[ Bass] Fender Roscoe Beck Signature IV

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tigereye
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Warum habe ich den eigentlich gekauft ???
Ich besitze mit meinen Selbstbauten über ein Dutzend Bässe ... lediglich ein Double-Bass fehlt, ich weiß nicht, wie lange noch. Ausreichend hardware sollte man meinen, aber ... ohne jeglichen Anflug von GAS ! ...:
ich habe vor etwa vier Jahren eine Bluessession besucht bei der jeder, der teilnehmen möchte einfach auf die Bühne geht. Allerdings hatte ich den strammen Willen, auch zu spielen und war sehr früh da und bin einfach on stage gegangen. Erstaunlicher- und ungewohnter weise waren noch zwei andere Bassisten da ... aber ich war der Erste !
Einer der beiden anderen spiele einen Roscoe Beck 4-Saiter ... und seit dem hatte ich einen Virus im Kopf, eine fixe Idee, bei der mich nur der Preis abschreckte und der vorrangig Wunsch, einen Rickenbacker zu spielen. Ansonsten ...
Immerhin hat er es zu einer fest eingerichteten ebay-Suchabfrage gebracht, denn Fender vertreibt ihn seit zwei (?) Jahren nicht mehr. Vereinzelt blitzt ein Angebot in Kanada oder USA auf ... >1,5 k€ will ich aber nicht über den Teich schicken, habe Sorge, dass das Geld ohne Gegenleistung futsch ist. Dann taucht ein Angebot auf aus Deutschland ..." Neuware "... in meiner Traumfarbe ... keine Ahnung, warum die noch so ein Teil auf Lager haben !!! Candy apple red ... seit ich den als Foto hier im board gesehen habe, war der 3-tone-sunburst out !
Ich sitze drei Tage lang immer wieder vor meinem PC und starre auf den "Sofort Kaufen"-Button ... keine Auktion ! Wir haben Anfang Dezember 2010 ...Ich bin endlich glücklich geschieden und denke an meine Weihnachtsgeld ...
Dass der Bass drei Tage lang nicht vor meiner Nase weggeschossen wird, ist Zeichen genug ... ich klicke den Button an und bestätige. 1 ... 2 ... 3 ... getz isser meiner, Sch... auf die Kohle !

Daten
Farbe: Candy apple red
Korpus: Erle
Hals: Ahorn
Griffbrett: Rosewood, 22 Bünde, medium-jumbo
Pickups: 2 speziell angefertigte Humbucker
Hardware: Drop-D Hipshot, halboffenen Mechaniken, 3-D bridge
Pickguard: dreilagig weiss
Elektronik: s.u.

Handling
Der Bass kommt wenige Tage nach meiner Bestellung per Post. Ein großes Paket, er kommt im Koffer, bringt Bordwerkzeug mit (Inbuus und einen Schlüssel für den Halsstab) und ist sowas von verpackt ... Dieser Bass ist noch niemals in irgendeines Bassisten Hand gewesen ! Die Drehschrauben der Mechaniken sind verpackt, der Hals ist eingetütet, der ganze Bass steckt in einer Schutzhülle ... gestimmt ist er nicht ;-).
Er liegt wie Butter in der Hand, die Saitenlage ist sowas von traumhaft, da kommt keine meiner anderen Bässe mit, und das nach Entfernen der Verpackung, ohne, dass ich Hand anlegen musste. Oktavreinheit ist gegeben. Allerdings sieht er gar nicht fenderisch aus ... andere Korpusform, anderes Schaltpult .... ja, das war mir vorher klar. Deswegen vllt. ja auch das Interesse.
Ich gucke erst einmal ... einmal, zweimal, drehe ihn von rechts nach links, stelle ihn auf die Füße und den Kopf ... er liegt einfach immer super in der Hand. Als wären meine Bärentatzen für diesen Bass ... Stopp, umgekehrt ... gemacht worden. Ein wunderschön anzuschauender Bass.
Mit der rein passiven Elektronik kannte ich mich schon vor dem Kauf aus ... ansonsten ist ein Workshop notwendig ;-) (Habe über den Beschreibungen im internet Schaltplänen auf der Fenderseite gehangen)und den Ich kann die Humbuckerspulen je PU parallel, seriell oder jeweils die Halsseitige schalten, die Pickups einzeln oder zusammen anwählen und dann noch en output des Neck-PU anheben (mittels pull-off des Master-Tone-Switches. Wau ... Da finde mal zackig Deinen Sound !
Der Drop-D-Hipshot ist leichtgängig und nach ein paar Anstrengungen sind E' und D' auch sauber, die Option allerdings begeistert mich. Keiner meiner anderen Viersaiter (sind gar nicht so wenig) besitzt diese Option, und ich habe richtig Spaß, die Sinnhaftigkeit dieser Option auszutesten. Ich finde flugs dutzende von Songs (und deren Transposition), bei denen der Hipshot durchaus erfreulich das Leben auf einem Viersaiter einfacher macht !
Probleme macht die Spielbarkeit diese Basses schon ! Wenn ich Sache auf ihm übe, schaffe ich die lange noch nicht auf meinen anderen Bässen ,,, egal, welchem !(z.B. Teen town in Originaltempo) Er spielt sich alles in allem einfach SUPER ! .. und weiß auch schnell, wie er klingen soll, wie Du es willst ... nur die Werkab gelieferten Saiten sind wie üblich nix ... Höhen sind Mangelware und nach Austausch gegen d'Addarios (keine Schleichwerbung, aber halt my favorites ), klingt der Bass endlich so, wie erbeten. So bringt er auf Jazz rüber, wenn der Neck-PU dominiert ...

