Das Musiker-Board als Callcenter-Ersatz im Musikalienhandel

  • Ersteller HaraldS
  • Erstellt am
HaraldS
HaraldS
Mod Emeritus
Ex-Moderator
Zuletzt hier
07.03.24
Registriert
03.03.05
Beiträge
5.763
Kekse
38.063
Die Kommunikation im Musikalienhandel ändert sich in meinen Augen in den letzten Jahren drastisch. Das ist auf sich ändernde Rahmenbedingungen zurückzuführen, denn viele kleine Händler schließen, und wenige große Häuser dominieren den Markt. Die persönliche Beziehung zum Musikalienhändler vor Ort schwindet, und man ist beim Lösen von Problemen immer mehr auf Callcenter bei Herstellern oder eben auf Internetforen wie unseres hier angewiesen. Insbesondere die direkte Kommunikation mit anderen Anwendern eines Produkts/Instruments wirkt auf viele Musikalienkäufer offensichtlich attraktiver und zielführender, als sich mit Verkäufern und/oder Mitarbeitern von Firmen auseinanderzusetzen.

Hier ein Artikel bei Spiegel Online über Callcenter, der diese Tendenz für die Wirtschaft allgemein schön auf den Punkt bringt. Da wird IMHO genau der Hintergrund dargestellt, warum andere Supportwege als Callcenter gebraucht werden. Letztlich liefert der Artikel zwischen den Zeilen eine Begründung für den Erfolg des Musiker-Boards.

Harald
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ich gebe zu, dass ich bei der Gründung des Musiker-Boards 2001 sehr wohl im Sinn hatte, dass gegebene Tipps "wiederverwertbar" sind. Ich erinnere mich, dass ich damals immer und immer wieder am Telefon die gleichen technischen Erklärungen abgeben musste. Dabei dachte ich durchaus zuerst daran, dass ich die Hilfe gebe und der Vorteil lediglich in der Wiederverwendbarkeit besteht. Auf wundersame Weise fanden sich aber sehr bald Leute ein, die mir bei der Hilfe halfen und später dann zuweilen auch kompetenter waren als ich.

Mittlerweile hat sich aus dem Musiker-Board tatsächlich eine heiß begehrte Anlaufstelle für Rat suchende Musiker entwickelt. Ob das den Läden immer gefällt, weiß ich nicht, denn wer hier mit der Community eine Kaufentscheidung getroffen hat, lässt sich nur schwer vor Ort zum Kauf eines Ladenhüters überreden ;)

Es ist in der Tat so, dass sich mehr und mehr Kunden ihre Infos lieber im WWW holen, als von einem Verkäufer im Laden... allerdings sollte man auch wissen, dass nicht jeder Tipp im Internet ein guter ist. Wir arbeiten dran.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich rufe seit geraumer Zeit nirgendswo mehr an, weil es mich nervt in Warteschleifen von Inkompetenz zu Inkompetenz weitergereicht zu werden. Ich war einmal hier in einem Laden, weil ich dickere Saiten wollte - "ham wa nicht, kriegen wa nich". Gut, so gescheite Leute...der existiert aber immer noch, wie auch immer der das macht. Ich habe mit beidem sehr negative Erfahrungen gesammelt.

Internet-Support hingegen funktionierte immer prächtig. Seien es Emails an den Hersteller (wenig), Foren (viel), Chats (selten, klappte aber extrem gut) oder twitter. Ein Telekommunikationsanbieter, der was Support angeht einen sehr schlechten Ruf hat, bietet Support über twitter an. Selten etwas so reibungsloses erlebt.

Schade mag das für die ganz kleinen Läden zwar irgendwie sein, allerdings sind sicherlich auch reichlich sture Köpfe mit dabei gewesen. Wer diesen Support im Laden braucht, beansprucht ihn auch - und wird im Falle eines Falles eben weiter fahren (müssen). Traurig auf die eine Weise, allerdings ist es in anderen Sparten ähnlich und generell zeigt der Lauf der Dinge, dass Geschäftsideen kommen und gehen. Wie viele von uns gehen heute noch los, um sich die Schuhe neu besohlen zu lassen? Bis auf's Bundieren hab ich von Anfang an versucht alles selbst zu machen. Ich gehöre also nicht zu den Leuten, die Hilfe-Hilfe schreien.

