Fingerstyle - Daumen lösen

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Riva
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Hi,

komme noch immer nicht ganz weiter, wenn ich mit dem Daumen eine unabhängige Bass-Melodie spielen will.
Gibts irgendwelche guten Übungen um das irgendwie ins Hirn zu bekommen?

Selbst sowas hier ist für mich noch fast unlösbar ^^
http://www.youtube.com/watch?v=gd-8mWfYgFE&feature=related

Bis auf die ersten 4 Töne der Melodie bekomm ich es irgendwie nicht getimed. Auch da mach ich es wohl nicht richtig, da ich im Kopf lediglich Bass und Zupfen zeitgeich time, aber nicht wirklich unabhängig spiele.

Freue mich über vorschläge.
 
Eigenschaft
 
High Riva,

ist jetzt ein bischen schwer für mich . . .

Wie lange spielst Du denn schon Gitarre /Fingerstyle ?

Bei mir war das einfach ein Zeitproblem - ich bin mit den Jahren stetig besser geworden und meine Koordinationsfähigkeit (Daumen und alle anderen Finger) ist mitgewachsen. In diesem Sinne hilft nur Üben . . .

Hilfreich war und ist für mich, wenn ich die Lieder, die ich spielen möchte, 1 Million Mal gehört habe :D - ich bin ein Ohrenmensch und kann mir nicht nur über die Tabulatur ein Lied erarbeiten. Ich benötige die akustische Vorstellung des Liedes im Kopf.
Wenn ich Schwierigkeiten habe, erarbeite ich mir Takt für Takt (mühsam ernährt sich das Eichhörnchen) - das dauert, aber gibt auch kleine Erfolgserlebnisse.

Du darfst Dich auch nicht überfordern, das frustet nur ! Wenn ich in einer Woche überhaupt kein Land sehe, lege ich das Stück zur Seite und versuche was anderes - wenn Du dann später wieder an das Stück gehst (1 Jahr oder länger !) geht es oftmalls viel besser.

Isolations- und Koordinationsübungen findest Du, glaube ich, in fast allen Lehrbüchern für Fingerstyle - ich kann leider keines empfehlen, da ich zwar einige besitze, aber nicht durchgemacht habe: ich suche mir immer nur das raus, was ich gerade brauche/möchte. Bin halt ein Breitwurzler . . . :D

Liebe Grüße

Robert
 
Also die ersten 4 Melodietöne + Bass-Linie klappen und ich kann sie auch aneinander reihen. Aber das wars dann auch ... denn Umgreifen macht mein Hirn irgendwie nicht mit ... denke es ist nichtmal eine Sache der Finger, da beide Dinge für sich natürlich kinderleicht sind.

Spiele knapp nen Jahr .. richtig Fingerstyle würd ich es nicht nennen, aber schon sehr viel gezupft.
Allerdings ohne eine so klar getrennte Bass-Linie, bei der man etwas umdenken muss.

Klappt bei mir etwas besser, wenn ich mich nur auf die Melodie konzentriere und den Bass nebenher spiele ... ist das vielleicht ein Lösungsansatz?

Gruß
 
Hi,

mh ja um diese auch vom Meister Tommy Emmanuel immer wieder gepredigte Independence des Daumens zu erreichen braucht es einfach viel Übung und Zeit.

Ich kann dieses kleine Heftchen empfehlen. Hier ist wirklich weniger mehr, ein paar grundlegende Übungen und dann noch ein paar wenige Songs zur Illustration. Ein Kleinod in der heutigen Welt der Informationsflut ;-).


http://www.amazon.de/Fingerstyle-Gu...0665/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1289989680&sr=8-1

Schöne Grüße

Max
 
Danke, bisher hieß mein Lehrer eher YouTube ;)
Werds aber mal mit nem Heftchen probieren ... vielleicht bringt es mich ja in der Hinsicht weiter.

Wäre schön zu wissen, ob der Ansatz richtig ist, sich auf die Melodie zu konzentrieren und den Bass irgendwie mitlaufen zu lassen.
Bei mir scheint das "halbwegs" so zu klappen, aber evtl. mach ich auch einen denkfehler ^^
 
High Riva,

nach nur einem Jahr verlangst Du vielleicht etwas zu viel von Dir.

Fange doch erst einmal mit einem feststehenden Zupfmuster an, z.B. das Country-Picking oder das Folk-Picking. Da ändert sich bei Griffwechsel nur der Basston - wenn das dann bei Akkordwechsel flüssig geht, kannst du Bassläufe zwischen den Akkorden dazunehmen und so immer weiter aufbauen.

Wenn Du Dich überforderst, bremst Du Dich auf Dauer nur aus. Erst wenn die Basis stimmt, kannst Du aufbauen - Erfahrung eines (manchmal auch sehr ungeduldigen) alten Hasen.

Gruß :)

Robert
 
Wenn man sich die Videos von Tommy Emmanuel auf Youtube usw. ansieht, empfiehlt er zunächst mal die Anschlagstechnik für den Wechselbass auzubilden. Also genügend Lautstärke zu erzeugen, variables Muting, akkurates Tempo usw. Erstmal weniger Augenmerk auf die zugehörige Melodielinie.
Wenn das einigermaßen sitzt, kann man dazu übergehen mal nur einen Akkord zu greifen und eine Begleitung zum Wechselbass zu spielen.

