Doppeln

[Blast Meat]

Hallo!

Ich bin vor kurzem auf die Idee gekommen mich mal ein bisschen mit dem thema Recorden zu beschäftigen.

Ich hab schon mitbekommen dass z.B. Gitarren gedoppelt werden und ich wollte hier mal nach ein paar Tipps fragen, wie man einen richtig klaren und gut klingenden Sound aus seiner Gitarre rauskitzelt, wie man sie bearbeitet und welche Techniken es zum doppeln gibt.

Was ich momentan kenne ist, dass man einen Part vom Song 2 mal tight einspielt, und dann ein Take auf die linken, und das 2. Take auf die rechten Lautsprecher legt. Gibt es da noch andere Möglichkeiten, bzw würde es was bringen noch öfters diesen Part vom Song tight aufzunehmen und ihn zb. in die Mitte zu setzen?

Ich habe heute auf Musotalk.de ein video zum thema Recording gesehen, und da hab ich auch erkannt dass im Sequenzer 4 Gitarrenspuren exestiert haben, aber leider wurde nicht auf die Aufnahmen an sich eingegangen, sondern eher auf den umgang mit dem Sequenzer "protools".

Könnt ihr auch ein paar Tipps zum bearbeiten der Gitarren geben, so dass man wirklich einen astreinen Sound bekommt?

Klar, man brauch gutes equipment, und keine Aufnahme kann besser sein wie der Klang vom Instrument selber.

So als beispiel hab ich hier einfach mal ein Lied aus Youtube, bei dem mir der Gitarrenklang extrem zusagt:

http://www.youtube.com/watch?v=QWxBzoRR0uM

Habe auch natürlich die Suchfunktion benutzt, aber nichts zum Thema gefunden.
Vll wurde in irgendeinem Thread auf einen der 100 Seiten mal beiläufig über Doppeln der Gitarren erwähnt, allerdings habe ich und hättet ihr sicherlich auch keine lust drauf die Seiten zu durchforschen, nur um zu sehen dass am Ende doch nicht etwas direkt hilfreiches darin steht.

Also schonmal vielen Dank für die Antworten!


Psychofreak

 

[mitgedacht]

probier es aus... man kann vieles nach dem eigenen geschmack probieren.... z.b. 1x grundspur so auf 2,00uhr legen (also wie im live setup, wenn der git. rechts vom schlagzeug steht) und die dopplungen in je 2left und 2right ganz nach außen packen...oder die breite mit der stimme erzeugen....lass dir nen bißchen platz um die stimme z.b. im chorus noch neben die git. zu bekommen...wenn du dir vorstellst das der kanalzug jeweils rechts und links um 100% pan´ bar ist dann leg z.b. eine gitarre auf 65%...eine auf 85% und die stimme auf 95%...den rest sparst du dir auf
um event. re/li effekte gut durchkommen zu lassen (stereo-delay)...

 

[Mikkey Lippstikk]

Wir haben es beim Aufnehmen so gemacht, dass wir vor der 4x12er 4 Mikros positioniert haben, vor jedem Speaker eines. Dann haben wir die Spur aufgenommen und zum doppeln noch ebenso tight dazu gespielt. Im Mix haben wir uns dann für die schönste Mikrokombination entschieden und die Gitarre links/rechts gelegt.

 

[geebee]

Hier gibts Tipps zum Doppeln:

http://homerecording.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=116644&forum=225

Es geht in dem Tutorial zwar um das Doppeln von Gesangsstimmen, aber es lässt sich auch auf das Doppeln von Gitarren adaptieren.

Wenns besonders tight sein soll brauchst du vielleicht vocalign:

http://www.synchroarts.com/index.php?PAGEID=home

Da gibts ein Demo, das kann nur Files bis 2 Minuten angleichen - oft reicht das ja schon aus! Das Tool ist eigentlich mal für die Synchronisation im Filmbereich entwickelt worden. Mittlerweile ist es spezialisiert auf das Angleichen monophoner Audiotakes.
Wenn du Fragen zu vocalign hast kannst du die hier stellen!

