2 gitarren, 2 sounds...schlecht für "druck"? und "idee"!

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hi!

bräuchte mal ne meinung.

früher hab ich beim recorden immer alles selbst eingespielt: rythmus und lead.
da jetzt ein 2ter gitarrist mit am board gesprungen ist möchte ich eigentlich auch das er sich auf den aufnahmen verewigt.

mein problem ist nun folgendes:
früher habe ich 1 spur aufgenommen, diese dann links gepannt, die nächste spur aufgenommen diese dann rechts gepannt...um das ganze fetter klingen zu lassen.
habe ich beide spuren genommen, kopiert und dann entgegengesetzt gepannt wieder reinkopiert, den lautstärkenpegel von spur 3 und 4 dann aber um ca. 50% heruntergesetzt.

mit dem ergebnis konnte ich ganz gut leben da das signal durch spur 3 und 4 nochmal etwas angefettet wurde.

wenn ich bei den nächsten aufnahmen spur1 und 2 (die lauten spuren) selbst einspiele und meinem kollegen dann 3 und 4 machen lasse...diese dann wie gehabt vom laustärkenpegel ebenfalls herabsetze...bekomme ich dann ähnliche ergebnisse?
...
oder wird der gesamtsound durch seinen anders klingenden gitarrensound/amp eher verwaschen und der ganze "druck" geht flöten?

ich habe die befürchtung das wenn man 2 gleich laute signale hat die sich aber KOMPLETT anders anhören einfach zuviel "wirrwarr" entsteht und sich das endprodukt mehr als unzufrieden herausstellt.

PS: es geht hier um metal...also keine seichten jazzklänge...das ganze geht soundmäßig in richtung pantera, black label society
 
Eigenschaft
 
... habe ich beide spuren genommen, kopiert und dann entgegengesetzt gepannt wieder reinkopiert, den lautstärkenpegel von spur 3 und 4 dann aber um ca. 50% heruntergesetzt.

damit vernichtest du nur die panning einstellung der 2 hauptspuren.
die bringen die nix!

also insovern kann die gitarre deines kollegen nur vorteile bringen ;)

Lg Melody
 
Naja, das mit dem Spuren kopieren ist wirklich ein Eigentor, wie 13.Melody schon sagte. :)

Wenn du wirklich zwei verschiedene Gitarristen die Rythmusspuren einspielen lassen willst, dann kann ich dir Tipps geben:

- Gitarrenproben! So könnt ihr abchecken, welche Teile ihr wie spielen müsst, damits tight wird. Am besten unverstärkt, dann hört man die Anschläge gut.
- Direkt vorm einspielen des jeweiligen Teils auf ein Feeling einigen. Wirkt wunder!
- Ihr spielt zusammen ein, damit ihr euch effektiv gegenseitig kontrollieren/anpassen könnt. ("Oh, den Ton spiel ich aber abgedämpft...").
- Ihr spielt "abwechselnd" ein. Also wenn ein Take gut ist, wird die Gitarre weiter Gereicht.
- wenn ihr die Tipps beherzigt, dann ein Gitarrist Links und einer Rechts.

Mag etwas hoch gegriffen erscheinen, aber letztendlich wäre es die einzige möglichkeit, mit zwei Gitarristen in die Nähe der Kings of Tightness, aka Pantera, zu kommen.

Deine vorgeschlagene Vorgehensweise hat folgenden haken rein logischer Natur:
WENN ihr nicht tight seid, würde es besser klingen als meine Methode.
Aber:
WENN ihr nicht tight seid.. -> teilt lieber Lead und Rythmusklampfe auf oder ähnliches, aber teilt blß keine einzelnen Riffs auf.

Ich hoffe das hilft dir weiter!
 
Um mal auf den Sound zurück zu kommen, denn danach wurde ja eigentlich gefragt :)

Also, es ist mehr als üblich die Sounds von unterschiedlichen Gitarrenverstärkern miteinander zu kombinieren. Dabei sollten aber beide Sounds aufeinander abgestimmt sein und sich ergänzen, hier ist eine Menge Fingerspitzengefühl gefragt und man sollte schon im Vorfeld wissen in welche Richtung der Sound gehen soll. Wie beide Sounds hinterher zueinander abgemischt werden müssen kann man so natürlich überhaupt nicht entscheiden. Dabei spielt es eine Rolle, welche Gitarre hier die Führung übernimmt, ob beide Gitarristen das Gleiche spielen und wie sich das Soundbild hinterher am besten einfügt. Ein aktuelles Beispiel was mit 2 hervorragenden Gitarristen und ganz unterschiedlichen Gitarrensounds möglich ist, wäre Alter Bridge, kann ich empfehlen sich einfach mal näher reinzuhören, kann man viel draus lernen.
Wie die beiden vorher schon gesagt haben, würde ich die Sache mit dem Kopieren lassen.
 
