Frequenzbereich für jedes Instrument im Mix

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nevs88
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Hi Leute.

Ich war letzten bei einem kleinen Workshop zum Thema Mixing.
Leider war dieser etwas kurz und es blieben bei mir noch einige Fragen offen.
Der Ton-Mensch meinte, das man im Mix jedem Instrument seinen eigenen Frequenzbereich geben sollte?!
Jetzt habe ich leider keine Ahnung wo jetzt jedes Instrument liegen sollte! Es geht mir speziell um ein typisches Rock-Arrangement! (also E-Git, Bass, Drums, Vocals)
Hat jemand zufällig eine Art Übersicht mit genauen Frequenzangaben oder etwas vergleichbares?

Besten Dank schon einmal!
Gruß
Sven
 
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Der Ton-Mensch meinte, das man im Mix jedem Instrument seinen eigenen Frequenzbereich geben sollte?!

Das halte ich soooo für falsch.
EDIT: und zwar weil sich alle Instrumente überlappen. Die Bassdrum z.B. liegt nicht nur sagen wir von 50Hz - 100Hz und der Bass ab 100Hz bis 150 Hz und die Gitarren ab 150 Hz. Sondern Bassdrum und Bass haben durchaus höhere Frequenzen, die ebenso wichtig sind. Gerade bei extremem Metal-Stilen hat die Bassdrum auch Höhen um 10kHz und ist damit das Instrument mit dem breitesten Spektrum vom Grundton bei ca. 50-70Hz bis eben zu ca. 12kHz. Breiter als die Bratgitarren von ca. 100Hz-10kHz. Allerdings ist die Bassdrum ein kurzer Sound. D.h. egal wie viele Frequenzen sie hat, alleine weil die Gitarren länger klingen kann die Bassdrum die Gitarren nicht in den höheren Bereichen verdecken. Schnell gespielte 16tel Bassdrums im Bassbereich aber durchaus.

Lange Rede kurzer Sinn: Instrumente überlagern sich immer! Sie haben demzufolge keinen eigenen Frequenzbereich. Bestimmte Frequenzbereichbetonungen (vergl. Formaten bei klass. Streichern) können sich aber ergänzen bzw. "aus dem Weg gehen".
Zweitens: die zeitliche Komponente ist ebenso wichtig. Je kürzer ein Klang desto weniger überdeckt er andere Instrumente.



Jetzt habe ich leider keine Ahnung wo jetzt jedes Instrument liegen sollte!

Tja. Das ist nicht so einfach.
Das von ivarniklas verlinkte Diagramm gibt schon mal einen groben Überblick.

1. Das gibt allerdings nur einen groben Überblick. Wie die einzelnen Instrumente die Frequenzen erzeugen (wo liegt der Grundton vom tiefen E? Welche Obertöne sind relevant? Wo genau "drückt" die Bassdrum? usw.) ist dann viel entscheidender.

2. Dann kommt dazu: wie klingen die Instrumente in den verschiedenen Frequenzen? Z.B. welche Frequenzen kann ich wegdrehen ohne den Sound wesentlich zu beschneiden? Welche kann ich boosten um einen bestimmten Charakter (Klarheit, Druck, Präsenz) zu verstärken? Welche Frequenzen sind essenziell? Wenn, wie starkt und mit welcher Filterbreite kann und soll ich hergehen die Frequenzen zu verändern?

3. Die Punkte unter zweitens müssen im Mischkontext betrachtet werden. Z.B. welche Instrumente klingen vordergründig präsent, welche sollen in den Hintergrund? Welche Überdeckungserscheinungen gibt es (d.h. welches Instrument verdeckt in welchen Frequenzen das andere?) Welche Frequenzn kommen sich gegenseitig ins Gehege? Was ist der unterschied zwischen perkussiven kurzen Klängen und langen getragenen? Wie ist es bei verschiedenen Geschwindigkeiten?

Insbesondere der oft gehörte und gelesene Rat, die Frequenzen zu trennen, z.B. den Bass bei Frequenz1 boosten und dafür bei Frequenz2 absenken und bei der Bassdrum ungekehrt funktioniert nicht! Deshalb weil der Bass je nach Ton andere Frequenzen erzeugt. Auch weil die Bassdrum oft einen markanten Grundton hat (z.B. bei 70Hz) aber kaum 1. Oberwellen (d.h. bei 140 Hz ist nicht viel, und bei 100 Hz schon gar nichts, auch nicht bei 50Hz).
Usw.


P.S: die meisten Programme wi Cubase, haben eine eingebaute Funktion für Frequenzanalyse (FFT) teilweise auch 3D mit zeitlichen Verlauf. Es lohnt sich, diese Diagramme mal anzuschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu ThomasT's Punkt 2.: Mir hat zur groben Orientierung DIESE Tabelle hier sehr geholfen.
 

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