[Amp] Marshall SL-5 Slash Signature Combo

Hind
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Marshall SL-5 Slash Signature Combo - Quadratisch, praktisch, gut?


Ich will nicht lange damit zurückhalten: Slash war eines meiner großen Idole in der Jugend, seine Musik erst mit Guns N' Roses, dann Slash's Snakepit und Velvet Revolver, und jetzt schlicht als Solokünstler im Paket mit Myles Kennedy hat mich immer begleitet, begeistert und mir zu einem guten Stück die Gitarre als Instrument erst schmackhaft gemacht.

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Da lag es natürlich nahe, dass der Anfang 2014 angekündigte Marshall Combo mit eingebautem "Appetite For Destruction" Sound auch meine Aufmerksamkeit weckte. Der Verstärker hat auf den einschlägigen Internetseiten und in den Bewertungsportalen einiger Händler bereits zahlreiche herausragende Reviews bekommen. Daher habe ich mich ohne vorherigen Test zu einem Blindkauf hinreißen lassen. Mal sehen, ob ich am Ende des Tests die ungezügelte Begeisterung teilen kann.


Anfangs ein Überblick über die Spezifikationen des Amps

2 Kanäle
2 Inputs (für "heiße"; und "kalte"; Pickups)
5 Watt (umschaltbar auf 1 Watt)
1 x 12" Celestion Vintage 30 Speaker
3-Band EQ mit separater Presence-Regelung
3 x ECC83 Vorstufenröhren
1 x EL 34 Endstufenröhren
Eingebauter digitaler Hall
Eingebauter Coolness-Faktor ;)
Anschlussmöglichkeiten für 8 und 16 Ohm Lautsprecher
inkl. Fußschalter und Bedienungsanleitung
Maße: 50 cm x 50 cm x 30 cm (quadratisch, praktisch, gut)
Gewicht: ca. 23 kg
Preis: ca. 620 Euro (Streetprice)


Aufbau und Verarbeitung

Hebt man den Amp aus seiner Verpackung macht sich zunächst sein stattliches Gewicht von 23 Kilogramm bemerkbar. Hui, der ist schwerer als gedacht! Da man der Physik im Allgemeinen aber kein Schnippchen schlagen kann, soll das erst einmal kein Hindernis für großen Sound sein, sondern sich hierfür eher förderlich auswirken. Das gilt auch für die Abmessungen des Amps, der mit seinen 50 Zentimetern in Höhe und Breite in die Kategorie "quadratisch, praktisch, gut" fällt. Keine Frage, die Optik des Amps ist der Knaller! Marshall-typisch sieht das Äußere sehr britisch-elegant aus. Durch die Verwendung einer silberfarbenen Frontplatte anstelle des üblichen Goldlooks bekommt das Ganze ein sehr lässiges Erscheinungsbild. Slashs Signatur neben dem Standby/Off/On-Schalter tut ein Übriges um den Look stimmig abzurunden.

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Apropos Standby/Off/On-Schalter: Wer aufmerksam mitgelesen hat, dem dürfte die seltsame Reihenfolge des Schalters aufgefallen sein. Das ist leider kein Schreibfehler sondern eine aus meiner Sicht sinnbefreite Reihenfolge, deren technischen Hintergrund ich mir nicht erklären kann. Von Standby über Off zu On? Das führt im Alltag dazu, dass der Schalter immer hektisch herumgerissen wird, wenn man von Standby auf On möchte oder umgekehrt. Ich frage mich, warum man erst die Röhrenheizspannung wegnehmen soll, um sie dann gleich wieder draufzugeben. Aus meiner Sicht kann ich mir nicht vorstellen, dass dies für die Bauteile und damit die Langlebigkeit des Amps förderlich ist. Ehrlich gesagt frage ich mich, wie diese Konstruktion es überhaupt durch die Produktentwicklungsabteilung bei Marshall geschafft hat. (Falls jemand hierfür eine plausible Begründung hat, bringt bitte Licht ins Dunkel!) Außerdem besitzt der Amp zwei Inputs, einmal für "heiße"; (Aktiv-)Pickups und für eher kalte Pickups mit wenig Windungen. In Ermangelung von heiß-gewickelten Tonabnehmern konnte ich die Wirkungsweise nicht testen, dass erscheint mir aber durchaus sinnvoll, falls die Funktion einwandfrei ist.

