Panning erweitern

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ChuckerMakker
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Hallo zusammen!
Ich mische jetzt schon seit einiger Zeit und bin mittlerweile im Stande ordentlich klingend zu produzieren (Mein Spektrum beinhaltet Klassik, Rock, Pop, Funk, Jazz, Elektro). Wenn ich jedoch meine Mixes mit teuren, guten Produktionen vergleiche fallen mir immer zwei Dinge auf, die das Klangbild anders erscheinen lassen: Erstens die Wärme und Fülle in den Bässen und unteren Mitten, was aber natürlich daran liegt, dass ich mir noch keine guten Analogpreamps, Kompressoren und dergleichen leisten kann ( Student:D ). Ich muss "leider" komplett digital mischen. Und der andere Punkt ist aber immer wieder ganz klar das Panning. Ich kann Gitarren und das Drumsetting volle Suppe nach rechts und links pannen - ich kann auch enhancer und side-verstärker benutzen, aber ich kriege nie diese Weite und Tiefe, wie in angesprochenen Produktionen hin. Es klingt immer um einiges enger und ich verstehe nicht wieso :/ Habt ihr irgendwelche Tipps? Egal ob diese besonders teure Lösungen beinhalten. Ich möchte da einfach wenigstens schon einmal mehr WISSEN, weil es mich in den Wahnsinn treibt :D
Vielen Dank schon einmal und liebe Grüße!
Matti
 
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Hi Matti,

vielleicht ist der Workshop von Preci55ion genau das richtige für dich: https://www.musiker-board.de/workshops-rec/489329-workshop-besser-mischen-mastern.html

Sind zwar einige Kapitel, aber viel interessantes dabei. Schon in dem ersten Video, in dem es ums Stem-Mixing geht, geht er aufs Panning ein. Grade der Punkt die Drumoverheads und die Gitarren jeweils hart links und rechts zu pannen scheint nicht die beste idee zu sein. Schau mal rein, vielleicht sind andere Kapitel für dich auch noch hilfreicher.
 
Erstens die Wärme und Fülle in den Bässen und unteren Mitten, was aber natürlich daran liegt, dass ich mir noch keine guten Analogpreamps, Kompressoren und dergleichen leisten kann ( Student:D ).

Mit der Aussage, dass Profi Mixes nur wegen dem Geld besser klingen machst du es dir ziemlich einfach ;) Mit heutiger Software sind quasi keine Grenzen mehr gesetzt - meistens klingt es einfach besser weil sies besser können.

Hinter Breite und Tiefenstaffelung steckt auch keine "besonders teure Lösung", sondern Know How. Ins leere Tipps geben wird eher schwierig, poste doch mal eine Produktion von dir?

Für Basis Tipps ist der genannte Workshop wahrscheinlich wirklich sehr Informativ.
 
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Es ist schwer mit den Infos die du uns gibst dein Problem konkret zu lokalisieren. Aber die Stereobreite wirkt nur in Verbindung mit der Tiefe. Ich könnte mir vorstellen, dass dein Problem in der Tiefenstaffelung liegt. Denn nur beides gemeinsam, Breite und Tiefe weisen dem Instrument seinen Platz im Raum zu. Ich arbeite meist mit drei oder vier verschiedenen Hall-Instanzen um die verschiedenen Positionen im Raum zu realisieren. Preci55ion geht in seinem Video sogar noch einen Schritt weiter und verbindet die Hall-Instanzen miteinander um somit eine Stufenlose Tiefenstaffelung zu ermöglichen. Für die Tiefenstaffelung ist aber auch der EQ sehr wichtig. Je weiter ein Instrument entfernt ist, um so mehr verliert es an Höhen. Natürlich solltest du auch immer aufpassen dass sich die einzelnen Instrumente und Vocals nicht verdecken. Wenn du beides, also die Overheads und die Gitarren Anschlag Rechts/Links pannst dann bekommst nicht Breite sondern Matsch. Verdeckung lässt sich mit unterschiedlichen Positionen im Panning und/oder im Frequenzspektrum vermeiden.

Für die Fülle und Wärme im Bass-Mittenbereich ist es wichtig dass schon beim Arrangement daran gedacht wird. Wenn kein Instrument für diese Aufgabe vorgesehen wurde kann da natürlich auch keine Wärme da sein. Und dann sollte alles andere was in dem Bereich nichts zu suchen hat gecuttet oder zumindest in dem Bereich abgesenkt werden. Denn im Bassbereich kannst du den Verdeckungseffekt nicht mit dem Panoramaregler beikommen. Sondern nur mit dem EQ. Sonst hast du da keine Wärme sondern nur undefiniertes Gewummer.

