute aufnahme ohne zischen / contra: sänger muss das können)
  3. automation von lautstärke
    (pro: keine nebeneffekte / contra: zeitaufwendig)
  4. kompressor über sidechain steuern
    (pro: automatisch / contra: sehr aufwendig)


vielleicht ist ja eine für dich dabei :)
 
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KlausP schrieb:
So eine Profi-Software habe ich nicht ;) . Ich habe bisher zwei (wahrscheinlich eher "billige") De-Esser ausprobiert und habe es gleich wieder sein lassen weil sie den Gesamtsound deutlich verschlechtert haben.

Hi Klaus, das war auch eher als Antwort an @Riss gedacht, da er ja von Cubase sprach... . Natürliche Mittel - wie Nylonstrumpf und Gesangstechnik - würde ich auch stets vorziehen!
 
kizm schrieb:
ich sehe folgende möglichkeiten für das entfernen von zischlauten:

  1. de-esser
    (pro: automatisch / contra: reduziert die komplette spur in dem frequenzbereich)
  2. sänger dreht kopf bei der aufnahme
    (pro: gute aufnahme ohne zischen / contra: sänger muss das können)
  3. automation von lautstärke
    (pro: keine nebeneffekte / contra: zeitaufwendig)
  4. kompressor über sidechain steuern
    (pro: automatisch / contra: sehr aufwendig)

vielleicht ist ja eine für dich dabei :)

1. de-esser hab ich ausprobiert, hab da keinen Unterschied gemerkt
2. Kann man auch wohl machen, ist nur beim den aufnahmen sehr ätzend da man sich auf die Kopfposition konzentrieren muss. Aber Aufnahme ist gut.
3. und 4. Würd ich gern mal ausprobieren, hat jemand ein paar Tips für mich?
 
also die kopfposition sollte ein guter sänger sowieso immer der lautstärke bzw. den lyrics entsprechend anpassen können.

automation von lautstärke kannst du normalerweise in deiner daw machen. ich nutze z.B. SX3, da kann man sehr leicht in die lautstärke-automationsspur einzeichnen. du musst dann lediglich alle zischlaute für ihre dauer etwas runterregeln. wieviel und wie lange und mit welcher kurve probierst du einfach am besten an einer spur aus.

für die sache mit dem kompressor brauchst du einen kompressor, der von einem signal gesteuert wird, aber die kompression an einem anderen signal wirkt. denkbar wäre folgender signalweg:

  • die vocalspur wird über send geteilt
  • auf der zweiten vocalspur kommt ein eq drauf, der eine üppige anhebung der problematischen frequenzen macht, selbst aber im mix nicht hörbar ist
  • dieses signal wird als steuersignal für den kompressor verwendet
  • der kompressor komprimiert die originale vocalspur jeweils dann besonders stark, wenn ein zischlaut kommt, da dieser über den eq gesteigert wird und hier einen hohen lautstärkepegel erreicht. die einstellungen am kompressor musst du einfach mal antesten. schneller attack und release wird wahrsch zum besten ergebnis führen.
 
Sssszzschisch im Vorfeld vermeiden ist natürlich erste Pflicht. Wenn das Kind aber schon im Brunnen liegt, ist ein deEsser auf jeden Fall einen Versuch wert. Die Teile von Steinberg sind aber irgendwie nix, dann schon eher diese Freeware:

http://www.digitalfishphones.com/main.php?item=2&subItem=5

Ich habe damit neulich eine Clean-Gitarre, die in einigen Spitzen leicht übersteuert brizzelte super hinbekommen. Man darf's halt net zu brutal machen, sondern nur soweit, dass die Störungen im Gesamtmix nicht mehr hörbar sind, auch wenn beim Solohören der Spur noch Störreste zu hören sind. Anschließend noch mal vorsichtig mit nem EQ in den Hochmitten und Höhen drüber.

Bei GEsang ist das alles noch eine Nummer kritischer, wegen der Sprachverständlichkeit und den unverzichtbaren Höhenanteilen für Präsenz und Glanz in der Stimme, die den Song verkaufen soll. Aber wenn eine fehlerhafte Aufnahme nicht mehr durch Neuaufnahme zu reproduzieren ist - einen Versuch ist das DeEssing immer Wert.

Nicht vergessen: Unbedingt WAV-Kopie der Spur anlegen, bevor man einschneidende Maßnahmen destruktiv reinrechnen lässt. Sonst gibt's am nächsten Tag kein Zurück mehr.
 
Ich hab auch immer wieder das Problem, vor allem beim "s" und manchmal beim "z"
Habe schon mit verschiedenen De-Essern herumgespielt, aber entweder bin ich zu blöd, die Effekte richtig einzustellen oder meine Anatomie ist einfach inkompatibel :D

Gibt es irgendeine Übung, die man selbst machen kann, um das zu verbessern?
Irgendeine Zungenstellung, Lippenformung oder Verrenkung des Gebisses (ich glaube, die Zischlaute pfeifen auch durch die winzige Lücke zwischen meinen Schneidezähnen, das klingt teilweise schon sehr grausam)

Die manuelle Bearbeitung der Audioaufnahme (also die betroffenen Abschnitte leiser machen) habe ich gestern mal ausprobiert.
Ja, kann man machen, aber es ist mega zeitaufwändig.