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Auf der Rückseite des Amps findet man den Umschalter von 5 Watt auf 1 Watt Endstufenleistung, die Anschlüsse für 8 und 16 Ohm Lautsprecher, den Anschluss für das Kaltgerätekabel und die unmissverständliche Herkunftsbezeichnung "Made in China". Leider hat der Amp keinen Effektweg, der im Heimbetrieb natürlich weniger schwer ins Gewicht fällt, den Amp für den Live-Einsatz mit einer band aber doch arg einschränkt. Weiterer kleiner Kritikpunkt: Die Aufnahme des Kaltgerätekabels ist etwas fragil. Mir ist es beim Testen passiert, dass ich den Amp leicht gekippt habe um den Sound deutlicher zu hören und dabei das Kabel aus der Halterung gerutscht ist. Ergo war der Amp plötzlich stumm weil ohne Strom natürlich ausgeschaltet - ein echtes No-Go für Liveeinsätze. Hier helfen ggf. selbstverriegelnde Kaltgerätekabel (Danke an Gitarrero für den Tipp!) mit einer kleinen, eingebauten Zange, die sich im Erdungsleiter verankert. Mit 5 Euro Verkaufspreis sollte das eine ernsthafte Erwägung für alle Besitzer des kleinen Slash Combos sein.

Insgesamt hat der SL-5 somit eine solide Verarbeitung, der man seine chinesische Herkunft nicht anmerkt. Einige der kleinen Abstriche kann man leicht beheben (Stromanschluss), mit anderen wie dem unsäglichen Standby/Off/On-Schalter muss man leider lernen umzugehen.


Sound

Anfangs ein Blick auf meinen simplen Recording-Aufbau.

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Im Gegensatz zum großen Bruder, dem Marshall AFD 100 Topteil, hat der Amp nicht zwei "heiße" Kanäle sondern einen Clean- und einen Overdrive-Kanal spendiert bekommen. Das erhöht natürlich unweigerlich den Praxisnutzen des Verstärkers. Unverzerrt zeigt sich gleich ein sehr kultivierter Clean-Sound, den man durch den digitalen Hall sehr kultiviert ausschmücken kann. Die Dynamik des Cleansounds ist sicher nicht vergleichbar mit Referenzen wie bspw. Mesa, Dörrer oder Dumble Amps, geht insgesamt aber sehr in Ordnung.

https://soundcloud.com/hind2k/clean-marshall-sl5-slash-soundsample/s-beeWD

Schaltet man hingegen in den Overdrive-Kanal geht die Sonne für den beinharten Slash-Fan auf. Binnen Sekunden hat man einen ziemlich authentischen Slash-Sound und das Intro von "Sweet Child O' Mine" perlt aus dem Celestion Speaker. Leider war es das auch, denn selbst mit extremen EQ-Settings bekommt man aus dem Slash Signature Combo keinen anderen brauchbaren Sound herausgekitzelt. Der Amp macht halt nur eine Sache (ein klassisches "One-Trick-Pony"), diese aber ziemlich überzeugend.

https://soundcloud.com/hind2k/paradise-city-intro-marshall-sl5-slash-soundsample/s-q10KK

https://soundcloud.com/hind2k/stones-riff-marshall-sl5-slash-soundsample/s-kccZm

https://soundcloud.com/hind2k/rhythm-dynamic-marshall-sl5-slash-soundsample/s-PTwm7

https://soundcloud.com/hind2k/crunchy-marshall-sl5-slash-soundsample/s-0b3E6

Ebenfalls überzeugend ist die Umschaltung von 5 Watt auf 1 Watt, die aus meiner Sicht ein deutlicher Zugewinn für den Amp als richtiger Übungsamp bei gemäßigter Lautstärke darstellt. Dennoch sollte man auch 1 Watt nicht unterschätzen. Dieses eine Watt kann bereits verdammt laut sein, sodass man im Sinne einer guten Beziehung zu den Nachbarn besser nicht um 1 Uhr nachts "Mr. Brownstone" beschwören sollte.

