Bass-Aufnahme über PreAmp - und dann?

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Heho,

ich kam grad ziemlich enttäuscht aus unserem Proberaum nach Hause, weil irgendwie alle misslichen Umstände zusammenspielten und so verhinderten, dass ich meine Bass-Spuren für unsere kleine Homerecording-EP einspielen konnte.

Der Plan wäre gewesen, den Ampeg-Amp des Bassisten der befreundeten Band, mit der wir uns den Raum teilen, zum Einspielen herzunehmen (dass es auch nach was klingt, außerdem hab ich grad leider keinen eigenen ... selbstverständlich mit seiner Erlaubnis! :great: ). Also hinten am Ampeg nach einem Line-Out oder ähnlichem geschaut, nur einen PreAmp-Out gefunden (aber glaub, das tut nichts zur Sache, oder?). Naja, also, von da ins Mischpult und in die Recording-Karte. Dann noch ein Mic vor die Box platziert (zwecks Mitnehmen des Raumklangs und Druck und Natürlichkeit, wie ich hoffte) und ich wollte anfangen.

Dann kamen auch schon die zwei Probleme:
1.) Die Line-Out-Aufnahme war überhaupt nicht zu gebrauchen, weil es sich um ein uraltes, kaputtes Mischpult handelt und sie völlig verrauscht und auch sehr seltsam klang, was aber wohl auch von
2.) herrühren konnte: Der Ampeg hatte wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Alles sehr dröhnig, alles andere als klar. Von rockigen, knalligen Mitten keine Spur, obwohl eingestellt (und ich auch weiß, dass ein Ampeg das normalerweise kann). Noch dazu ist er ab und zu immer mal wieder ausgefallen. Und alles sehr gedröhnt. Achja, bevor ichs vergesse: DAS kann nicht am Mischpult gelegen haben, das Mikro hab ich nämlich (wegen Phantomspeisung) mit diesem PreAmp hier verstärkt. Auf jeden Fall war die Mikro-Spur also auch nicht das Wahre, bei den tiefen Saiten hats auch hier immer wieder gedröhnt und dann kam mir auch noch die Zeitnot dazwischen, weil ich am Abend arbeiten musste und so hab ich dann aus lauter Verzweiflung einfach das Mikro weiter weg gezogen (damit das Dröhnen aufhört) und für alle Songs einfach auf den ersten Take grob die Bassspuren eingespielt, einfach damit ich zuhause höre konnte, ob sichs wirklich so grausam anhört.
Vielleicht nicht die beste Idee, das Mikro vorher wegzuziehen ... :screwy:

Naja, jetzt sind die Bassaufnahmen auf jeden Fall sehr basslastig, mumpfig und alles andere als knallig und werden dann im Gesamtmix wohl untenrumwabern, man wird den Bass bemerken, aber nicht genau, was er spielt und schon gar nicht dass es knallt (was es ja auch nicht tut ;) ) Das weiß ich so genau, weil sich die Spuren genauso anhören, wie die von der letzten Aufnahmesession, bei der ich auch mit einem weit weg stehenden Mikro aufgenommen habe (allerdings dachte ich da noch, das sei die richtige Methode ;) ) und auch schon sehr unzufrieden war. Jetzt dachte ich diesmal ich machs besser ... aber naja, der Zeitdruck.

Dann hab ich zuhause - wieder motiviert durch die Verzweiflung, GAR nichts hinbekommen zu haben :rolleyes: - einfach kurzerhand den Bass an den PreAmp angeschlossen und mal probeweise was eingespielt. Und was soll ich sagen: Gar nicht so schlecht! Und jetzt beginnen meine Fragen ;) Im Endeffekt hab ich doch nichts anderes gemacht, als wenn ich den Bass über eine DI-Box aufgenommen hätte, oder? Und das ist es doch, was in den "Bass-Abnahme-Anleitungen" immer wieder geraten wird.
Aber wie gehts jetzt weiter? Ich mein, er klingt jetzt zwar schon gut, aber nicht rockig knallig, dreckig genug. Ist halt jetzt einfach das saubere Bass-Signal, wie sich der Bass anhört.
Aber diese Methode wird doch immer empfohlen, kann doch nicht sein, dass Sinn der Sache ist, dass man immer die reinen Bass-Signale in der Aufnahme hat. Geh ich jetzt mit dem EQ dran und hau die Mitten rein oder zerr ich ihn an, oder was mach ich? Ist mir alles ein bisschen suspekt, weil ich bei unserer letzten Session (vor allem bei der Gitarren-Aufnahme) Fan der "Sound muss erst durch die Luft"-Theorie geworden bin und mir dachte: Wenn ich den Bass richtig mikrofonier, wird das auch super werden, mit Druck und allem. Und jetzt ist mir dieses saubere, reine Bass-Signal nicht geheuer ;) Macht man das wirklich so? Und vor allem: Mit was geht man danach noch drüber. Stell ich den EQ so ein, wie ich meinen Amp einstellen würde? Und wie bring ich dann noch das dreckige, rockige, knallige rein ... ist doch alles so steril ;) :screwy: Ich hoffe man versteht, auf was ich hinauswill ;)
Ach herrje ;)

