Schlagzeugspuren schneiden/bearbeiten (in Logic)

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Son of Dionysos
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hallo,

wir sind grad mit der band dabei unsere erste cd auf zu nehmen, bzw haben diese schon aufgenommen. jetzt gehts es quasi so langsam in die phase das ganze zu mischen und zu mastern. generell läuft das ganze auch ganz gut, lediglich zu den schlagzeugspuren habe ich noch ein paar fragen.

und zwar ist leider auf allen spuren ein recht hohes übersprechen zu hören - bei den overhats und dem raummikro ist das ja auch nicht weiter schlimm, nur gerade bei den toms, bei der bassdrum und snare ist das ganze irgendwie nicht so der bringer. bisher habe ich angefangen alle tom schläge einzeln aus zu schneiden (bei den toms ist das ja noch recht überschaubar), aber bei der bass und snare wird mir das ehrlich gesagt etwa zu aufwendig. daher habe ich es dann mal mit einem noisegate versucht. hier habe ich jedoch das problem, dass es entweder gar nichts bringt, oder aber auch die sachen ein wenig beschnitten werden, bei denen dies eigentlich eher nicht sein sollte. das ganze klingt dadurch zwar recht "tight", aber das kann doch auch nicht die lösung sein, oder?!

zum aufnehmen haben wir logic pro 9 verwendet und nachdem ich mich im internet ein wenig schlau gemacht habe wurde ich auf die flex-funktion aufmerksam. damit kann man wohl einzelne schläge mit einem pluginsound doppeln, oder ersetzen. aber gibt es dabei auch die möglichkeit alles andere dann direkt aus zu schneiden? oder wie handhabt ihr das ganze? oder mach ich mir gar zu viele sorgen und das ist im gesamtmix gar nicht mehr wirklich relevant?

bin wirklich für jeden tipp dankbar, da ich hier in der suchfunktion und mit google leider nicht wirklich fündig wurde...

vielen dank und beste grüße
 
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Hallo,

also ich habs für Snare und Bassdrum immer so gemacht, dass ich erst mit den Hilfe der Transienten eine Midi Spur erstellt habe, die dann per Sidechaining das Noisegate triggert. Die erstellte Midispur wird dabei ein stück weiter nach vorne geschoben, damit sich das Noisegate einen Hauch vor dem eigtl. Schlag öffnet und nichts beschnitten wird. Sie dann ca. so aus


-----------Note------------Note------
----- MIDI ------------Midi-----
.......NG-Auf.............NG-Auf

Dafür brauchst du allerdings ein Plugin, dass nen Key-Input hat und Sidechaining fähig ist, z.B. Sonalksis.

MfG
 
hmm, danke für den tip. von der idee her hört sich das gar nicht mal so verkehrt an, allerdings erspart einem das auch nicht wirklich zeit, oder sehe ich das falsch?
 
Willst du Zeitersparnis oder ein gutes Endresultat?
 
am liebsten wäre mit natürlich beides! ;-)

also die sache ist so. den sound kann man ja echt noch ganz gut mit der flex-funktion formen. jedoch bleiben da ja dann die übersprechungen erhalten. meine überlegung war jetzt halt so mehr die richtung um dieses übersprechen weg zu bekommen, ob es dann gleichzeitig die möglichkeit gibt die nicht markierten teile (die auch nicht nachträglich bearbeitet werden) automatisch zu löschen?! also ich weiß jetzt nicht, ob das wirklich verständlich erklärt ist, aber ich hoffe einfach mal, dass du mich verstehst?! :D
 
Ja, es gibt eine Funktion in Logic, die alles unter einem bestimmten Pegel löscht ...... ich weiß grad nur nicht, wie sie heißt .....
 
danke, das hört sich ja schonmal sehr gut an, das habe ich mir erhofft. dann muss ich nur noch irgendwie raus bekommen, wie diese funktion heißt...
 
strip silence !
 
Strip silence macht aber im Prinzip nichts anderes als ein Noisegate und ist dazu noch destruktiv, d.h. das Ergebnis wird in das Audiofiles eingerechnet ist danach nicht mehr rückgängig zu machen...
 
Strip silence macht aber im Prinzip nichts anderes als ein Noisegate und ist dazu noch destruktiv, d.h. das Ergebnis wird in das Audiofiles eingerechnet ist danach nicht mehr rückgängig zu machen...