Soundmäßig hat sich im Verlauf des Tests allerdings eine seltsame Eigenheit des Amps offenbart: Wenn man ein, zwei Bass-Saiten klingen lässt und dazu die Diskantsaiten spielt, sackt das tonale Fundament irgendwie ab, die tiefen Frequenzen wabern ein wenig und kehren irgendwann wieder zurück. Ich empfand das anfangs weniger störend, jedoch im Verlauf des Spielens immer penetranter. Auf die Spitze treiben kann man das Phänomen, wenn man einen Looper klassisch vor den Eingang des Amps schaltet statt ihn in den Effektweg zu packen. Möchte man mit zurückgedrehtem Volume-Poti eine angecrunchte Akkordlinie als Backing Track anfüttern und dann mit voll aufgedrehtem Poti ein paar Licks oder Soli drüberspielen, endet das in einem tonalen Kauderwelsch. Weniger stark, aber leider immer noch deutlich zu vernehmen ist dieser Effekt bei drastischer Rücknahme des Gain-Levels. Schade, das bekommen andere Amps deutlich besser hin. Andererseits kann das daurchaus für den aeinen oder anderen genau DER Sound sein, den er vielleicht sucht!?

Insgesamt kann man dem Marshall SL-5 eine konstruktionsbedingt "große" Klangwirkung für einen Combo-Amp zusprechen, d. h. der Amp klingt lauter und voller, als es seine Größe erwarten lässt. Auf den ersten Blick bzw. Hinhörer macht er auch einen ziemlich guten Eindruck. Je mehr man allerdings in die Tiefe geht, desto mehr offenbaren sich einige gravierende Eigenheiten seines Sounds, der den Amp recht speziell macht und die man mögen muss, um Spaß mit dem Verstärker zu haben.


Fazit

Beim Marshall SL-5 Amp angeht bin ich etwas unentschlossen, ob er mir wirklich gefällt oder nicht. Ja, man bekommt damit wirklich 95% Slash-Sound hin. Ein dicker Pluspunkt! Und damit wurde auch das wichtigste Versprechen eingelöst. Aber nein, man bekommt kaum vernünftige Alternativsounds hin. Das Teil ist wirklich ein "One-Trick-Pony". Wenn man vielleicht ohnehin mehrere Amos nutzt, kann der Slash Combo eine gute Ergänzung sein, um den klassischen AFD-Sound zu kreieren. Insgesamt ist der Verstärker aber eher etwas für eingeschworene Slash-Fans und weniger etwas für stilistisch breiter aufgestellte Gitarristen, die einen voll klingenden Übungsamp für Schlafzimmer/Büro/Wohnzimmer suchen. Preis und Leistung gehen weitgehend in Ordnung, wobei man "Made in China" statt "Made in UK" bei der Beurteilung nicht ganz außen vor lassen sollte. Das Marshall AFD Topteil mit 100 Watt wurde noch in UK hergestellt und war mit einem Streetprice von 1300 Euro nicht in gänzlich anderen Preisregionen unterwegs.


