Aldi Keyboard mit USB

  • Ersteller chrisp2
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Das mit dem Zurückgeben mach mal bei Aldi... Selbst bei berechtigter Reklamation.
Wer mit so einem Hobby anfängt, tut natürlich gut daran, bei der Auswahl eines (insb. gebrauchten) Instrumentes jemanden mit Fachverstand mitzunehmen - das kriegt man in der Regel durchaus hin. Wenn wirklich nicht, dann geht man halt mal zu einem Händler, der gebrauchtes im Angebot hat und kann dann zumindest mal vor Ort ausprobieren, ob alles funktioniert.

Den Zustand so eines Aldi-Keyboards kann man im übrigen auch nicht wirklich beurteilen - selbst wenn jemand mit Kenne mitkommt. Denn: Ich habe noch nicht gesehen, dass man beim Aldi Elektrogeräte zwischen Kühltruhe und O-Saft-Palette mal eben ausprobieren kann. Technisch mag das ja - weil neuwertig - in Ordnung sein. Aber ob das auch nur annähernd den Vorstellungen entspricht, die man so mitbringt, kann man erst zuhause beurteilen - und Rückgaberecht ist bei Aldi nicht...

Vielleicht kann man als "bottom line" mal festhalten:
Gebrauchtkauf sollte man bei schmalem Portemonnaie zumindest in Erwägung ziehen. Gerade wenn im Bekanntenkreis Leute mit Ahnung vorhanden sind.
Wenn es doch was neues aus der "Spielzeug"-Abteilung sein soll, dann würde ich - gerade einem Anfänger - von Lebensmitteldiscountern immer noch abraten. So viel billiger sind die Sonderposten da meist nicht. Im konkreten Fall kriegt man etwas grob vergleichbares wie das Aldi-Angebot durchaus auch zum gleichen Preis im normalen Musikhandel, wo man sich beraten lassen kann etc.

Und wenn man dann noch einen 10er drauflegt, dann steht zumindest auch ein Name drauf, den man irgendwie zuordnen kann, anstatt sich in Rätselraten zu ergehen, von welchem Fließband das Teil gefallen ist:

Sowas oder ähnliches findet man auch im gut sortierten Fachhandel vor Ort - und vielleicht hat der ja sogar noch eine Retoure eines ursprünglich etwas hochpreisigeren Gerätes da...

PS: bei den online-Händlern kann man - im Gegensatz zum Discounter-Sonderposten - sich sogar mal vorher die Produktbewertungen durchlesen und so besser einschätzen, auf was man sich da einlässt...
 
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Mal eine andere Überlegung:

Wer tönendes Spielzeug bei Herrn Albrecht erwirbt, wird ja keine Möglichkeit haben, die Geräte im "Laden" mal eben an den Strom anzuschliessen und zu testen. Obwohl - :gruebel: - wäre mal eine neue Masche, das Verkaufspersonal zu beschäftigen: Wo bitte finde ich eine Steckdose? Darf ich mal eben das Keyboard auf der Bananenkiste aufbauen?

Somit sind wahrscheinlich ein Großteil der Leute, die bei Discountern kaufen, Menschen die nicht wirklich ernsthaft Musik machen wollen.
Da gilt das Motto: Ich versuche es mal und wenn es nix für mich ist, dann habe ich halt nicht soviel Geld fürs "Testen" ausgegeben.
Und genauf auf diesen Anreiz setzen die Discounter.

Wer hingegen ernsthaft Musik machen und ein Instrument erlernen will, ist für den Besuch beim Fachhändler affin.
Schliesslich gibt es dort Testmöglichkeiten und Beratung.
 
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Danke .Jens, das hast du schön geschrieben. Und ich kann dir da im Prinzip auch zustimmen.

Wobei, das Ding (C.Aemon LP-6180 Keyboard) hier nicht mehr kann als das Aldi-Teil und sogar nur 8-stimmig polyphon ist (womit es schon gegen den GM-Standard verstoßen dürfte, richtig?). Mal ehrlich, das würdet ihr verlinken, weils der Fachhändler mit Beratung anbietet..?
 
