Wie erreiche ich eine weite Stereowirkung?

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Funmichi
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Ich kenne zwar das Doppeln beim Aufnehmen, aber da das von den Künsten des Musikers abhängt und ich auch viele Samples und Synthesizer verwende, die keine Stereowirkung haben, hab ich mir gedacht, dass ich eigentlich, abgesehen von hier und da mal ein bisschen Pan-Anordnung von Instrumenten, ich in Mono meine Musik produziere. Ist es nur eine Sache des Masterings, dass bei den Profimixes eine enorme Stereowirkung eintritt, die das Instrument extrem voll und deutlich rüberbringen oder findet das auch schon beim Arrangieren statt? Ich weiß, dass man bei der Aufnahme eine Stereowirkung durch Stereomikrofonie hinbekommt, aber ich will eher wissen wie man eine "künstliche" Stereowirkung bei einem Monosignal wie einem Nonosample hinbekommt.
 
Eigenschaft
 
du kannst nen Stereo-Imager anwenden oder einfach das Singal via Splitter oder via verdoppeln der Spur aufteilen und dann jeweils nach links / rechts pannen.
 
Am "effektvollsten" ist ein ganz kurzes Delay zwischen dem linken und rechten Kanal. Aber Vorsicht, das kann auch Nebenwirkungen haben.

Dann kann man links und rechts unterschiedlich mit EQ bearbeiten.

Gerade bei Synths kommt oft ein Modulationseffekt ganz gut. Also Chorus oder Flanger.

Ganz leichtes Detuning einer Seite macht auch ein bisschen breiter.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du aber sogar einen kompletten Mix, oder?

Da ist der Trick hauptsaechlich, die Instruemnte im Stereo-Panoramo geschickt zu platzieren und auch in der Tiefe durch Hall-Anteil, Lautstaerke und EQ.
 
thx, was macht eigentlich ein stereoimager?
 
Die meisten wohl nichts andere als das:

(...) ein ganz kurzes Delay zwischen dem linken und rechten Kanal.

Der Trick ist, den linken und rechten Kanal um > eine Phase zu verschieben, damit es nicht zu auslöschungen kommt, aber trotzdem wenig genug, dass man keine Verzögerung wahr nimmt. Dann entschlüsselt das Hirn die Schallwellen als zwei getrennt platzierte Signale und bildet nicht, wie bei exakt phasengleihem linken und rechten Kanal, ein Gesamtsignal in der Mitte zwischen den Speakern.

Probier mal den Track, den du "breiter" haben wilslt, einfach zu duplizieren. Einen legst du komplett auf den linken und einen auf den rechten Kanal. Dann verschiebst du einen davon um ca. 6-12 ms gegen den anderen.
Du solltest dir allerdings darüber im Klaren sein, dass das nicht sehr gesund für die Monokompatiblität ist.
 
Damit kann man Stereosignale künstlich verbreitern.... wohlgemerkt: Stereosignale! :D


Aber wenn das Signal bereits stereo ist, kann man doch auch einfach die kanäle weiter auseinander pannen. Ist der Trick beim stereoimager nicht gerade, auch da einen Stereoeffekt zu erzielen, wo eigentlich garkeiner ist?
 
Was ich gerne mache ist eine Monospur doppeln, eine der gedoppelten Spuren dann in der Phase invertiere. Dann ziehe ich beide Fader auf den selben Wert (Das Signal sollte jetzt nicht zu hören sein) und panne einfach nach außen. Gerade akustische Gitarren gehen dann richtig auf und stehen im Raum.

Besten Grusz,
 
Wie willst du ein Monosignal direkt verbreitern? Das is ein Widerspruch.

Ein Stereoimager kann auch Dinge über das natürliche Panning hinaus ziehen. Oder kann Asymmetrien erzeugn/ausgleichen....
 
Wie willst du ein Monosignal direkt verbreitern? Das is ein Widerspruch.

