Dynamikanpassung bei langen Titeln

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Hi Leute!

Ich hätte da mal eine Frage:
Ich muss oft Videomitschnitte machen die ca. 60 Minuten dauern und aus Sprechern und dazwischen klassischer Musik bestehen. Video und Audio wird getrennt aufgenommen und später zusammen geschnitten.
Mein Problem:
Da wie gesagt immer Sprecher und klassische Musik (von Klaviertrio über Einzelinstrumente, Gesang und Kammermusik ist außer großen Orchestern alles vertreten) abwechseln, habe ich während des Videos eine sehr große Dynamik, die sich wenn sie unbearbeitet bleiben würde, in sehr leisen Sprechern äußert.
Wie bringe ich jetzt am besten alles auf den gleichen Lautstärkepegel?
Ich weiß mir grundsätzlich schon zu helfen (Automation) aber ein Gefühl sagt mir dass es einen besseren Weg geben sollte... ;)
Also was machen? Kompressor mit sehr langem Release auf dem Master? Automation? Erst Sprecher bzw. Musik mischen, bouncen und dann mit einem Masteringprogramm weiter arbeiten?

Was wären eure Vorschläge?

Danke,
lg Drug

Noch eine Frage:
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit die Dynamikanpassung in Echtzeit am ganzen Track zu sehen? Sodass ich die Wellenform des Masterkanals quasi im ganzen sehe ohne sie bouncen zu müssen? Ich hoffe ihr wisst was ich meine... :D
 
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Ich denke Du machst das schon nicht verkehrt. Ein wenig Kompression (nicht übertreiben, gerade nicht bei der Klassischen Musik) und Automation sind da wohl die Mittel der Wahl. Evtl. kannst Du ein ganz kleines bisschen Limiting machen. Dabei aber nicht übertreiben.

Was Du nicht versuchen solltest ist mit den Augen zu Hören. Es spielt wirklich überhaupt keine Rolle, wie die dusselige Wellenform aussieht ;)

Grüße
Nerezza
 
Ich denke Du machst das schon nicht verkehrt. Ein wenig Kompression (nicht übertreiben, gerade nicht bei der Klassischen Musik) und Automation sind da wohl die Mittel der Wahl. Evtl. kannst Du ein ganz kleines bisschen Limiting machen. Dabei aber nicht übertreiben.
Schade... ;)

Was Du nicht versuchen solltest ist mit den Augen zu Hören. Es spielt wirklich überhaupt keine Rolle, wie die dusselige Wellenform aussieht ;)

Naja mir geht's ja nur um eine ungefähre Abschätzung. Und wenn ich da bei den Sprechern keine Amplitude sehe und während der Musik vollen Ausschlag (so sieht's unbearbeitet aus) kann ich schon daraus schließen dass ich was machen sollte... ;)
Aber danke für die Hilfe!
 
Da ich sehr viel Tonbearbeitung für Bild mache, kenne ich das Problem. Es ist leicht zu lösen und Automation würde ich auf keinen Fall nehmen. Das beste Mess-Instrument zur Angleichung von Lautheit ist das Ohr. Das beste Instrument, um das umzusetzen ist der Fader.

Auf die Stimme darf man etwas Kompression geben. Das unterstützt die Sprachverständlichkeit, wenn man es nicht überreibt. Die Musik muss man nach Gefühl angleichen - und einfach hinhören. Du kannst das mit fast jeder Software machen. Zum Verfeinern, kann man korrekturen über die Faderauromation machen. Ein ebenso gute Weg ist das Clip basierte Bearbeiten. Letztlich kommt man nicht drum herum, alles im Zusammenhang zu hören. Da fallen einem störende Lautheitssprünge am besten auf.
 
"Automation würde ich auf keinen Fall nehmen."
"Das beste Instrument, um das umzusetzen ist der Fader."

Wo ist denn da jetzt der Unterschied?

Auf die Stimme darf man etwas Kompression geben. Das unterstützt die Sprachverständlichkeit, wenn man es nicht überreibt. Die Musik muss man nach Gefühl angleichen - und einfach hinhören. Du kannst das mit fast jeder Software machen. Zum Verfeinern, kann man korrekturen über die Faderauromation machen. Ein ebenso gute Weg ist das Clip basierte Bearbeiten. Letztlich kommt man nicht drum herum, alles im Zusammenhang zu hören. Da fallen einem störende Lautheitssprünge am besten auf.

Was ist Clip basiertes Arbeiten?

Ok dann habe ich es anscheinend doch richtig gemacht. Ich dachte da geht etwas "automatisierter"...
 
Sorry Nerezza und Perfect Drug. Vermutlich hatte ich eine inperfect drug geschluckt und habe dann in einem Anflug geistiger Umnachtung Automatik und Automation durcheinander gebracht. Es gibt ein paar Programme, die machen eine automatische Pegelanpassung. Das geht meistens schief.

