alte vintage Geräte servicen lernen

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Tag beisammen, leider weiß ich nicht wo dass am besten reinpassen würde...
es geht um folgendes, derzeit arbeite ich als assistent in einem hervorragenden analogstudio, das problem an der sache ist dass ich gerne lernen würde wie man all diese alten vintage-geräte reperariert und wartet,
doch leider hab ich keinen plan davon... sicherlich würde es mir mein chef früher oder später zeigen, aber ich möcht da eben einen schritt vorraus sein und schon mit vorwissen an die sache gehen, denn jemanden das komplettpaket über e-technik bei zu bringen kostet das studio ja nur, drum dachte ich mir ein paar elektro-technik bücher zu holen...
doch welches ist bitteschön passend für die alte technik ?! :confused: (von ca. 1940-1985 ist alles dabei)
es gibt unendlich viele bücher für aktuelle transistor und mikroprozessortechnik doch ich kenn kein einziges für vintagesachen z.b.: Röhrenschaltungen für dummies oder sowas wäre wohl am besten für mich ^^
oder gibt es da garnix und ich kann es nur von meinem meister lernen ?

fals der thread hier falsch gepostet wurde bitte verschieben, ich danke schonmal jedem der mir bei der sache helfen kann :great:
grüße
 
Eigenschaft
 
Wenn du mit servicen von Vintagegeräten wirklich die Reparatur von alten Mixern, Preamps, Gitarrenamps, Tonbandmaschinen etc meinst, ist das nicht unbedingt trivial. Bei der Fehlersuche muss man zumindest wissen, wie die Geräte funktionieren. Dazu muss man sich unter anderem Kenntnisse über analoge Schaltungstechnik mit diskreten und integrieten Bauelementen aneignen. Für den Musikelekronik-Background empfehle ich dir buchmäßig zumindest diese drei Werke:

- Gitarren- Verstärker- Sound von Helmuth Lemme - Pflaum-Verlag
- Rainer zur Linde - Audio- und Gitarrenschaltungen mit Röhren. Elektor-Verlag
- Gitarrenverstärker in Transistortechnik - Wolfgang Teder - Elektor Verlag

Hier sind viele Audio-Grundschaltungen erklärt, jedoch braucht man ein gewissen Grundlagenwissen, damit man dmait etwas anfangen kann. Zu letzerem findet man jede Menge Infos im Web. Einfach Googlen. Suche zB Wie funktioniert ein Transistor, nach Transistorgrundschaltungen, Triodenschaltung, Endstufe in A/B-Schaltung usw

Vorsicht: Aufpassen musst du bei Geräten mit Röhren. Auch wenn man sie bereits vom Stromnetz getrennt hat, behalten die Kondensatoren gerne ihre lebensgefährliche(!) Hochspannung. Am besten mit einem Leistungswiderstand mit 1kOhm einladen und mit einem Multimeter nachmessen. Vorsicht auch nach dem Entladen kann sich wieder eine Spannung aufbauen, daher am besten das Multimeter immer dran lassen. Also ohne Ausbildung bzw Erfahrung würde ich die Finger vorerst von Schaltungen mit Hochspannung lassen. Strom sieht man nicht und kann tödlich sein. Eine Vorstufenröhre zu wechseln ist wiederum ungefählich.

Ich hoffe, dass ich dir etwas helfen konnte.
 
super, danke dass du schreibst :)
aber es geht dabei kaum um alte gitarrenamps, sondern eher reparieren von seltenen luxusmikrofonen wie z.b. U67, oder servicen von alten Siemens und Neumann konsolen die einen qualitätsstandart an den tag legen wie ein space-shuttle :eek:

und da möchte ich eben einwenig eigeninitiative zeigen so dass ich vll. in ein paar monaten sagen kann: hey den kanalzug kann ich mir mal ansehen und dir ja dann gezielt fragen stellen wenn was unklar ist :)
glaubst du dafür sind deine vorgeschlagenen bücher passend ?

als vorwissen bring ich leider nur dass mit was ich im technischen Fachabi beigebracht bekam sowie ein ganz wenig e-technik aus dem maschinenbaustudium
 
Für die Grundlage ist das passend IMO.
Gitarrenamps sind etwas einfacher geschaltet als Mischpulte und einige der wenigen Geräte die noch weitesgehend standartmäßig mit Röhren arbeiten. Sämtliche Fachliteratur über die alten Mixer, Tools und FX's sind meines wissens nach größtenteils vom Markt verschwunden.
Dein Chef wird sowas höchstwarscheinlcih besitzen, wenn er wirklcih selber repariert. Bist du da 100% sicher? Studios in denen zB die wenigen alten EMI konsolen verwandt werden lassen meist auch nur geschultes Fachpersonal ran.
Würde ich als Eigentümer (theoretisch gesehen) auch gesteigerten Wert drauf legen.
Bei so alten Geräten kommt aber auch noch hinzu: Die org. verwendeten Röhren, Kapazitäten, Widerstände, Kohlebahnen und so weiter und so weiter werden heute mehrheitlich nicht mehr hergestellt.