Was allerdings wirklich kein Wunder ist/wäre: der Tod des Telefonsupports. Es gibt Ausnahmen, aber die meisten Callcenter, mit denen ich zu tun hatte waren besetzt mit "da muss ich meine Kollegin fragen", "ich stelle Sie mal zum Sachbearbeiter durch", "oh der ist im Urlaub" und "in das System kann ich gerade nicht reingucken". Ich habe selbst jetzt 1 1/2 Jahre als quasi-Sachbearbeiter hinter mir - und was mir vom Callcenter alles für unnötige Sachen durchgestellt wurden, war lachhaft. Den meisten Leuten hätte man per Chat besser geholfen. So ein "kurze Frage kurze Antwort"-Ding.
 
Das gilt gerechterweise aber auch für Tipps von Hotlines und Callcenters.
Natürlich! Es ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden, sich auf die Aussagen anderer Menschen zu verlassen.

Ich wollte mit meinem Seitenhieb nur andeuten, dass ich auch im Musiker-Board schon großen Blödsinn gelesen habe. Auch Verbraucher-Bewertungen können Fakes sein. Trotzdem: Wenn ich etwas kaufe... etwa einen neuen Fernseher, eine Digitalkamera oder was auch immer... ich informiere mich im WWW - vorzugsweise in Foren, weil da mehrere verschiedene Ansichten aufeinander treffen und sich recht gut abzeichnet, was denn wirklich Sache ist.
 
Das gilt gerechterweise aber auch für Tipps von Hotlines und Callcenters.
Viel schlimmer, das gibt es auch im Fachhandel von "Produkt-Spezialisten".

...wie sagte der Kellner im Restaurant meines Vertrauens zu unfreundlichen Gästen, die nach einer Empfehlung fragten: "...yxyx kann ich empfehlen, das muß dringend weg...!"
 
Das Problem liegt auch in der Masse der angebotenen Produkte und Dienstleistungen heutzutage.

Wo es früher nur die Post gab, für "Postscheck-Konto/Telefon/Brief/Päckchen" tummeln sich heute hunderte Anbieter mit tausenden Produkten.
Und keiner weiß mehr, was wie funktioniert bzw. kostet, wer mit wem kann und wer nicht.
Der Markt ist aufgrund von Anbieterseite wie auch Nachfrageseite immer diversifizierter geworden. Segen und Fluch.

Momentan ist der Sturm auf die Foren + Fachbereiche gross, WEIL eben nicht mehr jeder Verkäufter zu jedem Produkt was sagen kann und WEIL wir Konsumenten das Beste/das Meiste an Leistung für unser Geld wollen. Daraus entsteht mitunter das Überangebot an Produkten und Infos.

Vor einigen Jahrzehnten gab es auch nur wenige Deutsche Fernsehsender. Heute via DVBT, Kabel, SAT dutzende, hunderte, tausende.
LCD, LED, Plasma, HDMI, Scart, SPDIF, PAL, 16:9, 4:3, TXT, EPG, 2.0 oder 5.1, 2D-3D. Früher war die Mattscheibe auch noch nicht eckig, sondern die Ecken rund, hing auch nicht in der Wand, sondern war ein Möbelstück. Früher hieß es einschalten und zwischen 3 Programmen umschalten. Fertig war die Unterhaltung.

Je unterschiedlicher und technisch aufwändiger alles sein soll, desto mehr frisst es unsere Zeit auf:

Infos beschaffen, auswerten & sortieren, Probleme lösen usw.

Wir selbst bestimmen leider immer weniger, was uns wichtig ist, sondern werden zunehmend fremdbestimmt.
Und wenn es nur die Nerven sind, die durch unkundige Callcenter-Mitarbeiter blank gelegt werden....
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
...Früher hieß es einschalten und zwischen 3 Programmen umschalten ....
...und selbst das hat man sich vorher via Programmzeitschrift überlegt oder abgesprochen - weil man zum Umschlalten vom Sofa/Sessel aufstehen und zum Fernseher laufen mußte...
 
