Kreatives Loch... Tipps?

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Heyho in die Runde,

ja, der Titel sagt es eigentlich schon: ich schlage mich jetzt schon seit einiger Zeit mit einem kreativen Loch herum.
Ich spiele unglaublich gerne Gitarre (mittlerweile seit 8-9 Jahren) und bisher war es immer so, dass sobald ich die Gitarre in die Hand genommen habe, früher oder später neue Riffs oder Melodien ihren Weg gefunden haben. Ich bin ein klassischer Songwriter, zwar kann ich auch einiges an der Solo-Gitarre, aber mein eigentliches Herzblut liegt darin, Songs zu schreiben. In dem Bereich konnte ich mich auch schon in einigen Bands austoben.

Die letzten Wochen (oder schon Monate?) läuft es nicht mehr so richtig gut. Wenn ich die Gitarre in die Hand nehme, kommt nicht mehr dieser Aha-Moment, der Funke, wenn man das Gefühl hat, ein wirklich cooles Riff rauszuhauen. Manchmal gibt es ja auch dieses Gefühl einem Hammer-Riff "auf der Spur" zu sein und dass wenn man jetzt dran bleibt, dass man es dann noch kriegt. Nicht mal das habe ich noch. Irgendwie habe ich dabei das Gefühl, immer dasselbe zu spielen. Vielleicht gehe ich auch zu verkopft, gewollt progressiv an die Sache heran. Ich weiß es nicht, aber ich bin mittlerweile schon etwas verzweifelt.

Daher schreibe ich hier, in der Hoffnung einige Tipps zu bekommen. Dabei erhoffe ich mir vor allem etwas "exotischere" Ratschläge. Ich kenne die häufige Empfehlung sich mit unterschiedlichen Musikstilen zu beschäftigen, das ist absolut bei mir gegeben. Ich höre eigentlich alles über Singer/Songwriter, Blues, Jazz, Rock, Electro, Hip Hop und natürlich Metal (vor allem die extremeren Spielarten). Neben der E-Gitarre (6 und 7 Saiten), spiele ich auch ganz ordentlich Akustikgitarre und mache da viel in die Richtung Fingerpicking / American Folk.

Warum schreibe ich in diesem Bereich? Ich spiele derzeit in einer Band, die modernen, progressiven Metal spielt und bin da einer der Hauptsongwriter. Aber derzeit bin ich selbst nicht 100% glücklich mit meinem Output. Wie gesagt, ich liebe das Gitarre spielen, ich liebe es Songs zu schreiben, aber ich habe derzeit das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken und das ist auf Dauer einfach deprimierend. Vielleicht habt ihr einige Tipps für mich, wo ich neue Inspiration finden kann?

Ich bin gespannt!
 
Eigenschaft
 
Das kenn ich auch, das ist nichts neues. ;)

Tipp von mir, nimm paar Tage Abstand, mach was ganz anderes, denk nicht an Songwriten.
Geh wandern, mach Party, lass die Sau von der Kette................und alles löst sich in Wohlgefallen auf. ;)

Ablenkung, größere Kreise ziehn, dann zurück zum Thema, hat mir immer geholfen. :)
 
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Genau, einfach mal an was anderes denken, und sich selber nicht unter Druck setzen... und manchmal hilft es, mal eine "fremde" oder "neue" Gitarre in die Hand zu nehmen... bei mir löst jede Gitarre andere Ideen aus...
 
Ja, das kenn ich auch nur zu gut. Es hilf teilweise auch über den Tellerrand zu schauen und sich Inspiration durch Künstler zu holen, die einem nicht so vertraut sind oder die man sonst eher nicht hören würde. Das gibt frischen Input und manhchmal auch frische Ideen. Druck ist definitiv hinderlich.
 
Manchmal hilft auch einfach mal Urlaub! Mal zwei Wochen keine Gitarre und keine Musik und einfach mal die Seele baumeln lassen.
 
