Song schreiben?

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Hey Leute!

Ich spiele seit anderthalb Jahren meine Westerngitarre, ohne Lehrer, nur via Internet, Youtube und einen Email-Gitarrenkurs lernte ich die Grundsachen... Ich kann momentan "nur" die ganz normalen Akkorde, D, G, C E blabla etc. Die Dinger die jeder am Anfang lernt. Mit Blink 182 Tabs lernte ich Powerchords und bekam somit ein starkes Tool in die Hände.

Einfach Akkorde aneinanderzureihen, mit Powerchords durchzumischen und waaah, ich komme ins Schwärmen, ich liebe dieses Instrument. Ich kann Noten nur bedingt durch abzählen lesen, an der Gitarre wird ebenfalls abgezählt. Ich spiele meist nach Gefühl und Klang.

Mir kribbelt es in den Fingern das ganze Chaos zu ordnen, "einen Song zu schreiben"... Besser kann ich es nicht ausdrücken... Was sind die größten Tipps, die euch in den Kopf kommen? Eure Ideen wo man anfangen sollte etc.

Ich weiß, die Frage ist kompliziert und eigentlich RIESIG, aber wenn euch spontan was in den Kopf kommt, her damit.

Danke sehr im Voraus!
 
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Ich würde sagen der Interaktive Quintenzirkel sollte Dir helfen.

Klicke auf einen Akkord --> dann erscheint ein Sektor mit 6 Akkorden.
Du beginnst und endest mit der 1. Stufe (Tonika, mittlerer Akkord in oberer Reihe).
Dazwischen kannst Du experimentieren und alle 6 Akkorde des Sektors nach Deinem Gefallen verwenden. (du kannst auch abgewandelte Akkordformen dieser Grundakkorde verwenden wie z.B. 7er, sus4, sus2, maj7, ect.)
Wenn Du eine interessannte Akkordfolge gefunden hast --> dann versuche eine passende Melodie dazu zu summen.
Danach wäre nur mehr ein geeigneter Text erforderlich und ein Song wäre fertig.
Dein Song stünde in der Tonart der gewählten Tonika. Alle 6 Akkorde beinhalten die Töne der gewählten Tonleiter.

Für das ganze Vorhaben wären natürlich schriftliche Aufzeichnungen und eine Strukturierung (Strophe, Refrain, Taktlängen) vorteilhaft, damit Du am nächsten Tag einen vielleicht gut gelungenen Songentwurf wieder genauso spielen kannst bzw. verbessern und Du nicht von vorne beginnen musst.
 
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Mehr als den Quintenzirkel hab ich auch nicht im Kopf. Das ist auf jeden Fall hilfreich. Manche Songs sind bei mir aber auch einfach durch ausprobieren entstanden. Ich müsste mich erstmal hinhocken und das ganze durchgehen damit ich weiß was ich da eigentlich spiel :)
Ein guter Ansatz ist sicher mal ein Grundgerüst mit einfachen Akkorden zu haben und dann einfach Varianten auszuprobieren. Was passiert wenn ich jetzt statt x, y spiele?
Bei mir kommt die Idee zu einem Song eigentlich entweder durch eine Melodie oder ich hab mal irgendwas gespielt und kram das mal wieder raus wenn ich denke, das könnte passen.
 
Kleine Ergänzung:
Falls Du eine schöne Melodie im Kopf hast --> dann versuche die passende Akkordfolge zu finden. Über den Interaktiven Quintenzirkel (toller Link Richelle :great:) hast Du schon mal Akkorde, die in sich zusammenpassen, weil Du Dich in einer definierten Tonart bewegst! Die Tonika ist zumeist der Akkord, auf dem Du Deine Melodie abschließen würdest. Das mag seltsam klingen, liegt aber ganz einfach daran, dass sich Songs in der Regel zur Tonika hin auflösen und darum zumeist damit aufhören.
 
Danke sehr für die Tipps! :)

Was, wenn ich die Tonleiter verlasse? Ich meine, kann ich das tun? Manchmal klingen Sachen ganz interessant, wenn es mal kurz nicht passt, ein kleiner "schiefer" Part drin ist, der in sich aber stimmt und dann gehts "normal" weiter...
 
