Snare geht im Mix unter

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Geschrieben am: 29.03.2008 20:39
Hi,

ich hab bei meinen Mixes oft das Problem, dass die Snaredrum im Mix untergeht und nicht richtig knallt.

Im Roughmix hört sie sich manchmal noch ganz gut an, aber wenn ich dann über die Stereosumme beim Mastering mit einem Loudness-maximizer (meistens L2 von Waves) drüber bügel, um den Song in der Lautheit ein ganzes Stück nach vorne zu bringen - was bei der Musikrichtung die ich mische leider elementar wichtig ist - geht die Snare dabei flöten.

Der Song ist dann zwar ein ganzes Stück lauter, aber die Transienten der Snare werden durch die Kompression glatt gebügelt.

Aber allgemein, auch im Roughmix, bin ich mit dem Sound der Snare noch nicht 100%ig zufrieden, und hab irgendwie das Gefühl, dass die Snare von den E-Gitarrenwänden überlagert werden.

Vorab zur Aufnahmetechnik:
Ich hab die Snare von oben mit einem Shure SM 57 und von unten mit einem Beyerdynamic Opus 82 (Clip-Condenser) abgenommen.
Die Aufnahmen klingen solo echt klasse und auch die verwendete Snare knallt ordentlich.

Hier nun meine alles entscheidene Frage:

Wie geht ihr beim Mixing vor, um einen fetten Snaresound zu erreichen, der sich durchsetzt und wie erreicht ihr dabei gleichzeitig eine Steigerung der Lautheit und fette Gitarrenwände im Master?
Welche Hall-, Kompressor und EQ-Einstellungen verwendet ihr für die Snare?


Es sei dabei erwähnt, dass ich fast ausschliesslich Metal/Hardcore-Produktionen abmische, bei anderen Musikrichtungen bei denen die Lautheit der Dynamik weichen muss, mögen diese Probleme nicht vorliegen.

Bin für jeden Tip dankbar.

Viele Grüße

Basement
 
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Geschrieben am: 29.03.2008 20:39
Hi,

ich hab bei meinen Mixes oft das Problem, dass die Snaredrum im Mix untergeht und nicht richtig knallt.


Vorab zur Aufnahmetechnik:
Ich hab die Snare von oben mit einem Shure SM 57 und von unten mit einem Beyerdynamic Opus 82 (Clip-Condenser) abgenommen.
Die Aufnahmen klingen solo echt klasse und auch die verwendete Snare knallt ordentlich.

nun .. die snare ist ein recht schwieriges intrument zu abnahme ... auch wenn diese recht laut ist im set .. kommt die nur schwer durch.
dies hat meist mehrere ursachen!
1. raum... ( zu tot gedämpft!)
2. drumer welcher die snare nicht richtig und gleichmässig trifft
3. snare ... auch wenn diese knallt ..heisst es noch lange nicht das sie durchkommt!
sie braucht bauch und resonanz .. auch wir haben 2 snares im bandraum .. eine für aufnahme und die andere zu proben.
4. stimmumng der snare

ein guiter mix beginnt eigentlich schon beim aufnehmen .. gib dir dort schon richtig viel mühe!! sätzte wie: "das mache ich dann beim mischen wieder gut" sind bullshit!

auch wenn viele drumer von sich behaupten das sie A: stimmen können B: richtig treffen ...lügen! ich kenn nur sehr wenige drumer die das richtig drauf haben ... und das sind profis! ... mein tip für die nächste session; ein professioneler drumtuner!!!
und dann klappts auch mir der snare.... ach ja sonst halt mit trigger nachhelfen :D
 
Du musst die Frequenzen der sich überlagernden Instrumente sehr hart und exakt trennen, um Soundwände mit einer dicken Snare zu vereinen.

Wenn du es richtig machst, klingt die Snare beim Mix schon laut, OHNE Pegelspitzen beim Master Pegel zu erzeugen.
 