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Ich nutze auch seit jahren ReiRo's Tipp. Frischer Wind ist nie verkehrt. Du kannst aber das ganze dann noch prima mixen, indem du z.B. Stücke mit alternativem Rythmus spielst (z.B. Metalnummern im Bluesryhtmus oder Clapton auf schnellem 2/4 :ugly: ), oder einfach nur Tabs ohne Beachtung der Notenwerte spontan imprivisierst, etc. Schau dir also nur die gegriffenen Akkorde, Tonfolgen, etc. an, ohne den Song genau zu kennen und zu hinterfragen. Leg nach deinem Gefühl deine Geschwindigkeit und dein Anschlag drauf. Da kommen oft witzige Dinge dabei raus. Nebenbei siehst du Tonarten, Griffe und Läufe, die bislang nicht zu deinem Repertoire gehörten. ;)
 
Hi Nachtkönig,
wie lange hast Du denn schon diese kreative Flaute?
Sprechen wir hier über Tage, über Wochen, Monate oder Jahre?

Alle bisher gegebenen Tipps finde ich gut - oft ist es genau so: man muss erst loslassen, um wieder zugreifen zu können ...
Wie Du gut entspannen kannst, wirst Du wahrscheinlich am besten wissen - bzw. wenn Du es nicht weißt, ist ziemlich klar, dass da was schiefläuft, oder?
Kreative Flauten lernt jeder kreative Mensch im Laufe seiner Zeit kennen - das gehört mehr oder weniger dazu. Unangenehm ist es natürlich, aber es ist was anderes, wenn man das als eher normale Phase annimmt als wenn man anfängt, grundsätzlich an sich zu zweifeln - letzteres erhöht den Druck unnötig und hindert sowohl an der Entspannung als auch an dem kreativ-Sein ... In Bezug auf den Erwartungsdruck bei Dir bin ich mir nicht so sicher: kommt der aus Dir heraus oder eher von der Band oder von was anderem? Das solltest Du vielleicht mal sortieren. Ein Gespräch in der Band (ein gewisse Vertrauensbasis vorausgesetzt) kann da auch sehr hilfreich sein ... erstens kann es sehr entlastend sein, das einfach mal offen anzusprechen und zweitens falllen den Bandmitgliedern eventuell ja auch Möglichkeiten ein, wie Ihr als Band damit umgehen könnt (beispielsweise eine Phase einschieben, wo man mehr auf Konzerte setzt oder mal ins Studio zu gehen oder Ihr legt mal einen Session-Monat ein als unbedingt an neuen songs zu arbeiten ...).

Was auf musikalischem Gebiet noch hilfreich sein kann, ist sich ein anderes Instrument zu schnappen und damit zu experimentieren. Auch das schafft neue kreative Räume, andere Zugänge und Erfahrungen. Manchmal ist es einfach so, dass man auf seinem Hauptinstrument schon ziemlich viel Gras abgefressen hat und es etwas Zeit braucht, bis neues Gras wächst ...

just my 2 cents ...

x-Riff
 
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Was bei mir immer ganz gut funktioniert, ist, die kreative Seite des Hirns erstmal zu ignorieren und die rationale Seite zu beanspruchen. Dadurch kommt die kreative Phase meist auch wieder von alleine. Bei mir dann natürlich immer schön zur Klausurphase hin, in der ich die meisten Ideen habe. Gibt da bestimmt auch Erklärungen für, dass die beiden Hirnhälften sich da beeinflussen :D
 
ich spiele jetzt seit 22 jahren. selbst lieder schreiben war der grund, warum ich überhaupt angefangen habe. mal gab/gibt es gute zeiten, in denen es nur so "sprudelt" an coolen riffs und licks, mal gab/gibt es schlechte, in denen gar nix geht und sogar das spielen ansich keinen spaß mehr macht. das kommt und geht. mal länger, mal kürzer. inzwischen mache ich mir darüber keinen kopf mehr, wenn es mal nicht so gut läuft. ich weiß, daß auch wieder andere zeiten kommen. mal ein paar tage, wochen, monate gar nix kreatives ? na und ? sag ich mir heute. meine längste "nullphase" hat sechs jahre gedauert. als ich wieder angefangen habe, war ich besser als je zuvor. kam mir fast schon so vor, als ob mein hirn ohne mich trotzdem weitergespielt hat. fand ich echt erstaunlich. war alles noch da. nur die beweglichkeit der finger hat ein wenig gelitten, aber das war nach zwei wochen vorbei. und die hornhaut auf den fingerkuppen war natürlich weg.

