Vernetzung mehrerer PCs für VSTi

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Hallo,
vorweg: eine reine Interessensfrage, ich habe das selbst (zumindest nicht im Moment;) ) nicht vor.

Jedenfalls folgendes Problem: VSTi ziehen gerne sehr viel PC-Performance, insbesondere, wenn wie bei Orchestersachen viele Spielweisen benötigt werden.
Mögliche Lösung: Mehrere PCs dazu verwenden.

Gelesen habe ich das bei Michael Romeo von Symphony X, der behauptet, einen Rechner für die Aufnahme zu verwenden und auf 2 anderen Rechner die VSTi laufen zu lassen. Diese bindet er dann in die Aufnahmefile am ersten Rechner ein. Das "Heimstudio" von Hans Zimmer mit den 5 Bildschirmen sieht mir auch nach so einer Verkettungsgeschichte aus.

So. Ok, vernünftige Idee. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Welche Vorraussetzungen werden benötigt?
Ist das beispielsweise eine Spezialfunktion von Protools oder gibt es eigene "Schnittstellenprogramme" zur Verkettung von AudioPCs? Ich meine, von so einer Lösung mal gehört zu haben?
Wie stellt sich die Latenz dann dar? Habe ich überall die gleiche Latenz oder kann ich das individuell pro PC verändern, beispielsweise an dem PC, der mir ein VSTi Drum hostet, die Latenz (zum Einspielen per Edrum) sehr niedrig halten, während der PC mit der Aufnahmedatei eine eher größere Latenz verarbeitet?

Hat sonst jemand Ideen, Visionen, Meinungen oder dergleichen zu dem Thema?

Grüße, Thomas
 
Eigenschaft
 
REAPER hat so eine Funktion eingebaut, nennt sich ReaMote. Für andere Sequencer gäb es das als Plugin: http://www.fx-max.com/fxt/product.html
Latenz wird vermutlich kein Problem. In einem LAN beträgt die ja meist unter 1ms.

Ich würd generell jedoch eher einen schnellen PC kaufen als mehrere. Wenn sich ein Plugin aus Lizenzgründen z.B. nur auf 1 Rechner installieren lässt, ist das ärgerlich, weil du dich dann für einen Rechner im Netzwerk entscheiden musst, auf den du es installierst. Und wenn du dann sehr viele Instanzen dieses Plugins brauchst, kannst du es nicht auf mehrere Rechner aufteilen.
 
Hallo,
vielen Dank für deine Antwort und den Link!
Mit Latenz mein ich eher, dass ich zb am DrumPC wenig Last und niedrige Latenz, am Hautcomputer dafür wieder viel Last und viel Latenz gleichzeitig fahren kann. Aber wie ich das in dem Link lese, wird die Latenz wohl synchronisiert.


Grüße, Thomas
 
Stichwort: VST-Link im Cubase-Handbuch...
 
Bei Cubase heisst das VST-Link und wird über das Audio-Interface per Digital-Schnittstelle gemacht. Bei Logic gibt es die Nodes. Hier wird über das Netzwerk-Interface eine Vernetzung realisiert. Leider habe ich aber weder zum einen noch zum anderen Erfahrungen gemacht. Ein weiterer interessanter Punkt ist aber, wenn man sich alle 2-3 Jahre wegen neuster DAW oder Plugins einen neuen noch leistungsfähigeren PC/MAC zulegen muss, kann man mit mehreren Computern im Verbund das ganze etwas abmildern. Ein bekannter von mir ist bekennender MAC/Logic User. Da ist die Entwicklung ja so rasant, dass er sich ernsthaft überlegt, beim nächsten Hardware-Update eben auch solch eine Vernetzung zu machen. Gerade beim MAC, wo mittlerweile nach spätestens einem Jahr die nächste Generation von MAC Pros erscheint, die preislich genau so teuer sind wie das Vorgänger-Model. Da kriegt man schon eine leichte Kriese ;). War jetzt aber nicht abwertend den MACs gegenüber. Ist halt der Sprung der Entwicklung/Generation der vor einigen Jahren nicht so extrem.

Die Überlegung hab ich aber auch langsam. Und wenn Reaper sowas auch schon von Hause mitbringt, zeigt dessen Zukunftsorientiertheit.
 
Tip:

VSL Ensemble Pro

Da lässt sich die Latenz bzw. der Puffer auch zusätzlich einstellen.