Nicht in Logics Arrangierfenster. Bei alten Logicversionen gab's diese Funktion nur im Sampleeditor. Im Arranger erzeugt Strip Silence einzelne Regionen, die ich jederzeit wieder auf die ganze Länge "aufziehen" könnte.

Ein weiterer Unterschied zum Gate:
Man kann eine Pre-Attack-Time einstellen. Dadurch bleibt jeglicher Attack erhalten ohne eine Lookahead-Funktion zu benötigen. (Latenz)

Clemens
 


Dadurch bleibt jeglicher Attack erhalten ohne eine Lookahead-Funktion zu benötigen. (Latenz)

Was hat Lookahead mit Latenz zu tun? Wir reden von DAW Noisegates, nicht von Hardware oder Realtime etc.

Der Vorteil ist eher dass man postive und negative Fehltriggerungen des "Gates" gezielt bearbeiten kann.
 
Was hat Lookahead mit Latenz zu tun?

Auch in einer DAW kriegt man den Lookahead nur hin, wenn man die Zeit, die als Lookahead eingestellt ist, als Latenz akzeptiert. Das Audiomaterial wird eingelesen und um die Lookahead-Zeit verzögert wiedergegeben.

nicht von Hardware oder Realtime etc.
Wenn ich in einer DAW den Play-Button drücke, ist das ja auch eine Echtzeitwiedergabe.

Solange es sich um reines Mixing handelt, ist das kein Problem.

Clemens
 
Auch in einer DAW kriegt man den Lookahead nur hin, wenn man die Zeit, die als Lookahead eingestellt ist, als Latenz akzeptiert. Das Audiomaterial wird eingelesen und um die Lookahead-Zeit verzögert wiedergegeben.

Das betrifft nur live-monitoring.

Wenn ich in einer DAW den Play-Button drücke, ist das ja auch eine Echtzeitwiedergabe.

Ich würde sagen nein. Denn das Audiomaterial liegt als Datei ja schon vor und man kann einfach etwas weiter hinten einlesen. Also echtes Lookahead in die Zukunft machen.
Wie es allerdings tatsächlich in Audioengines wie Cubase implementiert ist, weiss ich nicht.
Das VST Plug-In SDK (software development kit) kann man sich runterladen. Damit sollte diese Frage beantwortbar sein. Wenn's wirklich interessiert.
Ich meine dass die Plugins ihre Verzögerung angeben und dann Audio entsprechend eher bekommen, also für diese Spur ein negatives Delay zum Ausgleich genommen wird.
Man kann ja auch einzelne Spuren verzögern oder verfrühen.
Im worstcase in dem man die Audioschnipsel manuell verschiebt.

Aber ich werde es mal testen. Ein Cubase-Noisegate mit Lookahead sollte dann ein zusätzliches Delay auf dieser Spur verursachen und verglichen mit der nackten Originalspur verzögert sein. Das sollte man als Kammfiltereffekte beim Summieren hören. AFAIR ist das aber nicht der Fall.
 
Wieso betrifft das nur Livemonitoring?
die Lookahead Funktion fügt dem Projekt zusätzlich Latenz zu, damit die Zeit bleibt, auch in die Zukunft zu blicken.
Warum du in Cubase keinen Kammfiltereffekt hast, liegt daran, weil intern die Latenz der beiden Spuren ausgeglichen wird.
 
die Lookahead Funktion fügt dem Projekt zusätzlich Latenz zu, damit die Zeit bleibt, auch in die Zukunft zu blicken.
Warum du in Cubase keinen Kammfiltereffekt hast, liegt daran, weil intern die Latenz der beiden Spuren ausgeglichen wird.

Wie kommst du darauf? Und was genau in dem Zusammenhang ist Latenz?

Angenommen, das PlugIn hat 1s Latenz. Es liegt auf Spur 2, Track 1 ist "nackig".

Du spielst gerade bei Timecode 10s ab. Spur 1 spielt die Daten von 10s ab. Also "just in Time". Spur zwei spielt die Daten von 11s ab. Liest also 1s in die Zukunft. Routet die Daten durch das Plugin wo sie 1s später wieder ausgegeben werden und dann zu Timecode 11s gehört werden. Zum Zeitpunkt 10s hörst du das was 1s zuvor bei Timecode 9s gelesen wurden.