Gruß,
guido

 

[Mikkey Lippstikk]

Das ist ja geschummelt

 

[Absint]

Das ist ja geschummelt

-> https://www.musiker-board.de/vb/plauderecke/360114-recording-musikalische-moral.html

 

[Mikkey Lippstikk]

Ich kenn den Artikel vetrete trotzdem die Meinung, dass etwas untight gedoppelt, besser klingt als technisch nachgeholfen. Wer seine Spuren einigermaßen sauber und tight einspielen kann, der sollte das auch schaffen mit dem Doppeln. Wer das nicht schafft, der braucht auch nen Studiomucker für die anderen Parts

 

[Elma]

also bei der geposteten musik würd ich das so machen:
eine gitarre ganz links die andere ganz rechts pannen, das ganze x2, nen recht trockenes signal mit wenig raum. und nen fetten bass mit relativ wenig mitten in die mitte, lead-stimme in die mitte. so klappt das eigentlich immer ganz ordentlich...^^

 

[geebee]

...vetrete trotzdem die Meinung, dass etwas untight gedoppelt, besser klingt als technisch nachgeholfen.

Untightes Doppeln vermatscht das Ergebnis!
Umso genauer das Timing, desto besser und unauffälliger das Resultat.

 

[Blast Meat]

Erstmal danke für die ganzen Antworten ^^ werd da mal ein bisschen rumfuchteln.

Gibts da auch möglichkeiten zu doppeln mit verschiedenen Eq einstellungen?
oder wie wird die Gitarre eigentlich genau bearbeitet, auser das doppeln, ich mein da kommt ja eq und compressor drauf usw, wie krieg ich da n amtlichen sound?

Hab auch das Problem dass die aufnahmen recht fizzelig in den höhen sind, habs probiert das mikrofon an der Kante des Konus zu platzieren und bin so weit nach rechts bis das fizzeln weg ist, allerdings krieg ichs net los. Gibts ne möglichkeit das mim eq zu cutten oder irgendwelche anderen dinge die man da anwenden kann? ^^

Vielen Dank schonmal

Psycho

 

[monsy]

Erstmal danke für die ganzen Antworten ^^ werd da mal ein bisschen rumfuchteln.

Gibts da auch möglichkeiten zu doppeln mit verschiedenen Eq einstellungen?
oder wie wird die Gitarre eigentlich genau bearbeitet, auser das doppeln, ich mein da kommt ja eq und compressor drauf usw, wie krieg ich da n amtlichen sound?

Hab auch das Problem dass die aufnahmen recht fizzelig in den höhen sind, habs probiert das mikrofon an der Kante des Konus zu platzieren und bin so weit nach rechts bis das fizzeln weg ist, allerdings krieg ichs net los. Gibts ne möglichkeit das mim eq zu cutten oder irgendwelche anderen dinge die man da anwenden kann? ^^

Vielen Dank schonmal

Psycho

da machste dich mal am besten selbstständige auf den Weg durch dieses Forum und das große weite Internet...
Sowohl die Bearbeitung von Gitarrenspuren als auch die Mikrophonierung kann man nicht in 4 Sätzen erklären...
lesen lesen lesen... ausprobiern ausprobiern ausprobiern... lesen lesen lesen... ausprobiern ausprobiern usw

 

[waldemar2]

Mal 'n bisschen was zu Gitarren in Kurzform:

Tiefen bis ca. 120hz raus, Höhen ab 8-12khz auch raus;
Der Bass ist ein ebenfalls wichtiges Instrument, ohne ordentlichen Bass wird's auch nix;
Möglichst wenig Gain;
Bei tief gestimmten Sachen hilft auch ein Tubescreamer (oder ähnliches) vor'm Amp das ganze zu entmulmen;
Am wichtigsten ist meiner Meinung nach aber einfach saumäßig genaues (Ein)Spielen.

 

[Blast Meat]

Mal 'n bisschen was zu Gitarren in Kurzform:

Tiefen bis ca. 120hz raus, Höhen ab 8-12khz auch raus;
Der Bass ist ein ebenfalls wichtiges Instrument, ohne ordentlichen Bass wird's auch nix;
Möglichst wenig Gain;
Bei tief gestimmten Sachen hilft auch ein Tubescreamer (oder ähnliches) vor'm Amp das ganze zu entmulmen;
Am wichtigsten ist meiner Meinung nach aber einfach saumäßig genaues (Ein)Spielen.

Hab ein Maxon OD 808 standartmäßig zum boosten vorm amp
Werds mal ausprobieren mit gain so gut es geht zurückdrehen, will auch das scheiß gekratze rausbekommen, was allerdings auch mehr oder weniger an meinen lautsprechern liegt. Hab im Forum von dem Kerl gelesen der das MachineHead album aufgenommen hat. Er meinte mit der Marshall 1960 box hätte er auch dieses fizzeln rauscutten müssen, nur wie mach ich das am besten? einfach mim eq runterziehen? Klingt halt iwie dumpf in meinen ohren. Aber danke schonmal für den Tipp!