Kann übrigens auch bei der 32/64-Bit-Problematik hilfreich sein. Ich verwende es dafür auf einem Rechner: VSL läuft in 64 Bit, Cubase 32 Bit. Weiterer Vorteil: Man kann alle Plugins im VSL offen lassen, wenn man das Projekt wechselt. Wer mit Templates arbeitet und dabei ordentlich RAM vollschaufelt, wird das zu schätzen wissen. Ich habe 12 GB randvoll, das Laden dauert ca. 15 Minuten, "schnell mal" das Projekt wechseln ist da auf herkömmlichem Wege mit den VSTis im VST-Rack nicht mehr möglich (da hat Steinberg mal wieder "mitgedacht" :rolleyes:).

VST-Link ist auch das dämlichste all dieser Konzepte: Es macht nichts anders, als die Sequencer auf mehreren Rechner zu synchronisieren und man hat noch 16 MIDI-Kanäle. Audioverbindungen müssen hardwareseitig (!) erstellt werden. Man braucht also auf beiden Rechnern Interfaces und DAW. Um Rechner B auf Hauptrechner A überhaupt hören zu können, muss ich eine physikalische Verbindung herstellen und Rechner B komplizert und unkomfortabel wie ein externes Hardware-MIDI-Gerät in die DAW auf Rechner A leiten. Lol. Kann sich jeder ausmalen, wie das ist, wenn man gemeinsame Send-Effekte nutzen will, das Arrangement auf mehrere Rechner verteilen muss etc.

Mit VST System Link können Sie mehrere zur digitalen Audioverarbeitung
eingesetzte Computer vernetzen. Während
normale Netzwerke eigene Hardware wie Ethernet-
Karten, Hubs oder CAT-5-Kabel erfordern, verwendet VST
System Link nur Audio-Hardware und Kabel, die Sie in Ihrem
Studio wahrscheinlich bereits einsetzen

aus dem Cubase-Manual

Ja, stimmt schon, ein RIESENvorteil. Die erforderliche Netzwerktechnik ist ja auch extrem teuer im Vergleich zu Audio-Interfaces. Lol.

Zugegeben: VST-Link ist schon alt und war die erste Lösung seiner Art. Ist heute völlig überflüssig.

"Früher" haben Hans Zimmer & Co. das mWn einfach so gemacht, dass die halt einzelne Rechner mit Gigasampler wie normale Hardware-Sampler verwendet haben, sprich einfach via MIDI an den Sequencer-Rechner angezipfelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
danke für die Antworten!
Klingt ja gar nicht soooo kompliziert wie gedacht. Gerade die Viennasache bietet wohl einiges an Flexibiltät!

Grüße, Thomas
 
Hey!

Bezüglich des Vernetzens mehrerer PCs zur Leistungsoptimierung (ebenfalls VST, GuitarRig, etc.) - Als Audiointerface nutze ich im Moment das Samson G-Track an meinem Laptop zusammen mit Cubase 4 Essentials (Intel Core2Duo 2GHz, 2GB RAM).
Jetzt hab ich 2 PCs aus dem Familienfundus für mich beanspruchen können und hatte jetzt die Idee per Crossover Kabel die beiden, bzw. drei PCs untereinander zu vernetzen um dann die Leistungen der einzelnen PCs voll ausnutzen zu können und am Ende "einfach" alles an Cubase zu schicken. Cubase hat ja ein relativ intelligentes Latenzmanagement, so dass das eher weniger Probleme bereiten sollte.:)

Die große Frage wäre jetzt: Wie schicke ich (möglichst in Echtzeit) ein Signal von einem PC an den anderen? Die Alternative wäre ja die Ausgänge der einzelnen Soundkarten (für weitere Audiointerfaces fehlt es momentan an der nötigen Liquidität) untereinander zu verbinden, wobei da dann wieder das Problem auftreten dürfte, dass das halt nur von PC1 zu PC2 geht und nicht PC1 zu PC2 und PC3 richtig?:gruebel:
Soundtechnisch stelle ich erstmal keine hohen Ansprüche, mir geht es prinzipiell erstmal um die Machbarkeit, alles andere kommt danach. Sollte das dann eher bescheiden klingen, kann ich auch wieder auf mein "einsamer PC" Setup zurückgreifen.;)

Im Prinzip gehts also eigentlich nur um ne LAN-Vernetzung mit Datenübertragung in Echtzeit. Ich vermute im Moment allerdings, dass es Probleme geben wird bei der erkennung des Signals bzw. wie wir Cubase klar machen, dass da ein Audio/VST Signal ankommt und das über das Netzwerk (bzw. das ist mein eigentliches Problem... wie mach ich das?:confused:)



viele Grüße

Flo
 
Scheint wohl doch ein schwierigeres Unterfangen zu sein. Keiner ne Idee?
Viel weiter bin ich leider noch nciht gekommen:redface:
 

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