Wie prügelt Ihr Euch schwierige Stellen rein?

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Heinrich III.
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Hi Klampfer
Die Frage steht ja schon in der Überschrift. Ich habe angefangen schwierige Stellen zu isolieren und übe diese Stellen mit dem Metronom, natürlich ganz ganz langsam. Ich stelle mir eine Uhr auf 3 Minuten und übe diese Stelle dann 5 - 6 mal am Tag.
Wie macht Ihr das oder hat jemand Erkenntnisse, was bzw. welche Übungsintervalle Sinnvoll sind?
 
Eigenschaft
 
ich halte überhaupt garnix von Zeitvorgaben oder sonstwas in der Musik, das ist alles viel zu gezwungen. Musik sollte man ohne Druck und ohne Erwartungen spielen, sich selbst mit Zeit Intervallen eingrenzen macht meiner Meinung nach keinen Sinn und klaut den Spaß am Spiel. Lass dir einfach Zeit, alles braucht Zeit, keine von dir vorgeschriebene Zeit sonder Zeit die einfach kommt und geht.

Grundsätzlich würde ich dir empfehlen nicht zu sehr das Üben und Lernen in den Fokus zu setzen sondern das Spiel an sich. Perfekt wird es eh nicht werden, spiel drauf los mit der Zeit wird sich der Schwierigkeitsgrad relativieren und du freust dich um so mehr weil kein Zwang da war.

PS: Ich mach es genauso wie oben beschrieben
 
Ich mach es quasi ähnlich:
Ganz langsam und vor allem immer korrekt.
Lieber weniger Wiederholungen und dafür alle richtig als viele Wiederholungen und davon die Hälfte nicht korrekt.

Von Zeiten oder Durchläufen bin ich auch nicht überzeugt. Manche Stellen muss ich 200x üben bevor ich sie kann, manche nur 10x, je nachdem wie sie mir von der Hand gehen.

Es ist vor allem wichtig exakt zu isolieren wo das Problem ist und sich dann darauf zu fokussieren: Wenn ich ein rhythmisches Problem hab, kann ich das im Extremfall völlig von den Noten lösen und zum Beispiel den Rhythmus einfach erstmal klatschen. Manchmal ist es auch z.B. einfach ein Griffwechsel oder ein Sprung der schwierig ist. Dann kann es im Extremfall sein, dass ich einfach nur die zwei Töne die das Problem darstellen ein paar hundert Mal abwechselnd spiele.
Ich hab letztens am Klavier auch mal ne Stunde damit zugebracht einen einzelnen Takt zu spielen, bis ich mir sicher war, dass ich es kann.
 
Ich spiele Tackt für tackt die Stücke durch, übe schwere Tackt einzeln und langsam, und spiel mich wieder komplett an die stelle.
Ne besondere zeit setze ich mir nicht, ich merk ja irgendwann "Peter du kannst das langsam" und dann spiel ich eben langsam, taste mich an den Schweren takt heran und spiel ihn langsam durch :D

Grade eben hab ich mich an der "spanischen Romanze" probiert und was finde ich in meinen Noten/ Tabs?

Takt 10... ein fieser Barrègriff, sieht dort so aus:
Code:
e|------11-----------------8---------------7------------------
B|--------------7---------------7---------------7-------------
G|-------------------8-------------8---------------8----------
D|-------------------------------------------------------------
A|-------------------------------------------------------------
E|-------7-----------------------------------------------------

Nun da ich schon etwas länger spiel dacht ich " bähh das geht ja noch":rolleyes: allerdings hab ich dabei erkannt das ich das
Fis garnicht "klar" sonder abgedumpft spiele, ergo liegt mein Zeigefinger nciht optimal und drückt die saite nicht runter.
Also hab ich den Takt 9 und 10 (da in Takt 9 aus der "11" eine "7" wird, also der BarrÈgriff schon liegt) mal extra probiert und immer wieder schön langsam probiert.