Grüßle,

EDIT: Zum Machinehead-Album.

Hab ziemlich den Machinehead sound. Die Benutzen ein Peavey 5150 II, geboostet mit nem Ibanez TS oder OD 808, hab ja das Maxonteil das 100 Pro von der Elektronik her identisch ist.
Auch der Bugera klingt 1:1 wie der Peavey 6505. Hatte schon den Bugera den ich spiele mit nem Marshall JCM 2000, Fame Bulldozer und dem Peavey 6505 verglichen und das sehr intensiv mit gleichen Lautsprechern und gitarre usw. Also bei nem Bandkollegen zu Hause, der jetzt übrigens auch einen Bugera spielt nachdem er Marshall, Fame und Peavey wieder zurückgeschickt hat.

Naja auf jeden fall hab ich vom Gitarrentechnischen her ziemlich identischen Sound mit Machine head, allerdings haben die noch etwas teurere Gitarren als ich. Hab mal ne Aufnahme von Machinehead gehört, unbearbeitet ausem Tonstudio, klingt net viel anderster wie meins. Ich frag mich nru wie genau das nun bearbeitet wird dass aus so nem dumpfen gekratze ein Professionell aufgenommener Song rauskommt ^^ Darum such ich eben alle möglichen Tipps von euch zum ausprobieren und rumbasteln. Learning by doing Bloß ich muss erstmal wissen was zu tun ist bevor ich durchs ausprobieren lernen kann

Also danke nochmals


Psycho

 

[sic666]

naja, bei machine head werden wohl auch noch teure mikro preamps und so dazugekommen sein die den sound auch in gewisser weise formen...

 

[RaumKlang]

naja, bei machine head werden wohl auch noch teure mikro preamps und so dazugekommen sein die den sound auch in gewisser weise formen...

Der Preamp ist zwar nicht unwichtig, aber nicht _das_ soundformende Gerät.
Wichtig ist vor allem, bereits am Amp halbwegs den Sound zu haben, den man später haben will.
Ein Gitarrist mit dem ich regelmäßig arbeite, beherrscht das ziemlich perfekt - so gut, dass ich idR. nur noch Mikrofone an die passende Position stellen und aufnehmen muß. EQ brauche ich da eigentlich nur noch zum Ausdünnen um etwas Platz für die Vocals zu machen, Kompression braucht es meist garnicht. Abgesehen von etwas Delay und/oder Hall hier und da, kann ich seine Spuren meist "as is" verwenden.

Wichtig: Wenig Gain, dafür die Endstufe aufreißen. Kompression erledigen dann Endstufe und Box

Für eher rockig-poppige Sachen nehme ich meist ein NT2-A und ein AT4040, ca. 10cm vor den Speakern, ungefähr auf halbem Radius der Membran. Davor stehen bei mir meist dicke Schaumstoffmatten, um den Raumeinfluß zu minimieren.
Für Heavy-Klamotten kann es sinnvoll sein, mit zwei SM57 zu arbeiten: Eins mittig vor die Kalotte und schon fast in den Lautsprecher geschoben, das zweite 45° dazu auf halben Radius der Membran.

Gerade bei eher heftigen Sound kann es sehr sinnvoll sein, das nochmal clean(er) zu doppeln. Das gibt massiv Druck und Klarheit auch bei stark verzerrten Sounds.

 

[Blast Meat]

Der Preamp ist zwar nicht unwichtig, aber nicht _das_ soundformende Gerät.
Wichtig ist vor allem, bereits am Amp halbwegs den Sound zu haben, den man später haben will.
Ein Gitarrist mit dem ich regelmäßig arbeite, beherrscht das ziemlich perfekt - so gut, dass ich idR. nur noch Mikrofone an die passende Position stellen und aufnehmen muß. EQ brauche ich da eigentlich nur noch zum Ausdünnen um etwas Platz für die Vocals zu machen, Kompression braucht es meist garnicht. Abgesehen von etwas Delay und/oder Hall hier und da, kann ich seine Spuren meist "as is" verwenden.

