Akkordbegleitung lernen

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ilana
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Hallo,

ich komm aus der Gitarren-Ecke und hab von Keyboard/Klavier null Ahnung.

Für eine kirchliche Veranstaltung, die regelmäßig stattfindet, möchte ich nun Akkordbegleitung auf dem Klavier/Keyboard lernen. Einfach um abzusichern, dass ich einspringen könnte, wenn wir mal keinen Klavierspieler finden. Denn manche Lieder klingen mit Gitarre einfach mistig, da sie eben auf Orgel oder Klavier ausgerichtet sind.

Soweit zur Vorgeschichte.

Für dieses Vorhaben suche ich jetzt die passende Lektüre, eventuell auch Kurse im Internet. Mir geht es wie gesagt um Liedbegleitung, also Akkorde spielen (und zwar im Prinzip die Gitarrenakkorde die drüber stehen ;)). Gut wäre ein Buch, das auch die Harmonielehre mit aufgreift (kenn ich zwar von der Gitarre, dort war es aber auch eher ein learning by doing und die Theorie dahinter ist alles andere als sattelfest fürchte ich).

Da ich wirklich Anfänger bin, geht es aber auch um Fingersatz, Haltung usw - und vor allem auch den Umgang mit Anschlagdynamik.

Die große Auswahl an Büchern überfordert mich schlicht, da die meisten ja jetzt auch nicht ganz billig sind, wäre ich dankbar für Tipps, die eben speziell diese Richtung aufgreifen. Ob das überhaupt in einem oder zwei Bücher "lernbar" ist oder ob ich Spieltechnik und die Akkorde trennen sollte/muss, wie ich mir die Theorie am besten aneignen kann usw.

Gibt es das ultimative (Lern-)Buch für mich? Muss ich irgendwas besonders bedenken?

Achso es wird dieses Keyboard werden: Yamaha NP-11 - weiß jetzt nicht ob das wichtig ist für die Frage.

Richtig Unterricht kann ich mir leider nicht leisten, wobei ich schon überlege ob ich das vielleicht auf Tauschbasis suchen soll: Gitarrenunterricht gegen Klavierunterricht oder so. Mir ist klar, dass das die sinnvollste Variante wäre, aber im Moment scheint die nicht umsetzbar - weshalb ich auf das Selbststudium zurückgreifen möchte.

Liebe Grüße
Ilana
 
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Yamaha NP-11

Hm warum gerade dieses ? das musst du dann aber noch verstärken, mit 2 x 2,5 Watt kommst du glaub ich nicht sehr weit in einer Kirche.

Kauf Dir lieber nix mit wabbliger, ungewichteter Keyboard Tastatur, das ist so wie Gitarre mit Saiten aus Knete zu spielen, nach meinem Empfinden ätzend.

Lieber was mit Hammermechanik wenns Richtung Klavier gehen soll !
 
Schau mal auf der Homepage eurer Musikschule. Vielleicht wird dort ein Kurs oder Workshop zu dem Thema angeboten. Oder du suchst dir einen Klavierlehrer bei dem du einige Stunden nimmst. Mache eine Probestunde aus und schildere ihm deine Wünsche (evtl. auch der Wunsch nach sporadischen Unterricht).

Viele Grüße
Musicanne
 
Hallo,

danke für eure Antworten :)

@musikuss: das Keyboard ist nur für mich zu Hause zum üben, nicht für Auftritte, in der Kirche ist eins. Da das schon preislich am Limit liegt und es ja wirklich mehr um ein Gerät für Anfänger zum Üben geht ist es im Endeffekt das geworden. Alle anderen sind dann doch wieder deutlich teurer.

Da ich für mich im Moment nicht abschätzen kann, ob ich das im Selbststudium wirklich gelernt bekomme, will ich auch nicht mehr investieren. Sollte sich rausstellen, dass ich da weiter mache, kann man dieses immer noch recht gut wieder verkaufen und auf was teureres und besseres umsteigen.

