Kompander zur optimalen Aussteuerung

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ethrandil
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Hallo,

wir wissen, dass alle Tonträger eine begrenzte Dynamik aufweisen. Im digitalen Zeitalter sind es vorallem die Wandler, die durch Dynamikbegrenzung und Quantisierungsverzerrung eine optimale Aussteuerung erfordern.

Nun meine Idee: http://de.wikipedia.org/wiki/Kompander
Man könnte einen Kompander einbauen, der das Aufnahmesignal immer optimal für den Wandler aussteuert und gleichzeitig sendet das Interface sowas wie eine automationskurve an die DAW, die die Kompression rückgängig macht. Die gewonnene Dynamik ist wahrscheinlich relativ egal, denn keine Quelle braucht mehr als 100db Dynamik. Man verringert allerdings das Quantisierungsrauschen ganz beträchtlich und muss sich keinen Kopf mehr um falsch ausgesteuerte Wandler machen.

Ein sehr schneller Kompressor könnte die Bandbreite des zu digitalisierenden Signals natürlich stark erhöhen - aber wenn ich keinen Denkfehler habe kann die Bandbreite sich damit maximal verdoppeln. Damit würde ein 96khz-Interface gut ausreichen.

Gibts das schon, und wenn nicht - wieso?

- eth
 
Eigenschaft
 
hast du schon mal gehört wie ein mit compander bearbeitetes signal klingt?
ich versteh das alles nicht so wirklich... du willst quasi das signal ständig im gewünschten bereich von sagen wir -18 bis -6 dBFS halten weil dein wandler da halt am besten klingt. der wiki-artikel beschreibt auch nicht einen eigentlichen kompander, sondern eine noise-reduction für analogband, quasi die freundlichere version von gate auf der summe... das is was gaaaanz anderes.
klar könntest du so einen wandler bauen, aber macht keinen sinn, weil digital sowieso schon kaum rauscht (im vergleich zu 2"band)... wenns dir darum geht vor der aufnahme zu komprimieren, dann brauchst kein neues gerät dazu entwickeln, weil nen kompressor hat der geneigte toni ja und mehr brauch man dazu nicht. einen echten kompander (nicht so wie das wiki-ding) macht einfach was anderes...

und was das mit bandbreite zu tun hat versteh ich auch nicht ganz. ich nehm doch so oder so die ganze relevante bandbreite auf und filter alles andere bei der wandlung raus. und ob 44.1 oder 96 spielt da wirklich keine rolle...
 
hast du schon mal gehört wie ein mit compander bearbeitetes signal klingt?
Nein. Was ist denn ein Kompander dann?

ich versteh das alles nicht so wirklich... du willst quasi das signal ständig im gewünschten bereich von sagen wir -18 bis -6 dBFS halten weil dein wandler da halt am besten klingt.
Ja, ganz genau

der wiki-artikel beschreibt auch nicht einen eigentlichen kompander, sondern eine noise-reduction für analogband, quasi die freundlichere version von gate auf der summe... das is was gaaaanz anderes.

Ich beziehe mich hierauf:
wikipedia schrieb:
Prinzipiell besteht ein Kompander aus einem Kompressor, der bei der Aufnahme zum Einsatz kommt, und einem Expander, der bei der Wiedergabe eingeschaltet wird, um die Kompression exakt wieder rückgängig zu machen. Der Effekt dabei sollte sein, dass zum Beispiel das Rauschen eines Kassettentonbandes für den Hörer erheblich verringert wird.
Klar, das Rauschen der Wandler ist beim PC echt gering - aber ja nur wenn optimal ausgesteuert ist. Wenn du zu leise aussteuerst verlierst du vielleicht 6 oder sogar 24 DB und damit schon ca. 2 bzw. 3 Bit Auflösung.

klar könntest du so einen wandler bauen, aber macht keinen sinn, weil digital sowieso schon kaum rauscht (im vergleich zu 2"band)... wenns dir darum geht vor der aufnahme zu komprimieren, dann brauchst kein neues gerät dazu entwickeln, weil nen kompressor hat der geneigte toni ja und mehr brauch man dazu nicht. einen echten kompander (nicht so wie das wiki-ding) macht einfach was anderes...
Die Idee ist ja, dass man an der Aufnahme später nicht hört, dass es komprimiert wurde. Die Kompression wird exakt umgekehrt, wenn man die Aufname abspielt.