Wichtig: Wenig Gain, dafür die Endstufe aufreißen. Kompression erledigen dann Endstufe und Box

Für eher rockig-poppige Sachen nehme ich meist ein NT2-A und ein AT4040, ca. 10cm vor den Speakern, ungefähr auf halbem Radius der Membran. Davor stehen bei mir meist dicke Schaumstoffmatten, um den Raumeinfluß zu minimieren.
Für Heavy-Klamotten kann es sinnvoll sein, mit zwei SM57 zu arbeiten: Eins mittig vor die Kalotte und schon fast in den Lautsprecher geschoben, das zweite 45° dazu auf halben Radius der Membran.

Gerade bei eher heftigen Sound kann es sehr sinnvoll sein, das nochmal clean(er) zu doppeln. Das gibt massiv Druck und Klarheit auch bei stark verzerrten Sounds.

Hey Dankeschön!
Kannst du mir vll noch erklären wie genau das mit dem clean doppeln funktioniert?
Einfach mit weniger Gain oder direkt im Cleankanal?

Muss das mal probieren ^^ Momentan nehm ich nit nem T.bone mb75 auf, werd mir aber das originale shure holen da das einfach n kleineren aufnahmebereich hat, beim mb75 is der bereich enorm hoch so dass man alles im zimmer hört. Vor allem hat das shure schönere höhen, die denk ich auch dem sound ein wenig mehr klarheit geben, so klingt es ja bei der t.bone kopie ein wenig dumpf.

Ich denk mal die 111 € kann man sicher investieren, vor allem da man mit dem Mikro ja so ziemlich alles aufnehmen kann ^^ Hab n sounddevice das auf 96 khz aufnehmen kann also denk ich lässt sich damit sicher schon ein gutes Resultat erzielen

Also das mim Clean doppeln interessiert mich echt, kannst du mir darüber genaueres erzählen?

Vielen Dank schonmal, auch an alle Anderen


Psycho

 

[RaumKlang]

Kannst du mir vll noch erklären wie genau das mit dem clean doppeln funktioniert?
Einfach mit weniger Gain oder direkt im Cleankanal?

Wie "clean" schon sagt: Im Cleankanal.

Muss das mal probieren ^^ Momentan nehm ich nit nem T.bone mb75 auf, werd mir aber das originale shure holen da das einfach n kleineren aufnahmebereich hat, beim mb75 is der bereich enorm hoch so dass man alles im zimmer hört. Vor allem hat das shure schönere höhen, die denk ich auch dem sound ein wenig mehr klarheit geben, so klingt es ja bei der t.bone kopie ein wenig dumpf.

Bei jeglicher Art von 57er ausgerechnet von "Höhen" zu sprechen - naja. Ich habe alle meine originalen 57er verkauft und benutze nur noch PL-07 - einen wirklichen Unterschied, außer beim Ausgangspegel, höre ich da nicht.
Auch das originale 57er ähnelt eher einer Kugel als einer Niere, damit wirst Du bei diesem Mikrofon wohl leben müssen.
Leider finde ich den Thread grade nicht, ich hatte aber mal ein paar Anregungen dazu gegeben. U.a. hilft es deutlich, vor die Box eine schwere Decke zu hängen, z.B. über Sägeböcke oder Mikrostative. Damit lässt sich der Raum wunderbar ausblenden.
Auch schwerer Schaumstoff (ich habe 1x1m große Matten aus 5cm dickem Noppenschaum) leistet da gute Dienste.

 

[Orosche]

hi

um noch mal zum doppeln zurück zu kommen! so wie ich das verstanden habe sprechen wir da die ganze zeit von einer gitarre!?!

wenn wir jetzt aber mit 2 gitarren aufnehmen, legen wir ja eh jede gitarre auf eine seite. empfiehlt sich dann das doppeln auf einer seite des pan auch???

grüße O

 

[Blast Meat]

Hi!

Also der Unterschied zwischen 2 Aufnahmen pro riff ( normal gedoppelt ) oder insgesamt 2 Aufnahmen links und 2 Aufnahmen rechts, is nicht so groß, eigentlich eher minimal. Eigentlich reicht es aus eine Gitarre nach links, und die andere nach rechts zu setzen.
Das Solo würd ich allerdings in eine seperate Spur setzen, damit die rhytmusgitarre während des Solos auch gedoppelt ist.

Wie oben schon jemand geschrieben hat, gibt es die möglichkeit auch noch Clean dazu zu spielen, muss das allerdings erst einmal ausprobieren ^^

Grüßle,

Psycho

 

[Orosche]

erst ma vielen dank

also bei 2 verschiedenen gitarren nicht doppeln

im solo die rythmusgitarre doppeln und die sologitarre wahrscheinlich in die mitte legen (ungedoppelt)?

grüße O