Funkateer schrieb:
Warum sollte das so sein? Ich seh das anders. Ich würde alles, was mir 'Luft' nach oben hin lässt als 'Headroom' bezeichen. So auch bei höherer Samplingfrequenz!
Du hast zwar im Grunde recht, aber mit "Headroom" bezeichnet man gemeinhin dann doch eher den dynamischen solchen (also Pegel=Wortbreite). Das hat sich halt so eingebürgert.
Nimm nur das Beispiel eines durchschnittlich (schlechten ;-) Hi Cut Filters zur Verhinderung von Aliasingeffekten. Bei 44,1kHz Samlingfrequenz würde es, bauteilbedingt, bereits bei 16 bis 18 kHz zu dämpfen beginnen
...deswegen sind gute Wandler ja auch teuer. Etwas ketzerisch gesagt: Die ganzen 96kHz-Karten für Gamer und Co. gibt es deshalb, weil das bisschen Silizium für den höheren Takt billiger ist als ein ordentliches Analogfilter...
Und es gibt ja noch Oversampling, um genau dieses Problem zu umgehen....
. - Also bereits im hörbaren Bereich.
Da streiten sich die Gelehrten. Fest steht jedenfalls: 16-18 kHz ist bestenfalls für Jugendliche noch im hörbaren Bereich.
Wie dem auch sei: Das schwächste Glied der Kette ist (auch bei teureren Playern) im Regelfall der CD-Player auf der Wiedergabeseite. Denn auch da wird gefiltert.
Nun kann man zwar argumentieren "besser nur einmal schlecht filtern als zweimal", aber ich behaupte mal: Bis man den Unterschied zwischen 44,1kHz und 96kHz wirklich hört, muss man vorher in die Analogelektronik der Aufnahmekette sehr viel Geld investieren und viel Know-How besitzen, um diesen Vorteil nutzen zu können. Wer mit "ein Mikro für alles" arbeitet und das in einem akustisch nicht optimierten Raum, womöglich noch mit einem gammeligen Shure oder selbst mit einem China-Großmembraner, das an einem Behringer-Pult hängt, der braucht sich um die Samplingrate keine Gedanken zu machen.
Wenn man in der Liga "Schoeps und Co." (Mikro), Klein&Hummel-Abhöre etc. angekommen ist - dann ja.
Und das wichtigste: Es nützt der schönste theoretisch erzielbare Qualitätszuwachs bei höherer Samplerate nichts, wenn einem dann die Umrechnung von 48 oder 96kHz auf CD-Format alles wieder kaputtmacht. Denn gute Resampler wachsen auch nicht auf Bäumen, die sind richtig teuer.
Also: Wenn es eine CD werden will, dann tut man im Homercording- und im "ambitionierten Amateur"-Bereich gut dran, von vornherein mit 44,1kHz aufzunehmen. Das tun übrigens auch und gerade die Profis (nicht alle, aber viele).
Jens