Ich erinnere mich an Zeiten, wo die Anschaffung einer E-Gitarre das komplette Monatsgehalt eines mittleren Angestellten aufgefressen hätte. Natürlich musste man da monatelang sparen und nahm sich zwangsläufig die Zeit, zum überlegen.

Heute geht alles schneller - und billiger. Und ich muss auch mal die Ladenbesitzer in Schutz nehmen... wenn eine E-Gitarre 200€ kostet, davon noch Steuern, Ladenmiete, Bankzinsen und Mitarbeiter bezahlt werden sollen, dann kann man nicht noch finanzieren, einen völlig ahnungslosen Kunden ausgiebig zu informieren, erst recht, wenn der obendrein die zur Verfügung stehende Zeit vorwiegend nutzt, einen Rabatt herauszuhandeln.

Dies alles begünstigt natürlich, dass der, der irgendetwas wissen möchte, sich nach Alternativen umschaut und da ist das Musiker-Board eine der ersten Anlaufadressen im WWW--- nur mal so: Am Sonntag waren 57.371 Menschen hier :) Ich weiß nicht, ob die alle gefunden haben, was sie suchen... aber sie waren hier und es sind fast jeden Tag so viele...
 
... allerdings sollte man auch wissen, dass nicht jeder Tipp im Internet ein guter ist. Wir arbeiten dran.

Das finde ich eine gute Idee, aber wie umsetzen ? Kompetenzprüfung von Forumsusern ?

Mir fällt in Kaufberatungsthreads regelmäßig auf, daß es, durchaus sehr hilfsbereite, User gibt, die anscheinend das komplette
Internetsortiment kennen und daraus Empfehlungen aussprechen. Wie machen die das, daß die alles kennen ?
Ich möchte einzelnen Leuten nicht absprechen, daß sie eventuell viel testen, ob es nun in den Läden direkt ist, bestellte Waren die dann zurückgeschickt werden oder durch Kauf. Reicht es z.B. 2-3 Minuten im Laden eine eventuell schlecht eingestellte Gitarre in der Hand gehabt zu haben um ein Kaufempfehlung oder Nichtkaufempfehlung zu geben? Mit welchem Wissen werden z.B. Anfängersets getestet und empfohlen ? Mal ernsthaft, wer geht tatsächlich als fortgeschrittener Gitarrist in einen Laden und testet 5-6 Anfängersets durch um dann in den entsprechenden Kaufberatungsthreads hier kompetente Kaufberatung zu praktizieren ? Wahrscheinlich so gut wie keiner, trotzdem wird hier kräftig "beraten".
Mir kommt das halt leider viel zu häufig so vor, wie wenn das meißte was so geschrieben wird aus angelesenem Wissen aus dem Netz besteht.
Ich meine hiermit NICHT die User-Threads, in denen ja die Besitzer der Instrumente sich austauschen und die Themen auf tatsächlichen Erfahrungen beruhen.
Meißtens tauchen bei mir beim Lesen dieser Kaufberatungen die Fragen auf, 1. weiß der Empfehlende das jetzt wirklich und 2. kann er das ausreichend beurteilen.

Generell ziehe ich persönlich trotzdem die Form eines solchen Forums einer Kaufberatung gegenüber der über einen Callcenter vor, man muß persönlich nur alle möglichen Filter bei sich anhaben um die richtigen Informationen herauszuziehen. Dafür bedarf es jedoch ein bißchen Erfahrung im Lesen von Forumsbeiträgen.

Ich glaube, wenn ich jetzt Anfänger wäre, dann würde ich mir alles mögliche durchlesen ohne Fragen zu stellen, jedoch dann trotzdem lieber in einen Laden gehen um das persönliche Gespräch zu suchen und die Ware tasächlich während dem Gespräch in der Hand haben wollen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das finde ich eine gute Idee, aber wie umsetzen ? Kompetenzprüfung von Forumsusern ?

