Mobiles Recordingstudio! Mic-Preamp? Interface? Mics? Sonstiges?

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Hallo!

Mit einem befreundeten Drummer möchte ich erste ernsthaftere Recordingversuche unternehmen. Wir wohnen in Essen und Berlin, weshalb eine gewisse Mobilität des Equipments nötig wäre. Natürlich habe ich schon in vielen Threads quergelesen, wüsste jedoch gerne eure Meinung zu unseren spezifischen Wünschen/Ansprüchen.

Wir möchten neben Drums auch E-Gitarre und E-Bass aufnehmen, eventuell Gesang und Bläser.
Mir steht ein MacBookPro mit Ableton Live 8 für den angedachten Aufnahmezeitraum zur Verfügung. Für kleine eigene Aufnahmen habe ich bisher ein Line6 Toneport UX2 benutzt.
Wir würden im Overdub-Verfahren aufnehmen: Drums, dann Bass, dann Gitarren, dann Blasinstrumente usw.

//Mikro//
Für die Abnahme von Gitarren-/Bassamp dachte ich eine Kombination aus Sure 57 und einem Großmembran Mikrofon. Eventuell zusätzliche eine DI-Box zischen Amp & Box, um die Mikro Signale mit der simulierten Box mischen zu können.
Möglichst universell einsetzbare Mikros wären schön, für Drums, Bläser und event. noch Gesang.
Das ist bestimmt auch Geschmackssache, aber viell. habt ihr ja Empfehlungen. So Richtung Standardequipment, das hält was es verspricht. (korrekte Benutzung vorrausgesetzt :D )

//Mic-Preamp//
Was würdert ihr für Mic-Preamps empfehlen? - vor allem in Bezug auf die Instrumente, die aufgenommen werden sollen.
Würdert ihr auf seperate Mic-Preamps verzichten, wenn das Interface entsprechend gute Preamps bietet?

//Interface//
USB-Anschluss wäre gut, zuschaltbare Phantomspeisung auch.
Wie viele Mic-Eingänge sollte es haben?
Oder würde gar ein Interface mit 2 bis 4 Eingängen ausreichen, wenn man die Drummikros mittels kleinem Mischpult zu einer Summe "vormixt"? Ist sowas zu empfehlen?

Was würdet ihr uns sonst noch raten, worauf sollten wir achten, ist unser Set schon zu kompliziert gedacht?

Ich bin gespannt auf eure Meinungen!
Danke und viele Grüße,
ben

PS.: das Toneport hat ein viel zu hohes Grundrauschen bei Mikrofonaufnahmen, man hat mir gesagt, dass läge hauptsächlich an den Mic-Preamps, deren Qualität nicht besonders gut sei.
Ich möchte möglichst rauscharme Aufnahmen machen können.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Man kann auch mobil richtig gute Qualität bekommen, aber um das etwas einzugrenzen, nenne bitte einen ungefähren Budgetrahmen, sonst können wir hier alle nur ins Blaue raten.
Und wie hoch soll der Anspruch an die Aufnahmen sein, wenn dir die Inputs am Toneport schon zu mies sind, und unter welchen Bedingungen war dir das Rauschen zu auffällig, vielleicht lag es auch am Mikro? Für Drummikrofonierung mit nur 4 Kanälen zu planen ist eigentlich mehr als knapp, ich würde zu mindestens 8 raten, nach Möglichkeit auch noch erweiterbar. Dann kosten vernünftige Mikros für den Zweck auch schnell 1000 Kröten und mehr. Muss es USB sein? In dieser Größenordnung gibt es deutlich mehr Auswahl an Interfaces, wenn man auch Firewire in Betracht zieht.
Separate Preamps würde ich tatsächlich zunächst mal weglassen, solche Eitelkeiten kann man später bei Bedarf immernoch nachrüsten.
 
Man kann auch mobil richtig gute Qualität bekommen, aber um das etwas einzugrenzen, nenne bitte einen ungefähren Budgetrahmen, sonst können wir hier alle nur ins Blaue raten.

Einen Budgetrahmen haben wir noch nicht abgesteckt. Wir wollten erstmal abklopfen, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Also was man z.B. benötigt an Equipment und vorallem, was das entsprechende Equipment mind. haben sollte/worauf man verzichten kann. So hilft uns z.B. dein Hinweis eher 8 Kanäle oder mehr einzuplanen schon sehr.

Und wie hoch soll der Anspruch an die Aufnahmen sein, wenn dir die Inputs am Toneport schon zu mies sind, und unter welchen Bedingungen war dir das Rauschen zu auffällig, vielleicht lag es auch am Mikro?