Such mal nach "Frequenzstaffelung"!
 
Hi,

Poste hier vielleicht ein kurzes Beispiel (paar Sekunden mit Snare).
Vielleicht kann man dann genaueres sagen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch anschließendes Summenkomprimieren und
Limiting sich einiges verändert. Meist drehe ich dann im Mix alle Effektreturns etwas zurück, speziell Hall. Durchs Limiten werden indirekt ja alle "leisen" Stellen lauter gemacht.
Also alles, was im Effektbereich (Delays, Hall,..) nicht so perfekt eingestellt wurde, meldet sich hier zu Wort. Probier auch, den Hall zu EQen und z.b. Bass und undere Mitten etwas abzusenken.

Schau dir auch den Effekthall (Gated Reverb, Short Plate,...) für die Snare an (oder hast du da keinen?). Der ist of Hauptverantwortlich für einen fetteren Snare-Sound. Auch das EQing von diesem Hall ist wichtig (nicht zu viele Höhen absenken). Und speziell: PreDelay großzügig wählen. Kann ruhig auch mal über 20ms liegen. Ansonsten verschwindet die Snare in den Hintergrund.

Klar werden die Transienten etwas abgeschnitten durchs Limiten, ist aber meiner Meinung nach eher nicht das Problem.

Du kannst die Snare auch durchsetzungsfähiger machen, wenn du ihre Resonanz mit dem EQ mehr raushebst (Grundton oft so zwischen 300Hz und 600Hz + entsprechend vielfache.)
Ich liebe resonante Snares (aus der härteren Ecke) und hebe dann z.b. 1-2dB bei 400, 800, 1600Hz leicht an. Das hebt die Resonanz raus und macht die Snare durchsetzungsfähiger.

Zwischen 4kHz und 5kHz liegt auch viel vom Anschlag, den kannst du auch Rausheben um der Snare mehr Punch zu geben. Zusammen mit Transient-Designer (oder anderes Transienten-Bearbeitungs Tool oder Plugin) kann man die Snare auch mehr in den Vordergrund rücken.

Vielleicht hilft da ja was.

lg. JayT.
 
Was auch geht, aber ziemlich knifflig ist, die aufgenommene snare-Spur duplizieren, und eine ganz minimale(!) Verschiebung der zwei Spuren basteln. Dann die zwei Spuren noch etwas unterschiedlich EQen.
Allerdings muß man dann natürlich den Einsatz von delay und reverb anders gestalten.;)

Edit sagt:
Ist allerdings mehr sinnvoll, wenn man nur ein snare-Signal hat. Wer Lesen kann ist klar im Vorteil....:redface:
 
also die möglichkeiten die ich kenne zum snare nach vorne bringen
- eq (verlass dich hier nicht auf irgendwelche hz angaben da die snare immer unterschiedlich gestimmt ist. die angaben die man im inet findet taugen aber als guter richtwert, freq. trennung is auch wichtig. also im zweifelsfall den attack bei toms snare und bass unterschiedlich eq. und auch evtl gitarre schmalbandig leicht absenken. 2db bewirken bei Q2 bei 1khz anhebung bei snare und absenkung bei gitarren wunder in der durchsetzungsfähigkeit!!)
- slapback echo (is im prinzip wie das mit dem spuren verschieben nur bissl komfortabler im einstellen)
- reverb (toter raum => scheiss drum aufnahme; empfiehlt es sich allgemein nen guten reverb effektkanel aufzumachen und die verschiedenen drumsignale da verschieden stark durchzuschicken falls der raum totgedämmt ist)
- transienten designer. is klar nä ;)
- gates (wenn das schlagzeug unter sich schon mehr luft hat gibts auch mehr luft im mix)

allgemein wenn man am ende mit maximizern arbeitet empfiehlt es sich bassdrum und snare tendenziell nen tick zu laut zu mischen. gibt dann nen minimalen verdeckungseffekt und die snare kommt weiter nach vorne.