Danke
 
Hallo,

wie weit weg bist Du vom Mic, und benutzt Du einen ordentlichen Popschutz? Erste Hilfe wäre für mich, nicht voll "auf Achse" ins Mic zu singen, sondern ein wenig "daneben" zielen, das kann schon viel bewirken. Ob es Übungen gibt, die bei Dir helfen, müßte mal ein Gesangslehrer abchecken, das Zischen kann eine ganze Reihe Ursachen haben. Sich den Kiefer oder die Zunge zu verrenken, ist im Sinne des musikalischen outputs kontraproduktiv... alles "krampfige" ist beim Singen immer schlecht ;)

Ach, und überhaupt: Was für ein Mic benutzt Du? Falls Du einen "Chinaböller" benutzt, werden die dort gewöhnlich gehypten Höhen Dein Problem deutlich verstärken.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich hab zwei unterschiedliche Mikrofrone, ein dynamisches Mikro und ein Kondensator-Mic mit Poppschutz. Letzterer bewirkt schon etwas, aber das Pfeifgeräusch nimmt das empfindliche Mic eben mit auf.
Bei dem dynamischen Mikro etwas voll frontal hinein zu singen / zu sprechen versuche ich eh zu vermeiden, weil sonst die Atemgeräusche mit aufgenommen werden. Seitlich vorbeisingen müsste ich mal probieren,
oben drüber hat es irgendwie gefühlt nicht viel gebracht. Da ich eher leise als laut singe, bin ich recht nahe am Mikro, 2-3cm (bei dem Kondensator-Mic auf Grund des Poppschutzes ca. 5cm)

Ich dachte mir schon, dass es auf einen Gesangslehrer hinausläuft - schade eigentlich ;)
Manchmal gibt es ja so Tricks mit Zunge / Lippen, um bestimmte Laute anders zu formen... hmm, na ich forsche mal weiter, danke auf jeden Fall!
 
Eins vorweg:
Ein Audiofile von Dir, was übertriebene Zischlaute beinhaltet, wäre hilfreich.

Welche Mikros hast Du konkret?
Es gibt Kondensatorkikrofone die Zischlaute noch exponiert darstellen.
Bspw. das Rode NT1-A.

Mögliche Ursachen für übertriebene Zischlaute:
1. Der Performer erzeugt übertriebene Zischlaute.
Es gibt Menschen, die verhaltene, "normale" oder übertriebene Zischlaute erzeugen.
Lösung:
Begrenzt lösbar, sofern man nicht mutwillig die Zischlaute erzeugt, gibt es wenig Möglichkeiten das einzugrenzen.
Eine Möglichkeit ist es das >THemas mit einem Gesangslehrer anzugehen.

2. Mikrofone, die Frikativlaute noch betonen.
Da gibt es im Einstiegssegment der Kondensatormikrofone recht viele.
LÖsung:
Mikrofone, die Zischlaute eher normal darstellen.
Im Einstiegssegment macht dass das Aston Origin recht gut.

3. Zu naher Besprechnungsabstand/schlechter Winkel zum Mikro.
5 cm Abstand sind deutlich zu nah bei einem KOndensatormikrofon, nur sehr wenige Mikrofone zischeln da nicht.
Lösung:
Ideal sind 20-40cm Abstand je Raum.
Auch bei leisem Gesang sind 20-30cm ein guter Startpunkt, da muss man halt den Gainregler beim Interface hoch ziehen.
Leicht an der Kapsel vorbeisingen.
Warum?
Die Zischlaute kommen ja stoßweise heraus, wenn die erst gar nicht auf die Kapsel kommen, ist schon einiges gewonnen.

4. Schlechte Preamps im absoluten Einstiegssegment, vor allem in Billig-Mixern.
Lösung:
Gute Einstiegs-/Interfaces verwenden (bspw. Audient, Focusrite)

Leichtes Deessen ist bei Aufnahmen im Recordingprozess eigentlich imemr notwendig.
Das liegt vor allem daran, dass man mit Komprtession viele Artefakte von der Lautstärke her hochzieht.
Man muss aber vorsichtig damit umgehen, sonst lispelt der Sänger.
 
Als Kondensator-Mic hab ich mir vor noch nicht so langer Zeit dieses hier zugelegt:
https://www.thomann.de/de/the_t.bone_sc_420_usb_desktop_set.htm

Das dynamische Mikrofon ist dieses hier:
https://tie-products.com/produkt/tie-studio-dynamic-mic-set-bundle-tmsk-100/

Bitte immer im Hinterkopf behalten, dass ich lediglich ein laienhafter Hobby-Musiker bin und keine großen Ansprüche an mich selbst hege.

