Gitarrenaufnahmen knacksen mit Scarlett 2i4

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Hey!

Vorweg schonmal, am Interface clipped laut dessen Angabe nichts; der Leuchtring ist immer grün. Auch in der DAW zeigt die Amplitube keinerlei Clipping und auch sonstwie wird nirgendwo eines angezeigt.

Wenn ich nun meine Hauptgitarre anschließe, kommt es dennoch vor, dass sie bei Powerchords extrem heftige Knackser raushaut. Das ist weder bei Verstärkern der Fall, noch wenn ich locker spiele. Das fällt bei Distortionsounds auch kein bisschen auf, bei Cleansounds ist es aber sofort als "Pew Pew!" hörbar. Und da ich eigentlich eine Gitarre und keine Laserpistole aufnehmen will, ist das nicht ganz so cool!
Bei meiner outputschwächeren Gitarre kommt es genau so wenig vor wie beim lockeren Spielen. Es muss also definitiv mit der Signalstärke zusammenhängen.

Daher meine Frage: Ist sowas normal, dass Clipping vorkommen kann, obwohl noch Headroom da ist? Bzw ist das überhaupt Clipping?

Mir ist das Phänomen sonst noch nie untergekommen, daher bin ich ein bisschen verwirrt...

Danke für die Hilfe!
 
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Was sagt denn die Pegelanzeige in deiner Aufnahmesoftware?
 
Alles voll ok, wie gesagt, es kratzt nie an 0db. Daher verwirrt es mich ja irgendwie.
 
1. Schritt:
Gitarre nur über Hardware-Monitoring abhören. (Am Interface einstellen)
Zerrt es dann auch? Ob wohl bei lauten Powerchords der Ring nur grün leuchtet? (kannst Du das während dem Spielen gut beobachten?)

Wenn ja - ab in die Reparatur/Garantie - das wäre ein Defekt. (unwahrscheinlich)

Wenn nein:

2. Schritt:
Abhören über die Software - ist irgendein Plugin beteiligt?
Auch wenn die Kanalfader und Summenfader nicht übersteuern, kann trotzdem (zwischendurch) ein Plugin (EQ, Kompressor usw.) "überfahren" werden.
Plugins deaktivieren - Zerre weg?
Im Zweifel vor jedes Plugin mal ein Plugin zur Pegelanzeige einfügen.

Berichte bitte, was bei diesen Tests rauskommt.

Clemens
 
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Ich kenne das Problem nur beim 2i2. Aber schön dass es auch beim 2i4 auftritt... Ist ein designfehler bei focusrite, dass die Preamps bei E-Gitarren sehr schnell clippen, auch wenn das gain nicht aufgedreht ist... Hat ein Focusritemitarbeiter (ich glaube sogar hier im MB) zugegeben.

Es ist übrigens keine Lösung die Klampfe einfach in den LineIn zu stecken, denn durch die Impedanzfehlanpassung gehen dir eine Menge Höhen verloren.

Also entweder extra DIBox kaufen oder anderes Interface. Andere Lösungen sind mir bisher nicht bekannt. (Habe von den 2i2s auch schon einiges in englischen/amerikanischen Foren gelesen)
 
Zu 1.:

Wenn ich Direct Monitoring komplett auf "Input" drehe, kommt das Knacksen ebenfalls. Es handelt sich um eine ganz rohe Gitarrenspur.
Interessant: Wenn ich meine deutlich schwächere Gitarre nehme, kommt das knacksen nicht vor. Selbst, wenn die Spur clipped, also auch der Leuchtring rot wird! (BC Rich Warlock, Seymour Duncan Jeff Beck)
Die andere Gitarre (LTD Axxion, Seymour Duncan Invader) knackst umgehend, auch wenn noch auch visuell in der aufgenommenen Rohspur genügend Headroom vorhanden ist. Habe sie nun nochmal an einem Amp im Clean-Kanal getestet und ganz unterschwellig ist das Knacksen glaube ich auch zu vernehmen. Ich befürchte fast also, es könnte an der Gitarre liegen, und zwar, wenn ich den Invader Humbucker benutze und relativ fest spiele. Ist sowas möglich und wenn ja, wie kommt das eventuell zustande?!
Ich schraube den Pickup später mal runter, vielleicht hilft es, hm...