und was das mit bandbreite zu tun hat versteh ich auch nicht ganz. ich nehm doch so oder so die ganze relevante bandbreite auf und filter alles andere bei der wandlung raus. und ob 44.1 oder 96 spielt da wirklich keine rolle...
Ja, das ist nur Theorie. Wenn man das Signal s(t) und einen zeitabhängigen Verstärkungsfaktor v(t) hat, dann ergibt sich als aufgenommene Signal s(t)*v(t). Die Multiplikation führt zu Verzerrungen, die eine höhere Frequenz haben können als s(t) alleine. Die Verzerrungen verschwinden, wenn man das Signal wieder zurück-komprimiert (indem man s(t) * v(t) nachher durch v(t) teilt) aber dazu muss man die Verzerrungen auch mit aufnehmen. Also braucht man ein bisschen höhere Frequenzen als die höchste hörbare, wenn man keinen Signalanteil verlieren will...

- eth
 
Die Idee ist ja, dass man an der Aufnahme später nicht hört, dass es komprimiert wurde. Die Kompression wird exakt umgekehrt, wenn man die Aufname abspielt.

mir ist nicht ganz klar, wo die Informationen herkommen sollen, wie weit und wann etwas da wieder Dekomprimiert werden soll ?
 
Nein. Was ist denn ein Kompander dann?
ein kompander ist quasi 2 in 1... die parameter werden von beiden geräten übernommen. die noise reduction wird aber eingangsseitig komprimiert, und erst beim endverbraucher im wiedergabegerät dann expandiert.

Ich beziehe mich hierauf:
Klar, das Rauschen der Wandler ist beim PC echt gering - aber ja nur wenn optimal ausgesteuert ist. Wenn du zu leise aussteuerst verlierst du vielleicht 6 oder sogar 24 DB und damit schon ca. 2 bzw. 3 Bit Auflösung.
rein rechnerisch liegt das grundrauschen in digitalen systemen bei -96dB. das ist besser als bei analog-gear und reicht vollkommen aus... wenn mach nicht deutlich über 50 schwach ausgesteuerte spuren zusammen mischt. praktisch gesehen spielt's einfach keine rolle. man komprimiert leicht vor um den pegel zu kontrollieren und steuert dann halt einfach nicht zu schwach aus. wo ist das problem? ich check nicht warum noch ein expander mit rein soll.

Die Idee ist ja, dass man an der Aufnahme später nicht hört, dass es komprimiert wurde. Die Kompression wird exakt umgekehrt, wenn man die Aufname abspielt.
kompression lässt sich nicht rückgängig machen. ein kompressor mach ja nicht leiser im eigentlichen sinne. es ist ein "dynamischer EQ"... deswegen nenn mans ja auch dynamics ;) er mach ja nur die frequenzen überm threshold leiser und verringert somit auch die relative dynamik der einzelnen frequenzem im signal zu einander. und das lässt sich nicht rückgängig machen... ausserdem würde dir da die latenz einen klaren strich durch die rechnung machen.
Ja, das ist nur Theorie. Wenn man das Signal s(t) und einen zeitabhängigen Verstärkungsfaktor v(t) hat, dann ergibt sich als aufgenommene Signal s(t)*v(t). Die Multiplikation führt zu Verzerrungen, die eine höhere Frequenz haben können als s(t) alleine. Die Verzerrungen verschwinden, wenn man das Signal wieder zurück-komprimiert (indem man s(t) * v(t) nachher durch v(t) teilt) aber dazu muss man die Verzerrungen auch mit aufnehmen. Also braucht man ein bisschen höhere Frequenzen als die höchste hörbare, wenn man keinen Signalanteil verlieren will...

- eth

das geht aber nicht wegen aliasing. deswegen gibts ja anti-aliasing filter, um die nich hörbaren frequenzen aus dem signal zu nehmen, da sie sonst duch die abtastung nach unten moduliert werden würden und somit ins hörbare signal ruschten. aber das thema gabs schon mal irgendwo ^^.
 
mir ist nicht ganz klar, wo die Informationen herkommen sollen, wie weit und wann etwas da wieder Dekomprimiert werden soll ?

