[Klassik] Im Stereomix Sänger aus dem Orchester etwas hervorholen?

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Ich hab mal eine Frage, die, wie ich fürchte, ich mir selbst schon mit "nein" beantworten kann/muß :(.

Ein Opernsänger (Tenor) hat einen Raummitschnitt eines Konzertes auf Kassette (MC), auf dem er sich selbst gegenüber dem Orchester zu leise findet.

Die Aufnahme wurde ca. 1992/93 ohne jegliche Digitaltechnik gemacht, zwei oder vielleicht vier Gefell M70 (Kleinmembran) im Raum, das Mischpult (MP4084) hatte einen Regelverstärker (=Kompressor), der wahrscheinlich auch eingesetzt war.

Ich werde die Kassette zunächst digitalisieren und dann schauen, ob mit dem 4Band-Masterkompressor in Samplitude 7 da noch ein klein wenig zu verbessern ist, obwohl ich es nicht wirklich glaube...

Habt Ihr Tipps für mich? Kennt Ihr Firmen, die sich auf sowas spezialisiert haben und die ich anfragen könnte?

Danke schonmal!
 
Eigenschaft
 
"Mastering ... damit der Titel sich gut in die momentan herrschende Soundlandschaft einfügt ..."

:eek:

Hm, so was ähnliches hatten wir schon mal, das ist das Gegenteil von den ganzen Karaokesachen...ich muß erstmal abwarten, was wirklich auf der MC drauf ist, vermutlich Phasenschweinereien ohne Ende... :(
Ob der Sänger wirklich in der akustischen Mitte steht, bezweifle ich - dort steht meistens der Dirigent, der Sänger etwa 2 Meter daneben. Das MS-Modul, falls es das auch in Sam 7 gibt, kenne ich nicht...

Er hat in dem Video 5 Signale: Original Stereo, Original Mono, ms Links, ms Rechts und ms Mitte - wo hat er die her? Ich hab nur Original Stereo - muß ich die anderen Signale daraus konvertieren? Oder macht das das PlugIn?

Puh, danke, Horst, die nächsten schlaflosen Nächte sind garantiert... ;) :)
 
Ja, M/S wird wohl der Weg sein. Auch wenn der Sänger nicht genau in der Mitte steht, kann man da etwas tricksen.

Was da manchmal überraschend gute Ergebnisse liefert ist der Mix Satelite von Vertigo Sound.
Aber auch Roger Schult hat da sehr gute Werkzeuge und weiß alles über M/S.
 
das ist kein PlugIn, sondern das ist ein Cubase-Projekt, in dem einfach die Spuren entsprechend 'verschaltet' sind, also gerouted und gepant, so dass es diese Matrix ergibt.
Ich weiß nicht, ob es das auch für SAM gibt, ich kann ja mal versuchen, die Matrix zu zerlegen und den Aufbau beschreiben.
Man braucht dazu Gruppenspuren und auf den Spuren verschiedene Panorama-Regler-Funktionen:
- Stereo Dual Panner - - zwei getrennte Regler für Links und Rechts
- Stereo Combined Panner - zwei verbundene Regler für Links und Rechts
- Stereo Balance-Panner - regelt die Balance zwischen Rechts und Links (normaler Pan)

Deine eine Stereo-Spur wird einfach in die 5 Spuren geladen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder Du lädst Dir Voxengo MSED runter, und machst das ganze damit. Ich gehe mal davon aus, dass SAM7 VSTs unterstützt.
Bei reiner Lautstärkenkorrektur, reicht das Plugin auf der Summe.

Wenn Du mehr bearbeiten willst (z.B. mit EQs), kannst Du auch die Stereo-Spur nehmen, diese in eine 2. kopieren, dann auf beide Spuren MSED legen und auf der einen das Mid-, auf der anderen das Side-Signal muten. Und dann getrennt bearbeiten.

Hier der Link:

http://www.voxengo.com/product/msed/

Natürlich gibt es noch aus dem Rheinland das Plugin von Brainworx:

bx_solo

http://www.brainworx-media.de/de/plugins/bx_solo

Auch sehr gut :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Winamp gibt es ein Plugin, das die Mitte recht gut isoliert (basiert auf einer Korrelationsmessung in einzelnen, recht fein aufgelösten Frequenzbändern), müsstest Du halt dann über Winampo abspielen und wieder aufnehmen oder ein Winamp-Output-Plugin zum Dateischreiben nehmen.

http://www.hydrogenaudio.org/forums/index.php?showtopic=17450

Ich kann Dir allerdings nicht versprechen, dass sich das phasensauber zum Original zumischen lässt, um die Mitte etwas anzuheben. Dafür ist der Avatar der Autors im Forum sehr sympathisch;)

Banjo
 
Wenn bei der Aufnahme einfach 4 Mikrofone vorne standen, dann wird es etwas schwierig mit der Mitte. Das Signal der Stimme ist zwar korreliert, aber dann muss man einfach etwas spielen, unter Umständen auch mit einem minimalen Delay auf einer Seite.

Das Problem mit einer MC ist, dass da alles etwas labil ist mit den Phasen zwischen links und rechts. Wenn das Band bei der Aufnahme nicht sauber geführt wurde und minimale Azimuthschwankungen hat, wird es schwierig.
 
ich dank Euch schon mal vorab für Eure Ratschläge :).