Es kann auch tatsächlich am Mikrofon liegen. Ich bin nur auf die Preamps gekommen, weil mir neulich ein Eventtechniker gesagt hat: "Wenn der Sound kacke ist, ist es meist das Mikro, wenns rauscht, ein mieser Preamp"

Für Drummikrofonierung mit nur 4 Kanälen zu planen ist eigentlich mehr als knapp, ich würde zu mindestens 8 raten, nach Möglichkeit auch noch erweiterbar.

Du würdest also von einem Mischpult mit dem man die Drummics zu einer summe mischt und dann erst ins Interface geht, abraten?

Dann kosten vernünftige Mikros für den Zweck auch schnell 1000 Kröten und mehr.

Was wären denn für unsere Zwecke vernünftige Mikrofone?

Muss es USB sein? In dieser Größenordnung gibt es deutlich mehr Auswahl an Interfaces, wenn man auch Firewire in Betracht zieht.
Separate Preamps würde ich tatsächlich zunächst mal weglassen, solche Eitelkeiten kann man später bei Bedarf immernoch nachrüsten.

Das MacBookPro hat zwar noch einen FireWire-Anschluss, aber neue Computer egal welcher Hersteller verzichten auf dieses Feature. Ich dachte daher, das USB etwas unabhängiger wäre. Oder kann man auch einen FireWire--auf--USB-Adapter nutzen ohne Probleme?
Dann wäre es mir egal ob USB oder FireWire.

Achso und vielen Dank für deine schnelle Antwort!
 
Das Vormischen würde ich bei einem halbwegs seriösen Aufnahmevorhaben nicht in Betracht ziehen, um in der Bearbeitung flexibler zu bleiben.

Ok, schauen wir mal nach einer groben Marschrichtung für das Vorhaben, z.B.:

Mikros (gerade auch für Drums) sind jetzt so 'ne Sache. Es gibt natürlich Sets, von billigst Noname bis High End, und alles dazwischen. Aber du willst ja auch vielseitige Mikros haben, und das ist bei vielen der Sets nicht der Fall. So gut wie jedes Set hat gewisse Stärken, für die man dann aber auch gewisse Schwächen in Kauf nehmen muss. Und bei manchen Sets käme einen die Summe der Einzelpreise auch nicht teurer, dann könnte man also ebenso gleich frei zusammenstückeln; da stellt sich dann die Frage nach Geschmack/Stilrichtung/Klangwunsch. Nehmen wir mal 4 Stück SM57 als allgegenwärtige Allroundmikros; 3 für Toms, eines für die Snare. Dazu ein Beta52 als gutes aber eher günstigeres Bassdrum Mikro. Sind rund 600 Kröten. Dazu ein Pärchen Overheads, dafür würde ich mindestens Rode NT5 nehmen, sind nochmal 300(?), und bereits 7 Kanäle belegt. Könnte man noch einen Kanal mit einem Raum Mikro oder für eine "Schmutzspur" verwenden, oder für eine vierte Tom, oder aber für den Snare Teppich. Außerdem fehlen noch sämtliche Ständer, Klemmen, Kabel... und unter den genannten ist noch kein richtiges Vocal Mikro. Da kann man je nach Anspruch auch etwa von 150 bis etliche Tausend Euros für ausgeben, realistisch und nicht schlecht ist etwas in der Größenordnung 200-400 Mäuse, z.B. Rode NT1000, NT2A, Sennheiser Mk4, so in etwa diese Kategorie würde ich als sinnvolle Basis bezeichnen. Das gute am NT2A wäre die umschaltbare Charakteristik, wodurch es sich besser für die Verwendung als Raummikro, für akustische Instrumente oder Duette eignet. Aber da du ja noch die Overheads hättest, könntest du darauf auch gut vezichten und stattdessen ein besseres, aber weniger flexibles Mikro wie das Mk4 wählen. Mit dem ganzen Drumherum kommst du so recht schnell auf rund 2000 Mäuse, und das ist jetzt zwar eine durchaus solide, aber noch keine sehr exklusive Ausstattung. Vor allem weil sich für den mobilen Gebrauch Ständer und Kabel etablierter Marken aufdrängen. Ohne bashen zu wollen, aber Noname Ständer und Kabelage sind im mobilen Gebrauch in Nullkommanichts verschlissen, das beobachte ich bei Bands in meinem Umfeld seit bald 20 Jahren, und es hat sich auch nichts an diesen Verhältnissen geändert.

Das mit USB/Firewire Adapter vergiss direkt wieder, das gibt es nur in ganz wenigen Sonderfällen, z.B. ein paar wenige Videokameras, die schlicht aus mechanischen Gründen einen anderen Anschluss verbaut haben.
 