@strogon14: das zweite klingt gut. Lieder mit Akkorden drüber hab ich ja massig hier, das ist nicht das Problem. Mir fehlen die Grundlagen das auf das Keyboard zu übertragen - sprich Haltung, wie schlage ich an, dass das nicht abgehackt klingt, sondern flüssig und mittelfristig dann auch: wie finde ich den richtigen Akkord auf dem Keyboard bzw wie kann ich ihn mir herleiten und wie kann ich es interessanter gestalten.

Das zweite klingt aber gut, zwar eine andere Musikrichtung, aber das schadet ja nichts (zumindest gehe ich davon aus, da es bei der Gitarre auch nur ein Zugewinn ist sich mit anderen Stilrichtungen auseinanderzusetzen. Die Frage ist nur, ob darin die Grundlagen auch vorkommen, die meisten Kommentare dazu sind ja doch von Leuten, die schon spielten.

@musicanne: Unterricht ist im Moment finanziell nicht drin, beziehe nur eine kleine Rente und muss daher eh schon ziemlich rechnen. Die einzige Option wäre das im Tauschgeschäft zu machen (so hatte ich eine Weile mal Stimmbildung - gegen Computerunterricht), allerdings hat sich da bis heute niemand drauf gemeldet. Das ist dann auch immer eher eine unsichere Sache, weil nicht jeder der Klavier spielen kann, das auch weitergeben kann und natürlich ich auch nicht überprüfen kann, ob der selbst Ahnung hat oder mir Murks beibringt.

Vielen Dank

lieben Gruß
Ilana
 
Hallo,

das scheint ja genau das zu sein, was ich suche - dabei hatte ich den noch nicht mal auf dem Schirm

Vielen lieben Dank!
Ilana
 
Hallo,

das hat grade für Anfänger viele schlechte Bewertungen - es sei nicht wirklich strukturiert und hätte einige Fehler drin, die irritieren. Stimmt das?

lieben Gruß
Ilana
 
Äh, ja.

Ich hab's nur mal durchgeblättert und fand's chaotisch.
Irgendwie erklären die Autoren nur viel Harmonielehre, ohne daß man auch mal 'nen Song spielt.
 
Hallo,

das Rock Piano gibt es sogar in unserer Bücherei mit beiden Bänden, von daher werde ich mir das erstmal holen.
Gestern hatte ich einen Termin beim hiesigen Klavierhändler, der auch vermietet. Nach sehr langer und ausführlicher Beratung wird es jetzt doch das Yamaha P-35 und zwar erstmal auf Mietbasis, damit ich nicht unnütz viel Geld ausgebe, weil ich nach wenigen Monaten doch wieder aufhöre.

Was auch noch empfohlen wurde (neben dem Rock Piano), war "Modern Piano Method" von Boeßner Georg. Kennt das zufällig jemand von euch?

lieben Gruß und vielen Dank euch!
Ilana
 
Ich kenne die vorgeschlagenen Bücher, bzw. besitze sie alle selbst und habe schon mit allen gearbeitet - ausser dem letztgenannten "Modern Piano Method".

1. Zum Dunisch (Song Playing, Patterns for Piano): Das Buch scheint für Deine Zwecke geeignet. Es werden (ein paar) verschiedene Möglichkeiten dargestellt, wie man Lieder begleiten kann. Weiter werden ein paar Möglichkeiten gezeigt, wie man die Melodie mitspielen kann. Aber so viel willst Du ja erst einmal gar nicht erreichen, generell ist das dann doch erst mal noch eine ganze Stufe schwerer, als wie wenn man nur begleitet.

Dazu kommt ein - wie ich finde - für einen interessierten Anfänger ganz ansprechender Theorieteil. Bei weitem nicht vollständig, aber durchaus das Wesentliche fürs erste Spielen auf wenigen Seiten verständlich erklärt. Gut.

Daneben finden sich im Buch einige Begleitpatterns bekannter Lieder, z.B. die allbekannte Hintergrundbegleitung von Sweet Home Alabama oder das sich ständig wiederholende Pattern von Everybody Needs Somebody aus den Blues Brothers.