Ich weis nicht, ob du das alles schon wusstest, aber vielleicht konnte ich dir ja ein Stück weiter helfen :)

Matthias
 
Wenn du beides, also die Overheads und die Gitarren Anschlag Rechts/Links pannst dann bekommst nicht Breite sondern Matsch. Verdeckung lässt sich mit unterschiedlichen Positionen im Panning und/oder im Frequenzspektrum vermeiden.


Bin ich zwar selbst auch kein Fan von, aber LCR-Mixing bestätigt das Gegenteil dieser Aussage.
 
Ich find die Aussage von Pre55icion, dass das "kein Profi macht" auch etwas gewagt.
 
Genau ;) madi70 hat sich doch darauf bezogen, oder?

Hab mir das Video mal beim Mittagessen reingezogen. Der Satz ist mir irgendwie geblieben. Ich persönlich finde, wenn man sicher ist, dass das Schlagzeug gut sauber abgenommen wurde, auch mal total pannen darf.
Bei Gitarren würde ich es nicht machen.
 
Man muss halt auch beachten WIE das Schlagzeug mikrofoniert wurde.

Wenn die OH-Spuren hart nach L und R gepannt sind, heißt das ja noch lange nicht dass das Kit über die gesamte Stereobreite abgebildet wird. Wurde zB ein ORTF-System hoch genug aufgestellt wird das Set schmaler sein. Schlimmer noch ... Pant man die Kanäle nicht hart, verliert man die Räumlichkeit die man bei der Mikrofonierung durch den Laufzeit-Stereophonie-Anteil gewinnen wollte. Eigentlich gilt das ja um so mehr für klassische AB-Overheads, vom Lupeneffekt mal abgesehen.

Wichtiger als wo die Pan-Regler stehen ist also wo die Instrumente später zu orten sind!

Ein Trick den ich zum Thema "breite Gitarren" gelesen hab ist, den Bass etwas raus zu nehmen. Die Tiefen ziehen eine Spur auch zur Mitte hin.
 
Das alte Problem: Wir alle lassen uns viel zu fest von unseren Augen ablenken und grenzen uns ein in dem wir denken "ouh, das darf ich nicht", anstatt einfach auf unsere Ohren zu hören.

Wir hören auf unsere Ohren, welch Ironie der Wortwahl.
 
Ich finde, dass das alte Problem immer noch gleich ist:

Profis machen aussergwöhnliche Dinge.

Man merkt es wieder, wenn sich das ganze um die Art der Mikrofonierung dreht. Die meisten Profis ( wir sind sicherlich hier kein Klassik oder Techno Forum, weshalb ich mal von Pop, Rock, Metal ausgehe) wenden simple Techniken an, weil sie es können.
Beweise gibt es gneügend zu finden (Fab Dupont, Krish Sharma, Mark Schulman etc.).

Hie rmacht man sich wieder zuviele Gedanken. Mit dem Panning ist es wie mit dem EQ:

Willst du was fett klingen lassen, dann mache den Rest dünner. Möchtest du etwas breit klingen lassen, dann mache den Rest schmaler.

Bei meinem Workshop Teil 10 habe ich versucht diese Geschichte zu zeigen. Wir mischen nun mal in Stereo und können nicht alles mögliche anweden. Wir müssen hier und da Elemente ein bisschen dünner und schmaler gestalten, damit das Wichtige auch fetter und breiter wird.

Dann haben wir seit vielen Jahren so ein Tool das sich Correlation Meter nennt. Wir können alles was Stereo ist schmaler fahren und uns neben unseren Ohren auch auf unsere Augen verlassen. In einem Video wo es um R&B mischen ging, hat der Typ sogar alle SynthSpuren die Stereo waren auf Mono gesetzt. Am Schluss war der Mix gut und vor allem frei von Matsch.
 
du beides, also die Overheads und die Gitarren Anschlag Rechts/Links pannst dann bekommst nicht Breite sondern Matsch. Verdeckung lässt sich mit unterschiedlichen Positionen im Panning und/oder im Frequenzspektrum vermeiden.

Bin ich zwar selbst auch kein Fan von, aber LCR-Mixing bestätigt das Gegenteil dieser Aussage.

Ich hab zwar schon von LCR-Panning gehört aber mich noch nie so richtig damit beschäftigt. Und ja, mancher Profi praktiziert das. Aber was ich bis jetzt an LCR-Mixes gehört hab hat mich nicht wirklich überzeugt. Vor allem über Kopfhörer fand ichs nich so dolle. Aber das ist nur meine subjektive Meinung. Ich hab jedenfalls die Erfahrung gemacht, wie Preci55ion es so schön beschreibt, wenn du das eine breiter haben willst musst du das andere schmaler machen.
 
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