Das is ja gerade der Witz dabei :D wahrscheinlich reden wir von zwei unterschiedlichen Dingen... Der Effekt, den ich meine, nimmt ein Monosignal (also ein Signal, bei dem der linke und rechte Kanal identisch sind), welches man ja normalerweise vor sich in der Mitte zwischen den Lautsprechern hört, und bearbeitet es so, dass es sich gleichmäßig über das gesamte Stereopanorama verteilt, bzw. dass man den linken und rechten Lautsprecher als einzelne Signalquelle wahrnimmt, obwohl es klingt, als würde aus beiden das selbe kommen. Das ist natürlich nicht so dolle, wenn mans auf den gesamten Mix legt, aber man kann z.B. einzelne Takes duplizieren und auf einen davon diesen Effekt anwenden und dann mit beliebig großem Anteil beimischen.
 
ein Monosignal (also ein Signal, bei dem der linke und rechte Kanal identisch sind)
Das wiederspricht sich. Wenn es einen linken und einen rechten Kanal gibt, handelt es sich um ein Stereosignal. Mono hat, wie der Name sagt, nur einen Kanal.
 
Das wiederspricht sich. Wenn es einen linken und einen rechten Kanal gibt, handelt es sich um ein Stereosignal. Mono hat, wie der Name sagt, nur einen Kanal.

Nein. ;-)
10thman hat das schon richtig gesagt.
Stereo ist halt das Format, mit dem man arbeitet, aber wenn man da ein Monosignal haben will, schickt man eben aus beiden Kanälen das gleiche.
 
Ich kenne zwar das Doppeln beim Aufnehmen, aber da das von den Künsten des Musikers abhängt und ich auch viele Samples und Synthesizer verwende, die keine Stereowirkung haben, hab ich mir gedacht, dass ich eigentlich, abgesehen von hier und da mal ein bisschen Pan-Anordnung von Instrumenten, ich in Mono meine Musik produziere. Ist es nur eine Sache des Masterings, dass bei den Profimixes eine enorme Stereowirkung eintritt, die das Instrument extrem voll und deutlich rüberbringen oder findet das auch schon beim Arrangieren statt? Ich weiß, dass man bei der Aufnahme eine Stereowirkung durch Stereomikrofonie hinbekommt, aber ich will eher wissen wie man eine "künstliche" Stereowirkung bei einem Monosignal wie einem Nonosample hinbekommt.

Ich muss jetzt zwar ein wenig vereinfachen, aber:

Es gibt sowieso grundsätzlich NUR zwei mögliche Stereo-"Wirkungsmechanismen": Pegeldifferenzen (Signal ist auf einem Kanal lauter) und Laufzeitdifferenzen (Signal kommt auf einem Kanal früher, Bereiche von unter ca. 1ms (!)).

Wenn Du Monosignale hast, müssten grundsätzliche Werkzeuge wie Reverb, Delay, etc. ausreichen.

Man kann ein vorhandenes Stereosignal mit Hilfe von Zerlegung in Seiten- und Mittensignal manipulieren,d.h. die Basisbreite verändern und/oder Seiten- und Mittensignal unterschiedlich bearbeiten:

Experimentiere damit: http://www.voxengo.com/product/msed/

und

http://www.voxengo.com/product/soniformer/

Mit dem Soniformer hat man extrem weitreichende Möglichkeiten. Du kannst auch aus einem Monosignal ein Stereosignal machen, in dem Du einzelne Frequenzbereiche unterschiedlich pannst. Das geht damit. Du kannst damit z.B. auch die Basisbreite eines Stereosignals frequenzabhängig verändern, z.B. nur die Höhen extrem weit "auseinanderdrücken", den Subbass mono, etc. und auch M- und S-Signal unabhängig voneinander komprimieren, was für ein breites Stereobild nützlich sein kann.

Ein Mono-Signal künstlich mit "Tricks" aufzublasen ist aber meist nur ein Verschlimmbesserung. Wie gesagt Hall, Delay, etc. plus evtl. eine Manipulation des daraus entstandenen Stereosignals (Einzeln, Bus oder Summe) muss reichen.