Der Dunisch deckt einige verschiedene Stilrichtungen ziemlich gleichwertig ab: "Normaler" 3/4 oder 4/4-Takt, aber auch Reggae, lateinamerikanische Stilistiken, ungerade Taktarten und einiges mehr; das ist dann meist auch nicht mehr ganz so einfach zu spielen. Soweit ich gesehen habe sind auch keine Fingersätze abgebildet. Ohne Lehrer kann das eventuell schwierig werden.

Mein subjektives Gesamturteil für Dein beschriebenes Problem ist aber dennoch: "gut und durchaus brauchbar" (also das rote Buch, das gelbe ist dann eine Art Aufbauband für Fortgeschrittene, auch gut aber Fortgeschritten).

2. Das Rock Piano von Moser: Auch ein starkes Buch - für den entsprechenden Zweck. Das Klavierspielen würde ich damit nicht beginnen wollen, noch nicht einmal das begleiten. Hier wird gezeigt, wie "Rock" und fasst nur "Rock" gespielt wird. Es wird verhältnismäßig wenig erklärt, "wie" man jetzt zum Stück kommt. Ein Fortgeschrittener wird gut an den sehr schönen Beispielsongs aus dem Buch lernen können. Für einen Anfänger wird es doch schnell etwas schwierig. Noch dazu weil es da nicht lange beim einfachen G-Dur-Akkord bleibt. Schon im ersten Stück spielst Du hier z.B. einen G7/4-Akkord, wobei in der rechten Hand 4 Töne gleichzeitig gefordert werden - ohne Fingersatz - in einem Tempo von 132 Schlägen/min. Viel Vergnügen!

3. 1000 Tipps fürs Keyboard: Wieder ein tolles Werk. Da ist sehr vieles drin erklärt. Es ist aber genau das, was aussen dransteht: Ein Nachschlagewerk. Es wird nicht vorne von Null begonnen und dann geht es stetig bis hinten durch. Vielmehr soll man genau das eine Kapitel lesen, welches einen eben interessiert. Für Kapitel 12 ist als Kapitel 8 keine Grundvoraussetzung.

Leute mit Vorkenntnissen, die ihr Wissen und ihre Spieltechnik erweitern wollen, werden hier sicher fündig werden. Noch dazu ist alles ziemlich gut und verständlich (alles andere als trocken-theoretisch) beschrieben und dennoch geht es gut in die Tiefe, was man aufgrund des lockeren Schreibstils zuerst gar nicht vermuten möchte (nicht zu früh aus der Hand legen!). Super Heft mit super einzelnen Tipps - aber anfangen würde ich anders.

Was gibt es noch so? Meiner Einschätzung nach suchst Du etwas, was Dir sozusagen ein paar Schlag- oder vielleicht auch Zupfmuster für eine Art Lagerfeuergitarrenbegleitung näher bringt. Nur eben für Klavier.

Dazu habe ich noch ein Buch herumliegen, welches Du Dir mal ansehen solltest: Pop Piano in der Praxis - Band 1 von Michael Gundlach.
Im wesentlichen geht es da erst einmal darum, "Standardlieder" zu begleiten, von einfach und schön bis hin zu einigermaßen schwierig und (manchmal) noch schöner. Am Beispiel von Liedern wie Oh my Darling oder Oh when the saints werden verschiedene Begleitmuster - ähnlich wie Schlag- oder Zupfmuster auf der Gitarre erklärt. Und die Fingersätze stehen dabei.

Das Buch erklärt auch weitere Stilrichtungen, ähnlich wie schon im Dunisch. Nur eben mit einer ganz anderen Gewichtung. Die "einfachen" Volks- oder Popsongs bilden klar den Schwerpunkt und werden ausführlich behandelt, exotischere Taktarten werden auch - aber dünner aufgegriffen.

Der Theorieteil ist ziemlich kurz; Akkordsymbole werden erklärt, was es mit Akkordfolgen auf sich hat und wie man sie variieren kann ist nicht mehr mit inbegriffen.