Was für eine Musikrichtung soll es denn werden? Ich hab bei meiner letzten Aufnahme für nen Singer/Songwriter ein Schlagzeug mit 3 Mics aufgenommen. Mono Overhead, Audix i5 an der Snare und das SM7b vor der Base - hat gut funktioniert und passt halt auch zum restlichen Material. Wir haben das Setup auch so mobil wie möglich gehalten. Um genau zu sein hatte ich ein MacBook, ein Babyface, ein ISA One Digital, ein SM7b, ein Oktava Mk012 Pärchen mit Kugel- und Nierenkapseln und ein Audix i5. Aufgenommen haben wir A-Gitarre, E-Gitarre, Klavier, Schlagzeug, Gesang, Trompete, E-Orgel und Mundharmonika. Sicher hätte man hier und dort noch ein anderes Mic gut gebrauchen können oder einen weiteren Kanal, aber letztendlich haben wir gute Aufnahmen hinbekommen. Sobald der Mix und das Mastering durch ist werde ich dazu auch hier mal was posten.

Damit will ich sagen, dass man auch mit wenig viel machen kann. Schlagzeug kann man auch in Glynn Johnson oder Recorderman Technik aufnehmen. Immer wieder gerne empfehle ich das Buch von Moses Schneider zum Thema aufnehmen in Proberäumen, da kann man viel lernen mit einfachen Mitteln die Aufnahmen deutlich zu verbessern.
 
Sicher, sowas kann auch gute Ergebnisse bringen, aber man muss schon deutlich sagen, flexibel oder gar klanglich modern ist man damit nicht. Für Singer/Songwriter Material würde ich auch so weit gehen zu sagen, dass 4 Kanäle in den allermeisten Fällen genügen, je nach Arbeitsweise sogar für gehobene Ansprüche. Aber wer sich nur an dem Minimalwunsch orientiert begibt sich auch in eine Sackgasse. Wenn man in dieser Sackgasse sein Häuschen stehen hat mag das völlig in Ordnung sein, alle anderen sollten sich das besser überlegen.
 
Wow, vielen Dank für diese tollen Hinweise!

Bevor ich auf, dass war ihr geschrieben habt inhaltlich eingehe, möchte ich kurz Berichten, was ich durch ein Gespräch mit Jmd, der beruflich Audiocontent für Musik Software Hersteller produziert, erfahren habe. Ich hatte ihm auch mein Anliegen vorgetragen:

Es ist sehr wichtig zu wissen, was man Aufnehmen möchte. Dann kann man abschätzen oder Jmd, der Ahnung hat, weiß dann, was man benötigt, um dieses oder jenes in einer Aufnahme einzufangen.
Wenn du deine E-Gitarre aufnehmen willst, würde ich dir abraten mit einem oder mehreren Mikros vor dem Amp zu arbeiten. Dabei spielt nicht nur die Qualität der Mikros, des Interface und ggf. des Mic-Preamps eine Rolle, sondern auch die Qualität der Box und des Amps. Das ist bei entsprechenden Qualitäten der Materialien für mich persönlich immernoch der beste Sound, da kommt keine Software ran, aber wenn du Anfang stehst, keine Ahung von der Materie hast und es an den Materialien mangelt, wirst du mit dem Ergebnis, was du erzielst mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zufrieden sein. Bzw. hinter einer Amp/Bpx-Software Modulation zurückbleiben. Ich rate dir lieber für den Anfang mit deinem Line6 Interface und dem entsprechenden PlugIn zu arbeiten. Du kannst auch mal das Magix Vandal PlugIn ausprobieren.
Für das Schlagzeug, solltest du mal ein 2 bis 4 Mikrofon Setup ausprobieren. Du wirst viell. wenn du recherchierst öfter auf den Begriff "Recorderman Technik" stoßen. Lies dich da mal ein. Gerade, wenn ihr, wie du beschrieben hast, euch im kreativen Bereich einfach ausprobieren wollt, ist es besser erstmal mit einfacheren Mitteln einen guten Eindruck davon zu gewinnen, wie es mal klingen soll. Wenn ihr dann genau wisst, wie eure Musik sein soll, welche Instrumente zu hören sein sollen, wo es hingeht, dann könnt ihr versuchen zu optimieren und gezielt investieren, um eure Vorstellung mit dem bestmöglichen Ergebnis festzuhalten. Know How spielt natürlich auch eine entscheidende Rolle.