Derzeit bin ich in meiner Zweitwohnung und habe daher nur ein Teil des Equipments zur Verfügung.
Bei den Aufnahmen mit dem Tie-Mic ist mir wieder aufgefallen, dass z.B. das "ts" in "nichts" ziemlich scharf rüberkommt.
Habe das nun manuell korrigiert, d.h. mit Audacity die Stellen leiser gemacht.

@3) das ist auf jeden Fall ein Punkt, den ich ausprobiere, sobald ich wieder in Wien bin!

Und ansonsten eben weiter mit De-essern herumexperimentieren - irgendwann werde ich hoffentlich den "Aha-Effekt" haben, welche Einstellungen da zu tätigen sind.

Danke
 
Hi :hat:

Zischlaute bei der Aufnahme gar nicht entstehen lassen, ist natürlich das Problem an der Wurzel angepackt, und bestimmt am Effektivsten. Ist aber nicht unbedingt mein Spezialgebiet:D

Bei der Bearbeitung gibts jedoch viele Alternativen zu einem "normalen" DeEsser.
-Lautstärkeautomation, wie du bereits angesprochen hast, ist mMn die Bearbeitung über die man die beste Kontrolle hat, jedoch viel Aufwand ist.
-zB mit Melodyne wäre das Selbe zu erreichen wie mit Lautstärkeautomation, jedoch mit wesentlich weniger Aufwand. (Da werden die Zischlaute erkannt (manuell suchen fällt weg), und man kann sie einzeln individuell leiser machen, ohne an einer Hüllkurve rumfrickeln zu müssen, oder die Datei zu zerstückeln um sie "S" leiser zu machen..)
-Izotope RX8 DeEsser. Keine Ahnung wie der genau arbeitet, jedenfalls nicht wie ein herkömmlicher DeEsser. Macht ein sehr guten Job, und vollautomatisch, nachdem er mal eingestellt ist.

Oder was ich auch Fan bin, sich selber was zusammen zu routen.
Ein Beispiel:
Kopiere die Vocalspur die du DeEssen willst.
Bei der Kopie arbeitest du nun die Zischlaute so gut es geht mit einem EQ heraus, sodass beinah nur noch die Zischlaute stehen bleiben. Mit einem Lowcut und Boost bei der zischeligsten Frequenz.
Als zweiter Schritt, nimm ein Gate, und sorge damit dafür, dass wirklich nur noch Zischlaute durchkommen, alles Andere weggegatet wird. (Falls die Einstellung des Tresholds Proleme bereitet, und die "S" sich nicht sauber antriggern lassen --> Mit einem MultibandGate hast du bessere Kontrolle.
Nun hast du ein "Nur S-Signal" dass du als Trigger verwenden kannst, um die "S" in der normalen Vocalspur per Sidechain-DeEsser, -Kompressor oder -dynamischem EQ wegzuducken. Mit dem sauberen "Nur S Signal" als Trigger, verhält sich der Dynamikprozessor wesentlich gutmütiger beim einstellen.
 
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Japp, das Izotope Zeug scheint generell recht gut zu sein :)
Die Idee mit dem Sidechain-Kompressor gefällt mir 🤔
 
Achja, zwei Anmerkungen hab ich noch zu der Idee.

1.) Regelzeiten können ein Thema werden. Dass der DeEsser zu langsam runterregelt, und ein sehr kurzen Moment vom "S" noch durchgelassen wird. Das kann sehr agressiv klingen. (manchmal auch gewollt). Will man den Klang "runder", kann das mit der "Lookahead-Funktion" kompensiert werden (wenn vorhanden). Das könnte mit dem Sidechain-Umweg aber zu Problemen führen. (Latenzkompensation). Aber da gibts auch ein Weg, der ganz einfach ist: Einfach die Triggerspur in der Timeline ein paar Millisekunden nach vorne ziehen, sodass das Triggersignal ein kurzen Moment vor dem eigentlichen Vocalsignal abgespielt wird.

2.) Was du auch mal versuchen kannst: Die Sidechaingeschichte komplett weglassen, und die Triggerspur phaseninvertiert der Vocalspur anteilsmässig hinzumischen. Dann sollten sich die S-Laute teilweise auslöschen. Je mehr "nur S Signal" hinzugemischt wird, je mehr wird ausgelöscht.. Aber Vorsicht: Wenn die Latenzkompensation der DAW/Plugins nicht absolut samplegenau stimmt, wird das nicht funktionieren.

Nachtrag, Punkt 3: (Auf die Sidchaingeschichte bezogen nicht die Phasenumkehrgeschichte)
Die Triggerspur nach dem rausarbeiten der S-Laute noch mit einem Kompressor plattwalzen, könnte helfen. Sorgt für stetigere Absenkung.. Sodass sowohl laute als auch leisere S-Laute gleichermassen abgesenkt werden, und die Dynamik erhalten bleibt. Ansonsten werden laute S-Laute stärker abgesenkt als leise, und am Ende sind alle gleich laut. :D
 
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