Das einzige worüber ich mich beim Buch geärgert habe: Es wirbt mit 440 (!) Seiten Noten zum Ausdrucken. Diese sind nichts anderes als gut 30 Seiten derselben Noten, nur eben jedes Mal in einer anderen Tonart, also 12 Mal das Gleiche nur immer einen Halbton höher - naja, wers braucht.


Mein Tip also: Wenn Du den Dunisch umsonst kriegen, z.B. leihen kannst, dann ist der auch gut, ansonsten mal ins Pop Piano schauen. Die anderen Bücher sind auch tolle Werke, nur eben eher für einen anderen Zweck. Alle zusammen sind aber keine allgemeinen Klavierschulen. Die beiden empfohlenen eben genau auf den von Dir beschriebenen Zweck ausgerichtet. Für Elise wirst Du damit nicht spielen lernen; wenn Du alles können willst, dann ist der Weg lang und allein mit einem Buch wohl kaum zu erreichen.

Gruß,
Roland
 
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Halllo Roland,

wow, vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen!

Den Dunisch werde ich mir auf jeden Fall genauer ansehen.

Das Rock Piano von Moser konnte ich mir ja in der Bücherei ausleihen und musste dann auch feststellen, dass ich da einiges an Vorkenntnissen brauche. Er schreibt ja auch, dass mind. 2 Jahre Klavierunterricht Vorraussetzung sind. Das ist in meinem Hinterkopf also für später schon gespeichert.

In der Bücherei fanden sich noch: Klavier spielen -mein schönstes Hobby von Hans-Günter Hoffmann: das sah für mich jetzt schon ziemlich gut aus. Allerdings ist da Liedbegleitung erst im 2. Band wirklich drin. Im ersten geht es mehr um Grundlagen, soweit ich das sehen konnte.

Dann war da noch "Piano, Klavierschule mit Rock, Pop und Blues von Margret Feils: auch das sah gut aus aber ebenfalls mit Liedbegleitung erst im zweiten Band.

Zwei hab ich gefunden, die ich glaub ich für den Start nutzen werde:

Digital Piano für Einsteiger von Eddie Schlepper: das ist ein dünnes Heftchen mit 54 Seiten, dass die Grundlagen vermittelt. Wobei mir halt wichtig ist Haltung, Anschlang, Fingersatz usw.

Dann hatten die noch Alle Tasten im Schrank - Auf dem Klavier Lieder begleiten. Ein Lehrgang von Angela Lehner-Wieternik und Wilfried Satke. Im Vorwort steht zum Schluss: Das Lehrbuch ist für Klavierspieler mit mittleren Kenntnissen konzipiert. Anfänger brauchen daneben einen fundierten Unterricht, um bis zum Schluss mithalten zu können. Bei musiktheoretischen Grundlagenverständis und Instrumentalvorkenntnissen ist auch eine Bewältigung im Selbststudium denkbar.

Da ist halt nichts zu Haltung, wie schlag ich eine Taste an usw - weshalb ich vorher auch mit dem Digital Piano starten möchte. Eventuell steige ich dann doch auf eines der Lehrwerke um, die im ersten Band Grundlagen und Begleitung erst im zweiten aufgreifen, wenn ich merke, dass das andere nicht reicht.

Ansonsten, wenn das klappt, finde ich das Alle Tasten im Schrank ziemlich gut, fängt einfach an, hat zu allem Übungsstücke, die auf der einen Seite nur mit Akkorden auf der anderen ausgeschrieben dargestellt sind, mit den entsprechenden Erklärungen dazu und fängt an wie ich es von Gitarre kenne - mit einfachen Akkorden und endet mit richtig komplexen Akkorden bei denen ich bei dem einen oder anderen selbst auf der Gitarre genauer überlegen oder nachlesen müsste.

Aber wie gesagt, Haltung, Anschlag, Notenlesen (auch im Bassschlüssel) usw werden vorrausgesetzt - und auch eine gewisse Grundinfo über Musiktheorie, wobei die vom Gitarrespielen soweit reicht

zum "Modern Piano Method" hab ich mal Verfasser und Verlag angeschrieben - beim Verlag gibt es Beispielseiten, aber kein Inhaltsverzeichnis, ich hoffe die mailen mir das noch, dann stell ich es hier auch rein.

