Habt ihr Tipps für meinen Gitarrensound?

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Hi,

hab heute mal wieder mit meinem Gitarrensound rumexperimentiert und hab nun ne kleine Stereo Spur hochgeladen (vollkommen roh/unbearbeitet!) und ich hab mir gedacht, vllt könntet ihr mir ja ein paar Tipps dazu geben, was ich noch inwiefern anders/besser machen kann, wenn ich einen Gitarrenamp abnehme. Ich habe dabei auch gleiche eine Idee von mir eingebaut, und zwar die Box mal von hinten (halboffene Box!) zu mikrofonieren. Hat sich als nützlich erwiesen :)

Wie schon gesagt, ich brauch eure kompetente Hilfe, hier der Download Link und anbei noch eine (sorry) etwas längere "Beschreibung", wie ich's gemacht hab usw.

Wär dankbar für ein paar hilfreiche Tipps :)

P.S.: Über meine Monitore (Samson Rubicon R6a) hört sich es roh nicht wirklich gut an, wenn man es über billige PC Boxen anhört, geht es einigermaßen *g*
Hab mir gedacht ich werde dan dem File parallel zu euren Tipps rumbearbeiten dann.

Hier die "Beschreibung":


Gitarre: Gibson Les Paul DC Standard

Verstärker: Marshall JCM 2000 TSL 100

Box: Tube Town 2x12“ Rex (Eminence „The Governor“ + Eminence „Private Jack“)

Mikrofone:
- AKG D112
- Shure SM 57
- Sennheiser e606
- CAD e100²

Verstärkereinstellungen:
- Kanal: Crunch
- Gain: knapp 7 (von 10)
- Bass: 4 (von 10)
- Mitten: 6 (von 10)
- Höhen: 6 (von 10)
- “Tone Shift” aktiviert
- “Deep” aktiviert

Mikrofonpositionierungen:
- D112: Am “Private Jack” ziemlich (sogar sehr nah) am Rand des Speakers und ganz leicht Richtung Mitte gerichtet
(Sound: „Growl“)

- SM 57: Am „The Governor“ ebenfalls ziemlich am Rand des Speakers, aber etwas weiter innen als das AKG. Winkelausrichtung vom Mikro war ca. 30° Richtung Außenseite des Speakers.
(Sound: etwas definierter und offener als das D112)

- e606: Hinten in der Öffnung der halboffenen Box auf Höhe der Boxrückwand. Mit der genauen Ausrichtung hab ich hier nicht rumexperimentiert, es war aufjedenfall leicht nach oben geneigt und sonst recht mittig zwischen den beiden Speakern.
(Sound: ebenfalls der gewisse „Growl“ aber etwas undirekter als beim D112)

- e100²: Dient als Raummikrofon und ich habe es ca. 80 cm von der Box weg gestellt. Das Mikro stand allerdings nicht mitten vor der Box sondern in einem Winkel von ca. 35° zur Box positioniert.
(Sound: bringt Definition und Höhen dazu. Alleine aber viel zu dünn)

Stereo Panorama:
Gitarre 1:
- D112: 6/16 L
- SM 57: 9/16 L
- e606: 3/16 L
- e100²: 12/16 L
Gitarre 2:
- D112: 6/16 R
- SM 57: 9/16 R
- e606: 3/16 R
- e100²: 12/16 R


Hinweise:
- Ab dem 3. Riff ist die Gitarre mit der gleichen Mikrofonaufstellung und dem gleichen Sound gedoppelt!
- Equalizer, Kompressoren oder Effekte sind auf keiner der Spuren, ich wollte euch das erst mal roh zeigen! (Ausnahme: LowCut auf dem Stereo Track bei 100 Hz)

Eigene Kritik:
- Untenrum noch recht verschwommener/mulmiger Sound, da müsste man wohl noch mit EQ drübergehen, oder?
- Obenrum fehlt es auch noch an Höhen, da müsste man wohl ebenfalls noch nachhelfen
- Im Nachhinein gesehen wohl etwas zu viel Gain, oder?

Was denkt ihr? Habt ihr gute Tipps für mich, wie ich einen besseren Gitarrensound hinbekomme bzw. was ich daran jetzt noch so machen könnte?

Mfg
Wolle
 
Eigenschaft
 
Die 1. Stimme klingt schön frisch und druckvoll, eigentlich gutes Ausgangsmaterial fürs Doppeln und später im Mix anpassen. Fürs Doppeln würde ich die Mikros 1-3 so lassen und nur am Gain variieren und Raummikro (bzw. dieses auch mal ganz weglassen für noch mehr Direktheit. Die Frequenzen pro Stimme variierst Du eh nachher im Finetuning noch im Mix.

Die 2. Stimme klingt muffig, die wirst Du im Mix eh stark cutten müssen, von daher brauchst Du sie mit dem Sound eingentlich auch nicht aufzunehmen.
 
Hi,

ich will jetzt nicht näher auf den Sound eingehen, ist immer schwierig, wenn man nicht weiss wo die Leute hinwollen. Als Basis zum Experimentieren ist das schon mal was, wenn du keinen Death-Metal machen willst.

Ich möchte nur auf was anderes hinweisen: Wenn man mit mehreren Mirkos arbeitet, "addieren" sich die nicht zwangsläufig. So würde man das intuitiv annehmen. Es ist fast immer auch das Gegenteil der Fall. Wenn ein Sound in ein Mikro geht und danach (im Audiobereich ist eine Millisekunde schon viel) in ein Zweites und man mischt diese zusammen, hat man auf jeden Fall Auslöschungen, heisst es verschwinden gewisse Frequenzen praktisch. Je grösser die Verzögerung, desto weiter nach unten geht das. Es sind Einbrüche in regelmässigen Abständen, grafisch dargestellt sieht das aus wie ein Kamm, daher der Name Kammfilter. Nimm mal eine Spur oder einen Song, kopier das auf eine zweite und verschiebe eine Spur um 1ms, dann hörst du was ich meine.