Mir fällt in Kaufberatungsthreads regelmäßig auf, daß es, durchaus sehr hilfsbereite, User gibt, die anscheinend das komplette
Internetsortiment kennen und daraus Empfehlungen aussprechen. Wie machen die das, daß die alles kennen ?
Wir haben natürlich jede Menge Probleme damit.

Insbesondere, wenn sich hier unter dem Deckmantel des privaten Users Leute einschleichen, die aus irgendwelchen Gründen einen Hersteller wie Grtlbrnft puschen, weil sie mit ihrem Schwippschwager zusammen 300 Stück in China gekauft haben und die jetzt auf eBay verticken.

Wir können die Beiträge im Musiker-Board nicht inhaltlich kontrollieren - vor allem, weil es dann keine P2P-Beiträge mehr wären und P2P ist das Grundkonzept jedes Forums im WWW. Eine echte Hilfe kann nur der finden, der sich mit der Nutzung von Foren ein bisschen auskennt. Wenn ich Hilfe in einem WWW-Forum suche, schaue ich zuallererst, ob das Forum lebt. Wie viele Beiträge? Wie viele User? Sind die Letzten Beiträge von heute? Habe ich dann einen Thread gefunden, der mein Problem thematisiert (oder selbst einen eigenen Thread gestartet) sollte ich tunlichst Kriterien kennen, nach denen man Aussagen von anderen Usern wertet. Postcounter, Sprachstil uvm...

Wir versuchen da zB mit den Awards nachzuhelfen. Früher (~2003) wurde das Musiker-Board in anderen Foren als Kindergarten oder Idiotentreffpunkt verunglimpft. Mit der Erfindung der HCAs (und später HFUs) hat sich das hier gewaltig geändert. Sicher, mit diesen Awards haben wir in das P2P-Gefüge eingegriffen, User haben in virtuellen Scharmützeln der Aussage des Awardträgers mehr Gewicht beigemessen. Und das war genau so von uns beabsichtigt :evil:

Dennoch bringt das keine absolute Sicherheit, dass nicht irgendwo irgendwelcher Käse gepostet wird. Zuweilen schaffen es kleine Gruppen von Interessenvertretern, einen kleinen Teilbereich des Musiker-Boards zu dominieren... so wurde vor einiger Zeit unsere Cajon-Ecke regelrecht gehijackt, und wir mussten sie schließen.

Aber wir haben eben ein gutes und aufmerksames Moderatorenteam... und demzufolge jede Woche diverse Kleinkriege mit Usern, die uns Einschränkung der Meinungsfreiheit und Zensur vorwerfen, weil sie meinen, das Musiker-Board für ihre selbst definierten Ziele benutzen zu dürfen. Es passiert jede Woche, dass wir den einen oder anderen User hier (nach Warnungen) ausschließen müssen. Aber dieses Forum ist eben gerade deshalb so groß, weil hier nicht der dominiert, der am lautesten schreit.

Wen im Startbeitrag dieses Threads geschrieben wird, dass wir hier mittlerweile für viele User die Beratung un Musikläden ersetzen, dann stimmt das. Ich denke, wer sich ein bisschen Zeit nimmt und sich ein bisschen mit den Eigenarten von WWW-Foren auskennt, bekommt hier hervorragende Tipps bei Kaufentscheidungen. Und er bekommt erst recht Hilfe, wenn er gekauft hat und mit der Maschinerie zuhause vor einem Berg von Fragen steht. Das nannte man vor 30 Jahren neumodisch "Aftersale-Service"...

Natürlich ist das eine Art Dienstleistung, die das Musiker-Board hier bringt... bei mittlerweile ~6 Mio Beiträgen eine gewaltige Dienstleistung. Aber die bringen User für User, letztlich hilft sich die Community selbst. Und da dadurch im Handel gewaltige Kosten bei Beratung und Aftersale-Service eingespart werden, kann man auch reinen Gewissens, die in der Folge günstigeren Preise genießen...