Werd jetzt erstmal schauen ob ich an den Dunisch irgendwo rankomme.

Eine Woche hab ich ja noch, das Digitalpiano zieht nächsten Do oder Fr hier ein.

lieben Gruß
Ilana
 
Bitte mache Dir klar, was Du nun wirklich erreichen willst. Einfache Liedbegleitung oder "richtiges Klavierspielen" sind zwei paar Stiefel.

Ich weiss nicht, ob Du derartige Videos kennst:

https://www.youtube.com/watch?annot...&feature=iv&src_vid=nhivdSMdMxc&v=YzhYD7sM8fQ

Viele Volks- oder Poplieder koennen mit 3 oder 4 Akkorden begleitet werden. Wenn man dann noch die Tonhoehe anpasst, dann kann man immer die gleichen 4 Akkorde nehmen. Das was hier im Video passiert kann jeder ohne viel Aufwand in ein paar Monaten zumindest ganz passabel hinkriegen. Wenn Du bereits Gitarre spielst, dann kannst Du das wahrscheinlich auch sehr schnell.

Aber kannst Du auch das mit der Gitarre? Ist auch nur ein ruhiger Popsong:

https://www.youtube.com/watch?v=RWEVKZYr8OA&list=PLVzplOdUGjsuS2EE7ru9IUgfC4NFkGrNN

Das ist etwas anderes. Um das zu lernen muss man anders vorgehen. Ich bin mir sicher, dass die Dame aus dem zweiten Video auch die 4 Akkorde aus dem ersten Video kann. Umgekehrt habe ich meine Zweifel.

Mach Dir klar, was Du willst. Wenn es wirklich nur um das Notfall-Absichern geht, wenn ihr mal keinen Klavierspieler in euerer Kirchengruppe habt, dann reicht Weg 1. Als Buecher dazu wie gesagt der Dunisch oder vielleicht noch besser das von Gundlach. Damit kannst Du - am Klavier oder Keyboard - das Spielen wie im ersten Video ziemlich schnell lernen und auch ohne einen Lehrer passable Ergebnisse erreichen. Im ersten Video gibt es sogar einen Link dazu, wie man die Begleitung am Klavier spielt - für einen Notfall reichen zum Lernen vielleicht sogar einfach ein paar Youtube-Videos.

Die Bücher, die Begleitung erst im zweiten Band behandeln sind eher komplette Klavierschulen, eben vom Charakter her ganz anders. Aber sei Dir sicher, dass man da den ersten Band nicht in wenigen Wochen mal so eben durcharbeitet, das dauert vermutlich bis hin zu mehreren Jahren.

Das Spielen wie im zweiten Video wirst Du auch am Klavier ohne guten Lehrer und jahrelangem Ueben definitiv kaum hinkriegen. Ich rede aus Erfahrung. Nach einem Vierteljahr hatte ich die erste Lehrererin. Was ich da vor knapp 10 Jahren gelernt habe, da zehre ich heute noch von. Was die mir damals gezeigt hat, sprengte jedes Buch, das ich bis dahin gelesen hatte bei weitem. Oder glaubst Du tatsaechlich, dass ein Buch mit ein paar Griffen oder Fingersaetzen erklaeren kann, so wie im zweiten Video Gitarre zu spielen?
 
Hallo Roland,

beides schließt sich ja nicht aus - zumindest bei der Gitarre nicht. Da fängt man auch mit einfachen an und ja - mit üben kann man auch beim zweiten Video enden.
Allerdings ist fürs zweite eben schon wichtig, dass die Haltung usw auch stimmt, was beim ersten noch eher unwichtig ist.

Von daher denke ich dass durchaus beides möglich ist. Natürlich kann ich die zwei Stücke um die es hauptsächlich geht einfach so lange üben bis es einigermaßen passt - auch ohne Klavierschule.