Naja, der Kompressor im Interface müsste einen Ausgang haben, an dem er mitteilt wie stark er gerade komprimiert. Diese Information müsste dann genauso A/D-Gewandelt werden wie das Signal selbst. (Das wäre eine Möglichkeit)
Im Computer kommen dann quasi 2 Spuren an : Das Komprimierte Signal, und das Compressor-Gain-Signal.

Eine andere Möglichkeit wäre, die aktuelle Kompression in der eigentlichen signalspur zu verstecken, indem man z.B. eine unhörbare Sinuswelle (so ab 30kHz) nimmt und sie dem Signal vor der Kompression beimischt. Anhand der lautstärke dieser Frequenz kann man dann nach der Kompression sehen, wie stark komprimiert wurde und das Signal so verändern, dass nach dem Expanden die Sinuswelle wieder eine konstante Lautstärke hat.

ein kompander ist quasi 2 in 1... die parameter werden von beiden geräten übernommen. die noise reduction wird aber eingangsseitig komprimiert, und erst beim endverbraucher im wiedergabegerät dann expandiert.
So wäre es ja auch. Die einseitige Kompensation findet im Interface statt - als Ergebnis gibt es 2 Spuren: Das Komprimierte Signal und den aktuellen Verstärkungsfaktor des Kompressors. Der Endverbraucher, die DAW, expandet es dann wieder, allerdings Verlustfrei (was mit den Informationen theoretishch gehen müsste).

rein rechnerisch liegt das grundrauschen in digitalen systemen bei -96dB. das ist besser als bei analog-gear und reicht vollkommen aus... wenn mach nicht deutlich über 50 schwach ausgesteuerte spuren zusammen mischt. praktisch gesehen spielt's einfach keine rolle. man komprimiert leicht vor um den pegel zu kontrollieren und steuert dann halt einfach nicht zu schwach aus. wo ist das problem? ich check nicht warum noch ein expander mit rein soll.

Ja, ob es was bringt ist eine andere Frage - das wäre evtl. übertrieben und würde wenig bringen. Allerdings gibts doch in der HighEnd-Szene immer Leute die noch ein Quäntchen mehr wollen...

kompression lässt sich nicht rückgängig machen. ein kompressor mach ja nicht leiser im eigentlichen sinne. es ist ein "dynamischer EQ"... deswegen nenn mans ja auch dynamics ;) er mach ja nur die frequenzen überm threshold leiser und verringert somit auch die relative dynamik der einzelnen frequenzem im signal zu einander. und das lässt sich nicht rückgängig machen... ausserdem würde dir da die latenz einen klaren strich durch die rechnung machen.
Also das ist mir neu. So weit ich weiß ist ein (normaler) Kompressor durchaus nur laut/leise. Das Signal geht in einen Envelope-Follower, wenn die Lautstärkeschwelle überschritten wird wird mit der Attack geregelt, wie schnell es leiser wird, und wenn es leiser wird dreht der kompressor langsam wieder den Pegel hoch.
Frequenzabhängig wären De-Esser und Mehrband-Kompressoren, aber normale imho nicht. Man nennt es Dynamics weils die Dynamik (Lautstärkeverhältnisse) der Musik ändert wäre meine These.
Was die Latenzen damit zu tun haben weiß ich nicht - niemand spricht hier von Echtzeit. (und selbst da sehe ich das Problem nicht)

das geht aber nicht wegen aliasing. deswegen gibts ja anti-aliasing filter, um die nich hörbaren frequenzen aus dem signal zu nehmen, da sie sonst duch die abtastung nach unten moduliert werden würden und somit ins hörbare signal ruschten. aber das thema gabs schon mal irgendwo ^^.
Deshalb sage ich ja, dass die Interfaces eine ausreichende Abtastrate brauchen! Wenn das Signal eine bandbreite von 20khz hat, hat das komprimierte nicht mehr als 40khz. Das kann man mit 96kHz-Interfaces gut abtasten. Wenn das 40kHz-Signal zurücktransformiert ist hat es wieder nur 20kHz, weil dann ja keine Kompressionsartefakte mehr drin sind. Das Abtasttheorem wird also die ganze Zeit eingehalten. (Natürlichr baucht man weiterhin oversampling & einen Highcut überhalb von 40kHz, aber das ist ja alles kein Problem heutzutage.) Das ist kein Problem.
 
