Drum recording

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Hallo zusammen,

wir sind gerade dabei, in Eigenregie neue Songs aufzunehmen, die eine solide Homerecording-Qualität haben sollen, nicht mehr und nicht weniger.
Leider klingen die Drums dabei immer recht leblos. Wir nehmen Bassdrum, Snare, Hi-Hat und jede der 4 Toms mit je einem Mikro ab, dazu noch ein Overhead-Mikro für die Becken. Von da aus gehts erst ins Mischpult und dann in unseren 16 Spur-Recorder.

Meine Frage ist nun - blöde und unwissend geradeaus gestellt - folgende: Gibt es beim Abmischen von Drums irgendwelche grundsätzlichen Regeln, die immer eingehalten werden müssen, z.B. viel Mitten in die Toms drehen, Höhen beim Hi-Hat raus etc.? Damit wäre uns nämlich ein gutes Stück geholfen, wenn wir zumindest die grobe Richtung schon mal hätten. So sitzen wir nämlich da und drehen verzweifelt hin und her, in der Hoffnung, dass es irgendwann gut klingt :screwy:

Mir ist klar, dass jedes Mischpult und jedes Drumkit anders ist, aber irgendwelche Grundsätzlichkeiten wird es ja dabei geben. Mir ist auch klar, dass man keine Studioqualität hinbekommen wird, aber einen einigermaßen gut klingenden Drumsound sollte man doch auch mit Homerecording schaffen.

Was sagt Ihr?

Vielen Dank & beste Grüße! :great:
 
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Hallo,

wie du schon sagst, gibt es kein patentiertes Erfolgsrezept.... Aber ein paar Grundsätzlichkeiten schon.
Das erste wäre die Übersprechungen der Intrumente auf den einzelnen Mics/Spuren zu reduzieren.
Auf dem Snaremic sind ja auch die anderen Trommeln, Hihat etc mit drauf usw... Dazu solltest du erstmal die Spuren gaten - also ein Noisegate so einstellen, dass z.B. das Gate nur dann aufmacht wenn die Tom kommt usw... Zusätzlich solltest du das auch mit dem EQ etwas "sauber" machen (z.B. HiCut auf BD, LoCut auf Overheads, Störende Frequenzen rausziehen usw...
Am Ende hast du dann möglichst nur das eine Signal auf den Spren (perfekt geht es nicht, aber eben möglichst wenig Überlagerungen)...
Dann kommen formende EQs (betone (leicht) den Schönklang/charakter der Trommel/Becken etc und verringer störende Frequenzen) zum Einsatz, Kompressoren und Hall. Da kann man schwer genaues schreiben, da es sehr auf die einzelnen Aufnahmen ankommt. Ich benutze sehr gerne auch Plugs wie CLAS um den Sound brillianter/voller zu machen. Auch Transientenformer werden gerne benutzt.
Theoretisch kannst du auch Audio zu Midi Plugins verwenden und deine Drums auch Triggern (bin gerade auf der Arbeit und kann jetzt leider keine Links googeln.. ist aber alles hier im Board schon da gewesen).

LG - Captain-P
 
Ein Overhead? Das ist ungünstig, da du damit keine Stereoabbildung erzielst. Besser wären 2 Mikrofone, die dann auch auseinandergezogen werden. Das räumt dann auch die Mitte auf.

Zu allem was Fell hat und auf das draufgehauen wird kann man sagen (Bassdrum, Snare, Toms, etc):
- du hast einen Frequenzbereich in den Mitten in dem das Anschlagsgeräusch liegt
- du hast einen Frequenzbereich in dem der "Bauch", Bassdruck oder wie auch immer liegt.
- meist hat man irgendwo einen "Mulm" - Bereich, der das Signal etwas topfiger klingen lässt
- im EQ nach oben hin öffnen bringt bei richtigem Einsatz ein wenig mehr Klarheit in den Sound, bei zu viel wirds scharf und beißend.

Bei Becken sieht es etwas anders aus, hier ist viel von der Qualität der Mikrofone abhängig. Bei guten Mikrofonen und nem anständigen EQ kann man die Höhen noch schön aufmachen ohne dass es unangenehm wird. Dazu gibt es meist noch einen Frequenzbereich der ein wenig mehr Wärme in den Sound bringt und das Ausklingen der Becken unterstützt. Dazu ist immer viel "Mist" mit auf den Overheads oder dem HiHat Mikrofon. Da hier keine Gates eingesetzt werden muss man mit einem Low - Cut den unteren Bereich säubern und evtl. noch nach störenden Frequenzen filtern.