Aber nur weil ich das mache, heißt das ja nicht, dass ich nicht parallel auch mich mit dem Rest beschäftige - um eben irgendwann (und da rede ich nicht von Wochen oder Monaten, sondern eben solang es dauert) auch zum zweiten Video zu kommen.

Und ehrlichgesagt: wenn ich mir schon ein - für meine Verhältnisse teures Gerät (wird jetzt das Yamaha P-105) - anschaffe - oder auch erstmal nur miete, ist mein Anspruch schon so, dass ich dann mehr machen will als grob vier Akkorde runterspielen.

Deshalb hab ich ja auch gesagt: mir ist wichtig, das Haltung, Anschlag, Technik als Grundlage mit bei ist - und dann der Schwerpunkt Richtung Liedbegleitung.

Dass ich nicht in wenigen Monaten das Gottheit tief verborgen top begleiten kann - ist mir klar - grob die Akkorde anschlagen, damit die Tonhöhe für die Sänger und Gemeinde klar geht aber. Auch ohne Schule.

Eine schöne - und fundierte - Begleitung geht ohne aber nicht.

Von daher schrieb ich ja auch, dass ich mit den bisher gefundenen Büchern entweder das eine oder das andere abgedeckt bekam, aber nicht beides.

Und dass ich heute schlauer bin was das angeht als zu dem Zeitpunkt als ich den Beitrag einstellte - ist ja mit Sinn des Ganzen ;).

Abgesehen davon nochmal zum Vergleich zu Gitarre: da ist es durchaus ein Unterschied - sowohl im Aufbau des Unterrichts als auch in den Schulen - ob ich eben klassische Gitarre spielen will oder Liedbegleitung oder Folkpicking.

Haltung usw wird trotzdem bei beidem Thema sein, wie sollen die Finger gehalten werden, auf was geachtet usw. Das ist übrigens eben auch unterschiedlich - je nachdem was man mit der Gitarre machen möchte.
Und Übung ist auch bei beidem notwendig.

"Oder glaubst Du tatsaechlich, dass ein Buch mit ein paar Griffen oder Fingersaetzen erklaeren kann, so wie im zweiten Video Gitarre zu spielen?"

Nein glaube ich nicht, aber mehrere Bücher, die sich ergänzen können das durchaus ermöglichen. Sicher nicht jedem, aber wenn jemand das will - schon.
Und ja ich glaube durchaus daran dass eine einfache Begleitung schneller erreichbar ist - durchaus auch in einigen Monaten, die ich ja zur Verfügung habe, ich aber trotzdem auch an anderem arbeiten kann um irgendwann (in deutlich mehr als ein paar Monaten ;)) von der einfachen Begleitung in eine schönere, passendere oder umfangreichere zu wechseln.

Aber für mich gilt da eben auch: auch für einfache will ich wissen, worauf ich achten muss was die Technik angeht. Dass die nicht so ausgefeilt sein wird, wie für was anderes ist klar, aber wie gesagt: für mich schließt sich beides zusammen nicht aus.

Und wenn ich weiß, dass das einfache mir irgendwann nicht mehr reichen wird, achte ich halt gleich auch auf Grundlagen.

Was den Lehrer angeht: ich würde mir sehr wünschen, dass ich mir das leisten könnte. Ist aber nicht. Eine einmalige Anschaffung kann ich über Weihnachten und Geburtstag und ansparen eher hinkriegen als eine regelmäßige - nicht zu knappe - Belastung.

Leider hat sich auf meine Suche Klavierunterricht gegen Gitarrenunterricht bisher niemand gemeldet.

Es geht mir da auch nicht drum das nicht investieren zu wollen oder es überteuert zu finden - das ist es nämlich nicht, sondern dass ich das mit meiner kleinen Rente schlicht nicht finanzieren kann. Versuchen will ich es trotzdem - halt im Selbststudium - und ich will beides: mittelfristig die zwei nötigen Lieder soweit begleiten können, dass es Sinn macht und langfristig dann auch mir so etwas zu erarbeiten ohne es "auswendig lernen" zu müssen oder stur in die Finger "prügeln", sondern einfach die Grundlagen so beherrschen, dass ich quasi jedes Stück begleiten kann. Wenn ich dann irgendwann auch noch die Melodie dazu gespielt kriege - super. Aber das erwarte ich nicht in wenigen Wochen.