Leider hab ich schon ne gute Std. vorher gespielt und nun nicht mehr die motivation mich dem problem zu stellen also klingt im moment das Fis immer noch Dumpf:D aber morgen oder ünbermorgen wirds wohl besser;)
 
Lieber weniger Wiederholungen und dafür alle richtig als viele Wiederholungen und davon die Hälfte nicht korrekt.

Es sind genau solche Sätze, die mich weiter bringen.
Ein anderer Satz aus diesem Forum, der mich weiter gebracht hat, war der hier: Wer schneller werden will, muss langsamer werden.
 
Wichtig finde ich vorallem, sich nicht selbst unter Druck zu setzen. Wer zu viel von sich verlangt, macht mehr Fehler.

Ich schaue mir ein Stück erstmal komplett an, summe Gedanklich die Töne mit und stelle mir vor, wie ich es am Besten greife. Dann probiere ich Stück für Stück und die schweren Stellen.

Wenn ich kein Bock mehr hab, zwinge ich mich aber auch nicht weiter zu machen, sondern spiel was Anderes oder widme mich anderen Aktivitäten.
 
Wenn ich ein rhythmisches Problem hab, kann ich das im Extremfall völlig von den Noten lösen und zum Beispiel den Rhythmus einfach erstmal klatschen.

ganz ganz wichtiger satz.
geht mir oft so, dass ich das stück erstmal trommeln muss.

ansonsten würd ich die stelle natürlich auswendig lernen.

darüberhinaus würde ich mal woanders hinschauen.
erst natürlich auf die finger, damit alles richtig sitzt, aber wenn es anfängt halbwegs in mäßigem tempo zu laufen, den kopf mal nach rechts, mal nach links, mal die augen zu.
spielt sich bei mir dann viel sicherer ein und hat sogar den vorteil, dass man sich mal anders/bewusster/genauer zuhören kann. :great:
(der punkt gilt für einzelne stellen und später dann auch für das ganze stück.)
 
Ich denk das wichtigste ist gesagt was noch bleibt ist:

Mit den Augen klauen;)

Schau dir mal an wie andere diese stellen spielen. Beispiel:
Asturias hab ich mir jetzt mal die Tabs gesucht um zu sehen was an diesem stück so der hammer sein soll...
Nun als ich die Tabs gesehen hab wurd mir fast übel...:D Die ersten takte "nur" im wechsel Daumen und Zeigefinger, gut aus fun ein wenig gespielt aber nicht mal annährend in das tempo gekommen.
Warum hab ich dan dank Andre Segovia gesehen, der Kerl wechselt auf der B-Saite Zeige und ring finger und ich dacht mir probier mal....
Gut ist nichts bei rum gekommen ( auser knoten in den Finger) aber dafür weiss ich jetzt wo mein fehler war (auser das ich mich an ein echt heftiges stück gewagt habe ohne auch nur annährend "fit" genug zu sein).
 
Asturias hab ich mir jetzt mal die Tabs gesucht um zu sehen was an diesem stück so der hammer sein soll...
Nun als ich die Tabs gesehen hab wurd mir fast übel...:D Die ersten takte "nur" im wechsel Daumen und Zeigefinger, gut aus fun ein wenig gespielt aber nicht mal annährend in das tempo gekommen.
Warum hab ich dan dank Andre Segovia gesehen, der Kerl wechselt auf der B-Saite Zeige und ring finger und ich dacht mir probier mal....
Gut ist nichts bei rum gekommen ( auser knoten in den Finger) aber dafür weiss ich jetzt wo mein fehler war (auser das ich mich an ein echt heftiges stück gewagt habe ohne auch nur annährend "fit" genug zu sein).

asturias ist eigentlich einen eigenen thread wert. das stück wird so gehypt (gehyped?), wirft historische und viele spieltechnische fragen auf.