Zu 2.: Ich hab keine Plugins geladen.
 
@ Charles Monroe
Aber schön dass es auch beim 2i4 auftritt
Oh, haben wir heute etwas Zynismus zum Frühstück gehabt? ;)
Dem TE hilft das reichlich wenig.
Das Scarlett 2i4 hat eigentlich genau deshalb ein Pad eingebaut.


@ TE
Hast Du - bei den stärkeren Gitarren - mal ausprobiert, mit aktivem Pad aufzunehmen?

Es kann natürlich sein, dass die Ringanzeige eher träge ist und man deshalb keine Übrsteuerung sieht - dann sollte man mal was aufnehmen und die Wavedatei auf Clippings checken.

Clemens
 
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@ TE
Hast Du - bei den stärkeren Gitarren - mal ausprobiert, mit aktivem Pad aufzunehmen?

Es kann natürlich sein, dass die Ringanzeige eher träge ist und man deshalb keine Übrsteuerung sieht - dann sollte man mal was aufnehmen und die Wavedatei auf Clippings checken.

Clemens
Klar, das Pad muss immer an sein, sonst funktioniert gar nix und es fliegt beim ersten Akkord hier gleich alles in die Luft ;)

Aber selbst, wenn Pad aus ist, mit anderen Gitarren knackst es nicht so, auch wenn es gleich heftig übersteuert. Das Knacksen scheint vom Clipping unabhängig zu sein. Zugegeben, die Scarlett-Serie ist tatsächlich viel zu empfindlich, aber wie mir scheint, lag es hier wohl eher an der Gitarre.

Ich hab daher nun den Invader weiter runtergeschraubt. Es wurde dann zunehmend weniger Knacksen. Mittlerweile ist der Tonabnehmer, für meinen Geschmack, ungewöhnlich weit unten, dafür knackst es nicht mehr. Das macht mich ein bisschen stutzig, weil normalerweise habe ich Humbucker immer sehr nah an den Saiten. Offenbar funktioniert das mit diesem Humbucker nicht und er verursacht daher dieses Knacksen? Ist vielleicht einfach wegen diesen Riesennippeln ein sehr eigenwilliges Teil.

Wenn ich einen sehr effektbeladenen Cleansound habe, höre ich es noch ganz leise sehr hintergründig, wenn ich fest spiele, aber als Rohspur ist es jetzt gar nicht mehr zu vernehmen und beim Distortion hat man es ohnehin nie gehört.



Ich weiß jetzt auch nicht so richtig, ob ich mich freuen soll, keine Ahnung. Ich bin jetzt voll durcheinander :D
Der Sound der Gitarre war halt endlich mal perfekt; jetzt muss ich wieder einiges anpassen, wahrscheinlich aber nur der Gain am Amp, also mach ich mir mal nicht gleich ins Hemd ;)

Jedenfalls danke für deine Mühen, ich hoffe, du machst gerade keinen Facepalm, dass ich das Interface da als Schuldigen vermutet habe. Der Tipp mit dem Hardware-Abhören hilft mir diesbezüglich allgemein ziemlich gut, da hab ich so noch gar nicht drüber nachgedacht; also vielen Dank! ^^
 
aber wie mir scheint, lag es hier wohl eher an der Gitarre.
Naja - ich vermute mal, dass Du diese Gitarre für das Zusammenspiel mit einem bestimmten Amp brauchst/willst - und da soll der Pickup ja wohl hoch sein.
Oder knackst es am Amp auch?

Vielleicht kann man den Amp als "Vorstufe" missbrauchen?

Clemens
 
Ich spiele mit der Gitarre roh ins Interface und verstärke das ganze mit Amplitube. Prinzipiell könnte mir das Knacksen ja egal sein, wenn es beim Distortion-Sound nicht mehr hört, aber ich weiß nicht, ich bin da Perfektionist und will das so nicht haben; wie sieht denn das aus? ^^

Am echten Amp knackst es sehr minimal ebenfalls im cleanen Kanal, wie ich nun getestet habe. Das fällt allerdings nur bei sehr genauem Hinhören auf.