Pro und Contra

+ authentischer Slash-Sound (Distortion)
+ ansprechende Clean-Sounds
+ digitaler Hall arbeitet überzeugend
+ tolle Optik
+ insgesamt solide Verarbeitung (mit Abstrichen → siehe unten)
+ große Klangwirkung für einen Combo-Amp, aber …

- … Abmessungen des Amps insgesamt ziemlich wuchtig
- kaum soundmäßige Variationsmöglichkeiten
- tonales "Absacken" sorgt für schlechte Trennung von Diskant- und Bass-Saiten
- kein eingebauter Effektweg
- sinnfreier Standby/Off/On-Schalter
- wackeliger Stromkabelanschluss (Einzelfall?)
- relativ teuer für "Made in China"


Vielen Dank für's Lesen. Ich freue mich über eure Erfahrungen mit dem Amp und/oder Feedback zu meinem Review! :great:
 
Eigenschaft
 
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Du musst erst einige Beiträge anderer Benutzer bewertet haben, bevor du Hind erneut bewerten kannst.
:weep:

Vielen Dank für diesen informativen Review über dieses "One Trick-Pony". :great:

Beste Grüße
Dieter
 
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Schönes Review!
Ein bekannter von mir hatte ihn sich geholt, aber wegen unflexibilität direkt wieder verkauft. Naja, wenn man sich einen Slash signature AMP kauft sollte man auch kein modelling AMP erwarten. Hätte er mir gesagt das er ihn verkauft wäre er sicher jetzt mir;).
Kannst du vielleicht was zu dem digitalen reverb sagen? Den fand er besonders furchtbar... :gruebel:
FX weg hätte ich auch schön gefunden, gerade zum recorden.

P.S.: Bei meinen Nachbarn würde wahrscheinlich 0,1watt für die kündigung reichen :-D
 
Danke für Die Blumen! Ich hatte mir einen Rock-Amp erwartet der unter anderem den Slash-Sound kann, aber nicht nur ausschließlich. ;) Den Reverb fand ich eigentlich ganz gut. Man darf es damit nicht übertreiben, dann klingt er. Meine Maxime hierzu ist: Sobald du deutlich hörst, dass Reverb zugeschaltet ist, solltest du ihn etwas zurücknehmen.
 
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Danke für dein gutes Review! Scheint ein toller Amp zu sein; den Preis finde ich für das Gebotene allerdings zu teuer. Viel Spaß weiterhin! :)
 
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Danke, eure Kommentare, Likes und Bewertungen entlohnen für die Arbeit des Reviewschreibens.
 
Von Standby über Off zu On? Das führt im Alltag dazu, dass der Schalter immer hektisch herumgerissen wird, wenn man von Standby auf On möchte oder umgekehrt

Hab den Amp seit Februar und mir geht das mit dieser "seltsamen" Schalter- Belegung genauso - "herumreißen" trifft es ziemlich gut !

Ebenfalls überzeugend ist die Umschaltung von 5 Watt auf 1 Watt, die aus meiner Sicht ein deutlicher Zugewinn für den Amp als richtiger Übungsamp bei gemäßigter Lautstärke darstellt.

Ich finde, dass der 1 Watt- Modus schon von der Klangfärbung deutlich anders klingt als 5 Watt !
Anscheinend arbeitet die Endstufe da als "Triode" und nicht (wie bei 5 Watt) als "Pentode".

Bei 5 Watt sind (unabhängig von der Lautstärke) mehr & härtere Höhen da und es fehlt mir an Wärme..... deshalb spiele ich ihn (zuhause) ausschließlich im 1-Watt- Modus (und zudem über eine externe Orange PPC 212 Box mit zwei V30- Speakern).

Ob man den Amp als "One-Trick- Pony" bezeichnen mag, ist Ansichtssache.
Ich jedenfalls finde immer mal wieder neue EQ- Einstellungen, die zu überzeugen wissen (ist aber auch von der Tagesform abhängig, da man ja nicht jeden Tag gleich hört).

Der klanglich ebenfalls recht warm abgestimmte Clean- Kanal gefällt mir auch richtig gut.

Für mich als jemand, der nur zuhause spielt und auf warme & mittige Sounds steht, ist der Amp im 1-Watt-Triode- Modus nahezu perfekt.
Selbst im deutlich höheren Preis-Segment hab ich bisher (zum Glück für meinen Geldbeutel ;)) nichts gefunden, was für meine klanglichen Präferenzen besser wäre.
Und ich bin wahrlich kein "Slash- Apostel" !
Es scheint, als habe Marshall da ganz zufällig genau meinen Geschmack getroffen.
 