Konkret würde ich dir Raten in ein matched Set Rode NT-5 Mikros zu investieren, damit könnt ihr die Drums in Recorderman Technik aufnehmen und habt später immernoch sehr gute Overhead Mikros. Für akustische Gitarren sind sie auch sehr gut geeignet. Als Interface kannst du ja erstmal dein UX2 ausprobieren und wenn du damit nicht zufrieden sein solltest, würde ich dir zu einem Focusrite Scarlett 2i2 raten. Die Wandler sind gut.


In Verbindung mit dem, was ihr geschrieben habt, denke ich, dass ich mich vorher noch schlauer machen muss, bevor ich bzw. wir konkrete Kaufentscheidungen treffen können. Das Buch "Das etwas andere Handbuch oder How to pimp my Übungsraum" von Moses Schneider klingt interessant. Ich denke es macht auch Sinn sich mit Raumakustik und wie-positioniere-ich-was zu beschäftigen. Das werde ich mir jetzt erstmal besorgen.

sir stony, du hast viele Anregungen und konkrete Anwedungsbeispiele und Equipmentvorschläge gemacht, das ist klasse. Und ich denke, auf lange Sicht, werden wir auch um ein Interface mit mind. 8 Kanälen nicht herum kommen. Auch mit der vielzahl an verschiedenen Mikrofontypen muss ich mich noch auseinandersetzen. Der Anspruch, möglichst universell aufgestellt zu sein bleibt nach wie vor.
Auf der anderen Seite, Thompson, kommst du mit deiner Einschätzung meinem Gesprächspartner ziemlich nahe. Wobei ich nicht ganz verstanden habe, wie genau du den ISA one digital eingesetzt hast. Ich kann mir jetzt nur denken als Mic-Preamp oder zusätzliches Interface (ADAT / SPDIF usw.)?

Aber nun zum Equipment:
- Ein Set aus Oktava Mk012 oder Rode NT-5 steht zur Disposition für die Schlagzeug aufnahme (Recorderman...)

Dann denke ich wäre es auch ganz gut noch ein SM57 zu haben. Es ist universell, zu mindest liest man das extrem häufig. Und es macht eventuell Sinn bei der Recorderman Technik bestimmte Klangkörper zu unterstützen mit einer eigenen Mikrofonierung. Und ich iwie doch nicht so ganz auf die Abnahme meines Amps verzichten möchte :) Eventuell in Kombination mit einem Kondensatormikrofon mit großer Membran. Über diese Kombination habe ich nur gutes gelesen. Da ich noch eine DI Box habe, könnte ich die auch noch benutzen und zwischen Amp und Box das Signal abgreifen. Da die DI Box eine mikrofonierte Box simuliert, wäre das mit der PlugIn Spur (Das Gitarrensignal kann man ja splitten) quasi 4 Signale aus denen man sich dann seinen Sound mischen kann. Das fänd ich sehr spannend auszuprobieren. also:

- SM57
- Großmembran Kondensator Mic

Damit das funktioniert bräuchte ich aber ein Interface mit 3 oder 4 XLR Eingängen. Oder kann man auch das Line6 Toneport UX2 parallel mit einem anderen 2 Eingänge Interface laufen lassen? Geht das treibermäßig? Also in Live dann einfach jeweils die Inputs auswählen und gut ist?
Oder habt ihr eine Interface empfehlung?

Und natürlich Mik-Ständer und Kabel. Die hatte ich im ersten Moment wirklich völlig vergessen. Das schlägt auch nochmal zu Buche. Und ich gebe dir Recht, stony, da spart man am falschen Ende. Für mein erstes Mikro habe ich es bei einem Milenium Galgen belassen. Der ist natrülich mittlerweile Kaputt und das obwohl er gar nicht auf Reisen gegangen ist.

Das wäre so ungefähr der Fahrplan, den ich mir vorstellen könnte.
Was haltet ihr davon?