Aber ich will nicht vergessen zu erwähnen, dass, obwohl natürlich die User hier die Hauptarbeit leisten, der Betrieb einer Plattform bei diesen durchaus gigantischen Ausmaßen, Arbeit macht und Geld kostet. Aber auch diese Probleme haben wir mittlerweile gelöst. Mehr und mehr Firmen erkennen den Nutzen des Musiker-Boards und unterstützen uns (zB mit Bannerwerbung), ohne im Gegenzug zu erwarten, dass nun alle User ständig und ausschließlich ihre Produkte bejubeln. Wir danken an dieser Stelle unseren Sponsoren und hoffen, dass die anderen auch noch den Nutzen des Musiker-Boards begreifen werden ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Früher (~2003) wurde das Musiker-Board in anderen Foren als Kindergarten oder Idiotentreffpunkt verunglimpft.
Im Ernst? Davon hab ich noch nie was gehört. Sag mir wer die sind und ich verhau die alle! (Oder ist das schon geschehen?)

Mir fällt in Kaufberatungsthreads regelmäßig auf, daß es, durchaus sehr hilfsbereite, User gibt, die anscheinend das komplette
Internetsortiment kennen und daraus Empfehlungen aussprechen. Wie machen die das, daß die alles kennen ?
Ich muss an der Stelle verteidigent sagen, dass man oft Anhand der Wünsche des Useres und den Eckdaten eines Geräts eine Empfehlung aussprechen kann, auch wenn man das Gerät nie in den Fingern hatte.
Ich kenn das halt hauptsächlich aus der Recording Ecke. Viel fragen nach nem Pult für ne bestimmte Aufnahmesituation, da kann man leicht 2 oder 3 Interfaces raussuchen, die dafür geeignet sind. Ein Pult brauchten diese User seltenst. Das ist nur ein Beispiel.
Mir ist allerdings auch klar, dass es auch den Gegenteiligen Fall gibt.

Warum sich viele lieber im Musiker Board beraten lassen, als im lokalen Musiklädle, kann ich gut nachvollziehen. Ich habe in solchen die Lustigsten Geschichten erlebt, wie:
"Ich suche ein Y-kabel" - "Wissen sie wie das aussieht?"
im anderen Laden:
"Ich will eine billige Y-verbindung, weil ich was testen will" - "Nein du brauchst eine AB-Box mit galvanischer Trennung."
Was soll ich da noch sagen.
 
Im Ernst? Davon hab ich noch nie was gehört. Sag mir wer die sind und ich verhau die alle!
hahaha, ich will mich nicht revanchieren, die sind weg vom Fenster oder backen mittlerweile sehr kleine Brötchen... und letztlich haben wir die Kritik ernst genommen, daraus gelernt und entsprechende Maßnahmen getroffen. Und wie man sieht, war das gut so.

Warum sich viele lieber im Musiker Board beraten lassen, als im lokalen Musiklädle, kann ich gut nachvollziehen. Ich habe in solchen die Lustigsten Geschichten erlebt...

In so fern stört mich der hier im MB immer noch oft gegebene Pauschaltipp: "Geh in den nächsten Musikladen und probier's aus." Dieser Tipp nutzt Anfängern gar nichts. Dazu ist ein Forum nicht da. Tipps sollten einem User helfen, aus dem unendlichen Wust des Angebotes eine sinnvolle Vorauswahl zu treffen. Verifizieren tut er das dann ohnehin - in dem Laden wo er kauft oder ggf unter Inanspruchnahme seines 30-tägigen Rückgaberechts.
 
In so fern stört mich der hier im MB immer noch oft gegebene Pauschaltipp: "Geh in den nächsten Musikladen und probier's aus." Dieser Tipp nutzt Anfängern gar nichts. Dazu ist ein Forum nicht da. Tipps sollten einem User helfen, aus dem unendlichen Wust des Angebotes eine sinnvolle Vorauswahl zu treffen.