krasses beispiel für diesesn überdeckungseffekt gibts bei house liedern. immer wenn der kick kommt hört man die melodie nur noch leise bzw. unterdrückt.

was auch noch gut kommt ist vorm limiten das ganze durchn multibandkompressor zu schicken. dann wird schon mal die gesamtdynamik eingeschränkt aber ohne überdeckungseffekte durch lautstärke. danach dann noch die letzten paar db mim limiter rausholen.
allgemein beim einsatz von maximizern is halt die abwägung: lautheit vs. sauberer mix.
je lauter man macht desto undifferenzierter wird das ganze (ausser bei den profis :p )
 
Im Roughmix hört sie sich manchmal noch ganz gut an, aber wenn ich dann über die Stereosumme beim Mastering mit einem Loudness-maximizer (meistens L2 von Waves) drüber bügel, um den Song in der Lautheit ein ganzes Stück nach vorne zu bringen - was bei der Musikrichtung die ich mische leider elementar wichtig ist - geht die Snare dabei flöten.

Das sagt doch schon etwas über die eigentliche Problematik aus:

Wenn's im Mix gut klingt, nach deinem Masterin aber nicht, dann lass das Mastering wen anderen machen. Nur L2 preset und fertig kann natürlich unerwünschte Nebeneffekte haben (und ist nebenbei gesagt nicht unbedingt "Mastering").

Den Mix so zu verpfuschen, dass der Limiter mit *irgendwelchen* Einstellungen funktioniert, das ist wenig sinnvoll.
 
grundsätzlich: klingt ein instrument zB bei 250 Hz und 2kHz saugeil und du willst genau das betonen, dann mach genau an diesen stellen andere instrumente leiser.

mit panning kann man oft auch noch was bewirken. du kannst mal ausprobieren den master auf mono zu stellen, und die gitarren mit dem pan dann so lange zu verschieben bis die snare am besten durchkommt, möglicherweise ist das die optimale pan-position.

oder leg auf die gitarren noch ein zusätzlichen kompressor der das snare-signal über side-chain erhält, dann drückt es die gitarren exakt zu den snare-schlägen runter und auf einmal funktioniert beides nebeneinander. aber aufpassen wenn du was rifflastiges hast, damit kann man sich schnell die rhythmische struktur zerstören, bei schrammel-parts klappt das meistens wunderbar.

wenn du im mix schon was auf der summe machen willst, dann mach das am besten schon relativ früh im mix rein. summenbearbeitung kann durchaus schon zu mixing dazugehören, muss aber dann auch dementsprechend im mix berücksichtigt werden.
 
Ein Lösung könnte der "SPL Transient Designer" sein. Gibt es jetzt auch für UAD (und ist meine nächste Anschaffung).

Mit geschickter Effekt Reihenfolge, könnte man genau mit dem SPL Transient Designer die Snare nach vorne bringen.

Die Idee mit dem Side Chain ist auch sehr gut.


Topo :cool:
 
dasselbe geht übrigens auch mit einem ducking-gate, das ist ein wenig effektiver und leichter zu kontrollieren, aber auch schnell auffälliger
 
Ein Lösung könnte der "SPL Transient Designer" sein. Gibt es jetzt auch für UAD (und ist meine nächste Anschaffung).

Oder den Freeware Transient Designer "Dominion", ich finde der macht seine Arbeit auch sehr gut. Ob der SPL das irgendwie anders/besser macht? :)gruebel:)
 
Falls es ein Drum-Teppich ist verweise ich gerne auf Automation ;)

Laustärke zu einem akzeptablen Pegel erhöhen ohne den gesetzten Head-Room zu erweitern und dann mit Automation ausgleichen.
 
Da schauen wir doch mal aufs Datum????:D
 
Ach Mist, sorry ^^

Meiner geistigen Umneblung sei Dank :D
 
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