gruß
 
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..jap, war/ist bei mir genau das gleiche ! Jetzt gerade habe ich irgendwie 0 Ideen, weis aber, das es in 1-2 Wochen wieder besser für mich läuft, also nehme ich es so hin, wie es ist..
 
hol dir doch nen bass und spiel bissl bass, ich spiel abundzu nebenbei (und mittlerweile in der band hauptberuflich :D ) und durchs andre gefühl entstehn bei mir neue ideen, selbiges gilt für viele andre instrumente, keyboard, flöte, hab ich überall schon etwas rumprobiert :)

muss ja nix teures sein, wird ja eh auf gitarre übertragen bei mir bzw dann mit besseren instrumente gespielt ;)
 
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Hallo Leute,

erst einmal schon tausend Dank für das viele Feedback, die vielen Ideen und Tipps!

Vielleicht noch kurz zu den paar Fragen zu meiner Situation: also, ich bin unkreative Phasen durchaus gewohnt. Bei mir war es auch immer so, dass ich mal unglaublich kreativ war, dann ein paar Wochen nix und dann ist es wieder gesprudelt. Natürlich kenne ich diese Phasen und kann sie normalerweise als solche annehmen, mit der Sicherheit, dass wieder bessere Zeiten kommen. Meine jetzige Phase hält nur schon eine ganze Weile an und das verunsichert mich, zusätzlich zu dem Gefühl, immer irgendwie dasselbe zu spielen.
Der Druck kommt kaum von der Band, ich bin glücklicherweise nicht der einzige Songwriter und wir haben noch eine ganze Reihe Songs in der Warteschleife, die darauf warten von der gesamten Band ausgearbeitet zu werden. Ich bin es wohl eher selbst, der einfach erwartet und gewohnt ist, dass halt 'was kommt.

Aber die Tipps, die ihr hier angebracht habt, sind mit Sicherheit schon ein Anfang. Der klassische Blick über den Tellerrand ist bei mir wie gesagt zwar irgendwie ein Dauerzustand, da ich mich eigentlich ständig mit neuer Musik und neuen Musikrichtungen beschäftige, aber die Idee Tabs "blind" nachzuspielen ist schon irgendwie cool. Vielleicht sollte ich auch wirklich mal Urlaub von meinem Instrument machen, mich zurücklehnen und gucken, was von meinen anderen Bandmitgliedern kommt. Mal eher mitmachen als treiben ;-)

Wie gesagt, danke schon mal soweit und vielleicht kommen ja sogar noch ein paar Tipps hinzu :)
 
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Das Gefühl immer das selbe zu spielen, naja...so Durststrecken kennen so ziemlich alle.
Vielleicht bist Du einfach zu fest gefahren, mit dem wie Du einen Song schreiben willst.
Also schon nach "Schema F" vorgehst. Versuch doch mal anders oder einfacher an Die Sache ran zugehen.
Weiß nicht genau, wie ichs beschreiben soll. Oder nimm mal Sachen die Du vor Jahren geschrieben hast und bastel Dir da mal was raus. Hilft bei mir manchmal, weil ich Heute ganz anders spiele und bringt mich wieder auf neue Ideen. Vielleicht klappts ja...:great:
 
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Geile Konzerte Besuchen.
Das motiviert mich immer und bringt mich auf neue Ideen.
 
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Ein paar neue Techniken anlernen... oder Songs, die man sonst nie spielen würde ...
 
Was auch inspiriert, ist mit anderen zu jammen, mit denen man sonst nicht spielt. Oder mit denen mit denen man sonst auch spielt, aber nicht jammt...;)
oder eben mal mit Dänen jammen... da sollte man aber trinkfest sein :D
 
Es ist Kreativitätsengpässen eigentümlich, dass, wenn man gerade denkt jetzt verlasse ich den unteren Kulminationspunkt, wieder ein Dämpfer kommt, wenn man das neue Stück hört oder den Text liest; dann kommt manchmal noch Verkrampfung dazu oder negative Erinnungen, die es dann u. U. noch etwas schwerer machen.