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Ich finde, dass der 1 Watt- Modus schon von der Klangfärbung deutlich anders klingt als 5 Watt ! (...) Bei 5 Watt sind (unabhängig von der Lautstärke) mehr & härtere Höhen da und es fehlt mir an Wärme.....
Kein Widerspruch! Im Gegenteil, diese Einschätzung unterschreibe ich voll und ganz. Ich habe im Review die Klangunterschiede zwischen 5 Watt und 1 Watt nicht deutlich rausgearbeitet, aber beide Kanäle liefern einen "guten" Slash-Sound. Daher auch die knappe Einschätzung meinerseits "überzeugend ist die Umschaltung von 5 Watt auf 1 Watt".

Für mich als jemand, der nur zuhause spielt und auf warme & mittige Sounds steht, ist der Amp im 1-Watt-Triode- Modus nahezu perfekt.
Mit Betonung auf zuhause spielen gebe ich dir Recht. Leider ist die Auflösung der Akkorde bei 1 Watt nicht mehr ganz so transparent wie im 5 Watt Modus. Untenrum matscht alles etwas und auch die Mitten sind weniger ausgeprägt als im 5 Watt Modus. Das was du als Zugewinn an Wärme wahrnimmst kann aus meiner Sicht in einem kleinen Proberaum oder gar auf kleinen Bühnen, wo geringe Lautstärke gefragt ist, etwas problematisch sein. Der Amp läuft erst bei 5 Watt zu Hochtouren auf, aber Slash Sound steckt auch schon bei 1 Watt Modus drin.
 
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Jepp- ich wollte deine Aussagen nicht widerlegen, sondern nur durch meine Eindrücke ergänzen.
Aber ich denke, wir verstehen uns ! :rolleyes:

Ich hab auch den Verdacht, dass sich meine honigsüßen Heim- Klänge in einer Band wohl nicht unbedingt durchsetzen würden....

Von den beiden Eingängen übrigens nutze ich eigentlich nur den oberen- unabhänging von der Gitarre und der Pickup- Bestückung....der hat (bei gleichen Regler- Stellungen) irgendwie mehr Gain und ist einen Ticken lauter & räumlicher im Klang....

Ich hab noch eine Epiphone mit aktiven EMGs rumstehen, die äußerst selten zum Einsatz kommt..... kann das in den nächsten Tagen mal testen, inwiefern hierbei die Unterschiede bei den Beiden Inputs liegen....

Ich finde es übrigens super, dass du auch Klang- Beispiele gebracht hast ! :great:
(denn nur so können Außenstehende einen halbwegs brauchbaren Erkenntnisgewinn für sich selber verzeichnen..... viele, die ausschließlich ihre eigenen Eindrücke schildern, verfallen ja in so eine lautmalerische Marketing- Sprache und betreiben damit selber mehr oder weniger bewusst Produkt- Werbung.... das ist hier zum Glück nicht der Fall !)
 
Hehe danke! Die EMG-Variante würde mich interessieren.
 
Weil es thematisch gerade gut passt, hier mal Slash mit einem anderen Combo-Amp am Start:

 
Hi Hind,

also was da in dem YouTube-Video zu hören war, klang für mich jetzt nicht so toll. Ich würde es als "topfig" bezeichnen. Da habe ich schon Videos mit besserem Sound von Slash gehört. ;)
Weißt Du über was für einen Combo Slash da spielte?

Beste Grüße
Dieter
 
Da das Video aus 2010 stammt, müsste der Amp eine Einzelanfertigung namens AFD5 von Marshall für Slash gewesen sein. Der Verstärker kam 20008 ans Blick der Welt und wie es immer so ist machten Infos darüber relativ schnell die Runde in der Slash-Community. Letztlich diente der AFD5 auch als Ausgangspunkt für die Entwicklung des aktuellen Marshall SL-5.

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Zur Feier des Umzuges ein paar Bilder zum Thema Slash aus dem Prager Hard Rock Café!