Ich denke, ich lasse den Pickup nun einfach so weit unten. Der Sound ist jedenfalls keinesfalls schwachbrüstig, es war wohl nur einfach ungewohnt, nehme ich an. Normal habe ich Humbucker 2 bis 2,5mm vor den Saiten. Dieser ist jetzt ca 4 bis 4,5mm weiter weg. Laut Thomann-Ratgeber kann das bei extrem outputstarken Gitarren durchaus normal sein. Ich schätze daher mal, das wird richtig so sein ........ oder? ^^
 
Zu deinem letzten Absatz:

Das Problem hatten wir früher auch mal bei Aufnahmen. Der Gitarrist der Band war aber schon so taub, dass er selbst es gar nicht gehört hat. :D Der andere Gitarrist der Band hat's zwar gehört, wollte es aber auf die Bandmaschine schieben, es war dann aber doch der Tonabnehmer.
 
ja zu hoch eingestellte Pickups sind in vielen Fällen sehr negativ. Besonders für das Sustain der Gitarre. 2mm zu den Saiten sind definitiv zu wenig, besonders für starke Humbucker.
 
Phew, danke euch Jungs, dann ist das ganze ja doch offenbar normal und ich hab zum Glück was Sinnvolles gelernt dadurch :D

Der Pickup ist für mich allgemein eben ein bisschen verwirrend, auch wenn ich den vom Klang her liebe und es bisher mein absoluter Favorit ist. Er ist halt nicht flach, wie fast alle anderen, sondern hat diese Nippel, sodass ich mir bezüglich des Abstandes nicht ganz sicher war, ab wo ich messen soll. Allerdings ist es so, dass die auch an den Spitzen extrem magnetisch sind, also ist wohl alles voll in Ordnung, wenn man ab da an die 4mm misst bis zur Saite.

Ich hab nur noch NIE gehört, dass eine Gitarre solche Knackser raushaut, weil der PU zu nah dran ist. Irgendwie wird das nie so wirklich diskutiert scheinbar. Daher bin ich froh, dass man mal drüber gesprochen hat :D
 
Diese "Nippel" heißen übrigens Pole Pieces.:D
Ich dachte eigentlich, die wären aus der Mode gekommen.
Was auch sein kann: Der PU war so na an den Saiten, das diese bei starkem Anschlag die Pole Pieces berührt haben es es da zu einem Scheppern gekommen ist.
 
Pole Pieces, alles klar, gemerkt :D
Naja, aus der Mode, also man findet die im Kleinen ab und zu noch bei Single-Coils auf Fenders usw, habe ich gesehen. Dieser hier ist relativ einzigartig, das sind relativ breite, kugelartige; die habe ich so bisher auch nur beim Invader gesehen.

Das mit dem Scheppern ist es übrigens nicht. Ich hab extra nachgesehen, weil es oft sowas triviales ist und man sich dann erstmal ärgert, wie blöd das Problem ist. Dazu war aber das Knacksen auch viel zu krass. Wenn man Kopfhörer dabei getragen hat, wirft man sie sofort reflexartig weg :D
Das war wirklich richtig heftig brutal laut.

Übrigens hab ich mich mit einmal drüber schlafen jetzt mit dem Sound echt angefreundet. Klingt nun doch auch insgesamt wesentlich sauberer und ausgewogener :)
 
Moin, ich bin mir im Augenblick nicht sicher, ob du es bereits gelöst hast, aber bei meinem Focusrite Saffire 6 USB hatte ich auch Knackser. Gelöst habe ich es, indem ich die Buffer length hochgeschraubt habe. Seitdem spiele ich (wenn ich direkt ins Interface gehe) clean ein (Direct Monitoring), lasse das Monitoring der DAW aus, und freue mich darüber, später keine Knackser in der Aufnahme zu haben.


Edit: Sorry, habe genau den entscheidenden Post, der meinen Ansatz negiert, übersehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Audioaussetzer/Knackser durch zu kleine Puffer waren nicht sein Problem;)
 
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