Was, wenn ich die Tonleiter verlasse? Ich meine, kann ich das tun? Manchmal klingen Sachen ganz interessant, wenn es mal kurz nicht passt, ein kleiner "schiefer" Part drin ist, der in sich aber stimmt und dann gehts "normal" weiter...

Tonartwechsel oder Modulationen kommen bei vielen Songs vor und machen den jeweiligen gesamten Song interessanter bzw. bei manchen Songs gibt es eine Art Steigerungseffekt am Schluss oder bei der vorletzten Strophe, welcher den Song vor Langweiligkeit etwas schützt.

Nachfolgende Links währen dazu gedacht, dass Du Dir die Übergänge anhörst und die Wirkung dieser Tonartwechsel auf den jeweiligen Song erkennst
z.B.
Tonartwechsel um 2 oder 1 Halbton
Me and Bobby McGee (Janis Joplin) G-Dur --> Wechsel auf A-Dur vor "From the Kentucky coal mines ..."
Morning has broken (Cat Stevens) Intro D-Dur --> C-Dur (1. und 2. Strophe)--> Wechsel auf D-Dur bei 3 Strophe ("Mine is the sunlight...") --> 4. Strophe wieder C-Dur.
Woman (John Lennon) D-Dur --> Wechsel auf Eb/D#-Dur bei letzter Strophe

Tonartwechsel zwischen Strophen und Refrain von moll (traurig, hoffnungslos) auf Dur (hoffnungsvoll, erheiternd):
While my guitar gently weeps (George Harrisson) Strophen in Am --> Refrain Wechsel auf A-Dur

Tonartwechsel von G-Dur auf Paralleltonart e-moll und dann nach Orchestersteigerung auf E-Dur im Mittelteil ("Woke up, fell out of bed...) :
A day in the life (The Beatles)

Also es ist erlaubt was gefällt:).
 
Ich bin der Meinung, schreiben heißt zunächst erstmal hören. Heißt auf Deutsch: Hör so viel Musik, wie du kriegen kannst, was immer dich interessiert, hör es dir an, und hör dir an, wie diese Menschen das umsetzen. Über den Weg kommst du auch ohne übermäßig Theorie an brauchbare Songwritingfähigkeiten... letztendlich kann Theorie auch eine ziemliche Behinderung sein, weil du dir angewöhnt hast, wenn Teil Soundso deines Songs in Tonart Wieauchimmer steht, darfst du auf keinen Fall Tonart Bla nehmen, aber was ist, wenn die Musik gerade das erfordert? Letztendlich ist die Musik, die du machst, keine Musik, die irgendwelchen Regeln zu gehorchen hat oder irgendwas kopieren soll, sondern sie entsteht aus den Ideen in deinem Kopf. Powerchords sind ein guter Anfang, auf Dauer aber langweilig, weil es so viel mehr, auch an Intervallen gibt.
 
...letztendlich kann Theorie auch eine ziemliche Behinderung sein, weil du dir angewöhnt hast, wenn Teil Soundso deines Songs in Tonart Wieauchimmer steht, darfst du auf keinen Fall Tonart Bla nehmen...

Wo genau steht denn bitte so etwas?
Das habe ich jedenfalls noch nicht gelesen, obwohl ich schon lange als Amateur Musik mache und mich auch recht gerne mit Büchern zum Hintergrund von Rock, Pop und Jazz beschäftige.

Dass man aus dem aufmerksamen Hören und Nachspielen seiner musikalischen Vorbilder auch ohne theoretisches Wissen viel lernen kann, ist natürlich unbestritten.

Aber selbstverständlich wird jede auf welchen Wegen auch immer produzierte Musik hochgradig "irgendwelchen Regeln" folgen, solange sie als Musik einer populären Stilistik erkennbar ist.

Zumindest die Grundzüge der allgemeinen Musiklehre und einer Harmonielehre für Rock/Pop/Jazz zu kennen, bringt höchstens für extrem unkreative Menschen die Gefahr einer "Behinderung" mit sich. Ansonsten findet man darin ein Beschreibungs- und Analysemodell seiner Musik, in dem man auch Ideen und Möglichkeiten entdecken kann, auf die man sonst gar nicht gekommen wäre.
 