Alles Liebe, ben
 
Zwei Interfaces gleichzeitig gehen nicht. Ein günstiges 4-Kanal-Interface gibt's von Alesis (IO-4). Beim Aufnehmen von Gitarre über einen virtuellen Amp kommt es sehr auf die Latenz an. Recht schnell sind M-Audio-Interfaces (Profire 610 oder 2626 - letzteres reicht dir sicher noch lange, da du es auf bis zu 24 Mic-Inputs mit externen Geräten erweitern kannst). Nur die internen RME-Karten sind wirklich noch mal eine Nummer schneller. Babyface/Fireface dagegen nicht oder nur in homöpatischen Dosen. Reamping ist nicht ohne - eigentlich machen erst Amp und Gitarre in Verbindung das Instrument aus. Das wäre so, als wenn du auf einem Akustik-Midi-Flügel einspielen würdest und die Midi-Spur nachher mit einem Clavinet austauschen wolltest. Hättest du den gewünschten Sound beim Spiel gehört, dann hättest du auch gleich ganz anders gespielt. Den Tipp zur Aufnahme mit einem virtuellen Amp halte ich durchaus für realistisch und sinnvoll. Je nach Musikrichtung kann das allerdings gut oder weniger gut gehen. Überzeugende Vox-AC-Sounds habe ich bislang nicht gehört. Peavey Revalver MKIII.V, Guitar Rig, TH-1/2, Vandal... sind nur einige der üblichen Verdächtigen. Ein guter Amp gut abgenommen klingt sicher besser - das muss man aber auch erst mal hinkriegen. (Was hast du denn für einen Amp? Kannst du den bei den Aufnahmen auch aufdrehen? Klingt der Aufnahmeraum gut?)

Das SM-57 ist immer eine gute Idee. Ob Gitarre, Snare oder sogar mal Vocals - geht alles.
Ein vernünftiges Großmembran (kein Billigheimer) kannst du sicher auch immer gebrauchen. Da würde ich aber dann schon was suchen, was auch richtig "Sound" macht. KEL Audio Sparrow oder HM7U fallen mir da ein, ein (gebrauchtes) AT-4033 gefällt mir auch immer noch sehr gut (hat Charakter).
Kleinmembraner: Rode NT-5 sind gut, aber auf der "brighten" Seite. Oktava MK-012 sind eher das Gegenteil - warme Höhen, dafür etwas zu viel Bauch - ich mag die Oktava an den Drums lieber.
Günstig: Superlux S-241 / S-502 Stereo-Mic - je nach Geldbeutel eine gute Alternative.
 
Hallo,

nur kurz eingeworfen: Der TE spricht von einem Mac, da ist es durchaus möglich, mehrere Interfaces zusammenzufassen, ich habe das unter Logic schon mit gutem Erfolg erlebt.

Viele Grüße
Klaus
 
Wenn man tatsächlich Drums mit nur 2 Mics ("Recorderman" oder klassiche Stereomikrofonie) aufzunehmen gedenkt, würde ich dem Blaubär rechtgeben, dafür sind die NT5er eigentlich zu schlank im Bassbereich und die Oktavas wohl die deutlich bessere Wahl. Aber sobald man mit zusätzlichen Mics für Kick und Snare aufnimmt sind mir die Rodes dann doch die lieberen, auch bei den meisten sonstigen Nahaufnahmen. Was auf die Entfernung im Bass dünn wirkt, ergibt dann in der Nähe eine sehr viel aufgeräumtere Abbildung und weniger Matsch. Aber Mikrofonierungen sind ähnlich individuell und unterschiedlich wie Hörgewohnheiten, am Ende bleibt es meist vor allem eine Frage des Geschmacks.
Ich habe nur aus Spaß und Neugier schon vor etlichen Jahren Drums mit nur zwei Mikros aufgenommen, auch in verschiedenen Techniken (Mono OH+Kick, AB, ORTF, XY, und "Recorderman"-Style, wobei mir das damals noch kein Begriff war) und mit besseren Mikros, aber ich muss sagen, die Ergebnisse haben mich nicht angemacht, am ehesten fand ich noch Mono OH+Kick brauchbar. Insofern würde ich dem ganzen Gedankenstrom in dieser Richtung keine Priorität einräumen, wenn der Klangwunsch über mittelmäßiges Proberaummitschnittsniveau hinausgehen soll.
 
Zustimmung! Ich halte die ganz einfachen Techniken mit zwei Mics eigentlich nur für leise akustische Musik brauchbar (dann können sie alledings auch richtig gut sein). Bei Pop/Rock... sind nun einmal Kick und Snare die wichtigsten Instrumente - HiHat und Becken dann gleich danach. Für mich wäre eine 4-Mic-Lösung daher Minimum: 1x Kick, 1x Snare und 1-2x Overhead. Damit kann man schon viel machen. Und mit ein paar recht günstigen Mics kann man später die Toms ergänzen.
Ob Oktava oder Rode bzw. Superlux (wohl auch eher auf der höhenbetonten Seite) - das hängt auch von den verwendeten Becken ab. Sind dieser eher aus der "smoothen" Ecke, dann passt ein Rode hervorragend und kitzelt noch etwas Glanz raus. Sind sie eher auf der "bissigen" Seite, dann würde ich Oktava bevorzugen. Als Kick-Mic hat artcore mal das günstige EV PL33 empfohlen. Ich mag besonders das ATM-25 (nur noch gebraucht zu kriegen).
 