Das alles hängt aber von den Editiermöglichkeiten eures Rekorders ab. Klang jetzt nicht so, als benutzt ihr einen Computer sondern eher einen HD - Rekorder. Toms werden zum Beispiel sehr gerne auch frei geschnitten. Dies gestattet einen dynamischeren Einsatz als das Gate, welches immer gleich arbeitet und erlaubt, besonders die Ausklingphase möglichst gut auf den Rythmus des Songs und die Einsätze anzupassen.
 
Hi,

Ein paar Tipps von mir:
- Gates sind gut, aber nur für den Live-Betrieb. Für eine "Studio" Aufnahme würde ich vorab alles lassen wie es ist und das dann im Rechner machen. Im Idealfall schneiden. Damit nicht jeder Snare-Schlag z.b. händisch ausgeschnitten werden muss, gibts bei den meisten Programmen wie Cubase usw... eine Funktion, die "Stille wegschneidet" o.ä.
Das kann man dann so einstellen, dass auf jeden Fall der Anschlag von jedem Einzelschlag komplett unberührt bleibt. Bei einem Gate ist das Problem, dass es erst dann wieder aufmacht, wenn die Spitze erreicht ist und dann noch etwas Zeit braucht. Damit killt man sich die Transienten (oder verunstaltet sie) und das ist nicht gut.
Dazu noch Fade-Outs pro Schnipsel, damit es kein Knacken gibt.
Und wer will, kann die Orginalspur noch leicht dazumischen, dass es nicht ganz künstlich klingt.

- Übersprechen ist immer da. Zuviel Übersprechen ist aber schlecht. Und das muss beim Recording mit Mirko-Aufstellung und Tricks (Dämpfungselemente...) gelöst werden und kann im Nachhinein durch nichts beeinflusst werden. Klassiker ist eine zu laute Hihat (speziell, wenn viel open Hihat gespielt wird) im Snare-Kanal. Snare-Mikro also von der HiHat wegzeigend aufbauen und Abstand zur Snare gut wählen. Je weiter weg, desto natürlicher und in der Regel besser klingt die Snare, dabei wird aber auch das Übersprechen lauter.

- Empfehlung: Die Overheads so aufstellen, dass sie ein sehr gutes Stereo-Bild liefern und alles vom Schlagzeug gut abbilden. Nicht nur für die Becken. Da würde ich den Hauptaugenmerk drauf legen, was Mik-Position betrifft. Gute Overheads sind schon die halbe Miete. Groß AB oder ORTF-ähnliche Aufstellung funktioniert meistens sehr gut.
Letzte hat den Vorteil, dass das Kit noch etwas echter klingt und dieses extreme Loch in der Mitte (natürlich je nach Aufstellung) nichts so extrem ist wie das bei Groß AB.

- Ich würde so wenig wie möglich beim Mischpult einstellen (während dem Recording) und das lieber alles im Mixing erledigen.

- Tipps zum EQen: Bei den Drums sind die Anschlaggeräusche das um und auf. Also genau das erste Auftreffen des Sticks oder Klöppels auf das Fell. Die gehen im Bereich 3-5kHz um bzw. sollten in dem Bereich betont werden (weil das der empfindlichste Bereich unserer Ohren ist).
Der Rest ist wie bei den anderen Instrumenten: Lowcut einsetzen, um unnötige Bass-Frequenzen zu entfernen (nicht bei der Bassdrum), Höhen je nach bedarf Anheben.....
Den Wumms bei Toms im Bereich 70 - 300Hz suchen....

- Tipps zum Komprimieren: Auf die Attackzeit aufpassen! Zu kurze Regelzeiten und die Transienten werden (gleich wie bei noch nicht geöffneten Gates) weggebügelt. Dann wandern die Drums nach hinten, klingen weich, leise und undefiniert.
Andererseits sind es genau die Spitzen, die das Signal so schwierig zu komprimieren machen, weil darauf jeder Kompressor sofort anspringt und leicht zum Pumpen neigt.
Einfach viel probieren.

lg. JayT.
 
Damit nicht jeder Snare-Schlag z.b. händisch ausgeschnitten werden muss, gibts bei den meisten Programmen wie Cubase usw... eine Funktion, die "Stille wegschneidet" o.ä.
Erzähl mir mehr..:eek: Kannte dieses Feature bei Cubase bisher noch nicht.
 
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