es ist auch hier ein gutes beispiel. was ist an asturias hammer? nichts. es ist nur schnell. also übt man langsam und schneller wird es ja von allein. (guten fingersatz vorausgesetzt.)
immer neue fingersätze suchen ist natürlich auch eine gute idee. die besagte stelle spielen einige auch p i p m ...
der gute gitarrist kann am besten alle varianten und sucht sich dann die gleichmäßigste aus. ich bin aus faulheit bei p m p m geblieben, hab aber gerade ausprobiert, dass mit den oben beschriebenen übemethoden die anderen beiden auch in kurzer zeit ins tempo kommen würden.
jedem liegt es anders, aber anregungen holen ist immer gut.

für asturias gibt es viele viele etüden, die die einzelnen techniken sehr gut üben. mir hat das sehr geholfen.
backstein, ich würd dir vorschlagen davon mal ein paar durchzugehen.
asturias ist vieles (ein tolles stück zB :)), aber eines nicht: unschaffbar.
(zumindest technisch. interpretation ist ein anderes paar schuhe.)

E: sry für ein bisschen OT

E2: wennschon dennschon:
Takt 10... ein fieser Barrègriff, sieht dort so aus:
spanische romanze.
für solche stellen gibt es prima stretchübungen. mach den griff mal in der 8. lage und geht dann immer weiter runter. wäre eine kleine stretchübung, die sehr nah am stück ist.
gibt auch viele andere.
(ich hab extrem kurze finger und krieg den in der 3. lage noch hin. wenn auch ohne übung nicht wirklich legato....)

ich glaub ich mach mich unbeliebt, wenn ich technische übungen und etüden vorschlage.. ich hasse sie auch eigentlich selber.. aber sie helfen halt so ungemein. die belohnung bleibt sicher nicht aus ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
[HWOS] g30rG;4885796 schrieb:
für asturias gibt es viele viele etüden, die die einzelnen techniken sehr gut üben. mir hat das sehr geholfen.
backstein, ich würd dir vorschlagen davon mal ein paar durchzugehen.
asturias ist vieles (ein tolles stück zB :)), aber eines nicht: unschaffbar.
(zumindest technisch. interpretation ist ein anderes paar schuhe.)

Na unschaffbar sicher nicht, es erfordert jedoch flinke finger:D Ich mein die ersten takte sind kein ding bis hin zum takt 16 ab da wird es für mich schwer. Vorerst!
Hast du solche Ettüden als pdf oder so?

ich glaub ich mach mich unbeliebt, wenn ich technische übungen und etüden vorschlage.. ich hasse sie auch eigentlich selber.. aber sie helfen halt so ungemein. die belohnung bleibt sicher nicht aus ;)
naja realitisch gesehen weiss jeder das ne Gitarre um den Hals niemanden befähigt Smoke on the Wather zu spielen.
Zu allem gehört eben üben. Ich hab mir von Hochweber.ch so ein kleines übungs Pdf für die fingerschen gezogen.


Ach insgesamt nochmal...
Ich hab mich gestern an nem neuen stück versucht was relativ leicht war, meiner Freundin zuliebe. Dann hab ich mich mal wieder an "Subway to sally - kleid aus Rosen" gesetzt. vor zwei jahren oder so mal probiert, zu langsam und zu umständlich zu greifen und es flog in das virtuelle Vergessen.
Gestern mal so zum fun probiert und was soll ich sagen?
Es viel mir so so viel leichter, einiges macht einfach die Zeit und die erfahrung:D
 
Wenn jemand ein Haus baut, muß er einen Stein auf den anderen legen. Ich finde, für´s Üben gilt das gleiche wie für jede Arbeit. Die Aufgabe verliert nur dann ihren Schrecken, wenn man sich Stück für Stück langsam rantastet. Wenn es auch dann einfach nicht funktioniert, ist es einfach zu schwer.
Bsp. "Somewhere over the Rainbow", die TE Version, diese Kaskaden am Anfang, da kann ich mir noch so die Finger brechen, das funktioniert schon beim ersten Akkord nicht. Schade eigentlich, ich mag das Stück sehr.

Schnelligkeit ensteht tatsächlich nur durch langsames Üben, einfach, weil die Automatismen rein müssen.
 

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