Bei E-Gitarren ist das allerdings oft der beste Rat den man geben kann. Heutzutage bekommt man spätestens ab ca. 250€ bis 300€ einfach generell keine schlechten Instrumente mehr, da kann man praktisch nichts falsches kaufen. Was dann übrig bleibt ist der persönliche Geschmack. Bei anderen Instrumentengattungen mag das durchaus anders sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Heutzutage bekommt man spätestens ab ca. 250€ bis 300€ einfach generell keine schlechten Instrumente mehr, da kann man praktisch nichts falsches kaufen.
Ich denke, so pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt durchaus Händler, die eine Grtlbrnft, die durchaus auch für 180€ den Besitzer wechseln könnte, mal schnell in die 300€ Klasse hieven...

Ein schlauer Kunde sollte heutzutage ziemlich genau wissen was er will, wenn er einen Laden betritt, erst recht, wenn er keine Ahnung hat.

Ein "guter Rat" für einem Einsteiger, der sich ein Budget von 250-300€ gesetzt hat wäre: Mit den Marken AAA, BBB, CCC und auch DDD kannst du nichts falsch machen... such dir ein Modell aus, das dir optisch zusagt, vergleiche die Preise und habe keine Hemmungen vor einer Rücksendung, wenn die versprochenen Features nicht erfüllt werden.
 
Das ganze Problem ist letztlich eine zwangsläufige Folge des Kapitalismus mit seinem Zuviel an Freiheit und Zuwenig an Planung: Jeder ist sich selbst der Nächste und macht, was er will. Beim Fachhändler wird Beratung eingefordert, solange es sie noch gibt, und beim billigen Anton wird dann gekauft.


Früher war die Mattscheibe auch noch nicht eckig, sondern die Ecken rund, hing auch nicht in der Wand, sondern war ein Möbelstück.
Möbelstück war drei Tage nach Kriegsende. Da hatte man ein schmales, hohes Massivholzmöbel, in dem ein kleiner Bildschirm und ein großer Lautsprecher übereinander angeordnet waren. Wenn man bedenkt, wie viele Leute sich heutzutage einen Subwoofer ins Wohnzimmer stellen, ist dieses Konzept eigentlich aktueller denn je. Nur wäre dann ein Gehäuse aus furniertem MDF nicht schlecht.


Insbesondere, wenn sich hier unter dem Deckmantel des privaten Users Leute einschleichen, die aus irgendwelchen Gründen einen Hersteller wie Grtlbrnft puschen, weil sie mit ihrem Schwippschwager zusammen 300 Stück in China gekauft haben und die jetzt auf eBay verticken.
Das musste ja kommen. :rofl:


Warum sich viele lieber im Musiker Board beraten lassen, als im lokalen Musiklädle, kann ich gut nachvollziehen. Ich habe in solchen die Lustigsten Geschichten erlebt, wie:
"Ich suche ein Y-kabel" - "Wissen sie wie das aussieht?"
Was ist daran lustig? Soll das Kabel drei Stecker haben, zwei Stecker und eine Buche oder einen Stecker und zwei Buchsen? Und soll es Klinke oder Cinch sein?


im anderen Laden:
"Ich will eine billige Y-verbindung, weil ich was testen will" - "Nein du brauchst eine AB-Box mit galvanischer Trennung."
Das erinnert mich jetzt an meinen Plattenspielerkauf: "Rega baut Masselaufwerke, Thorens baut Subchassislaufwerke, und Dual baut einfach nur simple Plastikkisten, wie man sie bei billigen Kofferplattenspielern findet."


Auch Verbraucher-Bewertungen können Fakes sein.
Es fängt schon damit an, dass jemand für eine einzige unbefriedigende Transaktion drei negative Bewertungen vergibt, indem er alle zwei Monate einen neuen Fall anlegt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei anderen Instrumentengattungen mag das durchaus anders sein.
Im Gegenteil: Bisher bin ich beim Versuch, die Charakteristika verschiedener Digitalpiano-Tastaturen zu beschreiben, kläglich gescheitert. Es ist in etwa so, wie den Geschmack eines Rotweines (der im Übrigen diese Bezeichnung tatsächlich verdient) in Worte zu fassen.