Oft wir auch versucht durch Pitcheffekte, Verzögerung, Timestreching, etc., aus dem Originalsignal ein Zweites zu generieren, das dem Original unähnlich genug ist um damit dann gewisse Stereo-, Dopplungs- und Sonstwas-Effekte zu erzielen, was auch meist ziemlich in die Hose geht und höchstens als Alternative bzw. in einer Weise wie normale Modulationseffekte wie Chorus, Phaser etc. zu verwenden ist.


einfach das Singal via Splitter oder via verdoppeln der Spur aufteilen und dann jeweils nach links / rechts pannen.

Ähm...ja...dann hast Du wieder genau das gleiche, eine Phantomschallquelle in der Mitte - mono, evtl. eine Pegeländerung der Summe, das war's...

thx, was macht eigentlich ein stereoimager?

Die einfachen, manipulieren nur das Pegelverhältnis zwischen M- und S-Signal. Dann gibt's noch die oben beschriebenen Möglichkeiten und noch ein paar psychoakustische Tricks, die aber meist nach hinten losgehen und meist auf einem falschen Verständnis der Grundlagen basieren.

Die meisten wohl nichts andere als das:



Der Trick ist, den linken und rechten Kanal um > eine Phase zu verschieben, damit es nicht zu auslöschungen kommt, aber trotzdem wenig genug, dass man keine Verzögerung wahr nimmt. Dann entschlüsselt das Hirn die Schallwellen als zwei getrennt platzierte Signale und bildet nicht, wie bei exakt phasengleihem linken und rechten Kanal, ein Gesamtsignal in der Mitte zwischen den Speakern.

Probier mal den Track, den du "breiter" haben wilslt, einfach zu duplizieren. Einen legst du komplett auf den linken und einen auf den rechten Kanal. Dann verschiebst du einen davon um ca. 6-12 ms gegen den anderen.
Du solltest dir allerdings darüber im Klaren sein, dass das nicht sehr gesund für die Monokompatiblität ist.

Das ist nichts anderes als künstliches Laufzeitpanning, wenn es im Bereich unter ca. 1 - 2 ms bleibt, der "Effekt" setzt schon bei wenigen Samples Differenz ein. Das Signal wandert damit aus der Mitte an einen bestimmten Platz im Panorama. Laufzeitpanning kann wirklich sinnvoll sein. Zumal das Ohr bei tieferen Frequenzen die daraus resultierenden Phasenunterschiede braucht um da überhaupt eine richtige Stereowirkung wahrzunehmen. Dabei unbedingt die Kanäle "hart links/rechts" pannen, man kann zusätzlich mit dem Balance-Regler (macht L oder R lauter oder leiser) arbeiten, aber nicht etwa z.B. mit einem Dual-Paner das Signal "einengen" (z.B. L50/R50), das ergibt hörbare und störende Kammfilter.

Bei größeren Delayzeiten - etwa die vorgeschlagenen 6-12 ms - , wirken andere "Gesetze", dass ist dann eher ein richtiger Effekt, aber kein Mix-Werkzeug.


Aber wenn das Signal bereits stereo ist, kann man doch auch einfach die kanäle weiter auseinander pannen. Ist der Trick beim stereoimager nicht gerade, auch da einen Stereoeffekt zu erzielen, wo eigentlich garkeiner ist?

Weiter auseinander? Bei Laufzeitstereofonie müssen sie eh hart links/rechts sein (sonst Kammfilter!) und bei Intensitätssterefonie gibt es ja auch Grenzen, über hart links/rechts kommt man doch mit "pannen" nicht hinaus...

Was ich gerne mache ist eine Monospur doppeln, eine der gedoppelten Spuren dann in der Phase invertiere. Dann ziehe ich beide Fader auf den selben Wert (Das Signal sollte jetzt nicht zu hören sein) und panne einfach nach außen. Gerade akustische Gitarren gehen dann richtig auf und stehen im Raum.