Wow, das sind super Tipps! Ihr habt ja schon Erfahrungen sammeln können und daher bin ich schon sehr von euren Empfehlungen überzeugt.
Macht ihr das eig. beruflich, Recording oder in die Richtung?

Alles in allem, habe ich - ohne bis jetzt in das "pimp your Übungsraumbuch" geschmöckert zu haben - die Tendenz zur 4 Micro Aufnahme entwickelt.

Mit diesen ganzen Aufnahmevarianten (Mono OH+Kick, AB, ORTF, XY, "Recorderman"-Style und 1x Kick 1x Snare 2x Overhead, etc.) muss ich mich unbedingt beschäftigen. Werde wahrscheinlich ums selbst ausprobieren nicht herum kommen. Schließlich hängt viel davon ab, was wir aufnehmen und mit den Aufnahmen machen wollen. Da sind wir noch gar nicht festgelegt.
Das SM 57 ist im Grunde schon gebongt. Ich halte es für eine sehr sinnvolle Anschaffung, da es sehr vielseitig zu sein scheint.
Bei den Overheads geht mein Gefühl eher zu den Rode NT5. Das mag viell. eher an meinen privaten Hörgewohnheiten liegen. Mir erscheint auch zu wenig Bauch und mehr Höhen, angenehmer als zu viel Bauch und weniger Höhen, wie sie beispielsweise die Oktava Mk 012 bieten. Das ist natürlich eine gefährliche Aussage, denn einen AB-Hörtest kann ich nicht als Begründung vorweisen. Viell. erigbt sich ja noch die Gelegenheit, um anschließend dann zu entscheiden.
Bei dem Großmembran Kondensatormikro bin ich mir noch unsicher. Aber das hat noch Zeit.

Ohne Großmembran-Mic wären wir also schon bei round about: 420,- EUR (neupreis)
Dazu kommen natürlich noch Ständer und Kabel.

Auf seperate Mikrofonvorverstärker würden wir zunächst verzichten. Ein Nachkauf ist aber etwas, dass wir im Auge behalten. Je nach dem, wie sich unsere Aufnahmen entwickeln.

Nun aber zum Interface. Das angesprochene Toneport UX2 ist laut Line6 Website und diversen Foren Stereo. Man kann also 2 Mics oder 1xMic+1xGitarre aufnehmen in getrennten Spuren. Symptomatisch ist allerdings, dass sehr oft gefragt wird, wie das genau funktioniert. :rolleyes:
Um gleich ehrlich zu sein, ich weiß das auch nicht. Aber es soll wohl gehen, z.B. unter Ableton Live. Wie passend, dass wir das benutzen.

Mir sind nun mehrere Ideen gekommen, mit denen man vermeiden könnte ein neues Interface mit mind. 4 XLR Eingängen zu kaufen.
1) Zwei UX2 (ich könnte mir von einem befreundeten Gitarristen eins ausleihen) verwenden an einem Rechner, wenn das Treibertechnisch geht
2) Je ein UX2 pro Rechner und einfach zwei Computer verwenden. Ja, das klingt arg unprofessionell, aber beim Filmen synct man ja auch erst hinterher, wenn man mehrere Cams im Einsatz hatte. Da kann man die Files auf einen der beiden Computer übertragen und wenn man am Anfang jedes Tracks klatscht kann das die Software ja sogar selbst syncen. Zu mindest geht das mit Video Clips in Final Cut Pro 10 und Magix Video Pro X4.

Alternativ habe ich mal das Kriterium USB über Board geworfen und auch im Bereich Firewire Interfaces gesucht UND eig. ganz nette Sachen gefunden...:

4x XLR

MOTU 4 Pre
273094.jpg



8x XLR

Presonus FireStudio Project
199889.jpg


M-Audio ProFire 2626
207107.jpg


Steinberg MR X
217077.jpg



Ergänzung:
Natürlich sind Interfaces mit 8 Mic Eingängen zur Zeit etwas überdimensioniert. Dennoch schwebt mir im Hinterkopf auch der Gedanke herum: was wenn wir recht schnell merken, dass 4 Mics nicht ausreichen?
Klar man kann das zu klein gewordene Interface verkaufen und in ein 8er oder ähnliches investieren. Man könnte aber auch gleich was ordentliches kaufen. Es ist natürlich auch eine Budgetfrage.