Wenn Du extra Bits brauchst um den Grad der Kompression zu übertragen, kannst Du die auch dem Audiosignal direkt spendieren und damit existiert das Problem nicht mehr, das Du lösen wolltest.

Banjo
 
Ja, ob es was bringt ist eine andere Frage - das wäre evtl. übertrieben und würde wenig bringen. Allerdings gibts doch in der HighEnd-Szene immer Leute die noch ein Quäntchen mehr wollen...
es gibt auch leute die einen eindeutigen unterschied zwischen XLR und klinkensteckern hören.. :rolleyes:

Also das ist mir neu. So weit ich weiß ist ein (normaler) Kompressor durchaus nur laut/leise. Das Signal geht in einen Envelope-Follower, wenn die Lautstärkeschwelle überschritten wird wird mit der Attack geregelt, wie schnell es leiser wird, und wenn es leiser wird dreht der kompressor langsam wieder den Pegel hoch.
Frequenzabhängig wären De-Esser und Mehrband-Kompressoren, aber normale imho nicht. Man nennt es Dynamics weils die Dynamik (Lautstärkeverhältnisse) der Musik ändert wäre meine These.
ui den kompressor würd ich mir nicht kaufen wollen ;) was du sagst stimmt schon alles, aber ein kompressor bearbeitet auch wirklich nur die signalanteile, die über dem threshold liegen, und macht die dynamische spanne der frequenzen im signal untereinander kleiner. sonst würd ein kompressor ja nix anderes machen als "fader runter, fader rauf"... stell dir mal vor wie ein drumset klingen würde, wenn bei jedem schlag auf kick/snare das KOMPLETTE signal runter gehn würde... nicht spassig. hör doch mal hin: kompressoren machen was mit dem frequenzspektrum und zwar sehr viel. das was du beschreibst ist der "envelope shaper" von cubase...
ein desser bearbeitet insofern frequenzselektiv, als dass er im sidechain einen bandpass hat, und ein multibandkompressor is nix anderes wie eine frequenzweiche, die in jedem weg einen kompressor sitzen hat und danach wirder zusammen mischt.

mit automation lässt sich kompression jedenfalls nicht rückgängig machen.
Was die Latenzen damit zu tun haben weiß ich nicht - niemand spricht hier von Echtzeit. (und selbst da sehe ich das Problem nicht)
durch die latenz würde deine automationskuve immer leich zeitversetzt zum realen kompressor-verlauf stehen. glaub nicht dass man das rechnerisch kompensieren kann.
Deshalb sage ich ja, dass die Interfaces eine ausreichende Abtastrate brauchen! Wenn das Signal eine bandbreite von 20khz hat, hat das komprimierte nicht mehr als 40khz. Das kann man mit 96kHz-Interfaces gut abtasten. Wenn das 40kHz-Signal zurücktransformiert ist hat es wieder nur 20kHz, weil dann ja keine Kompressionsartefakte mehr drin sind. Das Abtasttheorem wird also die ganze Zeit eingehalten. (Natürlichr baucht man weiterhin oversampling & einen Highcut überhalb von 40kHz, aber das ist ja alles kein Problem heutzutage.) Das ist kein Problem.

hä? ich kann dir grad gaaaar ned folgen.
das signal hat eine bandbreite von 20kHz... okay soweit klar... komprimiertes signal hat nicht mehr als 40khz... laut deiner rechnung (die ich ehrlich gesagt auch nicht zu 100% geschnallt habe) ... wird abgetastet, aufgezeichnet und dann wieder zurück gewandelt. aber wo sollen jetzt aus den 40khz wieder 20 werden? und warum? und wieso sollen die willst du deine "guten" kompressionsartefakte von den "bösen" aliasing-frequenzen unterscheiden.