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...Pro und Contra...

- … Abmessungen des Amps insgesamt ziemlich wuchtig
- kaum soundmäßige Variationsmöglichkeiten
- tonales "Absacken" sorgt für schlechte Trennung von Diskant- und Bass-Saiten
- kein eingebauter Effektweg
- sinnfreier Standby/Off/On-Schalter
- wackeliger Stromkabelanschluss (Einzelfall?)
- relativ teuer für "Made in China"...

Hi Hind,

habe dein Review jetzt erst entdeckt.
Mich interessieren da doch ein paar Details zu den Contrapunkten:

Es ist ein 12" Lautsprecher verbaut, wie viel weniger Gehäuse soll da gehen?

Soundmäßige Variationsmöglichkeiten... es ist ein Slash Signature Amp, wie variationsreich soll Signature Amp generell sein?

Zu dem tonalen Absacken kann ich nichts sagen... fällt mir nicht auf, was nicht heißt das es nicht so ist.

Kein eingebauter Effektweg ist ein Contrapunkt? Erstens weiß ich das vorher und zweitens, wenn ein JCM 800 kein Federhall hat, ist das dann auch ein Contrapunkt?
Über den Standby/Off/On Schalter streitet sich die Welt ;oD, ich komme damit klar.

Wackeliger Stromkabelanschluss... also so lange er nicht von allein raus fällt ist es mir relativ egal. Er steckt bei mir zumindest fest genug.
Aber ja... ich habe Amps an denen steckt der Stecker fester, aber ich habe auch Amps dort ist der Stecker mindestens genau so locker.

Teuer... ja kann man sich drüber streiten. Ich persönlich mache da keinen Unterschied ob jetzt Made in England, Made in China oder Made in Taka-Tuka-Land.
Ich mache eine Unterschied bei Plagiaten. Aber in England designed und in China dann in Auftrag gegeben... naja ist für mich kein Unterschied.
Jeder von uns hat "Made in China" Produkte Zuhause, die er auch super findet. Ich zumindest.
Und es gibt so viele die in China produzieren lassen.
Wenn Audi in Ungarn baut, sollte es dann weniger kosten als wenn es in Ingolstadt gebaut wurde?
Dann kann man sagen das der Amp generell zu teuer ist, aber nicht weil er in China gebaut wurde.
 
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Hallo @Amnesic Aphasia

irgendwie hab ich das Gefühl, dass du dir beim Thema Slash jegliche Kritik gleich tief zu Herzen nimmst. Dabei ist der SL-5 doch ein toller Amp. Ich hab es aber vorgezogen, ihn in meinem Review nicht nur über den Klee zu loben, weil ich Schwachpunte festgestellt habe, die mir persönlich negativ aufgefallen sind.

Sind die von mir genannten Punkte streitbar? Ja!

Kann man die Kritikpunkte vorher wissen bzw. wusste ich selbst über einige Mängel Bescheid bevor ich den Amp bestellt habe? Teilweise ja!

Sind die genannten Punkte irrelevant für einen potentiellen Interessenten des Amps? Nein!

Was interessiert dich also an meinen Contrapunkten? Ich sehe ehrlich gesagt keine konkreten Fragen, die ich über mein review hinaus beantworten könnte. Ist das also Kritik an meinem Review ode rmöchtest du noch deine eigenen Erfahrungen mit dem Amp einstreuen?

Beispiel Variationsmöglichkeiten: Ein wenig mehr EQ-Möglichkeit würde dem Amp gut zu Gesicht stehen. Nur weil er DEN typischen Sound in fast jeder Stellung hat, heißt das ja nicht, dass der Amp zwingend ein One-Trick-Pony sein MUSS. Wie siehst du das? Schleppst du in den Proberaum/für den Live-Einsätze mehrere Amps mit oder reicht dir der SL-5?