Hi,

Eine 2te Gitarre ist immer gut.
Du hast was Arrangement und Panning betrifft so oder so mehr Möglichkeiten:
- Gitarre 1 links, Gitarre 2 rechts
- Gitarre 1a links, Gitarre 1b mitte-links, Gitarre 2B mittel-rechts, Gitarre 2A recht (4x gedoppelt)
- Gitarre 1 gedoppelt ganz außen, Gitarre 2 gedoppelt mittiger
- Und dann ohne Ende Möglichkeiten, wenn in verschiedenen Lagen verschiedene Parts eingespielt werden. (Gitarre 1 normal Rhythmus tiefe Lage, Gitarre 2 ab 12ten Bund 8teln,....)

Wegen doppelt und Genauigkeit:
Das ist Geschackssache. Meiner Meinung nach reicht es, wenn man ganz gut (muss schon Hand und Fuss haben) zusammenspielt, aber nicht 100% perfekt ist. Das macht den Sound zwar verwaschener, aber auch breiter und fetter.

Dieses ganz genaue Doppeln ist (meiner Meinung nach) einfach nicht zwingend notwendig.
Gerade bei technisch Schwächeren fallen rhythmische Ungenauigkeiten mittels Doppeln auch nicht mehr so auf.

Was live-einspielen (also zu beide Gitarristen gleichzeitig) betrifft:
Es gibt Musiker, die so aufeinander eingespielt sind, dass das eventuell was bringen könnte. Meiner Meinung nach aber überbewertet. Speziell bei mittelguten bis vielleicht schlechten Musikern hat man dann das Problem, dass Gitarrist 1 einen super Take gespielt hat, Gitarrist 2 aber gerade einen Schnitzer reingebaut hat. Beim nächsten Take ist es dann umgekehrt. Das kann dann ewig dauern. Da ist hintereinander einspielen dann sogar besser.

lg. JayT.
 
ok, hab etwas in der suchfunktion gerührt und mehr über panning, doppeln gelesen.

edit: das war bevor ich JAYTs beitrag gesehen habe...


quintessenz für mich ist jetzt:
wenn man eine "gitarrenwand" hinbekommen will sollte:
-die sache mehrmals eingespielt werden,
-am besten nicht kopiert sondern jedes mal neues einspielen
-im stereobild weit verschoben werden
-alles mit 1ner gitarre und den gleichen einstellungen gespielt werden

<-wenn das so ist, und davon gehe ich aus logischen gründen aus...
würde dann meine ursprüngliche idee das 2 gitarristen mit unterschiedlichen sounds die sache mit der "gitarrenwand" erschweren
da:
# unterschiedliche sounds...meiner ist stark mittig und höhenlastig, punchig / seiner ist recht bassig, wenig attack drauf und wärmer
# 2 verschiedene spieler...zwangsweise 2 spielweisen, es dürfte schwierig werden diese 100% aufeinander abzustimmen.

sehe ich das richtig?
 
Hi,

Eine 2te Gitarre ist immer gut.
Du hast was Arrangement und Panning betrifft so oder so mehr Möglichkeiten:
- Gitarre 1 links, Gitarre 2 rechts
- Gitarre 1a links, Gitarre 1b mitte-links, Gitarre 2B mittel-rechts, Gitarre 2A recht (4x gedoppelt)

dazu wollte ich auch ne frage stellen:
ich nehm Gitarre1 2xmal auf und panne sie wie du geschrieben hast links auf (1x100% 1x50%) , dann kommt Gitarre2...hier das selbe nur rechts...

wäre es nicht geschickter Gitarre1 ...1x100%links und zb 1x50%rechts, bei gitarre2 ...1x100%rechts und zb 1x50% links...
so hat man auf beiden seiten etwas von beiden gitarren, so würden eventuelle unregelmäßigkeiten nicht so stark auffallen ...denk ich zumindest
 
wäre es nicht geschickter Gitarre1 ...1x100%links und zb 1x50%rechts, bei gitarre2 ...1x100%rechts und zb 1x50% links...
so hat man auf beiden seiten etwas von beiden gitarren, so würden eventuelle unregelmäßigkeiten nicht so stark auffallen ...denk ich zumindest

Kommt ganz drauf an, gerade wenn ein Gitarrensound präsenzenreicher ist als der andere kann man durch unterschiedliches Panning eine Art "Soundübergewicht" auf der einen Seite bekommen. Das kann fürchterlich nervig sein, kann natürlich aber auch als Stilmittel richtig eingesetzt einen starken Effekt erzielen. Da hilft nur ausprobieren im Mix...