Besten Grusz,

Meinst Du Doppeln (Einspielen) oder Kopieren?

Ich schätze Letzteres:

Oha, ich finde diesen Effekt völlig fürchterlich. Das erweckt (nicht nur) bei mir ein Gefühl als wäre ein Ohr komplett verstopft! Übrigens, wenn das jemand mono anhört (z.B. Küchenradio) verschwindet dieses Signal VÖLLIG aus dem Mix! :D
 
aber ich will eher wissen wie man eine "künstliche" Stereowirkung bei einem Monosignal wie einem Nonosample hinbekommt.

Es gibt in jeder DAW eine Reihe von Effekten, die aus einem Monosignal ein Stereosignal machen kann: Reverb, Chorus, Flanger, usw. Da wird sehr häufig mit irgendwelchen Phasenverschiebungen gearbeitet, was sich mitunter - insbesondere mit Kopfhörer - auch komisch anhören kann.

Ansonsten würde ich halt ausgedehnt mit Panning arbeiten.

mfg
 
MonoDelays mit PAN Verteilung sind auch immer sehr schön, siehe David Guetta "Sexy Bitch"
 
Bei größeren Delayzeiten - etwa die vorgeschlagenen 6-12 ms - , wirken andere "Gesetze", dass ist dann eher ein richtiger Effekt, aber kein Mix-Werkzeug.

Die 6-12 Millisekunden waren auf den Fall bezogen, dass man zwei identische Spuren gegeneinander verschiebt, die nicht hart nach außen gepannt sind (da käm bei 1-2 ms was widerliches raus :D), da die Spuren dann schon wieder so weit auseinander sind, dass kein allzu starker Kammfiltereffekt mehr auftritt. Dadurch bekommt man halt einen ähnlichen Effekt, wie wenn man die Aufnahme doppelt. Die von dir vorgeschlagene Methode ist aber für dezentes verbreitern sicher die elegantere Lösung.
 
Was ich gerne mache ist eine Monospur doppeln, eine der gedoppelten Spuren dann in der Phase invertiere. Dann ziehe ich beide Fader auf den selben Wert (Das Signal sollte jetzt nicht zu hören sein) und panne einfach nach außen. Gerade akustische Gitarren gehen dann richtig auf und stehen im Raum.

Besten Grusz,


Aber wieso setzt da ein Verbreiterungseffekt ein?
Weil es ändert sich ja nichts am hörbaren Signal, außer rein technisch.



P.S.: "State of the art" dürfte das hier sein:

http://www.algorithmix.com/en/kstereo.htm


hab versucht, den text durchgelesen, aber nicht so ganz gepeilt, was das Tool macht.
Wenn ich nicht mit diesem Plugin arbeite, wie kann ich die Arbeitsweise dieses Gerätes kopieren?
 
Was ich gerne mache ist eine Monospur doppeln, eine der gedoppelten Spuren dann in der Phase invertiere. Dann ziehe ich beide Fader auf den selben Wert (Das Signal sollte jetzt nicht zu hören sein) und panne einfach nach außen. Gerade akustische Gitarren gehen dann richtig auf und stehen im Raum.

Das Ergebnis ist dann aber überhaupt nicht mehr monokompatibel und wird sich mit Kopfhörer seltsam anhören.

Siehe auch:
http://studio-in-a-box.de/siablog/?p=868

mfg
 
ich habe eben ein sehr beeindruckendes beispiel für eine phantomschallquelle außerhalb der stereobasis gefunden: Jolie Coquine - Caravan Palace (01:09 - 01:22)

ich hab momentan nur meine kleinen laptopspeaker, aber hier hat man den eindruck, dass 15cm unten links deutlich hinter meinem laptop nochmal ein lautsprecher spielen würde, sehr krasser effekt.

weiß jemand mit welchem plugin man sowas hinbekommt? kann mir sowas super für hörspiele oder radiopromos vorstellen...



PS: der track stammt übrigens vom wunderbaren neuen le-tour-sampler, sehr zu empfehlen
 

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