PS.: Ihr müsst da aber verdammt gute denoiser am start haben damit der Rauschabstand mit heutigen (auch analogen Pulten, FX's etc.) mithält :eek:

Cheers :great:
 
Prinzipiell finde ich es unheimlich spannend, sich da ein wenig in die Welt der Elektrotechnik, und da gezielt bei Audio, auszukennen. Persönlich hätte ich jedoch einen heiden Respekt vor sämtlichen Analogequipment und würde ein Gerät für mehrere tausend Euro nur mit Samthandschuhen anfassen.
Nichtsdestotrotz durfte ich auch schon Mischpulte löten, aufgelasene Alkos tauschen, etc. würde das aber auch wiederrum nur, wie geschehen unter Anleitung machen. Da kann einfach viel zu viel teueres Gerät bei hopps gehen.
Was ich hingegen durchaus öfters machen, und womit ich auch dir raten würde, anzufangen, wäre mi kleinen, preisgünstigen Geräten. Neulich wars bei mir ne kalte Lötstelle ner DI-Box, mal die Verkabelung einer EGit. Da macht man im Zweifelsfall einfach weniger kaputt.
Die Grundlagen habe ich zum einen in meinem Physikstudium erworben (bzw erwerberbe diese immer noch, Elektronikpraktikum ftw). Gerade das Grundlagenwissen ist hier enorm hilfreich, um zu verstehen, was welches Bauteil überhaupt macht, wie Schaltungen aufgebaut sind und wie die Bauteile zusammenarbeiten.

Learning by doing ist wohl mit das beste, was dir passieren kann, also schau deinem Cheffe da kräftig über die Schulter und schraub auch mal selber was auf.
Letztendlich würde ich aber nicht damit anfangen, mich gleich ans 96-Kanal-Pult oder das teuere neumann zu wagen sondern vll erstmal bei der DI-Box und einem sm57 anzufangen. Einfach mal aufschrauben, reinschaun, Schaltung verstehen, zuschrauben und hoffen, dass du nichts kaputt gemacht hast ;P

So Far...

Laguna
 
Für die Grundlage ist das passend IMO.
Gitarrenamps sind etwas einfacher geschaltet als Mischpulte und einige der wenigen Geräte die noch weitesgehend standartmäßig mit Röhren arbeiten. Sämtliche Fachliteratur über die alten Mixer, Tools und FX's sind meines wissens nach größtenteils vom Markt verschwunden.
Dein Chef wird sowas höchstwarscheinlcih besitzen, wenn er wirklcih selber repariert. Bist du da 100% sicher? Studios in denen zB die wenigen alten EMI konsolen verwandt werden lassen meist auch nur geschultes Fachpersonal ran.
Würde ich als Eigentümer (theoretisch gesehen) auch gesteigerten Wert drauf legen.
Bei so alten Geräten kommt aber auch noch hinzu: Die org. verwendeten Röhren, Kapazitäten, Widerstände, Kohlebahnen und so weiter und so weiter werden heute mehrheitlich nicht mehr hergestellt.

PS.: Ihr müsst da aber verdammt gute denoiser am start haben damit der Rauschabstand mit heutigen (auch analogen Pulten, FX's etc.) mithält :eek:

Cheers :great:

also dass ich die nächsten paar jährchen natürlich nicht an seine super vintage-geräte randarf ist klar :D
aber ich möcht ihn eben irgendwann in zukunft praktikabel unterstützen können, deshalb fang ich ja erstmal mit büchern an :D
das genannte gear ist nur irgendwann mal mein ziel dass ich da ran darf ^^ :D - auch wenns nie passieren wird ;)
naja, ne gitarre verkabeln hab ich schon öfters mal gemacht, aber da gabs ja auch bei passiven pickups nicht viel zu verstehen :)

wirklich schade dass es kaum noch infos darüber gibt, klar hat mein chef alle alten original schaltpläne und zubehör, und eine röhrensammlung das einem das wasser im mund zusammenläuft ^^
besonders interessant finde ich sein bauvorhaben einen original fairchild kompressor aus alten teilen zu bauen! (er hat bereits so gut wie alle originalteile zusammen dafür)
und wenns soweit ist würde ich ihm halt gerne über die schulter schauen und schon verstehen was er da macht um mir vll. mal aus billigteilen einen semi kompressor zusammen zu schnitzen :D

gut, dann werd ich mir erstmal eins der besagten bücher besorgen, nochmal die e-technik unterlagen meines studiums durchgehen und bei neumann alle alten dokumente einlesen...