sorry ich steh da grad echt aufm schlauch. ich war nie ein ass in digitaltechnik und es is auch zu spät für hirnakrobatik ^^


lg paul
 
Du hast schöne Ideen, aber nötig ist das nicht. Das von dir angesprochene Verfahren ist geeignet, um gegen Bandrauschen anzukämpfen. Das gibt es in der Digitaltechnik aber nicht.
Ein 24bit Wandler hat theoretisch 144db SNR, praktisch meist zwischen 105 und 120 db. Reicht das? ...Naja, ich kenne nicht viele Mikrofone, die über 100 db SNR haben!;)



ui den kompressor würd ich mir nicht kaufen wollen ;) was du sagst stimmt schon alles, aber ein kompressor bearbeitet auch wirklich nur die signalanteile, die über dem threshold liegen, und macht die dynamische spanne der frequenzen im signal untereinander kleiner. sonst würd ein kompressor ja nix anderes machen als "fader runter, fader rauf"... stell dir mal vor wie ein drumset klingen würde, wenn bei jedem schlag auf kick/snare das KOMPLETTE signal runter gehn würde...

Aha, noch nie ein Pumpen der Becken beim Drumset bzw. der Gesamtsumme durch ne zu laute Bassdrum gehört? Probiers mal aus! Und dann verkauf deine schönen Kompressoren ganz schnell wieder gegen Multibandkompressoren!:D
In dem Punkt hat der Threadersteller schon recht.
Das mag eventuell eine spezielle Funktion in ein paar Superkompressoren sein. Ein normaler Wald & Wiesen-Kompressor arbeitet aber sicher nicht frequenzselektiv, sondern nur stur nach Peak- bzw. RMS-Pegel.



durch die latenz würde deine automationskuve immer leich zeitversetzt zum realen kompressor-verlauf stehen. glaub nicht dass man das rechnerisch kompensieren kann.

Mit Sicherheit kann man das kompensieren, falls da überhaupt eine nennenswerte Latenz entstehen sollte. Einfach das Signal verzögern:great:



ethrandil schrieb:
Wenn das Signal eine bandbreite von 20khz hat, hat das komprimierte nicht mehr als 40khz.

Wie Paulsn schon gesagt hat... Wie kommst du auf den Schwachsinn? Kompression verändert das Signal NUR in der Dynamik. Mit der Bandbreite hat das rein gar nix am Hut.



Deine Methode würde schon so realisierbar sein: Das Signal wird vor der Aufnahme komprimiert. Die Steuerspannung des Kompressors wird digitalisert und dient zur Steuerung des digitalen Expanders nach der A/D-Wandlung.

Allerdings ist das viel zu umständlich und bringt wahrscheinlich wieder irgendwelche unerwünschten Effekte mit sich. Wenn du unbedingt noch mehr Dynamik willst, nimm nen 32-bit Wandler! Dann kannst dir mit deinen 190 db SNR alle deine Lautsprecher und dein Gehör zerschießen:p
 
der das Aufnahmesignal immer optimal für den Wandler aussteuert

Ich bin jetzt kein Technikfachmann, aber soweit ich weiss wird das Problem anders gelöst, Stichwort "gain ranging". Es werden pro Kanal eigentlich mehrere Wandler eingesetzt.

With the TrueMatch system, the analog input signal is fed to multiple converters of different sensitivities.

Das geschieht so oder ähnlich wohl auch in anderen High-End Wandlern wie Lavry oder Prismsound.

Der wohl ausgefuchsteste Wandler in diese Richtung scheint aber eben dieser TrueMatch von Stagetec zu sein.

truematch_konzept1.gif


muss sich keinen Kopf mehr um falsch ausgesteuerte Wandler machen

Weder gehört, noch gesehen, aber angeblich kommt dabei ein 28bit-Wandler raus, der nicht nur nicht über- oder untersteuerbar ist, sondern sogar Mikrofonpreamps überflüssig macht:

http://www.stagetec.com/stagetec/e_truematch_konzept.htm
 
@Uranus: Stimmt, hab ich jetzt gar nicht dran gedacht, dass es das auch schon gibt. Coole Sache:)

Finds nur lustig, dass Neumann in ihren digitalen Mikrofonen die gleichen 130db über 28bit mit nur zwei anstatt vier verschiedenen Wandlern wie bei StageTec schafft!;)
http://www.neumann.com/?lang=en&id=current_microphones&cid=d01_description
Aber vielleicht klingts ja besser, hatte leider noch nie das Vergnügen:D
 
