Überblick Musikproduktion?

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Portishead
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Hallo Leute!
Ich möchte anfangen Musik zu produzieren. Wohin das ganze geht weiß ich nicht, möchte das Thema da eher allgemein halten. Habe mir eine gebrauchte Version von Cubase 5 + die AskVideo: Cubase 5 Reihe sowie ein wenig Literatur gebraucht gekauft.
Jetzt stehe ich hier allerdings und finde keinen richtigen Überblick. Wie steige ich am besten in das Thema Musikproduktion ein? Ich habe mir ein kleines Wikimedia (sowas wie ein leeres Wikipedia in das nur ich einträge erstellen kann) erstellt in dem ich alles was ich lerne festhalten möchte um die Übersicht zu behalten und ggf. nocheinmal Daten wieder einzusehen.
Mit was denkt ihr muss man sich beschäftigen um gut in Musikproduktion zu werden? Mir geht es vorrangig um digitale DAWs. Überbegriffe wären also zb.:

  • Musiktheorie (was ist wichtig?)
  • DAW (Funktionen)
  • Arrangieren/Komponieren (ggf. Musiktheorie?)
  • Soundkreation (Synthesizer programmieren, Effekte, etc.)
  • Samplen
  • Hardware
Bei interesse stelle ich dieses Wiki gerne zur verfügung wenn sich was füllt. Habt ihr Tipps in welche Bereiche ich mich einarbeiten muss/sollte? Was schlagt ihr vor wie (Quellen, Literatur...)? Mache ich evtl einen totalen Logikfehler?

Würde mich über Korrespondenz sehr freuen
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!

Edit: Oh ha! Falscher Threat? Wäre bei Musikpraxis --> Producing vllt besser aufgehoben!
 
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Hallo Portishead, erstmal Gratulation zu Deinem Eifer! Jetzt heissts auf die Zähne beissen!
Ich kann nicht für grosse Producer sprechen, jedoch hab ich ein eigenes Tonstudio und produziere auch immer wieder Songs.

Zunächst stellt sich mir die Frage, ob Du als Producer arbeiten möchtest, oder ob Du einfach für Dich eigene Songs erstellen und veröffentlichen möchtest?

Musikproducer zu sein ist keine leichte Aufgabe:
Was man sich als einfache Aufgabe vorstellt, ist ein ganzes Bündel von Tätigkeiten:
Das ganze beginnt mit dem Geschick, gewisses Potential von Bands Bzw. Musikstücken zu erkennen.
Der Producer braucht sehr, sehr, sehr viel Verhandlungsgeschick und das aus einem guten Grund:
Mit den produzierten Songs muss Geld verdient werden!
Nehmen wir an, du kommst mit einer Band in Kontakt, die dich als Produzenten will.
Du hörst Dir die Rohversionen ihrer Songs an und erkennst, dass die hälfte einfach nur billig und nach 0815 klingt.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Kipp die Kacke weg - Was übrigens sehr oft passiert!
2. Du erkennst die Möglichkeiten in einem Song - Jetzt kommt das Verhandlungsgeschick zum Einsatz:
Mit deinem angeeigneten Wissen weisst Du, dass ein Song wie Ihrer es niemals ins Radio schafft, weil die Songs zu lange, zu vorhersehbar, zu kitschig, zu langweilig oder was auch immer sind.
Also musst Du mit Deinem verkäuferischen Flair die Band überzeugen, die Songs so zu gestalten, damit sie sich verkaufen lassen...

Gut, ein Song steht und Du siehst das Potenzial darin.
Nun kommt die eigentliche Produktion.
Während die Songs im Studio aufgenommen werden, bringst Du Verbesserungsvorschläge mit ein. Hierfür brauchst Du ein wirklich gutes Gespür dafür, was sich die Leute anhören möchten. Und zwar nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder...
Je nachdem wie weit Du gehst, trittst Du mit Labels und Plattenfirmen in Kontakt, und siehst zu, wie Du das bestmöglichste aus der Mucke rausbekommst...
Ich will Dich nicht entmutigen, daher kann ich Dir lediglich ans Herz legen, eine Produzentenschule zu machen. Hierbei bekommst Du alles notwendige mit auf den Weg.
Mach Dich jedoch bereits im Vorfeld schlau, es gibt einige Schulen und einige Schaumschläger!
 
Das Thema Musikproduktion ist sehr umfassend. Deshalb finde ich es gut, dass du es für dich strukturieren möchtest.

Hier ein paar Ideen von meiner Seite:

Zunächst könnte man folgende Kategorien unterscheiden:

- künstlerisch (z.B. Musik als solche)
- technisch (DAW, Interfaces, MIDI-Keyboards usw.)
- betriebswirtschaftlich / kaufmännisch (mit Musik Geld verdienen)
- gesellschaftlich / politisch (evtl. möchte man mit den Songtexten etwas aussagen)

usw.

Zum Komponieren / Arrangieren sind Kenntnisse der Musiktheorie schon sehr hilfreich. Es kommt natürlich auf die Stilrichtung und Anspruch an.

Hier würden mir z.B. folgende Kategorien einfallen:

- Rhythmus
- Harmonien
- Melodien

Beim Arrangieren werden mehrere Elemente zusammengefügt, und beim Mixen soundtechnisch in Einklang gebracht. Wobei z.B. allein das Thema Effekte schon mehrere Bücher füllen kann bzw. bereits füllt.

Was die Technik angeht: PC ist ein Thema für sich. Man kann selber bauen oder fertig kaufen. Am besten bei einem Audiospezialisten. Ich habe jetzt selber einen Rechner bei DA-X in Auftrag gegeben, weil ich mich mit dem Thema PC die letzen 10 Jahre nicht mehr beschäftigt habe. Welches Gehäuse, welches Mainboard usw.

Was DAW-Software angeht: Zu jeder DAW-Software gibt's Handbücher. Dort kann man genau nachlesen, wie es funktioniert, welche Funktionen es gibt usw. Kurze Überblicke findet man auf Internet-Seiten der Hersteller und in der Fachpresse.

Dann kommt es auch darauf an, was alles in ein Musikstück rein muss. Für Vocals benötigt man Mikrofone und Vorverstärker. Gitarrensignale müssen auch entsprechend aufbereitet werden - entweder konventionell oder durchs Modelling. Die Verbindung zum Rechner stellt ein Audiointerface her.

Eine gute Abhöre (Monitore und Kopfhörer) werden ebenfalls benötigt. Monitore entfalten ihr Potenzial erst bei optimierter Raumakustik. Über die Raumakustik wurden auch schon mehrere Bücher geschrieben. Du kannst dich damit ausführlich befassen oder einen Spezialisten beauftragen dein Studio entsprechend zu optimieren.

Synthesizer programmieren: Damit kann man sich auch sein Leben lang beschäftigen.

Nicht umsonst schließen sich mehrere Leute zusammen, die sich auf dem jeweiligen Gebiet spezialisiert haben. Der eine hat sein Leben lang E-Bass spielen geübt. Der andere hat schon immer Synthesizer programmiert. Dann ist die Chance für die Entstehung einer großartigen Produktion viel größer. Das ist viel schwieriger, wenn man versucht alles alleine zu machen. Gelingen tut es nur ganz wenigen. Wobei die Möglichkeiten heutzutage dank Sampler usw. schon viel größer sind. Aber man muss auch wissen, was man tut.
 
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