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Manche Songs sind bei mir aber auch einfach durch ausprobieren entstanden. Ich müsste mich erstmal hinhocken und das ganze durchgehen damit ich weiß was ich da eigentlich spiel :)

Was ich persönlich für sehr wichtig halte,denn du hast ja auch eine Vorstellung beim ausprobieren,wie z.B der nächste Ton klingen sollte, oder wo das klanglich enden soll. Somit kommen dann ziemlich brauchbare Stücke zusammen und wenn man seine Ergebnisse dazu analysiert, und auch die Noten dazu betrachtet wird es erst richtig interessant.
 
Manchmal klingen Sachen ganz interessant, wenn es mal kurz nicht passt, ein kleiner "schiefer" Part drin ist, der in sich aber stimmt und dann gehts "normal" weiter...

Noch als Ergänzung zu den genannten Tonartwechsel für ganze Songteile sind Doppeldominanten und Doppelsubdominanten vielleicht bei Verwendung des interaktiven Quintenzirkels nicht uninteressant.

Quintenzirkel.jpg

Doppeldominante:
Im Beispiel G-Dur wäre die Doppeldominante der A-Dur-Akkord. Kleine "Dominant-Tonic-Sequenzen" wo die Doppeldominante auf die Dominante auflöst sind nicht unüblich und interessant --> Akkordfolge A - D (in G-Dur).
Beispiel: What you're doing (The Beatles) bei (0:57) "...Should you need a love that's true - it's me-e-e" (in dem Fall ist es D-Dur und die Akkordfolge E - A)

Doppelsubdominante:
Im Beispiel G-dur wäre die Doppelsubdominante der F-Dur-Akkord. Direkte Auflösung auf die Tonika sind nicht unüblich F - G oder über die Subdominante F - C - G.
Beispiele für direkte Auflösung: A hard days night (Beatles) ...and I've been [F]working like a [G]dog
bzw. über Subdominante: Hey Jude (Beatles) ... [F]Na - na - na - [Eb]na-na-na - na, [Bb]na-na-na - na, hey [F]Jude (in F-Dur)

Also Akkordfolgen die im interaktiven Quintenzirkel mit dem Akkord neben der 5. Stufe (im Uhrzeigersinn) beginnen und auf den die 5. Stufe folgt bzw.
Akkordfolgen die mit dem Akkord neben der 4. Stufe (gegen den Uhrzeigersinn) beginnen und auf den entweder direkt die 1. Stufe folgt oder die 4. Stufe und dann die 1. Stufe.
 
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das ist aber interressant.....:D
 
Ich würde sagen der Interaktive Quintenzirkel sollte Dir helfen.

Klicke auf einen Akkord --> dann erscheint ein Sektor mit 6 Akkorden.

Der Link ist genial! Danke!!!! Ich kann zwar den Quintenzirkel auswendig aber wenn ich die Akkorde einer Tonart wissen will musste ich immer erst die jeweilige Tonleiter durchgehen und daraus die leitereigenen Akkorde ableiten. Das ist viel einfacher! V. a. weil ich mir den Quintenzirkel grafisch sowieso am besten merken kann! Dank! :great:
 
Songs schreiben, kann so einfach sein.....wenn man weiß wie und vor allem ne idee im kopf hat.

der quintenzirkel ist sicherlich unentbehrlich, damit man überhaupt erstmal weiß, welche akkorde passen zusammen.

ich hab mir z.b ne tabelle mit den wichtigsten akkorden und ihren Stufen gemacht

Stufe 7 mit rein, weil man damit schön ein Kontrasthema (bridge) basteln kann

als 2. würde ich an deiner stelle pentatoniken lernen und üben. beim ausprobieren von pentatoniken sind mir schon etliche ideen für melodien gekommen.

text: du muss selbst am besten wissen, worüber du schreiben willst, welches thema dich berührt..hier gibt es kein richtig oder falsch
 

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