Vielleicht hilft dieses Video ein bisschen weiter :

http://www.youtube.com/watch?v=YoqG7PO-MHs


Schöne Grüße und viel Spass beim Üben!

Max
 
Stephen Bennet hat mal nen Workshop an der Schule gehalten wo ich war, da gings auch darum. Er hat ähnliche sachen gesagt wie mein Vorpost.
Ich schau gleich mal ob ich die Übung noch hab, dann poste ich sie hier.
Die war sooo einfach, aber was der dadraus gemacht hat war unglaublich.
Ich glaub im Prinzip wars nur ein wechselbass auf G und D als Note, wobei G mit dem Ringfinger gegriffen wurde und D als lehrseite angespielt.
Dazu gings dann erst mal die G-Dur Tonleiter rauf und runter, danach sollten wir selbst rumspinnen, was man mit den einfachen mitteln tun kann.
Ich setz mich mal dran.

bis später
 
Du könntest mal Ulli Bögershausens lessons durchackern (hier der link zu lektion 1), da gibt es auch tabs dazu. Bei lektion 4 fängt das mit dem bass dann an.

Speziell für wechselbass und unabhängigkeit des daumens finde ich auch die ausführungen von Pat Kirtley interessant in seinen beiden video-lessons zu I am a Pilgrim. Da gibt es viel zu sehen und zu lernen.

Die unabhängigkeit des daumens dauert aber schon seine zeit. Wenn normale zupfmuster (vor allem die folkpickings) schon sehr gut laufen, darfst du ruhig viele monate üben einrechnen, bis das nur einigermassen klappt. Nicht aufgeben ist die devise.

Gruss, Ben
 
Hi

kann mich den Vorpostern nur anschließen (aus eigener Erfahrung)
Du verlangst etw. zuviel von dir.
Stichwort : Wechselbass
Das ist mal die Grundlage um später, mit viel Übung, zur Melodie
parallel Bassläufe zu spielen.
Ich kann dir wärmstens das Lehrbuch (Von Angang an) von Bögershausen empfehlen
da wird das Schrittweise aufgebaut, wenn du dich für Fingerstyle begeisterst.
Bzw, wenn dir Fingerstyle - Blues gefällt, das gleichnahmige Buch von
Rick Payne, da gehts dann schon schnell Richtung "eigenständige Bassläufe"

*flo*
 
Zuletzt bearbeitet:
So. hab nix mehr gefunden, hab wohl auch die videodatei nich mehr, daher hab ichs grad aufgenommen. (Anhang)
Ich weis das die Qualität nich gut is und ich mich auch mal verspielt hab, aber es geht ja ums prinzip.
Laut stephen bennet ist das halt sowas zum einsteigen und ausbauen, Basics eben.
Wenn du darüber schon hinaus bist hats wenigstens mir nochmal was gebracht ;)

Grüße
 

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Was mir sehr geholfen hat, am Anfang hab ich immer wieder "richtig" geübt.:D
Aber was mir wirklich sehr geholfen hat um einen recht flexiblen Daumen zu bekommen war das ich mir einfach mal so die Gitarre geschnappt habe und einfach ein paar Akkorde gegriffen habe und dort mit den fingern ein bissel rum gespielt habe. Es klang nicht immer gut, aber meine Finger (und mein Gehirn) haben sich so schnell immer wieder wechselnde Bewegungsabläufe eingeprägt.
Mitlerweile spiel ich mit dem Daumen ohne eigentlich groß drüber nach zu denken. Mein Gehirn sendet einfach, als wäre es das normalste der welt, die bewegungen in den Daumen.
 
Danke für die vielen Tipps. Werd mir nachher mal ein bisschen was anschauen.

Also der Daumen macht schon so das was ich will, allerdings hab ich eine kleine Kopfblockade was die Melodie in der Kombination angeht. Ich muss mich schon drauf konzentrieren, wann ich was gleichzeitig spiele ... beim normalen Zupfen mach ich das eigentlich immer aus dem Bauch heraus und denk überhaupt nicht drüber nach ..

Ich bin grad bissel dran an dem Gladiator Soundtrack und versuch ne Fingerstyle-Version draus zu machen.
Die groben Töne hab ich mir so gedacht: http://yfrog.com/3wjtcz (hoffe das passt grob)

Muss wohl langsam mal wirklich etwas Theorie lernen, welche Töne da harmonieren ;)

Edit: okay, das was Thommi da kurz anschneidet ist dann doch etwas zu weit am Anfang ;)
Habe keine Probleme mit Wechselanschlag, sondern eher damit die Dinge zu integrieren. Das Feeling will einfach nicht so ganz entstehen ...