Ich bin noch nicht durch alle Berichte bei amazona durch, aber der vom Motu 4 Pre hört sich besser an, als der vom TC Konnekt 48 - obwohl beide im Vergleich zum Toneport UX2 schon sehr viel professionellere Geräte sind. :great:
Mir persönlich fällt es jedoch schwer, abzuwägen welche Vor- und Nachteile die Geräte haben - so ohne jemals damit gearbeitet zu haben. Ich denke auch die meisten Zusatzfeatures benötige ich einfach noch nicht. Man könnte es runterbrechen auf: Sehr gute integrierte Mic-Preamps, sehr gute AD/DA Wandler und nen vernünftig laufenden Treiber (geringe Latenz und so - dass das wichtig ist, war mir vorher gar nicht so bewusst, aber der Amazona Bericht des Konnekt 48 weißt deutlich darauf hin).
Das Gerät sollte sich gut mit Ableton Live und ggf. Logic verstehen (ist viell. auf dem MBPro schon mit drauf), aber davon gehe ich einfach mal aus. Das sind schließlich etablierte DAWs.

Ich habe bis auf zu TC Electronic auch keinen Bezug zu den Herstellern. Und ausgerechnet am Wochenende hat sich mein TC Electronic Nova System (Gitarren Multieffect) verabschiedet. Wahrscheinlich ein Defekt des internen Netzteils. Das Gerät habe ich erst seit Juli/August letzten Jahres. Ich bin eig sehr zufrieden damit. Dementsprechen auch mit TC. Aber auch im Amazona Bericht stand etwas von einem Defekt. Klar das kann passieren, etwas haltbares wäre dennoch schön.

Die 2x UX2-Variante wäre natürlich gerade am Anfang die kostengünstigste Lösung, um sich mal auszuprobieren. Ich denke, als erstes werde ich mal testen, ob man tatsächlich 2 Mic in zwei seperaten Spuren aufnehmen kann. Dann leih ich mir mal das zweite UX2 usw.

Was meint ihr? Blöde Idee?

Danke und beste Grüße,
ben​
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Ihr Euch das leisten könnt/wollt, würde ich nochmal ein Augenmerk auf das Steinberg-Interface werfen:

Da stecken gute Preamps drin (Steinberg gehört der Firma Yamaha) und ist via ADAT in der Kanalzahl später erweiterbar.

Ein Drumaufnahme kann man zwar mit 2-4 Kanälen machen, wenn man mehr Erfahrung hat können es locker auch mal 14 Kanäle/Mikros o. mehr werden :eek:
(Ich selber habe zwar nicht die Erfahrung, weiß aber, was alles möglich wäre)

Infos zum MR816X hier:
http://www.steinberg.net/de/products/audio_interfaces/mr_serie/details.html

Zum Lieferumfang gehört wohl auch eine DAW: Cubase 6 AI (Für Win & Mac)
http://www.steinberg.net/de/products/partner_products/steinberg_yamaha/cubase_ai_6.html

(32 Audiospuren, 48 MIDI-Spuren sowie 16 Spuren und 8 Slots für VST-Instrumente)
 
Wenn Ihr Euch das leisten könnt/wollt, ...

Ach, naja, was heißt könnt/wollt... wir haben beide unabhängig voneinander festgestellt, dass wir Reduktion mögen, gerne aus dem was wir haben versuchen möglichst das beste rauszuholen und dass wir besser fahren wenn wir auf Qualität setzen. Wenn das Ding 3 Sachen kann und die dafür perfekt, ist uns das lieber als hundert Features, die alle nicht so wirklich prächtig sind/funktionieren...

und ist via ADAT in der Kanalzahl später erweiterbar.


sind automatisch alle Interfaces erweiterbar, sobald sie ADAT Inputs haben?
Oder muss man da dennoch auf besondere Bezeichnungen achten?

Wie funktioniert das genau mit der Erweiterung der Kanäle?

Dann wäre ein 4x XLR Input Interface mit ADAT Anschluss ja viell. doch die bessere Variante, wenn man später die Kanalanzahl aufstocken kann. Je nach bedarf. Hört sich aber schon fast zu gut an ;)
 
Ja, via ADAT-Anschluss (mit sog. TOSLINk-Kabel - optisch) könnt ihr einen AD/DA-Wandler dranhängen, der dann i.d.R. bis zu 8 weitere Spuren Richtung DAW schickt. Da könnt ihr also um 8 Mikros oder 8-Line-Eingänge erweitern.

z.B. den Behringer ADA8000 (den würde ich aber nicht nehmen, vielleicht eher den bald erscheinenden Nachfolger ADA8200), oder noch höherwertigere Teile.
 
Ist es auch möglich an ein Interface mit 4 Mikrofoneingänge einen Ad/Da-Wandler mit 8 Mikro-Eingängen zu hängen via ADAT?