zu den denoisern weiß ich leider nix :D er hat nur ein paar dekodiergeräte für die bandmaschinen, aber gut dass du das ansprichst, so hab ich wieder was zum fragen ^^
 
Respekt, daß du da Interesse hast!
Du kannst da auch mal nach Bedienungsanleitungen von altem Equipment aus dem untergegangenen Osten gucken. Bei uns war es üblich, daß der Kunde da auch detaillierte Schaltpläne bekam.
Allerdings war Musikmachen in dem Land auch untrennbar mit dem Umgang mit Lötkolben etc. verbunden.... :rolleyes:
 
jaa :D Habe aus der alten CCCP nen Polivox. Da ist nicht nur ne Bedienungsanleitung bei, sondern ne komplette Liste der Originalteile die verbaut wurden plus Schaltpläne jeder Ebene.
Aus diesem Grund konnte er schon mehrmals wieder instandgesetzt werden. Das wirklich beste :great: ljublju eta o4en :D

Btw, Helmut Lemme kann ich nur immer wieder empfehlen, der weiß was er tut und hat ne Menge Ahnung nicht nur über E-Gitarren. (Kleiner tipp noch: Er verkauft in seinem Online Shop auch sachen die es zB bei Rockinger nicht gibt. Man kann sie auch selber löten wenn man die Bücher hat aber das ja nicht jedermanns Ding)
Meine ersten Bücher über die Materie waren seine beiden über e-gitarren und verstärker :D

Irgendwie erinnert dein Chef mich an mein alten Chef in NO. Der hat nen Opto kompressor mit 2x Threshold/Ratio und Attack (jedoch nur einem Release) gebaut wobei die erste kompressor-einheit upward und die Zweite downward arbeitet. Bin nur leider abgereist bevor das Gerät fertig gestellt wurde :/
Egal gehört hier nicht her :D

Auf jeden Fall viel Erfolg mit dem ganzen nä :)
 
wirklich schade dass es kaum noch infos darüber gibt, klar hat mein chef alle alten original schaltpläne und zubehör, und eine röhrensammlung das einem das wasser im mund zusammenläuft ^^
...
zu den denoisern weiß ich leider nix :D er hat nur ein paar dekodiergeräte für die bandmaschinen, aber gut dass du das ansprichst, so hab ich wieder was zum fragen ^^
ganz so knapp sieht es nicht aus, da wäre zunächst das Braunbuch und diese Webseite, da sind auch Serviceunterlagen dabei.
der Satz von pH zu den 'denoisern' ist wohl eher als Scherz zu verstehen... oder ? :rolleyes: :D

mit deinem Zeitplan hast du zwar nicht den Hauch einer Chance die auch nur die Grundlagen draufzuschaffen, aber das ist eh wurscht.
Immerhin hast du den ersten Schritt gemacht.
Und das Thema ist nicht nur hichinteressant, sondern äusserst lukrativ (wenn du dich da mit dem entsprechenden Wissen versorgen kannst)
Die 'Module' mit denen ihr da umgeht sind ausgesprochen gefragt und in der Qualität heute praktisch nicht mehr herstellbar, deswegen lohnt der Service derselben.
Bei Grundlagenliteratur kannst du auch auf Antiquariate zurückgreifen - da gibt's auch eine online Seite 'nicht-mehr-lieferbarer-Bücher' oder so ähnlich.
Die Erklärungen sind oft (imho) 'besser' gestaltet als in modernerLiteratur, kein Witz...

Du kannst da auch mal nach Bedienungsanleitungen von altem Equipment aus dem untergegangenen Osten gucken. Bei uns war es üblich, daß der Kunde da auch detaillierte Schaltpläne bekam...:
sehr guter Hinweis... auf oft zu Unrecht unterschätzte Gerätschaften
erinnere mich an eine Auktion, in der 2 (komplette !) 'kleine' Rundfunkpulten für 300 Euro weg sind :eek:
(leider zu spät...)

cheers, Tom
 
naja, langsam wirds ja, durfte jetzt schon einen siemesn/wsw NF-messplatz verkabeln nach schaltplan, und ein paar md421 reparieren (obwohl das ja relativ einfach ist)
auf jeden fall bin ich schon gespannt was sonst noch kommt... und mitlerweile spiele ich mit dem gedanken mir einen ln1176 zu bauen... bauteilmäßig ist das gerade so als student bezahlbar!
danke übrigens für die ganzen buchtipps, zu weihnachten werde ich mir eine ordentliche e-technik buchsammlung wünschen und ab da werd ich wohl loslegen mit dem lernen, denn 3 monate halte ich nun auch für absolut unrealistisch, ich kann froh sein wenn ich nach 3-4 jahren schaltungen komplett verstehe
 

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