Beispiel Standby-Schalter: Du räumst ein, dass er streitbar ist, dich aber damit "arrangiert" hast. Darf das dann nichts sein, was man hätte besser machen können und was daher offensichtlich ein Kritikpunkt ist? Falls doch, wie ist deine Erfahrung damit? Ist das für einen nicht so erfahrenen Gitarristen wie dich evtl. etwas, das einen den Spaß am Amp kaputt macht?

Beispiel Kabelaufnahme: Klar kann es Amps geben, bei denen das der Fall ist. Aber nur weil manch andere Amps dieses Problem teilen, werde ich es doch nicht als belanglos hinstellen. Denn es stört mich und zwar ganz massiv. Mir ist das Kabel bereits im ruhen Heimbetrieb abgeschmiert. Was macht man da bspw. im hitzigen Proberaumeinsatz? Wie löst du das problem, denn du sagtest, du hast mehrere Amps mit diesem Manko?

Beispiel Preis für England-made: Völlig subjektiv, für das Produkt eher auch irrelevant. Für meine Einschätzung von Preis und Leistung aber nicht. Ich finde ihn für ein Fernost-Gerät zu teuer. Würdest du für eine geil klingende Slash-Paula aus China etwa den halben Preis einer US-Paula hinlegen?

Ich freue mich auf dein Feedback und jegliche Erweiterung meines kleinen Erfahrungsberichts zum SL-5.
 
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Natürlich interessiert mich sein Equipment und ich setze mich damit auseinander, was ich selbst habe.
Aber nur wenn ich mal Dinge oder Meinungen hinterfrage, heißt das nicht das ich keine Kritik an den Dingen "vertrage".
Ich habe da nur eine andere Meinung dazu. Ich könnte auch fragen, ob ich mich nie zu Slash Signature Zeugs äußern darf.

Wenn ich Konzerte geben würde, was ich nicht tue, dann würde ich mich für einen Amp entscheiden. Würde ich Stadien füllen, hätte ich sicherlich zwei + Backups dabei.
Aber ich würde niemand sein, der 8 verschiedene Amps auf der Bühne hat.
Ich hätte meinen Klang und wenn dieser Klang vom SL 5 repräsentiert wird, dann würde er mir reichen. Ja! Ich hätte keine 5 verschiedenen Settings für 20 verschiedene Songs.

Dazu kommt halt, solche Amps werden mit den Gitarristen zusammen entwickelt.
Wenn er eben der Meinung ist das das so passt für ihn, dann ist das kein Manko. Dafür ist es ein Signature Amp.
Der nicht von Jimmy Page über Gary Moore bis hin zu Joe Bonamassa alles abdecken kann.

Ich finde auch das der Amp und das ist ja eigentlich nur meine Meinung, schon recht Abwechslungsreich ist.
Er kann clean, er kann dirty, er kann crunch... das das Grundthema immer bestehen bleibt, keine Frage... aber das ist eben Signature.

Der Standbyschalter, ich wollte nicht sagen das das kein Manko darstellt oder nicht darstellen darf, ich habe nur gesagt das ich mich damit eben arrangiere.
Ob das schlau oder nicht ist, ungewöhnlich, was mich aber nicht vor ein riesen Problem stellt. Was du ja auch nicht behauptet hast und ich damit auch nicht sagen möchte/wollte.

Kabelaufnahme, ist bestimmt auch subjektiv... habe einen Amp an dem muss ich das Kabel so fest reinpressen, das man da auch schon von einem Manko sprechen kann, ein
anderer würde aber sagen, nee... nur wenn er angeknallt ist, dann sitzt er auch sicher.
Aber auch hier kannst du sagen das das ein Mangel ist. Habe dem nicht widersprochen, aber so lange es hält, stellt es für mich kein Problem dar.
Vielleicht sehe ich die Dinge auch nicht so eng... oder nicht eng genug.

China Les Paul... reden wir von einer Chibson, also Plagiat, oder meinst du wenn Gibson in China produzieren lassen würde?
Also ich habe zum Beispiel die Rosso Corsa, wenn diese Gitarre in China gebaut wäre, würde ich das gleiche Geld bezahlen, weil es dieselbe Qualität wäre!
Wenn es dieselbe Gitarre wäre, wohlgemerkt! Und ich erkenne keinen Unterschied zwischen designed in England und built in England oder designed in England und built in China.

