Bau eines Masterkeyboards

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Liebe Forumianer,

ich will euch heute mal zeigen, was man mit langer Konzeption, den richtigen Bauteilen und einer schönen Tastatur basteln kann.
Die Uhrzeit ist schon recht fortgeschritten, daher werde ich vorerst nur die Bilder hier reinstellen. Eine Beschreibung dazu folgt dann.

Kurz die Daten:
Verbaute Tastatur: Fatar TP/400 (NUMA)
Elektronik: Restbestand von Lionstracs, 12V Schaltnetzteil, Controller für Sustain und Expression (sendet allerdings CC7)
Gehäuse: Seitenteile aus Zebranoholz, Bodenplatte aus 15mm Birke MPX, Frontwinkel und Rückwinkel aus 2mm Aluminium (nachträglich gebürstet und eloxiert)
Spaß: Warmweiße LED Kette als Hintergrundbeleuchtung. Für den Zuschauer nicht zu sehen... nur für den eigenen Geilheits-Faktor (auf den Bildern eher kaltweiß, in Real aber warmweiß).
Maße: 130 x 27,5 x 9 cm
Gewicht: 19,5kg (wobei allein die Tastatur bereits 15kg auf die Waage bringt)


Was meint ihr?


Liebe Grüße,
Christian
 
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Sehr, sehr geil. Das mit 73 Tasten und ich nehm's! :D

Grüße vom HammondToby
 
Großartig!
 
Zuerst: Warum selbst bauen?
Die Frage ist schnell beantwortet. Keines der auf dem Markt sich befindenden Masterkeyboards ist meiner Meinung nach dem Bühnenalltag gewachsen oder entspricht nicht meinen Ansprüchen.
Folgende Bedingungen sollen mein Masterkeyboard erfüllen:
- Sendet alle Noten mit einer guten Velocitykurve auf Kanal 1
- Anschlüsse für Sustain und Expression
- Geringe Abmessungen
- Unter 20kg
- Gute Optik
- Internes Netzteil

Alleine der letzte Punkt lässt sämtliche erhältliche Masterkeyboards von der "Kommt-in-Frage"-Liste verschwinden (bitte mich kontaktieren, wenn ich mich irre).
Die Frage nach dem Gewicht ist schwierig. Eine Tastatur, welche in einem Plastikrahmen liegt und auf Leichtbau getrimmt ist, spielt sich anders als eine, die in einem Stahlrahmen aufgehängt ist. Ich besitze ein ACUNA88, in dem eine sehr leichte Tastatur verbaut ist. Der Nachteil: Die Tastatur ist träge und prellt, sobald man die Tasten drückt. Es gilt hier also einen guten Kompromiss zwischen Gewicht und Spielbarkeit zu finden.

Ein Blick in den Markenkatalog. Aufgeführt sind hier nur die Hersteller, deren Tastaturen mir liegen und denen ich eine gute Verarbeitung zuschreibe:


Doepfer: Nette Idee mit dem Case. Jedoch überträgt sich jeder Schlag, den das Case abbekommt direkt auf die Taststatur. Das erklärt auch die vielen defekten Doepfer-Keyboards auf eBay. Meist lautet der Grund "gebrochene Hammer / Tasten".

Fatar / Studiologic: Wenn man im Internet nach Keyboards dieser Firma sucht, tauchen immer wieder Berichte über fehlerhafte Elektroniken auf. Davon nicht ausgeschlossen ist die aktuelle NUMA-Serie. Ich selbst bin im Besitz eines Acuna88, welches mir schon einige Male den Dienst quittierte.

Kawai: Das VPC-1 hat eine tolle Tastatur, allerdings ist das Instrument viel zu groß und mit 29,5kg zu schwer.


Kurzum entschied ich mich zum Selbstbau.