Aha, noch nie ein Pumpen der Becken beim Drumset bzw. der Gesamtsumme durch ne zu laute Bassdrum gehört? Probiers mal aus! Und dann verkauf deine schönen Kompressoren ganz schnell wieder gegen Multibandkompressoren!:D
In dem Punkt hat der Threadersteller schon recht.
Das mag eventuell eine spezielle Funktion in ein paar Superkompressoren sein. Ein normaler Wald & Wiesen-Kompressor arbeitet aber sicher nicht frequenzselektiv, sondern nur stur nach Peak- bzw. RMS-Pegel.


asdhjfgkajsdjflas ich bin anscheinend wirklich unfähig mich verständlich auszudrücken :(... klar ist der wald&wiesen kompressor kein multibandkompressor, und ich pumpe auch ständig durch die gegend... wollt ihr mir jetzt hier erklären dass beim komprimieren das gleiche passiert wie beim fader runter ziehen?? ich hab noch nie einen gebaut, habe auch keinen programmiert, aber ich hab doch ohren im kopf und die sagen mir, dass sich der klang von komprimierten signalen doch bitte von unkomprimierten signalen unterscheidet, weil sie die verhältnisse der einzelnen frequenzen zueinander verschiebt. wieso wird denn dann bitte der raumanteil beim komprimieren höher? wie soll man dann lautheit erzeugen können?

sorry wenn ich so abdrifte aber das lässt mir grad absolut keine ruhe ^^
 
@Uranus: Stimmt, hab ich jetzt gar nicht dran gedacht, dass es das auch schon gibt. Coole Sache:)

Finds nur lustig, dass Neumann in ihren digitalen Mikrofonen die gleichen 130db über 28bit mit nur zwei anstatt vier verschiedenen Wandlern wie bei StageTec schafft!;)
http://www.neumann.com/?lang=en&id=current_microphones&cid=d01_description
Aber vielleicht klingts ja besser, hatte leider noch nie das Vergnügen:D

Könnte mir vorstellen, dass es einfacher ist, einen solchen Wandler zu designen, wenn er ja nur auf das eine bestimmte Kapselsignal verarbeiten muss.
 
weil sie die verhältnisse der einzelnen frequenzen zueinander verschiebt.

Nene, das Verhältnis bleibt gleich.
Die Veränderungen passieren quasi auf der "Zeitachse".

Wenn du beim Masterpegel den Snare ausschlag bei 0db hast, die gitarre auf -10db und dann 5 db wegkomprimierst, dann ist die Gitarre zwar sichtbar bei -5b, "unter" dem Snare schlag ist sie aber trotzdem bei -10db.

(So hab ich das zumindest verstanden :D )
 
jaja dieter stimmt schon, aber du musst dir überlegen wie der wellen verlauf aussieht...

der comp. kann ja auch nicht unterscheiden zwischen klampfe und snare...
(zumindest so wie ich das verstanden habe :redface:)

ist aber ein interessantes thema... ev. einen neuen Thread wert?

Lg Melody
 
weil sie die verhältnisse der einzelnen frequenzen zueinander verschiebt

nicht wirklich - schau Dir mal ein Signal auf einem 2-Kanal-Oszi vor und nach der Kompression an. Ich denke der wesentlichere Unterschied kommt von unseren Ohren, die ja nicht linear arbeiten, sondern für bestimmte Frequenzen empfindlicher oder unempfindlicher sind in Abhängigkeit der Lautstärke.
 
Hi,

Witzigerweise habe ich diese Idee auch mal kurz im Kopf gehabt. Ich wollte das schon unlänst mal mit Standardmitteln testen. Also Preamp -> Kompressor -> Rechner +
Kompressor Stereo-Link (Sidechain) -> Rechner. Dann müsste man "nur" mehr das verarbeiten und dem Signal wieder die ursprüngliche Dynamik zurückgeben (mit einem Sidechain fähigen Kompressorplugin).

Rein theoretisch müsste man damit die Auflösung verbessern können.