Beispiel, ich hatte ein Guv'nor MK I aus Korea... die Welt war sich sicher, aus England (noch in England gebaut) klingt hörbar besser/anders.
Ich habe mir eines gekauft das in England gebaut wurde... NULL, NADA, NIX...
Ich frage mich halt, klingt etwas das in England gebaut wurde, anders als etwas in China in Auftrag gegebenes mit Vorgaben des Herstellers aus England?

Auch ein gutes Beispiel das Marshall offiziell vor Kameras zugegeben hat... der 1959HW klingt kein Stück anders als der 1959SLP.
Aber die Kunden wollen es so haben. Und ich meine, eigentlich müsste es mindestens Marshall sein die sagen... doch das hört man ganz klar heraus.

Ich wollte dich nicht angreifen, sorry wenn es so rüber gekommen ist, aber ich habe nur meine Sicht der Dinge dargestellt und war gespannt wie du die Dinge siehst und warum du sie so siehst.

In diesem Test steht ein guter Satz: http://www.guitar.de/test-marshall-sl5c/

Jeder, der sich unter der Marke „Slash“ etwas anderes vorgestellt hat, sollte sich gegebenenfalls noch einmal mit den letzten 25 Jahren Rockgeschichte auseinandersetzen.

Der Satz bezieht sich eben auf die Slash Signatur und deswegen finde ich es einfach nur richtig... nicht mehr zu erwarten!

Noch mal, ich möchte dir die Mängel weder ausreden noch dich von etwas überzeugen was in deinen Augen so nicht zu sehen ist. Ich habe nur eine etwas andere Sicht und wollte die eben zum Ausdruck bringen. Mehr nicht!
Keiner muss die Dinge so sehen wie ich es tue, oder wie der Amp im Gesamten auf mich wirkt!
 
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Alles gut, keine Sorge.

Die Made-In-Thematik ist immer strittig. Sicher klingt etwas, das in England gebaut wurde, nicht anders als etwas aus China. Erst recht nicht, wenn die bauweise 1:1 die gleiche ist. Letztlich ist das aber meist nicht der Fall (irgendwo muss der Kostenschnitt ja herkommen) und selbst wenn es der Fall wäre, ist der Ort der Herstellung nachwievor ein Qualitätsmerkmal, das man mitbezahlt ode reben nicht mitbezahlt. Deshalb hast du sehr wahrscheinlich auch mehr in deiner Lohntüte als ein Chinese mit vergleichbarem Job.

Was den Amp angeht, würde ich mich über ein Review von dir freuen. Verschiedene Perspektiv auf ein und dieselbe Sache sind immer gut!
 
Oh... jetzt kommt's... ich glaube ich bin in Reviews nicht so gut! Eigentlich kann ich überhaupt keine Reviews schreiben... nicht über Instrumente... allein wenn ich schon den Klang beschreiben müsste.
Soll ich "Slash-mäßig" schreiben ;o).

Nein... ich möchte hier nicht noch ein SL5 Review schreiben. Ich denke das ich die Möglichkeit genutzt habe, hier meine Sicht mitzuteilen und danke dir für dein Review!
Ich finde es toll, denn sowas macht Mühe! Und das machst du mit einem Review nur und ausschließlich für andere.

Vielen Dank dafür!
 
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Also ich muss nochmal sagen, dieser Standby-Schalter ist echt strange :D Ich spiel den DSL5C (die "normale" Marshall 1-5W Vollröhre aus der aktuellen Serie), der hat wiederum GAR KEINEN Standby, dafür aber einen Effektloop, allerdings auch kein Reverb :D Seltsam, wie Marshall da die Ausstattung verteilt hat. Aus dem DSL5 kriegt man jedenfalls auch sehr Slashige Sounds raus.
 
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