Hier die Details:


Keyboard: Fatar TP/400 (verbaut in Studiologic NUMA)
Strom: Kaltgerätebuchse für internes Schaltnetzteile.
Seitenteile: 15mm Zebrano-Holz (vielen Dank an die Holzmanufaktur Berlin)
Winkel: 2mm Aluminium gebürstet und eloxiert
Bodenplatte: 15mm Birke Multiplex
Anschlüsse: Sustain, Expression und MIDI
Maße: 130 x 26,5 x 9,5 cm
Gewicht: 19,5kg

Auf USB habe ich bewusst verzichtet. Erstens gab die Elektronik das nicht her und zweitens habe ich auf der Bühne schon schlechte Erfahrungen mit USB gemacht. Der Stecker ist klein, wacklig und nicht verriegelt. Mir ist es lieber, einen ordentlichen Stromanschluss und MIDI in Form einer DIN Buchse zur Verfügung zu haben. Sollte ich jemals USB nutzen wollen, um z.B. ein Tablet einzubinden, kann ich einen simplen MIDI-USB Adapter benutzen.

Die Elektronik stellt die Möglichkeit, Pitch & Modulation mit einzubinden. Auch das brauche ich bei dem 88er nicht.

Zusammengefasst:
Ich bin stolz auf dieses Keyboard. Es spielt sich ungemein gut und sieht dabei sehr schön aus. Die Verarbeitung ist solide und liegt dennoch unter 20kg. Das integrierte Netzteil und die geringen Abmessungen runden dieses Keyboard als bühnentauglichen Augenschmaus ab!

Es steht die Überlegung im Raum mit dieser Art von Produkt an den Markt zu gehen. Verstecken muss es sich in keinem Fall vor der Konkurrenz. Was meint ihr? Habt ihr Verbesserungsvorschläge? Was wäre eure Preisvorstellung? Ich freue mich über euer Feedback!
 
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Sehr, sehr hübsch.

Was mich interessieren würde: Könnte man in so ein Design einigermaßen problemfrei auch eine andere Fatartastatur wie z.B. eine TP/40Wood einbauen, oder müßte man dazu komplett alles ummodeln?

Gruß,
taste89
 
Hey,

vielen Dank für dein Interesse.
Das funktioniert relativ einfach. Die Maße der beiden Tastaturen sollten sich nur geringfügig unterscheiden. Ich bin mir nicht sicher, ob ich technische Zeichnungen der Holz-Variante habe. Die Änderungen wären schnell gemacht.
 
Frohe Ostern!
Gefällt mir sehr gut!
Gute Arbeit Christian!
Ich würde Dir gerne etwas zusenden wollen ;-)
Kannst Du zwei Daten noch ergänzen ;-) wenn es technisch machbar ist
Weisst Du in etwa wieviel Watt das interne Netzteil hat und welche Spannung da als Betriebsspannung vorgegeben ist?

Würdest Du den LS-MIWI testen wollen?

http://www.youtube.com/watch?v=K5-AknkOH5Q

Anstatt der MIDI Out Buchse ( kannst auch für den Test belassen ) den LS-MIWI ( ca 10cm x 7cm x 7cm ) irgendwie in das case "mal legen" und den Midi Out des MasterS mit dem Midi In des LS MIWI verbinden..
und den LS-MIWI mal so richtig Blues und Swing einheizen? Ich gehe mal davon aus dass Du genau die Fingerfertigkeit hast, die dazu notwendig ist, eine Latenz beim spielen zu spüren oder nicht.
Du brauchst nichts zurücksenden, Du bekommst auch meine eigene Software für den Windows Rechner oder/Android Pad..
Du kannst das dann für Dich behalten oder wenn es nichts taugt ;-( ....( schade dann drum - sei lieb zum LS-MIWI und nicht so grob.. ) machs schnell und schmerzlos ;-) .... ab in die Tonne ;-) ....
und ich geh wieder in meinem Keller ;-) und überleg nochmal das Konzept ;-)
...

