A long, long time ago

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Corkonian
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Klar, ich gehoere zu der Generation, die noch dien Vietnamkrieg und auch die Entwicklung der protypischen Elektroakustik - der Ovation - und der damit verbundenen Entwickung der piezokeramischen Tonabnehmer mit bekommen hat.
Damals, also so in den 70'ern und fruehen 80'ern hatten wir bei weitem nicht das Material was heute verfuegbar ist. Sowas wie ein A2.1u oder ein A3 ueberhaupt nur als Idee im Kopf gehabt zu haben, waere eine sichere Eintrittskarte in die Irrenanstalt gewesen. Sowas geht nicht, wird nie gehen und sowas braucht doch keiner. Wir haben ja diskrete Effekter, das ist ja viel praktischer, weil dreissig verschiedene Echo, Hall und Reverbkombinationen braucht doch keiner.
Aber dennoch haben wir damals mit unserem bescheidenen Material nicht wie Hupe geklungen. Oka, vielleicht nicht so refined wie heute, aber jedenfalls nicht so mies, wie man es heute sagt, von wegen "spitze" Piezos usw.

Woran lag es?

Sicherlich nicht am Feenstaub, den man damals noch weitlaeufig im Instrumentenbau verwendete - Feen sind ja auf der schwarzen Liste der ausgestorbenen Arten und deswegen ist der Handel mit Feenstaub ja auch global verboten - sondern daran, dass wir eine andere herangehensweise an das Material hatten.

Heute ist es wohl Usus, dass das Material den Klang bringen soll, den ich hoeren will. Und dann quacken Piezos auch heftig. Wir wussten, das piezoquacken ist eine Transiente aus lokaler, kurzfristiger Uebersteuerung der Kristalle und wir haben dementsprechend etwas zarter, mit etwas weicheren Pleks und auch etwas mehr Richtung Hals gespielt, wenn Piezos im Spiel waren - und es hat geklappt. Klar, wenn Mikrofone im Spiel waren musste man anders spielen, aber das wussten wir.

Heute haut man unterscheidungsfrei in die Saiten, egal ob Piezo, Decke, Spule, Mikro ... die Elektronik wird's schon richten. Oder auch nicht.

Piezos quacken nicht als Naturgesetz, Piezos quacken, wenn sie zu starke Impulse verarbeiten muessen. Impulse zuruecknehmen - quacken weg.

Achja, das geht nicht. Ich vergass die Loudness-Wars. Aber das ist was anderes, worueber ich mich aufrege....
 
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... ohh ja, habe neulich wieder im Impro-Ensemble eine Gurian mit irgendeinem Passiv-Piezo (Fishman?, war vom Vorbesitzer eingebaut) gespielt. Kein Loch in der zarge, kein EQ, Kabel 'rein und gut 'is. (Noch nich' ma' 'ne Batterie. Noch einfacher als die Balladeer.) Braucht man noch mehr? Nö. (Mehr geht immer, muss ja auch nicht schlecht sein, aber "braucht"?)

(Ach so, wenn ich elektronische Musik machen möchte, dann finde ich die ganzen Effekte natürlich klasse. Aber das ist dann etwas anderes.)
 
Impulse zuruecknehmen - quacken weg.

Die Frage ist:
Will ich meine komplette Spieltechnik meinem Tonabnehmer opfern?
Natürlich könnte ich statt meiner gewohnten dicken Plektren, mit denen ich akustisch spiele, ganz dünne nehmen, wenn ich dann verstärkt spiele..
Natürlich könnte ich komplett auf Dynamik verzichten und nur ganz leicht spielen, damit der Piezo nicht so sehr übersteuert..
Natürlich könnte ich auch die ganze Zeit nur am Hals spielen, damit es weicher klingt..

Aber damit verzichte ich dann eben auch auf einen Großteil dessen, weswegen ich Gitarre spiele, und an Überlegungen, die ich in ein Stück gesteckt habe..

Heutzutage gibt es eben (zum Teil) die technischen Möglichkeiten, für solche Probleme andere Lösungen zu finden. Sei es andere Pickup-Arten, diverse Pedale etc pp.
Und dann muss ich eben nicht meine über Jahre mühsam angelernten Fähigkeiten über Bord werfen, sondern ich blech einfach mal xyz-€ und bin die Sorgen los.


Achja, das geht nicht. Ich vergass die Loudness-Wars.
Hier liegst du ein bisschen auf der falschen Fährte. Das Problem des Loudness-Wars ist ja die eingeschränkte Dynamik.
Und mit deinem Vorschlag die Impulse zurückzunehmen, unterstützt du ja eben diese Einschränkung der Dynamik.
Sprich: Impulse wegnehmen = Loudness-War auf der Gitarre.
 
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Das Problem der Loudness Wars ist, dass man halt lauter klingen will als die anderen und deswegen auf die Dynamik pfeift und alles maximal komprimiert auf 100% zieht. Deiner Argumentation nach, ist das bewusst mal etwas leise spielen gleich dem beusst alles in den Kompressor schmeissen?
Und Du musst ja nicht alles mit 0.28 Pick am 14. Bund spielen. Du musst halt nur wissen, was die Technik gerade ab' kann und dementsprechend mal minimal anpassen. Dann klappt's auch mit dem Piezo und ohne €€€ auf das Problem zu werfen oder ganz in Allgemeinplaetzchen zu verfallen und eine Technik grossplaechig zu verdammen. Piezos haben halt Vor- und Nachteile. Genau wie eine Tele und eine B.C.Rich Mockingbird halt Unterschiede haben und ich nehme die Tele nicht fuer Heavy Metal (so ich das denn spielen wuerde) und die Mockingbird nicht fuer Old School Country&Western. Und wenn ich mal in die jeweilige Gegenrichtung muss, muss ich halt meinen Spielstil anpassen.
 
Das ist zwar alles gut und recht, aber was möchtest du uns damit eigentlich sagen? Natürlich kann man auch mit einem billigen Piezo-UST toll Gitarre spielen. Aber wenn ich die Wahl habe zwischen zwei Systemen habe, bei denen das eine nur eine bestimmte Spielweise verträgt und ich mich anstregnen muss, um einen guten Sound zu erzielen, und ein anderes, das alle oder zumindest sehr viele Spielweisen adäquat abbildet, muss ich doch nicht lange überlegen, oder?

Vielleicht wäre es ja mal hilfreich, wenn du deinen Threadtitel so ändern würdest, dass wir alle wissen wo denn die Diskussion hingehen soll. Ich bin da im Moment ein bisschen verwirrt.
 
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