Achte auf das Phänomen, wenn du zwei oder mehrere Mikros solo und zusammen anhörst. Es gibt drei evtl. zu kombinierende Möglichkeiten, das in die gewünschte Richtung zu lenken:

-Mikrofonposition
-zeitliche Verzögerung der näheren Mikros
-Drehen der Phase (gerade wenn du auch von hinten abnimmst und sich die Mikros "anschauen")

Höre beim Einstellen am besten mono und auf nur einer Monitorbox ab, sprich pan zunächst alle Mikros voll auf einen Kanal.

Dieser Effekt kann als "natürlicher" EQ auch nützlich sein.

Viel Spass beim Experimentieren!

Gruß,

Uranus
 
Hi,

danke für eure bisherigen Rückmeldungen.
Das mit den Auslöschungen erfahr ich immer wieder selbst und kann es nachvollziehen, was du schreibst. Nur leider ist es nicht möglich mit meinem Multitracker (AW 1600) Spuren um ms anzupassen. Das wird schwierig. Werd wohl rumexperimentieren müssen, bis das bestmöglich ist.
Wie du schon angesprochen hast, wenn man es mono abhört, klingt es nicht wirklich gut, erst wenn man die Spuren im Panorama verteilt wird das besser...

Naja, aufjednfall danke für eure Tipps :great:

Mfg
Wolle
 
Nur leider ist es nicht möglich mit meinem Multitracker (AW 1600) Spuren um ms anzupassen.

Das ist dumm, zumal das eigentlich ja sehr einfach zu implementieren sein müsste und bei so mancher Anwendung eben mehr bringen würde, als der weltbeste Signalprozessor. Auf der anderen Seite war das in Zeiten analogen Equipments auch nicht möglich.

Kann man denn die Spuren manuell verschieben? Das ist häufig eh einfacher, wenn man die Wellenformen sieht. Andere Möglichkeit wäre, die Spuren per USB in den Rechner zu schaufeln, da mit Freeware "richtig" hinschieben, und wieder zurück. Oder ein Workaround mit Hilfe eines internen Delays (im Insert 100% Wet, Feedback auf Null, etc.) oder Hall-Effekts (im Insert 100% Wet, alles Parameter aus bis auf Predelay). Aber wahrscheinlich kann man da auch nicht unter der Millisekundengrenze einstellen. Phasendrehung ist aber definitiv möglich.

Wie du schon angesprochen hast, wenn man es mono abhört, klingt es nicht wirklich gut, erst wenn man die Spuren im Panorama verteilt wird das besser...

Trotzdem zum Finden der Mikroposition mono auf einer Box abhören. Dann suchst und findest du automatisch eine Position, die das Problem am besten "handelt". Die Problematik bleibt auch, wenn du schlecht positionierte Mikros dann verschieden pannst. Dann wir sich ein gewisser "Schleier" über den Mix legen und er wird an Transparenz einbüßen. da muss man immer sehr aufpassen, auch wenn die Mikros gut positioniert sind. Es ist ein schmaler Grat zwischen schönem Räumlichkeits-Effekt und "Verphasung" die den ganzen Mix dann "irgendwie seltsam" undurchsichtig und "indirekt" werden lässt.


Gruß,

Uranus
 
Hi,

Nur leider ist es nicht möglich mit meinem Multitracker (AW 1600) Spuren um ms anzupassen.

Bist du ganz sicher?
Das kann sogar das kleine Zoom MRS-8, da gibt es ein Track Edit Menü, wo man "Move" wählt und dann den neuen Startpunkt des Tracks millisekundengenau auswählt.
 
Ich werd nochmal nachschauen, nur müsste ich dann auch ne Wave Anzeige der Spuren finden, um zu sehen wie viel Brüche von Milisekunden ich die Spur verschieben muss...

Werd mal nachsehn...
 
du musst die spur ja nicht verschieben, es reicht auch einfach ein delay von ein paar ms
 
Verschieben ist ja gar kein Stress, nur unter 1 ms wird's schwierig, das geht glaub ich wirklich nicht.
Die Anzeige bei "Move" sagt: 00:00:00:000
LautUranus EXP kann es aber vorkommen, dass es auch unter 1 ms liegt.
 
also bei den delay-plugins die ich kenne kann man bis auf zehntel millisekunden einstellen, das entspräche dann einer abstandsänderung der mics von 3,43 cm. muss man ausprobieren ob das ausreicht oder schon zuviel ist. das hängt auch immer davon ab welche frequenzen du haben willst, den kammfilter-effekt gibt es bei zwei mics immer, die frage ist nur ob die frequenzen die abgeschwächt und verstärkt werden für deine soundvorstellung wichtig sind oder nicht
du kannst ja mal googlen ob es plugins gibt um die phase zu verschieben, aber ich glaube nicht dass das digital richtig funktioniert
 
Hast du die ersten Posts auch gelesen? Ich mach alles auf einem Multitracker...
Wenn dann müsst ich erst mal alles an den PC senden und dort dann weiter machen, es ist nur schade dass man nicht EQ, Kompressor und Lautstärke Arbeiten am Multitracker machen kann und die so bearbeiteten Files senden kann (meines Wissens... wenn dann müsste man die Spuren erst Bouncen, oder wie es heisst)
 

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