Aber auch das stimmt so nicht. Denn die Daten werden viel weiter in die Zunkunft gelesen, z.B. die nächsten 10s schon oder noch mehr. Das vermindert File I/O. (konnte man bei VST3.7 noch optimieren, je mehr RAM desto mehr wurde vorgelesen und im RAM gehalten, je weniger Lesezugriffe auf die HD waren nötig.)
Das ist ja das entscheidende bei Rechnern: beliebiger Datenzugriff. Zeit spielt keine Rolle mehr ...

Bleibt die Frage, was passiert bei Timecode 0 kurz nach dem Drücken auf "play".
Gute Frage. Hängt wieder von der Implementierung der Audioengine ab. Du erwartest sicher eine Verzögerung von 1s, weil ja auch bei Spur 2 erst gelesen werden muss und das was zum Zeitpunkt 0 gespielt wird erst nach 1s durch das Plugin zur Verfügung steht. Und Spur 1 (und dazu syncron der angezeigte Timecode) entsprechend verzögert wird.
Aber auch das muss nicht sein. Denn die Anfänge der Spuren könnten im Hintergrund schon "heimlich" gerechnet worden sein. Man merkte bei Cubase SX3 (bei 6 weiss ich es nicht) gerade das. Es hat nach einer Loop-Passage (die vermutlich komplett im Speicher gehalten wurde) kurz gehackt.

Ich schreibe gerade selber ein Audioprogramm und ich mache es genauso.
Es ist sogar noch komplexer.
Z.B. werden die Daten zur Soundkarte nicht "just in time" geschickt, sondern in Blöcken von z.B. 256 Samples. Das ist die ASIO-Latenz.
D.h. alles was gerechnet wurde, also auch die Plugins, müssen mindestens 256 Samples in die Zukunft rechnen.
 
Sicher, wenn das Audiomaterial schon vorliegt, kann Cubase die Daten schon vor dem eigentlichen Abspielen verwerten. Aber wie ist das mit VST Synthies, deren Daten noch nicht auf der Festplatte liegen? Den das Gate kann man auch auf diesen Anwenden. Wenn also die Plugins in Cubase mit Lookahead Funktion keine zusätzliche Latenz verursachen, um sich die Zeit zu verschaffen, warum werden alle Plugins mit Lookahead Funktion wie compressor beim Einschränken des Latenzausgleichs automatisch abgeschaltet?

Wenn also die Zeit nicht zusätzlich draufgepackt wird, sondern schon vor dem eigentlichen betätigen des startknopf das Projekt intern abgespielt wird, warum wird Latenz beim Spielen meiner Gitarre dann immer größer je mehr Plugins ich ins Projekt einbinde? Besonders compressoren, Gate und co?

Oder noch ein besseres Beispiel: Wir haben einen externen Synth, welchen wir über Midi ansteuern, dessen Audioausgang wir auf einen Audiokanal routen. Jetzt wenden wir ein Gate mit lookahead funktion auf diesem Kanal an. Und was passsiert jetzt? Die Latenz des Projektes muss weiter verzögert werden, damit der Synti abgespielt werden kann, bevor die Audioausgabe erfolgt
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wie ist das mit VST Synthies, deren Daten noch nicht auf der Festplatte liegen?

Das ist das was ich mit Live-Monitoring meinte. Also eine Art davon. Wobei man auch hier die Midispur verfrühen könnte. Wird das bei Cubase gemacht? Ich glaube nicht. Weiss es aber auch nicht.

Aber das war doch gar nicht das Thema! Das Thema war Editieren der Audioregionen automatisch oder per Hand vs. Noise-Gate.

Ich benutze Noise-Gates immer weniger. Nicht wegen der Latenz, sondern wegen der Fehltriggerungen. Und dass man u.U. auch mit raffinierter Einstellung von Threshold und Filter z.B. oft eine Tom-Spur nicht vernünftig gegatet bekommt ohne dass ein lauter Snareschlag oder eine benachbartes Tom diese Spur triggert und dass auch leisere Passagen durchgelassen werden. Und ein Gate zu automatisieren, dann kann man gleich richtig automatisieren und schneiden.
 
Strip silence macht aber im Prinzip nichts anderes als ein Noisegate und ist dazu noch destruktiv, d.h. das Ergebnis wird in das Audiofiles eingerechnet ist danach nicht mehr rückgängig zu machen...

hmm ok, dann ist das wohl denke ich doch nicht wirklich das wahre... dann versuch ich es wohl erstmal weiter mit dem ausschneiden, aber trotzdem danke! :)
 

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