Ich gehe, sofern ich mir keine längere Auszeit nehme, dann so vor:
Erstmal Kopfleeren, hierzu auf einen Mechanismus zurückgreifen, dessen Wirkung auf einen selbst man schon kennt. Sport, viel frische Luft, autogenes Training, Meditation,
auf jedenfalls etwas, was einen wieder runterkommenlässt, Meditation ist wahrschlich das effelktivste.

Dann ohne Druck, weder zeit- noch ergebnisorientiert den Neustart beginnen.
Ich glaube hier liegt das größere Problem, im Unterbewustsein schwingt noch mit, dass man was schaffen will, das sollte man in diesem Stadium zurückstellen, weil es hier noch um die Aussaat der Kreativität geht und noch nicht ums Giessen oder Ernten.
Ich halte mir dann immer vor, dass das primaere Ziel ist, dass es mir gutgehen soll. Dabei ist es ganz hilfeich, seine eigenen neuralgischen Stellen zu kennen, auf die man drücken muss.

Als Katalysator hilft es mir, kreative Linien in allen möglichen Dingen zu entdecken, aber beim ersten Anzeichen von Verkrampftheit direkt wieder loszulassen, das zeigt mir, dass ich noch nicht entspannt genug oder auf dem falschen Pfad bin.
Als Basis nehme ich meistens drei Zugangswege zu meinem kreativen Kern:
1. Musik - hier wähle ich einfache statt komplexe Musik, bspw. alte Blueser od. Rock, Hooker, Burnside (ggf. auch Clash), etwas was groovt aber mit wenig Zutaten, das lenkt nicht ab sondern gibt mir die Möglickeit da selber etwas draus zu entwicklen.
2. Bücher - mit schönen Formulierungen, Metaphern, das können Bücher sein, die ich nicht zum Durchlesen habe, das sind vorrangig Dichter
3. Ich sehe englische Filme, manchmal mit Untertitel, dabei ist es egal, ob ich einen deutschen oder englischen Text schreiben will
==> Alle Fragmente schreibe ich in mein Heft/ Buch
ich versuche nicht aus allem sofort einen Song zu machen. Wichtig ist dass ich einen eigenen pool habe.

Was mich persönlich in diesem Entwicklungsprozess runterbingt, das ist wahrscheichlich bei vielen ganz anders, ist die Kreatitvität und das Spielvermögen andere Musiker. D. h. sobald ein Song zu komplex, zu ausgereift, ein Solo zu perfekt, einen Arrangement zu gut (?) ist, stört das meine eigene Kreativität, ich glaube, meine kreative Unruhe, die ja postiv ist, schwenkt dann um in, Neid ist die falsche Begrifflichkeit, in Unzufriedendheit, und dann muss ich ggf. wieder bei Stufe 1 anfangen.

Jammen bringt mich immer nur dann weiter, wenn die anderen auch Bock haben, nichts ist so demoralisierend, wenn auf das noch frische Plänzchen eines Rockriffs, Blueslick, ein Scheissdrumpattern draufgelegt wird, dabei soll es umgekehrt sein, oder die Idee gekapert und etwas schlechteres draus wird, weilmehr zu gefügt und nicht auf die Noten geachtet wird, die man besser weglassen sollte Ich lege dann wieder mein Lick, Riff, Melodie, Rythmus was auch immer weg, und krame es irgendwann wieder vor und spiele es dann mit einem weiteren Musiker allein, dann kommt wieder etwas ganz anderes dann ggf. positives raus. Schnirks Anregung mit anderen dritten zu jammen hat bei mir schon beides (+ / - ) bewirkt, aber es ist immer einer der besten Lernprozessen gewesen.
Also viel Glück. Wäre sehr nett, wenn Du uns Deinen Erfahrungen schreibst, egal wie der Prozess verläuft und was dabei rauskommt.
 
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Auszeit ist das Beste. Wenn man mit Brechstange arbeitet, hört man das, es kommt einfach wieder, keine Angst oder man muss sich zugestehen, das man nicht dafür gemacht ist.
 
Ich steppe einfach ab und zu wirr durch mein Multieffekt inkl. Drumpattern (Zoom G3) - da ist immer wieder 'was "Neues" dabei, was mich inspiriert. Genau wie
andere amps, Gitarren und Effektgeräte; Wirkt manchmal Wunder- auch wenn man die nicht dauerhaft behält....
 

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