Weiß nicht ob jetzt klarer ist was ich will.

lieben Gruß
ilana
 
Hallo Ilana,

ich glaube schon, dass ich weiß, was Du willst. Ist nichts "Neues" ;). Klavierspielen ist schön. Und wenn man dann auch noch dazu in der Gemeinde begleiten kann, dann ists noch schöner.

Auf Deiner Suche nach Büchern würde ich Dir doch eher eine "vernünftige" Klavierschule empfehlen. Dunisch und Pop-Piano kannst Du Dir dann in ein, zwei Jahren noch holen. Bis dahin kannst Du dann schon ein wenig begleiten, die Bücher werden Dir dann helfen, in diesem Bereich besser und variabler zu werden.

Leider kann ich Dir in diesem Bereich aber nicht wirklich viel Empfehlungen geben. Wie gesagt, ich hatte ja eine Lehrerin. Da spielte ich immer verschiedene Einzelstücke, ein paar Etüden und ein paar Übungen; ein Lehrbuch hatte ich da nicht. Lediglich das Buch von Margaret Feils hatte ich mal in der Hand, das schien ein ganz vernünftiges Werk zu sein, um "anständig" Klavier anhand modernerer Lieder zu lernen. Manche Bücher zielen da nur auf den kurzfristigen Erfolg ab, zeigen wie schnell ein paar schöne Lieder gespielt werden anstatt auf eine saubere Grundtechnik einzugehen.

Ich weiß, dass guter Unterricht teuer ist, leider, aber man muss natürlich auch die Lehrer verstehen, die müssen auch leben. Vielleicht kannst Du aber ja mal den Klavierspieler fragen, der in eueren Veranstaltungen spielt ob er nicht hin und wieder nachher noch ein paar Minuten hilft. Regelmäßiger Unterricht ist gut, aber unregelmäßiger ist besser als nichts. 45 Minuten pro Woche sind gut, aber auch 20 konzentrierte Minuten alle 2 Wochen helfen weiter. Wichtig ist, dass Fehler korrigiert werden, Notenlesen kannst Du auch aus dem Buch lernen. Und wenn man dann mal die Grundlagen begriffen hat, wenn die schlimmsten Fehler ausgemerzt sind und vor allem, wenn man eigene Fehler selbst erkennen kann - dann geht es eine Weile auch ganz gut ohne Lehrer, sofern man nicht noch Profi werden will.

Freu Dich weiterhin drauf, Klavierspielen macht Spaß.

Gruß,
Roland

PS: Wenn Du gerne so viel liest, wie Du schreibst :D, dann schau Dir doch mal das kostenlose Online-Buch von Chuan C. Chang an. Das findest Du hier:

http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html#copy

Mir ists zu lang :rolleyes:, aber einzelne Stellen habe ich schon gelesen. Und ja, da wird meiner Meinung nach für ein Buch aussergewönlich gut erklärt, wie das mit Haltung, Technik usw. am Klavier alles funktioniert. Als Zusatzwerk kann das definitiv ganz wertvolle Tips geben.
 
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PS: Wenn Du gerne so viel liest, wie Du schreibst :D, dann schau Dir doch mal das kostenlose Online-Buch von Chuan C. Chang an. Das findest Du hier:

http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html#copy

Mir ists zu lang :rolleyes:, aber einzelne Stellen habe ich schon gelesen. Und ja, da wird meiner Meinung nach für ein Buch aussergewönlich gut erklärt, wie das mit Haltung, Technik usw. am Klavier alles funktioniert. Als Zusatzwerk kann das definitiv ganz wertvolle Tips geben.

Interessanter Stoff! Danke für den Link. Jetzt braucht es nur noch einen guten Lehrer der mit den neuesten Lern-Methoden vertraut ist und diese auch rüberbringen kann. (Bin selbst Einsteiger, habe aber trotz fortgeschrittenem Alter noch etwas mehr vor, als nur Akkorde zu klimpern...)
 