Es gibt aber ein paar Probleme, die das Signal dann aber noch mehr kaputt machen:
- Der zusätzliche Kompressor ist ein zusätzlicher (gesteuerter) Verstärker, der das Signal vor der Wandlung sicher ein kleines wenig verschlechtert (Rauschen, nicht-linearität....)
- Vom analogen Kompressor/Kompander muss das steuersignal ebenfalls A/D gewandelt werden und zwar im idealfall 1:1. Das ist wieder schwierig bis unmöglich.
- Der analoge Kompressor/Kompander hat Regelzeiten (nicht nur von der Erkennungsschaltung, die hier nicht relevant ist, sondern auch vom VCA), nichtlinearitäten.... die 1:1 mit dem digitalen "Encoder"-Kompressor nachgebaut werden müssen.

Wenn alle 3 Punkte zusammenkommen, sind die Vorteile sicher wieder wie weggespült.

Der Ansatz íst aber gut. Es sollte mehr Energie im Verbessern der vertikalen Auflösung ("echte" 24-bit gibts ja noch gar nicht, im günstigen Fall vielleicht 20-bit + 4-bit Rauschen)
als in übertriebene Sampling-Rates (192kHz) fließen...

lg. JayT.
 
so habe heute mit meinem prof über dieses thema (komopressor) geredet..

Compressor macht wirklich nix anderes als fader runter und fader wieder rauf!

also wenn eine frequenzen umgewichtung (von der lautstärke her) stattfindet, dann nur, weil gerade diese frequenz sehr dominant war.

Damit hat sich für mich das thema erledigt... aber ausprobieren sollte man es trozdem noch mal.

Lg Melody
 
Bin mir auch sicher, dass der Kompressor nichts anderes macht als Fader rauf/runter, nur eben automatisch und in dem eingestelltem Verhältnis
sprich, sobald irgendetwas im Signal den Threshold überschreitet, wird das komplette Signal so weit abgesenkt, dass die gewünschte Ratio über dem Threshold erreicht wird
(sprich: Threshold bei -20dB, Signal bei -18dB, Ratio bei 2:1, Endsignal nach Kompressor: -19dB, also in dem Moment reine Absenkung um 1dB)
 
Dass ein Kompressor einfach nur Fader rauf/runter ist, sieht man ja auch an den Kennlinien. Eine einfache Kennlinie für ein lineares Audiosystem (bestehend aus EIngang und Ausgang), welches das Signal nicht verändert, mit EIngangssignal auf der X-Achse und Ausgangssignal auf der Y-Achse ist ja eine Gerade durch den Nullpunkt mit der Steigung 1 (also 45°). Wenn in diesem System ein Lautstärkeregler sitzt, dann ändere ich mit diesem die Steigung der Geraden: Sie wird steiler, wenn ich lauter mache, und flacher, wenn ich leiser mache. Wenn dieses System nun ein Kompressor ist, dann hat die Kennlinie einen Knick. Nämlich am Threshold. Ich habe also zwei unterschiedliche Steigungen der Kennlinie, also quasi zwei Fadereinstellungen (wobei die eine ja "Null" ist, und die zweite über das Verhältnis (engl: Ratio) zu diesereingestellt wird). Sobald das Signal über den threshhold kommt, wird der Fader zur zweiten Einstellungen runtergezogen; wenn das Signal wieder unter den threshold fällt, so wird der Fader wieder hoch zur Ursprünglichen Einstellung geschoben.

s sollte mehr Energie im Verbessern der vertikalen Auflösung ("echte" 24-bit gibts ja noch gar nicht, im günstigen Fall vielleicht 20-bit + 4-bit Rauschen)
als in übertriebene Sampling-Rates (192kHz) fließen...
Aber höhere Sampling-Rates führen doch auch zu weniger Rauschen.
Und wird nicht eher das extreme Gegenteil hoher Bitauflösung verfolgt? Also 1-Bit Wandlung (bei zum Ausgleich enorm hoher Abtastrate)? Es ist doch so, dass eh quasi jeder A/D-Wandler heute in erster Instanz ein DeltaSigma-Wandler ist. Und bei der SACD wollte man das dann bis hin zum endgültgen Abspielmedium durchziehen.
 

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