Also, natürlich Automation nutzen! Sorry.:redface:

Alternativ.
Mit Clip basiertem Pegeln und Bearbeiten mit PlugIns meine ich, dass man in Programmen wie ProTools und Soundblade oft in der EDL arbeitet und EQ, Kompressor oder den Pegel einstellt, anstatt über den Kanalzug mit Fader und eingeklinkten PlugIns. Das können sicher auch Programme wie Sequoia oder Pyramix, aber als Mac User kenne ich halt nur ProTools und SoundBlade vom eigenen Arbeiten. Einstellungen haften dann am Audiomaterial und nicht an der Timeline.
 
ich würde zwei spuren machen, eine für sprache, eine für musik. dann das audiofile aufteilen, wieder etwas aufziehen, damit sich die regions überlappen und fades setzen.

eq, kompressor und lautstärke, alles nur einmal einstellen, fertig. da automatisierste dich ja sonst blöde. wenn du was ändern willst, musste auch nicht gleich alle automationen ändern.

wenn du audio und video getrennt aufnimmst, kommst du vermutlich sowieso nicht drum rum alle fünf oder zehn minuten den ton zum bild wieder hinzurücken. irgendwann läuft das merklich auseinander.




noch schöner wäre natürlich wenn man das getrennt aufnehmen könnte. wenn die sprache so leise ist verliert man viel dynamik und holt sich da halt immer rauschen hoch.
 
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Ich benutze Samplitude (=Sequoia für Arme) und schätze dieses Objektorientierte Arbeiten sehr. Wenn allerdings viele Sprach-Passagen da sind und die gleiche Behandlung mit Kompressor, EQ etc brauchen, würde ich wahrscheinlich auch die Strategie mit zwei Spuren wählen.
Die Automation kann man normalerweise auch sichtbar machen. Hängt halt davon ab, was die DAW anbietet.
 
Erstmal danke an alle für die Tipps! :great:

@968:
So ganz verstanden habe ich dein Clip-Prinzip noch immer nicht, aber da ich ohnehin mit Logic arbeite hat's sich eh erledigt... ;)

@901:
Ich mag Samplitude sehr gerne- ist aber leider nicht für Mac erhältlich... :(
Und die Automation ist natürlich sichtbar, aber auch wie ambee schon richtig sagte automatisiert man sich trotzdem gerne mal blöde...

ich würde zwei spuren machen, eine für sprache, eine für musik. dann das audiofile aufteilen, wieder etwas aufziehen, damit sich die regions überlappen und fades setzen.

eq, kompressor und lautstärke, alles nur einmal einstellen, fertig. da automatisierste dich ja sonst blöde. wenn du was ändern willst, musste auch nicht gleich alle automationen ändern.

wenn du audio und video getrennt aufnimmst, kommst du vermutlich sowieso nicht drum rum alle fünf oder zehn minuten den ton zum bild wieder hinzurücken. irgendwann läuft das merklich auseinander.




noch schöner wäre natürlich wenn man das getrennt aufnehmen könnte. wenn die sprache so leise ist verliert man viel dynamik und holt sich da halt immer rauschen hoch.

Das klingt für mich tatsächlich nach einer Alternative die es sich zumindest zu testen lohnt.
Mein Problem ist, dass der/die Sprecher kein Mikrofon zum anklippen haben und sich auch oft während des Sprechens bewegen oder sich gleich irgendwo anders hin stellen als vorher abgemacht.
D.h. mein C-414 steht dann irgendwo und dementsprechend schwankt auch oft der Pegel des Sprechers weshalb mir Automation wohl nicht ganz erspart bleiben wird...

Noch eine ganz andere Frage bzgl. Automation:
Ich habe eigentlich von Anfang an Automationsdaten per Maus eingegeben (ursprünglich aus mangelnder Hardware). Ich kann mir ehrlich gesagt auch gar nicht vorstellen rein per Fader eine komplette Automation zu erstellen, da diese dann besonders an "Sprüngen" viel zu ungenau wird. Außerdem reicht meine Reaktionszeit oft gar nicht aus um störende Stellen auszugleichen...
Wie handhabt ihr das?
 
Ein paar Tips für die Bearbeitung solcher Sachen in Logic:

1. Aktiviere in den Einstellungen->Allgemein->Bearbeiten:
- die Klickzonen für Marquee-Werkzeug (damit hast Du immer das Marquee-Werkzeug, wenn Du in der unteren Hälfte einer Region klickst.
- Nur eine Bewegungsrichtung im Arrangierfenster - so kannst Du Regionen von Spur zu Spur verschieben, ohne dass sie zeitlich "verrutschen".

Vergrößere die Spuren (es sind ja nicht viele) und wähle in der unteren Hälfte mit dem Marqueewerkzeug z.B. den Sprachbereich aus. Klicke im oberen Bereich in die Auswahl und ziehe sie nach unten auf die nächste Spur - zwei Schnitte plus Verschieben mit zwei Mausklicks - dann geht das sehr schnell. Vergiss nicht, nachdem Schneiden auf alle Regionen Fades (In und Out) zu legen - sonst gibt es Knackser.

2. Wenn Du auch innerhalb der Sprachspur unterschiedliche Pegel hast, füge vor dem Kompressor ein Gain-Plugin ein und automatisiere dieses. So bringst Du Dein Signal auf den Arbeitpegel des Kompressors (ansonsten müsstest Du den Threshold nachregeln), musst nicht so genau arbeiten (weil der Kompressor noch hinten dran ist) und hast vor allem für eventuelle Änderungen den Fader nicht mit der Automation "belegt" sondern kannst einfach den Pegel einstellen. (Ansonsten müsstest Du bei einer automatisierten Spur erst in die Automationsansicht, dann die gesamte Automation auswählen, dann die Automation anheben, Automationsansicht verlassen ...)

Clemens
 
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Sehr gute Ideen, danke Clemens! :great:
 

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