Hallo,

ich hab mich hier mal durchgelesen und möchte einen wichtigen, glaube ich, Punkt ansprechen:

Um welche Art von Kirchenliedern handelt es sich ? Falls es typischen Kirchenlieder aus "alter Zeit" sind, kann man eine Begleitung nach einfachen Akkorden
meist vergessen. Es würde also nicht genügen, pro Takt oder so irgendwie einen Akkord zu spielen. Vermutlich gibt es Noten zu den Liedern, an die man
sich dann auch ziemlich halten muss.
Auf die Schnelle wird da wohl nichts oder nicht viel gehen.

Grüße von einem, der sich auch schon mit Kirchenliedern abgemüht hat !
 
Hallo Papsi,

Falls es typischen Kirchenlieder aus "alter Zeit" sind, kann man eine Begleitung nach einfachen Akkorden
meist vergessen. Es würde also nicht genügen, pro Takt oder so irgendwie einen Akkord zu spielen. Vermutlich gibt es Noten zu den Liedern, an die man
sich dann auch ziemlich halten muss.
Auf die Schnelle wird da wohl nichts oder nicht viel gehen.

Das stimmt - das macht ja auch das Problem, dass es mit Gitarre einfach mistig klingt.

Der Vorteil hier ist: es sind immer die selben Lieder, die da gespielt werden und es sind drei, die eben mit Gitarre schlecht gehen. Von daher kann ich diese drei "auswendig" lernen und damit den Rest umgehen. Allerdings hab ich mich mit denen bis jetzt noch nicht beschäftigt, da ich mich erst auf die Grundlagen konzentrieren wollte.

Aktuell ist es so, dass ich mich eher langsam durch eine klass. Klavierschule quäle (Klavierspielen lernen - mein schönstes Hobby), eine befreundete Klavierlehrerin schaut ab und an drauf und gibt Tipps bzw mal eine Stunde (ohne die ich schon längst aufgegeben hätte). Ich hoffe, dass ich es mir im Frühjahr vielleicht leisten kann zumindest für ein halbes Jahr Unterricht zu nehmen.

Bis dahin wird es halt langsam gehen und dank der Freundin auch drauf geachtet, dass keine großen Fehler sich einschleichen. Parallel hab ich jetzt letzte Woche mit dem Buch "Alle Tasten im Schrank" angefangen, das ja nur Liedbegleitung aufgreift. Da komm ich natürlich nur sehr langsam voran, weil da doch gewisses Grundwissen vorausgesetzt wird, aber die ersten Kapitel gehen schon.

Alles in allem ist es so, dass ich ja ahnte, dass es eher ein langfristiges Projekt wird und jetzt merke, dass ich so ganz ohne Unterricht nicht wirklich weiterkommen werde. Mit der Freundin machen wir Unterricht auf Tauschbasis, was aber zeitlich nur alle paar Wochen leider möglich ist (wir haben leider gegensätzliche Arbeitszeiten).

Aber das Wichtigste: es macht Spaß - trotz des langsamen Tempos, das mich manchmal nervt ;)
 
Hallo Ilana,

du bist auf dem richtigen Weg, glaube ich. Wenn du Freude daran hast, Klavierspielen zu lernen, spielt es
keine Rolle, wenn es am Anfang etwas langsam vorangeht. Das ist wohl bei allen so. Ich weiß aus eigener
Erfahrung, dass man manchmal meint, es ginge gar nicht weiter. Das lernt man "Lernplateau", d.h. eine
gewisse Zeit macht man keine / kaum Fortschritte und plötzlich machte es "klick" und man ist eine Ebene
höher.
Welche drei Lieder du spielen möchtest, auch wenn es noch ein wenig dauern wird, würde mich doch
interessieren. Ich bin zwar kein Klavierlehrer, spiele aber schon seit Jahrzehnten Klavier und auch andere
Instrumente. Vielleicht kann man dir dann gezielter Tipps geben.

Grüße .. Papsi
 

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