Edit 2: also damit ihr es grob einschätzen könnt. Vor 3-4 Monaten sah es in etwa so aus:
http://yfrog.com/6enothingelsematterswez (sorry für die songwahl^^)

Läuft jetzt insgesamt schon viel flüssiger .. aber habe eben Probleme, wenn ich Melodie und Bass trennen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst mal hoffe ich, daß du deine Gitarre besser stimmen kannst als der im Video :D

Spaß beiseite, es gibt ein paar Möglichkeiten, sich das Leben etwas leichter zu machen.

Man kann das Stück "zerlegen" und die einzelnen Bestandteile, z.B. Melodie und Bass einzeln einüben. Dabei ist es wichtig, die Einzelheiten festzulegen, vor allem Notenlängen, Pausen und Fingersätze für beide Hände. Wenn die Einzelteile gut klappen, kann man wieder zusammensetzen, wobei es auch einen "Trick" gibt: Man kann sich erstmal auf die Töne beschränken, die gemeinsam gespielt werden, oder man spielt eine Stimme komplett und dazu nur die Töne der anderen Stimme (wenn zweistimmig), die mit einem Ton der ersten Stimme zusammenfallen. Das muß man dann erstmal wirklich langsam einstudieren und dann Schritt für Schritt die restlichen Töne dazunehmen. Und man macht das in sehr kurzen Abschnitten, z.B. taktweise.

Wenn Bass und Melodie kaum gleichzeitige Töne haben, ist es eigentilch immer so, daß der Baß die Melodie anstößt oder ergänzt. Dann muß man diese Zusammenhänge finden und als Ausgangspunkt zum Üben nehmen. Zum Beispiel könnte der Baß einen Auftakt spielen und dann auf 1 den Grundton, und die Melodie setzt auf 1+ in der Quinte ein. Oder die Melodie hat eine Schlußsequenz und der Bass leitet über zum nächsten Teil. Von da aus arbeitet man sich dann langsam vorwärts oder auch rückwärts.

Im Übrigen ist der Ausdruck "Unabhängig von Daumen und anderen Fingern" mißverständlich, denn selbstverständlich sind die von einander abhängig, allerdings nicht in der Bewegung (das muß man natürlich üben), sondern darin, daß sie das selbe Stück spielen, nur mit unterschiedlichen Aufgaben. Aber daraus ergibt sich, daß sie musikalisch immer eine Einheit bilden und deswegen zusammenspielen, nicht gegeneinander. Und deswegen ist es vor allem schwer, zu einer kurzen dauernd wiederholten Basssequenz eine Melodie zu spielen, die Basssequenz ist natürlich nicht so klar mit der Melodie verbunden wie z.b. Kontrapunkt und Thema in einer Fuge. Der Trick ist also, die Zusammenhänge zwischen Daumen und den anderen Fingern zu finden. Eine beliebige Bassfigur zu einer beliebigen Melodie zu spielen, ist zunächst mal reine Hirnakrobatik und hat nichts mit Musik zu tun. Andererseits kann man auch die Fähigkeit schulen, mehrstimmig zu denken und das ist der eigentliche Schlüssel zu diesem Thema. Leider kann das ziemlich lange dauern, also muß man sich erstmal anders behelfen.

Noch eine Eselsbrücke: Man kann Musik immer auf zweierlei Weise sehen, einmal horizontal und einmal vertikal. Horizontal bedeutet, daß man z.B. Baß, Begleitung und Melodie als separate Stimmen betrachtet, die gleichzeitig ablaufen. Vertikal sieht man stattdessen immer alle Töne auf einmal (quasi als Akkord, wenn es mehr als ein Ton ist), die gemeinsam angeschlagen werden. Die vertikale Sicht ist einfacher aber dafür gehen Rhythmus und Ablauf etwas verloren, insbesondere für die Melodie. Aber man kann erstmal vertikal üben und hinterher die einzelnen Stimmen "herausarbeiten".
 
Ich bin grad bissel dran an dem Gladiator Soundtrack und versuch ne Fingerstyle-Version draus zu machen.
Die groben Töne hab ich mir so gedacht: http://yfrog.com/3wjtcz (hoffe das passt grob)

Orchestrierungen nach 1 Jahr versuchen zu Arrangierung ist dann doch ein paar Schritte zuweit, versuch dich lieber an simplen Pop Songs, dir basiern meist auf relativ einfachen Akkordfolgen in denen du dann variieren kannst; ).
 
Also ich kann aus eigener Erfahrung dieses Buch hier empfehlen: http://www.amazon.de/Beginning-Fing...e=UTF8&s=books-intl-de&qid=1291014302&sr=1-13

Das hat mir vor Jahren enorm geholfen, die Unabhängigkeit der Finger zu trainieren.

---------- Post hinzugefügt um 08:25:01 ---------- Letzter Beitrag war um 08:07:35 ----------

Ich habe mir gerade mal den Youtube Link aus deiner Frage angesehen.
Wenn dir da der Anfang schon solche Schwierigkeiten bereitet (bitte nicht als überheblichen Kommentar verstehen), rate ich dir zu einem Gitarrenlehrer.
Gerade wenn man anfängt, Gitarre zu lernen, ist das gut investiertes Geld.
Mit so einem "Basiswissen" ist es dann später auch einfacher, Stücke im Selbststudium (Youtube, Bücher...) zu lernen.
 

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