Ich habe noch das Focusrite Saffire Pro 40 entdeckt. Es scheint von der Ausstattung im Mittelfeld zu sein und vom Preis ebenfalls.

Focusrite Saffire Pro 40



Das es keinen Masterplan gibt, welche Geräte man kaufen sollte und welche nicht, ist mir bewusst. Es kommt ja auch sehr darauf an wozu man sie benutzen will und ob man mit ihnen umgehen kann.
Da ich allerdings in erster Linie auf Tests oder die Herstellerangaben zurückgreifen kann, wäre es natürlich schön, wenn jmd, der bereits mit dem ein oder anderen Gerät Erfahrungen sammeln könnte, etwas dazu schreibt.
Sicherlich kommt es auch dabei wieder auf den Kontext an.
 
Andere Möglichkeiten:
- Alesis IO-4 (4-Kanal-Interface)
- Alesis IO-26 (8-Kanal-Interface + 2x ADAT-Input - nur noch gebraucht für ca. 200€) - hab ich selbst
 
Ok, ich glaube, ich habe diese ganze Interfacegeschichte erst jetzt so richtig geblickt.
Interfaces sind AD/DA-Wandler, Mic-Preamps und Schnittstelle zum Computer zugleich. Einem reinen AD/DA-Wandler fehlt die direkte Schnittstelle zum Computer, weshalb er über ein Interface mit eingeschleift werden kann, z.B. via ADAT.
Oder hab ich micht jetzt völlig vertan?

Das Buch von Moses Schneider habe ich im Übrigen regelrecht verschlungen! Es ist wirklich sehr informativ und richtet sich vorallem an Recordinganfänger. Sehr zu empfehlen!
Nach der Lektüre habe ich mich nun gegen ein Interface mit nur 4 Mic-Eingängen entschieden. Es werden definitiv 8. Dabei werde ich darauf achten, dass das Interface über einen ADAT Eingang und Ausgang verfügt, damit man auch einen weiteren AD/DA Wandler später hinzuziehen kann. Oder falls später ein sehr hochwertiges Interface hinzukommen sollte, man das erste mit einschleifen könnte.
Desweiteren finde ich die Mirkofon-Empfehlungen von Moses sehr hilfreich, da er auch gleich Anwendungsbeispiele beschreibt.

...ich schreib später nochmal.
 
Ich habe noch das Focusrite Saffire Pro 40 entdeckt. Es scheint von der Ausstattung im Mittelfeld zu sein und vom Preis ebenfalls.
Und es bietet ein wirklich gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Ich habe es jetzt seit über 3 Jahren im täglichen Einsatz. Vor allem die sehr ausgefeilten Mix-und Routingmöglichkeiten erleichtern mir die tägliche Arbeit. Dazu kommt die Nutzbarkeit im Standalone-Modus als rudimentärer "Mixer" oder AD-Wandler.
Ein zusätzlicher Trick - Du kannst zwei SaffirePro40 per Firewire "in Reihe" schalten, die Geräte synchronisieren sich automatisch und Du kannst mit beiden Aufnehmen. ("Dual Unit Mode")

Wichtig: Vor dem Kauf die Firewireschnittstelle (bzw. deren Chipsatz) auf Kompatibilität testen - http://www.focusrite.com/answerbase/ge/article.php?id=394

Falls keine Kompatibilität möglich ist, gibt es das USB-Pendant Scarlett 18i20 (ähnlicher Preis, ein paar Funktionen weniger) demnächst bei "T" Ihres Vertrauens ;)

Clemens
 
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Aus dem später weiter schreiben wurde nun doch eine längere Pause.

Dabei ist mir jedoch aufgefallen - in weiteren Recherchen - dass es so einfach mit einschleifen via ADAT doch nicht ist. Auf der Seite von Focusrite beispielsweise wird darauf hingewiesen, dass ein weiteres Gerät via ADAT verkabelt nur mit 44.1 kHZ übertragen wird bei 8 Kanälen, reduziert man auf 4 Kanäle liegt die Übertragung wieder bei 96 kHz.
Also worauf man noch alles achten muss!

Wie ist es denn mit beim Betrieb via Firewire-kette ?

Laut einem der verlinkten Tests auf der Produktseite des Focusrite Pro 40 bei T... ist der Standalone Betrieb ohne Computer nicht möglich. (ich glaub es war der bonedo bericht), wie viel kann man also auf diese "Tests" geben?

- - - Aktualisiert - - -

PS.: was haltet ihr von Firewire Adaptern?

An dem Mac Book Pro ist ein 800er Anschluss die meisten FW-Interfaces haben jedoch nur einen 400er. Wie bringt man beides verträglich zsm?
 

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