PS: Wie mikrofoniert man eigentlich den Bass ... ich habs (ganz zu Anfang, als ich das Mikro noch nicht weggezogen hatte :rolleyes: ) so gemacht, wie ich auch ne Gitarre mikrofoniert hätte: Mic auf die Mitte des Speakers gezielt und dann weg von der Mitte bisschen in Richtung Rand, aber nicht voll auf den Rand. Damit das Mic dann schräg zwischen Mitte und Rand hinzeigt. Macht mans so, wenn mans macht? ;)
 
Eigenschaft
 
Hi,
erstmal mein Beileid wegen der schlechten Session - ich kenne das :D.

Ich finde das es am besten mit einem Mikro vor der Box (hab auch mal 4 bei ner 4x12'' probiert, bringt nur mehr Arbeit :D) (mittig um möglichst viel Mitten mitzuschneiden, die Ränder bringen mehr Bässe) und einer DI Spur klingt. Die DI Spur ist relativ rund vom Sound, die Box bringt den etwas dreckigen und Powerenden Sound in die Mischung, kommt natürlich auch auf den Verstärker drauf an!

Mischung:
Ich verwende die DI Spur meist als den Sauberen und Dominaten Anteil und gebe je nach Bedarf die Mikrofonspur dazu, da muss man etwas herumexperimentieren wie es am besten klingt.

Hier noch ein paar EQ Einstellungen:
BASS GUITAR - E.Q. SETTINGS

David
 
Hi und Hallo.

Joh, absolut richtig. Mit 2 Schallquellen lässt sich am besten arbeiten. Wenn man bei der Boxenabnahme genau auf die Mitte geht, wird es sehr scharf klingen. Geht man weiter nach außen, wird der Sound immer Basslastiger und wärmer. Das beste Ergebnis erzielt man mit einer ausgewogenen Mittelstellung zwischen der Membrane und der Kalotte, mit einem leichten Winkel auf die Membran. - Experimentieren und Ohren offen halten.

In Studio Situation kann es sogar vorkommen das bis zu 4 Abnahmequellen gemischt werden. Das ist:
  • DI Box (Bei manchen Verstärkern schon eingebaut)
  • Line-Out
  • Mikrofon an der Box
  • Mikrofon 1 - 1,5 m von der Box entfernt für den räumlichen Sound
...und dies wird anschließend im richtigen Verhältnis zusammen gemischt. Das ist aber eher der Sonderfall. In der Regel nimmt man 2 Schallquellen mit. Eine Quelle für die Wärme und eine für die Hauptinformation der Bass Gitarre.

Wenn natürlich die Technik schwach auf der Brust ist, werden die Karten neu gemischt und man muss sich was andere einfallen lassen.

Bye :great:
 
OK, alles klar, dann war meine Idee ja gar nichts so falsch. Sogar richtig ;)
Müsste nur noch die Hardware mitspielen.
Aber vielen Dank auf jeden Fall für die Hilfe. Jetzt wird mit den EQs experimentiert ;)

Also, Stand der Dinge ist: Die Bassspuren sind über DI-Box eingespielt, ich schau, was sich am PC so am Sound machen lässt.
Experiment Nr.2 ist: Ein Freund hat einen V-Amp, vielleicht lassen wir die Aufnahmen mal da durch laufen und nehmens direkt wieder auf und mischens dann zum reinen DI-Box-Signal dazu. Mal sehen, wie das hinhaut und obs überhaupt was wird.

Aber euch auf jeden Fall schonmal vielen Dank!
 
Hi und Hallo.

Wenn man die V-Amp aufnahm zur DI Aufnahme dazu mischt, kann es schnell zu Phasenproblemen kommen, da nicht beide Signale zeitgleich aufgenommen worden sind. Dies kann man ein bisschen durch EQ Einstellungen umgehen. In diesem Fall wird bei einem Signal die Bässe und Höhen angehoben und beim andern Signal umgekehrt.

Da der V-Amp von Behringer Verstärkermodelle und 23 Lautsprechersimulationen hat, würde ich vielleicht ganz und gar auf das DI Box Signal verzichten. - Geschmackssache

Weitere Informationen zu Phasenauslöschungen findest du hier, da es ungemein wichtig beim Homerecording sein kann.

Also dann

Bye :great:
 
Steh momentan auch vor der Überlegung, wie wir den Bass aufnehmen solen. Denke es wird drauf hinauslaufen, ein Bass-Drummikro vor den Lautsprecher zu positionieren und zusätzlich das nackte Signal aus der Bass-Gitarre noch durch ne Ampsimulation zu schicken. Guitar-Rig hat auch Bassamps im Programm und die Gitarrensachen damit noch zu bearbeiten bringt ja shcon einiges. Hoffe mal, dass dadurch dann ein schön präziser, aber auch knalliger Basssound bei rum kommt...
 

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