Wenn bei der Aufnahme einfach 4 Mikrofone vorne standen, dann wird es etwas schwierig mit der Mitte.
Ich weiß es nicht meehr, wie die Aufnahme gemacht wurde...
Im einfachsten Fall mit einer Jecklinscheibe, bestückt mit 2x Gefell M70, an der Brüstung des 2. Ranges, gut 15 Meter von der Schallquelle entfernt:

https://www.musiker-board.de/plauderecke-rec/386831-recording-stammtisch.html#post5254739

Ansonsten mit der Jecklinscheibe plus zwei weiteren M70 links und rechts an den Logen des 1. Ranges - direkt neben der Vorbühne, auf der der Sänger stand. Der Abstand dieser beiten Mikros beträgt etwa 10 Meter.

Das Problem mit einer MC ist, dass da alles etwas labil ist mit den Phasen zwischen links und rechts. Wenn das Band bei der Aufnahme nicht sauber geführt wurde und minimale Azimuthschwankungen hat, wird es schwierig.
Das befürchte ich auch - immerhin ist die MC fast 20 Jahre alt, keine Ahnung, wie gelagert und wie oft abgespielt, auch weiß ich nicht, auf welchen Billiggerät aufgenommen wurde...

Nun, ich werde sehen, die Aufgabe ist interessant, denn es handelt sich um das recht selten aufgeführte "Hexenlied" von Max von Schillings:

http://de.wikipedia.org/wiki/Max_von_Schillings

und die Orchesterbesetzung ist "wagnermäßig" ;) :eek:
 
Oder Du lädst Dir Voxengo MSED runter

Das hab ich nun mal getan und aus der Stereoaufnahme der Kassette das Mittensignal und das Seitensignal extrahiert.

Das Mittensignal ist logischerweise in Mono, allerdings sind da die Orchesterinstrumente ebenso laut mit drauf, wie bei dem originalen Stereosignal.
Ich hab mit den drei Spuren (Original in Stereo, Mitten in Mono und Seitensignal in...Extremstereo?) herumexperimentiert, jedoch keine Verbesserung erreichen können.

Was wirklich eine (etwas) Verbesserung brachte, war der 4Band-Summenkompressor, ich glaub das geht nicht besser zu machen :(.

Edit:

Dafür ist der Avatar der Autors im Forum sehr sympathisch;)

Hehe, ja, stimmt :D
Ich werde das mit Winamp wohl auch nochmal ausprobieren :gruebel:
 
Das spricht sehr dafür, dass reine Laufzeit Stereophonie im Einsatz war. Wenn auch das Miitensignal dekorreliert ist, hast Du mit M/S keine Chance.

Trotzdem sollte aber bei einer Monoquelle wie einem Tenor unter bestimmten Laufzeitverhältnissen eine höhere Korrelation zu finden sein, wenn sich der Tenor bei normaler Wiedergabe nicht total diffus anhört.

Probier doch einfach mal M/S und verzögere sukzessive den M oder S Kanal. Lass dabei den Mehrbandkompressor weg und hebe lieber den Grundftrequenzbereich des Tenors oder die erste Oberwelle an.
Also M/S bilden, M und S gegeneinander verzögern und über XY, also normale Stereowiedergabe, dabei abhören und variieren.
 
tonstudio2 schrieb:
Das einzige, was die lage etwas verbessert, ist der Multibandkompressor in Samplitude.

Aber vielleicht hat ja noch jemand eine Idee? :nix:

Darf ich fragen, welche Einstellungen du beim Multibandkompressor verwendet hast?

Ich stehe nämlich vor einem recht ähnlichem Problem: Ich habe auch einen (eigentlich ganz guten) Stereo-Mitschnitt (Äquivalenz-Stereophonie) eines Konzertes (Mozart-Requiem). Und klar: Der Chor geht auch etwas unter, weil er natürlich hinter dem Orchester stand und die Pauken und Blechbläser dann doch schon etwas lauter waren (für Stütz-Mics hat es leider nicht gereicht).
Habe derzeit einfach erstmal die Spuren gedoppelt und bei der gedoppelten Spur per Grafik-EQ (30-Band) das Orchester ausgedünnt soweit möglich, also ja eigentlich ein "per-Hand Multibandkompressor". Das bringt schon ein wenig, aber natürlich auch nicht alles.
 
Also M/S bilden, M und S gegeneinander verzögern und über XY, also normale Stereowiedergabe, dabei abhören und variieren.
Danke für den Tipp, hab ich ausprobiert, doch leider ohne Erfolg.
Ich hab eine Stelle, an der man den Darsteller ohne Musik hört, genommen und solange sampleweise die Monospur verschoben, bis ich am Peakmeter 0,8 dB Gewinn ablesen konnte. Das waren 38 Sample, bei weiterem Abstand ging der Gewinn wieder zurück.
Allerdings gab es an anderen Stellen dagegen Verluste bis 1,2 dB :(.
Also hab ich es so gelassen, wie es war...

Darf ich fragen, welche Einstellungen du beim Multibandkompressor verwendet hast?
Entschuldige bitte die späte Antwort, ich hatte in der Zwischenzeit ein paar eiligere Projekte :redface:.

Hier mal ein Screenshot von meinen Einstellungen:

Screenshot_MBDyn.jpg
 
Abschließend: ich hab es ohne weitere Tricks fertig gemacht und die CD mit den oben gezeigten Einstellungen rausgegeben. Der Kollege war sehr zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis :)
 

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