Ich hab leider nicht mit der linken Hand gelernt zu spielen - und Akkordeon ist mein Instrument...
Für meine Tests hat es bisher immer ausgereicht - wäre aber mal interessant, was ein Profi dazu sagt ;-)
Angebot gilt ok :)
Ich werde mich die nächsten Wochen ranmachen und ein Set zusammenstellen ;-) für den Fall dass Du das mal probieren willst.

LG
Rudi
;-)
 
Moin Rudi,

klar... das verbaute Netzteil hat eine Leistung von 15,6W bei 12V.

Ich bin immer gerne für solche Spielereien zu haben. Wenn du also was funktionierendes da hast, schick es gerne!

Liebe Grüße
Christian
 
Hallo Christian,
super Arbeit - vor allem die Alu-Lösung fine ich aus Gewichts -und Designgründen Klasse.
Ich bin auch gerade unruhig und bastel mein "Wohnzimmerrhodes" in eine transportable Lösung um - demnächst vielleicht auch mal ein Foto ;)
Komme dabei inclusive Case auf 23 kg. Leichter wäre schön... aber mit meinen Mitteln nicht möglich.

Bis denne

Reiner
 
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23kg ist doch top! Mehr Infos wären super!
 
Wow, richtig schick geworen, das Teilchen. Das sieht mir allerdings schon so aus, als wollte man das dann im Case transportieren, oder ?

Doepfer: Nette Idee mit dem Case. Jedoch überträgt sich jeder Schlag, den das Case abbekommt direkt auf die Taststatur. Das erklärt auch die vielen defekten Doepfer-Keyboards auf eBay. Meist lautet der Grund "gebrochene Hammer / Tasten".
Jein... das muss man etwas relativieren: Ich hatte genau so einen Schaden auch mal, aber das betrifft m.W.n. die (ganz) alte Tastaturvariante TP10...XXX? (wie auch immer die genau hieß - die gibt es so AFAIK gar nicht mehr - jedenfalls Baujahr <<2002/3). Es hat schon einen Grund, warum Doepfer diese Tastaturen, bei denen ständig die Hämmerchen brachen nach "nur" 10-15 Jahren, nicht mehr verbaut ;) Bei den neueren Tastaturen (sowohl TP/10 als auch TP40, seit ca. 2006) ist mir dahingehend nichts bekannt.
Zum anderen muss man so fair sein und sagen: Doepfer schreibt immer recht deutlich dazu, dass das Gehäuse kein Transportcase ist. Es ist zwar praktisch, kein extra Case zu brauchen - zumindest nicht für Transporte im eigenen Pkw und schonender Behandlung - und es ist auch schön, dass man dadurch auf bestimmte Dinge nicht mehr ganz so penibel achten muss (z.B. weil die Tastatur abgedeckt ist). Aber man sollte schon für "on-the-Road"-Handling ein Case drumherum tun, oder eben ohne dieses eine gewisse Sorgfalt beim Transport walten lassen - vergleichbar vielleicht mit dem, was man sonst einem Instrument im Softbag angedeihen lassen würde.

Ich habe mein LMK4 auch schon ohne weiteres Case in so manchem Lkw, Hänger etc. gehabt, mit einem Tastaturschaden (beim Ausladen abgerutscht) und einer jetzt so langsam Schwäche zeigenden Tastatur - allerdings nach fast 25 Jahren im Dauereinsatz...
 
Es wird.... :whistle:

wenn alles gut geht, kommen demnächst Fotos...
 
@FantomXR: Deine Elektronik ist ja Restbestand von Lionstracs. Ist es möglich deine Schaltung so zu modifizieren, dass es möglich ist auf allen 16 Midikanälen zu senden? Wie komplex würde die Verschaltung werden?

Wie bist du an die Tastatur gekommen? Direkt bei Fatar bestellt?

Gruß
 
Lieber osc,

eine solche Modifikation ist mir nicht bekannt. Aber die auf MIDIbox basierende Elektronik kann das in jedem Falle.

Die Tastatur war ebenfalls ein Restbestand von Lionstracs. Könnte man aber natürlich auch über Synthax bzw. Fatar direkt beziehen.
 

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