quintessenz für mich ist jetzt:
wenn man eine "gitarrenwand" hinbekommen will sollte:
-die sache mehrmals eingespielt werden,
Ja, je mehr Dopplungen, desto mehr Masse, aber auch desto verwaschener. Beliebte Alltagsstilmittel sind hier zum Beispiel in einer riffbetonten Strophe weniger Dopplungen zu spielen um direkte Attacks zu haben und in einem breiten Refrain dann mehr Dopplungen hinzu zu nehmen.
-am besten nicht kopiert sondern jedes mal neues einspielen
Ja, kopieren bewirkt keine echte Erhöhung der Masse
-im stereobild weit verschoben werden
Im Stereobild passend verschoben :) Auch sollte man nicht immer statisch die gleiche Aufteilung behalten sondern immer jeden Part im Song betrachten und schauen was dort richtig ist. Soll die Strophe kompakter werden, dann weiter in die Mitte...
-alles mit 1ner gitarre und den gleichen einstellungen gespielt werden
Ganz und gar nicht, die Kombination aus unterschiedlichen Sounds kann dem Sound noch das geben was ihm fehlt. Dieses Verfahren heißt allgemein Layering und bezeichnet das generieren eines Sounds durch die Kombination von mehreren unterschiedlichen Sounds. Normalerweise hörst du auch auf kommerziellen Scheiben selten nur einen Amp gleichzeitig, sondern oft werden unterschiedliche Amps, Gitarren, etc. miteinander kombiniert. Dies erreicht man durch das gleichzeitige Aufnehmen von mehreren Amps, oder das sog. Reamping, oder aber auch durch Dopplungen mit unterschiedlichen Sounds. Das Ganze kann dann soweit gehen, dass man zum Beispiel für unterschiedliche Frequenzbereiche unterschiedliche Signalquellen benutzt und sich damit den Sound zusammenstellt. Es wird also ein Sound erzeugt, der von einem realen Verstärker unter Umständen so gar nicht geleistet wird. Wenn man mit diesen Verfahren arbeitet sollte man allerdings nie das Ziel aus den Augen (Ohren) verlieren, sonst kann es sehr schnell passieren, dass man sich komplett verkünstelt.
 
Hi,

dazu wollte ich auch ne frage stellen:
ich nehm Gitarre1 2xmal auf und panne sie wie du geschrieben hast links auf (1x100% 1x50%) , dann kommt Gitarre2...hier das selbe nur rechts...

wäre es nicht geschickter Gitarre1 ...1x100%links und zb 1x50%rechts, bei gitarre2 ...1x100%rechts und zb 1x50% links...
so hat man auf beiden seiten etwas von beiden gitarren, so würden eventuelle unregelmäßigkeiten nicht so stark auffallen ...denk ich zumindest

Du kannst beides machen. Wenn du 2 grundverschiedene Sounds hast, ist die von dir beschriebene Variante dann noch besser. Wenn beide Gitarristen über ähnliche Amps bzw. Ampeinstellungen fahren (+ gleichen Tonabnehmer...), dann kann es noch mehr Fülle oder Tiefe geben, wenn links und rechts soundmässig nicht alles 100% gleich ist.

Es gibt auch manche (hat bei mir bisher nicht oft funtkioniert), die bei Doppelungen L und R (leicht) unterschiedlich EQen, wenn es derselbe Sound ist (z.b. nur 2 verschiedene Takes eines Gitarristen)

Was "Navar" auch angesprochen hat und beim Doppel-Wahn oft übersehen wird:
Je mehr gedoppelt wird (oder mehr Gain, oder stärkere bzw. schnellere Kompression,...), desto mehr geht der eindeutige Attack verloren.
Das bringt die Sounds nach hinten. Oft gewünscht bei breiten Hintergrund-Rhythmus Gitarren.
Um "Brett" Gitarren doch etwas nach vorne bringen zu können (ohne auf Gain, Kompression und Doppeln zu verzichten), habe ich schon diverse Tricks rausgehört:
Bei "Sunrise Avenue" (keine Angst, nur ein Beispiel weils gut produziert ist, nicht meine Lieblingsband *G) hab ich schon gehört, dass die offensichtlich mit Editing (oder sehr sauberer Kompression) den Anfang von jedem Akkord als kurzes Schnipsel betont haben.

Standard Trick ist einfach getrennt noch eine helle Akustik-Gitarre aufzunehmen.
Oder (was ich mal ausprobiert habe): Die E-Gitarre mikrofonieren *GGGG
Das Standardsignal läuft normal über Amp, das zusätzliche Mic-Signal wird verwendet, um den Anschlag reinzumischen.

lg. JayT.
 

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