Aber, wie Johannes schon sagte, man kann einem Anfänger die Vorauswahl erleichtern und damit für den Ratsuchenden die Testkandidaten eingrenzen. Und das ist ja auch schon was.

ganze Problem ist letztlich eine zwangsläufige Folge des Kapitalismus mit seinem Zuviel an Freiheit und Zuwenig an Planung (...)
Sind Dir die Smilies abhanden gekommen oder vom Genossen Boardbetreiber nicht in hinreichender Anzahl zugeteilt worden? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, klar, es gibt vereinzelt Händler -meist bei Ebay- die Container mit 08/15 Chinaware + Eigenmarkenaufkleber importieren und dafür teilweise Fantasiepreise aufrufen, neben der 39€ Tele und Strat im Ebayshop. Aber ich persönlich kenne davon nur zwei, alle anderen "seriösen" Marken zu nennen wurde schon Seiten hier füllen.

Wenn hier beispielsweise jemand nach einer guten Rockgitarre für 300€ fragt, was wäre dann ein sinnvoller Rat? :confused: Von den etablierten Marken kenne ich keine die auch nur ein wirklich schlechtes Modell um 300€ +/- 50 bis 100€ im Angebot hätte. Im Endeffekt empfiehlt dann doch jeder nur das was er kennt und mag. Klar, was auch sonst? Aber repräsentativ für den Markt ist das nicht.

Es darf sich gerne jeder angesprochen fühlen hier ein Gegenbeispiel zu posten. Wie gesagt kenne ich wirklich kein einziges, selbst so offensichtlich Fehlkonstruktionen wie die wackelige Brücke mancher Danos oder das gesamte Vibrato der Squier Mustangs findet Liebhaber.

Meine letzten Neuerwerbungen in dieser Preisklasse waren beispielsweise eine Ibanez RG321MH, eine Squier Jazzmaster, eine Vintage V100AFD LP und auch eine Harley Benton LP für 150€. Das sind natürlich sehr unterschiedlich Bauweisen die im Handling sehr unterschiedlich sind, aber sie rocken doch alle wenn mans denn will. Gestern habe ich mal länger meine Dean Vendetta mit der Ibanez RG321 im Rock-Crunch-Bereich verglichen, die Dean klingt fetter und wärmer, die Ibanez höhen- und obertonreicher und eher etwas nach Metal, aber im Endeffekt rocken beide und es bleib beim persönlichen Geschmack welche man lieber hört und spielt. Ok, am Ende habe ich dann doch wieder meine Fender Custom Shop Strat ausgepackt und mich wie ein kleines Kind über schön lange stehende Akkorde, deren ausklingen und den tollen Sound gefreut. Aber das ist eine andere Geschichte... :rolleyes:

Das ist es halt, auch wenn eine Jazzmaster natürlich eine etwas andere Klangcharakteristik hat als eine LP sind beides im Endeffekt auch "nur" E-Gitarren -"komplett anders klingen" möchte ich nicht einmal sagen, aber die Einstufung ab wann etwas "anders klingt" soll jeder für sich selbst vornehmen. Meiner Meinung nach wird hier von E-Gitarristen auch oft übertrieben, im Endeffekt gehören alle E-Gitarren einer Instrumentengattung an und man kann -meist- alles damit spielen -ObdA. "Geht damit nicht" sollte fast immer heißen "gefällt mir persönlich nicht". :cool:
 
Was ist daran lustig? Soll das Kabel drei Stecker haben, zwei Stecker und eine Buche oder einen Stecker und zwei Buchsen? Und soll es Klinke oder Cinch sein?
Ich dachte nicht, dass es für den Gag notwendig wäre anzuführen, dass ich 6,3 mm Monoklinke sagte. Das Problem war, dass die Verkäuferin nicht wusste was ich mit dem "Y" meine. Hätte ich von Cinch, oder behüte, womöglich von RCA angefangen, hätte ich zu der Zeit, in dem Laden am ehesten einen Hinweis auf die Anwesenheitszeiten des Chefs erhalten.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben