Akkordzither-Dur/moll, 6 oder 9 Akkorde ...

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Hallo zusammen,

Ich bin auf der Suche nach einer Akkordzither.
Hersteller scheint es nicht mehr viele zu geben. Die Firma Hopf ist wohl die Einzige.
Der Wunsch nach einer Akkordzither kam auf, als ich bei Bekannten eine Veeh-Harfe ausprobierte.
Mein Wunschinstrument sollte alles können; gibt es nicht, ich weiß.
In meiner Gegend ist kein Musikalienhändler, der so ein Instrument zum Ausprobieren hat.
Nun zu meinen Fragen:
Ist es sinnvoll ein Instrument mit Dur/moll-Akkorden zu erweben?
Wieviele Akkorde? Von 4-9 ist alles zu erhalten. Oder sogar mehr?
Wieviel Saiten sollte der Akkord, mit Bass haben? 4-7?

Vielen Dank!
 
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Hallo Windbeutel

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Hersteller
Doch, es gibt auch noch andere.
Außerdem gibt es noch mindestens einen in Italien und in Frankreich und auch in der Schweiz und in Österreich.
Aber die Adressen habe ich gerade nicht zur Hand.

Anzahl der Akkorde
4 Akkorde sind in jedem Fall zu wenig. Außerdem haben diese Instrumente in der Regel keine vollchromatische Besaitung.
Mit 6 Akkorden kommt man hin, wenn man hauptsächlich C-Dur begleiten möchte. Dann kann man die Akkorde so stimmen, dass man 3 Dur- und 3 Moll-Akkorde hat. Damit kann man sehr schön musizieren. Für F-Dur fehlt die Subdominante (B-Dur). G-Dur, D-Dur und A-Dur funktioniert ganz gut, wenn man auf die Moll-Akkorde zumindest teilweise verzichtet.
Mit 9 Akkorden hat man musikalisch etwas mehr Möglichkeiten und das Instrument ist trotz des größeren Resonanzkörpers noch einigermaßen handlich.
Mit 12 Akkorden hat man auf jeder Tonleiterstufe einen Akkord. Ob so ein großes Instrument Sinn macht, hängt von der Nutzung und den musikalischen Zielen ab. Für einen Anfänger finde ich das zu unhandlich, da so eine Zither regelmäßig gestimmt werden muss. Je mehr Saiten, je größer der Aufwand.

Dur/Moll-Akkorde
Die von verschiedenen Akkordzitherbauern angebotenen Dur-Moll-Systeme unterscheiden sich in der Handhabung sehr. Je nach dem, ob mit verkürzter Mensur, kreuzenden Saiten oder Hebeln gearbeitet wird, werden die Instrumente in ihren Dimensionen größer oder kleiner, schwerer oder leichter, ... und fordern/ermöglichen außerdem unterschiedliche Spieltechniken. Worauf man sich da nun einlassen möchte, ist Geschmacksache.

Besaitung der Akkorde
Ob 4-chörig oder 7-chörig, ist ein wenig Geschmacksache. Die 7-chörige Besaitung ermöglicht ein Arpeggio über 2 Oktaven (Basssaite nicht mitgerechnet) und das Spielen von Dreiklang-Umkehrungen. Das 2-oktavige Arpeggio "strahlt" wegen der hohen Töne viel mehr als ein Arpeggio über 1 Oktave (Basssaiten wieder nicht berücksichtigt). Bei Hopf werden die Dur-Moll-Modelle aus systembedingten/bautechnischen Gründen nur 4-chörig gebaut. Marko kann mit seinem System 7-chörige Akkorde bauen. Der Italiener (Hebel) und die französiche Abtei (Hebel) im Prinzip auch. Ob sie es aktuell anbieten, hab ich jetzt nicht geprüft.

Eine Frage hast Du gar nicht gestellt: Melodiesaiten doppelt oder einfach?
Die sogenannte Mandolinbesaitung von Akkordzithern macht den Klang der Instrumente voller. Man kann sie völlig schwebungsfrei oder mit einer ganz leichten Schwebung stimmen. Ich bevorzuge den möglichst schwebungsfreien Klang und mag den vollen Klang der Mandolinbesaitung sehr. Eine Empfehlung kann ich Anfängern leider nicht geben, wenn ich nicht weiß, wieviel Mühe das Stimmen macht und wie geschickt sie beim Zupfen sind. Bei manchen Anfängern habe ich beobachtet, dass sie beim Zupfen mit den Doppelsaiten Schwierigkeiten haben.

So viel fürs Erste.

Gruß
Lisa
 
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Vielen Dank für Deine sehr aufschlußreiche Antwort.

Eine Frage hätte ich schon noch. Bei dem Dur/moll-System der Firma Hopf, hört man da einen "Bruch" in der Klangfarbe, wenn die verkürzten Saiten angeschlagen werden?

Im Moment tendiere ich zu einem Insrument c'-c'' mit Mandolinenbesaitung, 6 7chörige Akkorden.
Ich kann mir vorstellen, daß das Instrument nicht sehr lang alleine sein wird. Wenn ich da an meine Flöten-Familien denke, wie schnell sie sich vermehren können ;-).

Ein gutes, gesundes Neues Jahr
Wolfgang
 
hört man da einen "Bruch" in der Klangfarbe

... man ... - Mit Verallgemeinerungen tu ich mich schwer.
Meine Ohren haben ihn bei den zwei Instrumenten, die ich bislang in den Händen hatte, gehört. Da muss man mit dem Saitenhersteller (nicht dem Zitherbauer!!!) klären, ob es da eventuell Alternativen zu den bislang von Hopf genutzten Saiten gibt. Die kurzen Saiten müssen dicker sein als lange Saiten, die auf dieselbe Tonhöhe gestimmt werden. Das macht die Saiten steifer und das wirkt sich auf ihren Klang aus. Ob man es hört, ist eine Frage der Gehörschulung.

Im Moment tendiere ich zu einem Insrument c'-c'' mit Mandolinenbesaitung, 6 7chörige Akkorden.
Das wäre in jedem Fall ein guter Einstieg, da es für Anfänger gut händelbar und so gebaut ist, dass man sich beim Umstieg auf größere Instrumente nicht völlig umstellen muss.

Wünsche Dir ebenfalls ein gutes neues Jahr!
Lisa
 
In 4-5 Wochen wird eine Akkordzither Hopf Modell 100/8 bei mir einziehen.
Ich bin schon ganz hibbelig.
 
:-D
Welches Design hast Du Dir ausgesucht?
 
Massive Fichtendecke und Boden, nussbaumfarbig gebeizt und die Blümchen dürfen nicht fehlen, aber dezent.:)
Es ist auf Hopfs Seite, das erste Motiv bei Modell 100/8. Dort ist die Akkordzither mahagonifarbig abgebildet, meine wird schokoladenbraun sein.
 
Bin jetzt zu faul, mir die Seite zu suchen. (Magst Du den Link noch einfügen?)
Kann mir aber recht gut vorstellen, wie sie aussieht. :)
Hast Du auch eine/n Tasche/Koffer bestellt?
Ich finde die sehr praktisch. Nicht nur zum Transport. Sie schützen das Instrument auch in der Wohnung vor Zugluft, schnellen Temperaturwechseln oder Sonneneinstrahlung.
 
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Ja, der Link funzt!
Prima! :great:
Hast Du ein Orchester-Stimmgerät?
Sonst wird es schwer, so viele Saiten zu stimmen.
 
Ja, Lisa2, ich habe ein Korg OT-120.
Das nutze ich auch zum Intonieren meiner Traversflöte.
 
Na, dann bist Du ja bestens ausgestattet und kannst gleich loslegen, wenn die Zither kommt.
Hast Du gefragt, welche Zitherringe dabei sind?
Oder willst Du ohne Zitherringe spielen?
 
Ich habe vor, ohne Zitherringe zu spielen.
Der Klang ist dann nicht so hart. Bei YT gibt es viele Negativbeispiele, bei der Nutzung von Daumenplektren.
 
Ja, probiere mal aus, ob das klappt. Das Gelingen hängt davon ab, wie stabil Deine Fingernägel sind. Wenn es Dir gelingt, kannst Du ganz andere Zupftechniken erarbeiten als mit Daumenring.
Allerdings: Wenn der Zitherring richtig benutzt wird, wird der Klang nicht hart. Obendrein wird der Klang vom Material und der Form des Zitherrings beeinflusst.
 
Hallo Windbeutel

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Doch, es gibt auch noch andere.
Außerdem gibt es noch mindestens einen in Italien und in Frankreich und auch in der Schweiz und in Österreich.
Aber die Adressen habe ich gerade nicht zur Hand.

Anzahl der Akkorde
4 Akkorde sind in jedem Fall zu wenig. Außerdem haben diese Instrumente in der Regel keine vollchromatische Besaitung.
Mit 6 Akkorden kommt man hin, wenn man hauptsächlich C-Dur begleiten möchte. Dann kann man die Akkorde so stimmen, dass man 3 Dur- und 3 Moll-Akkorde hat. Damit kann man sehr schön musizieren. Für F-Dur fehlt die Subdominante (B-Dur). G-Dur, D-Dur und A-Dur funktioniert ganz gut, wenn man auf die Moll-Akkorde zumindest teilweise verzichtet.
Mit 9 Akkorden hat man musikalisch etwas mehr Möglichkeiten und das Instrument ist trotz des größeren Resonanzkörpers noch einigermaßen handlich.
Mit 12 Akkorden hat man auf jeder Tonleiterstufe einen Akkord. Ob so ein großes Instrument Sinn macht, hängt von der Nutzung und den musikalischen Zielen ab. Für einen Anfänger finde ich das zu unhandlich, da so eine Zither regelmäßig gestimmt werden muss. Je mehr Saiten, je größer der Aufwand.

Dur/Moll-Akkorde
Die von verschiedenen Akkordzitherbauern angebotenen Dur-Moll-Systeme unterscheiden sich in der Handhabung sehr. Je nach dem, ob mit verkürzter Mensur, kreuzenden Saiten oder Hebeln gearbeitet wird, werden die Instrumente in ihren Dimensionen größer oder kleiner, schwerer oder leichter, ... und fordern/ermöglichen außerdem unterschiedliche Spieltechniken. Worauf man sich da nun einlassen möchte, ist Geschmacksache.

Besaitung der Akkorde
Ob 4-chörig oder 7-chörig, ist ein wenig Geschmacksache. Die 7-chörige Besaitung ermöglicht ein Arpeggio über 2 Oktaven (Basssaite nicht mitgerechnet) und das Spielen von Dreiklang-Umkehrungen. Das 2-oktavige Arpeggio "strahlt" wegen der hohen Töne viel mehr als ein Arpeggio über 1 Oktave (Basssaiten wieder nicht berücksichtigt). Bei Hopf werden die Dur-Moll-Modelle aus systembedingten/bautechnischen Gründen nur 4-chörig gebaut. Marko kann mit seinem System 7-chörige Akkorde bauen. Der Italiener (Hebel) und die französiche Abtei (Hebel) im Prinzip auch. Ob sie es aktuell anbieten, hab ich jetzt nicht geprüft.

Eine Frage hast Du gar nicht gestellt: Melodiesaiten doppelt oder einfach?
Die sogenannte Mandolinbesaitung von Akkordzithern macht den Klang der Instrumente voller. Man kann sie völlig schwebungsfrei oder mit einer ganz leichten Schwebung stimmen. Ich bevorzuge den möglichst schwebungsfreien Klang und mag den vollen Klang der Mandolinbesaitung sehr. Eine Empfehlung kann ich Anfängern leider nicht geben, wenn ich nicht weiß, wieviel Mühe das Stimmen macht und wie geschickt sie beim Zupfen sind. Bei manchen Anfängern habe ich beobachtet, dass sie beim Zupfen mit den Doppelsaiten Schwierigkeiten haben.

So viel fürs Erste.

Gruß
Lisa


Hallo Lisa2,

wir sind auf Suche einer zweiteren Akkord-Zither oder eines Psalteriums.
Ich studierte nochmals Ihre Beiträge und habe gefunden: MEDIA=youtube]mlZ0eTXcgt4[/MEDIA

Dieses Instrument wurde in Frankreich in der Abtei En Calcat gefertigt. -
Hier fand ich keine Anschrift. -

Das italienische Instrument wird vorwiegend aus Sperrholz gefertigt.... und hat teilweise keinen Steg, was mir missfällt:
Psalterium Luca Panetti Italien http://www.lucapanetti.com/listino_cetre.html mod. 12.7 Salterio ad accordi 12x7.
(Ein Schweizer steht noch aus).

Welches Holz würden Sie als Klanglich perfekt einstufen. Denke, Fichte ist ideal, jedoch empfindlich.

Nochmals zum obigen Thema:
Wir spielen Kinderlieder sowie neuzeitliche Interpretationen (Songs von Dalia Lavi, Beatles, Maffay usw.).
Unter 30 Melodie-Saiten (x 2) und mindestens 9 Akkorden zu je 7 Saiten wird nichts mehr angeschafft. Ich strauchele noch zwischen 9 und 12 Akkorden, da nicht bewandert, Können Sie mir explizit einen Tipp geben; auch bezüglich der besseren Lösung für die Dur/Moll-Minik?

Ich persönlich glaube, die von Ihnen erwähnten Hebel sind die bessere Lösung!

Es dankt und grüßt
Pia Visio
 
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Hallo Pia


Abtei En Calcat gefertigt. -
Hier fand ich keine Anschrift. -

Adresse: En Calcat, 81110 Dourgne, Frankreich
Telefon: +33 5 63 50 32 37

Welches Holz ... ?
Allgemeine Bewertungen gebe ich nicht ab. Ein Instrumentenbauer wählt jedes Stück Tonholz, das er verbauen möchte, nach diversen Kriterien individuell aus. Er prüft Wuchs, Trocknung, Klang ...
Wie am Ende die Instrumente klingen und welcher Klang einem am meisten zusagt, muss man live erkunden. Da spielt nicht nur das Holz sondern auch die Konstruktion, die Mensur und das Saitenmaterial eine Rolle.

Ich werde mal schaun, ob ich demnächst Zeit habe, die auf meiner Webseite zusammengetragenen Informationen über dieses Instrument zu verfeinern. Der Signaturlink "Akkordzither" führt zum Thema.

Ich strauchele noch zwischen 9 und 12 Akkorden, da nicht bewandert, Können Sie mir explizit einen Tipp geben; auch bezüglich der besseren Lösung für die Dur/Moll-Minik?

Wieviele Akkorde für Sie sinnvoll sind, hängt von den Tonarten ab, die Sie begleiten können möchten. Für eine Tonart benötigt man 3 Dur-Akkorde und wenn man Moll-Akkorde mit einbeziehen möchte, zuätzlich 3 Moll-Akkorde. Das sind dann insgesamt 6 Akkorde. Jeder Akkord mehr bedeutet, dass man eine Tonart mehr begleiten kann. Je nach dem, ob man im Quintenzirkel nach oben oder unten weiter geht, nimmt man dann rechts (auf der Akkordzither die B-Tonarten) oder links (auf der Akkordzither die #-Tonarten) einen Akkord hinzu. Das liest sich komplizierter, als es ist. Am besten macht man sich die Zusammenhänge mal mit praktischen Übungen am Instrument (Workshop?) klar.

Gruß
Lisa
 
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