Finish / Verarbeitung
DAS ist einfach beantwortet: alles aller erste Sahne ! Keine Mängel, keine Macken ... ein Bass wie aus dem Custom-shop !

Sound
Der Bass klingt geil und bietet dankt seine Verdrahtung vielfältige Sounds von blubbernden Tiefen für Blues und Reggae bis zu bissig, bellenden und knurrenden Mit-Höhen ist alles drin. Finger-Style ist Standard, Slappen geht wie von selbst und Tapping hat er anscheinend erfunden ... Alles ist möglich. Er bellt allerdings nicht, wie mein Ricky 4003, hat nicht ganz den Tiefen growl wie mein Marcus Miller JazzBass, ist dafür aber ein echte Allrounder, vielsaitig, wie die Bassabteilung bei einem unserer renommierten Musikhäuser.
Für Death-Metal-Hardcore-Crash-Punk (;-)) taugt dieser Bass nicht ... aber, wer will den da schon.
Ansonsten bin ich (mal ganz eigennützig) froh, dass ich noch einen ergattert habe.

Fazit
Die Diskussionen, ob das ... oder nicht, wirklich .... oder nicht, ein Fender ... oder nicht ... ist, lasse ich mal außen vor. Mein Votum bleibt einfach bestehen:
er war eine fixe Idee, jetzt, da ich ihn besitze, weiß ich warum und wieso !
Kaufen, wenn DU über 1500 € für einen Bass ausgeben und online zu bestellen (ohne Anspielen) möchtest und falls Du überhaupt noch einen bekommst !!!

Positiv:
- Sound (Vielfalt ohne Ende)
- Bespielbarkeit
- Aussehen (Fender, aber irgendwie doch nicht)
- Verarbeitung
- Koffer und Bordwerkzeug (im Lieferumfang)
- kriegt mann/frau eigentlich gar nicht mehr


Negativ:
- kriegt mann/frau eigentlich gar nicht mehr
- ...
-..
-.
-
?
- der Preis, aber wir reden doch hier über keinen Einsteigerbass, oder ?

--- Bilder folgen ---
 
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So, hier paar Bilder.
Die Korpus liegt sehr gut am Körper. Kein anderer Fender-Bass hat diese Form.
Die Lackierung lässt die Maserung des Holzes durchkommen, eirklich toll.
Das Bedienfeld ist prinzipiell garnicht so unübersichtlich, bietet aber eine Unmenge an Soundeinstellungen, die tatsächlich unterschiedlich differenzierbar klingen.
Die 3-D-bridge erlaubt auch eine Führung der Saiten durch den body und der Drop-D-Tuner ist nicht nur funktionell, sondern sieht auch noch klasse aus ... ich liebe Mechaniken und Getriebe.
 

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Sehr gutes und informatives Review!
Mir ging es ebenso: Ich habe einen Fender Roscoe Beck gesehen und kurz spielen dürfen und habe daher einen gesucht und gefunden... ;)
Wie sieht der Koffer aus, welcher mitgeliefert wurde?
 
ja, der Bass ist halt einfach ein einzigartiger Hammer ...
Der Koffer, in dem er gekommen ist ist kein andere als ein Fender E-Bass deluxe case black tolex.
Kostet um die 199 € ...
Halt ein Edelbass in edlem Gewand ... ;)
 
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