Wobei, das Ding (C.Aemon LP-6180 Keyboard) hier nicht mehr kann als das Aldi-Teil und sogar nur 8-stimmig polyphon ist (womit es schon gegen den GM-Standard verstoßen dürfte, richtig?).
Weder auf dem Keyboard noch in der Beschreibung ist das GM Logo angebracht. Damit unterstützt das Gerät den GM Standard offiziell nicht und kann mit der Polyphonie machen was es will ;)
 
Wobei, das Ding (C.Aemon LP-6180 Keyboard) hier nicht mehr kann als das Aldi-Teil und sogar nur 8-stimmig polyphon ist (womit es schon gegen den GM-Standard verstoßen dürfte, richtig?).
Dass es mehr kann habe ich nicht behauptet - es entspricht so in etwa dem bei Aldi angebotenen, sowohl preislich als auch von den (dürftigen) technischen Daten. Zur Polyphonie steht bei Aldi schonmal gar nichts - ich gehe nicht davon aus, dass das Aldi-Dingen da mehr bietet. Wenn ich mir die Bilder so anschaue, hege ich sogar den Verdacht, dass bei den beiden unter der Haube so ziemlich das gleiche Innenleben steckt - wahrscheinlich stammen die aus der gleichen Klitsche
Im übrigen beißt sich da die Katze in den Schwanz: Für 80 Euro kann man eben kein vernünftiges Material erwarten - irgendwo muss man dann Kompromisse machen, z.B. bei der Polyphonie. Du widersprichst dir irgendwo selbst, wenn du erst Anschlagdynamik für verzichtbar hältst und jetzt auf der Polyphonie rumreitest.

Mal ehrlich, das würdet ihr verlinken, weils der Fachhändler mit Beratung anbietet..?
Ich habe jetzt nur auf die Schnelle was zusammengesucht, um zu zeigen, dass man jetzt nicht in Panik verfallen muss, weil Aldi das Superschnäppchen anbietet - das ist es nämlich nicht. Sowas gibt es an jeder Ecke, auch vor und nach dieser Woche. Und - ja: ich würde einem Anfänger tatsächlich raten, wenn er schon Billigkram kauft, das wenigstens in einem Fachgeschäft zu tun, wo einem der Verkäufer zumindest mal ein paar Daten nennen kann und vielleicht auch an einem teureren Gerät demonstriert, wo die Unterschiede liegen.
Das heißt nicht, dass ich das von mir verlinkte Ding empfehlen würde. Das ist und bleibt die gleiche Kategorie von Spielzeug...
 
Vielleicht mal meine ganz persönliche Erfahrung als "Spaßklimperer"...
Ja, ich spiele zum Spaß. Ich habe keinen Unterricht. Ich habe keine großen Ambitionen. Ich will einfach ein paar Stücke spielen können, weil's mir Spaß macht. Ein paar einfache Akkorde um eine Gitarrenspur zu ergänzen sind auch nicht verkehrt.

Mein Ziel war nicht Aldi, sondern das örtliche Musikgeschäft, weil ich mal ausprobieren wollte.
Habe dort meine Wünsche geäußert und ein paar einfache Keyboards ausprobiert, weil das die günstigsten waren. Die waren dort schon in der 200€ Riege, und ich fand sie Mist. Der Klang war fast so künstlich wie bei den Keyboards in der Schule, nur die Lautsprecher waren besser. Die Tasten vermittelten kein gutes Gefühl beim herunterdrücken. Ich wusste aus der Schule, wie sich Klaviere anfühlen, auch wenn ich nie Unterricht hatte.
Um das ganze dann abzukürzen: Das für mich passende "Einsteigergerät" wäre das P-95 von Yamaha gewesen. Das hatte eine in meinen Augen (siehe oben! ich bin kein Pianist!) eine Tastatur, mit der ich Freude haben kann. Das lag dann allerdings schon bei 600 Euro (550 aktuell bei T.).
Aber wie gesagt, ich wollte ein günstiges Gerät zum "Klimpern". Dass ich bei den Schul- und Einsteigerkeyboards keine Tastatur bekomme, die ansatzweise ein Klaviergefühl vermittelt, habe ich dort gelernt. Die Einstiegskosten bei Digitalpianos sind allerdings auch um einiges höher, von daher... Hätte ich eins der 200€-Keyboards gekauft, hätte ich (persönlich) keine Freude daran gehabt, da ich ein paar Klavierstücke spielen will und die sich nicht wie ein Klavier anfühlen.

Muss jeder selbst wissen. Mir persönlich hat die Beratung und das Ausprobieren (auch wenn ich nicht spielen konnte) gut getan.
Habe dann auch konsequenterweise nach einer Nacht "drüber schlafen" in dem Laden gekauft.
 
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Das ist lieb, daß du mich daran erinnert hast das Thema zu löschen :redface: Das Keyboard ist schon lange verkauft und war definitiv jeden Cent wert ;)
 
Ich habe mir Mitte der 80er das Yamaha PSR-60 gekauft. Konnte damals aus Zeitgründen nicht viel damit anfangen. Mitte der 2000er habe es nochmal ausgepackt und angefangen darauf zu spielen. Es hat Spass gemacht. Und das Teil ist nun wirklich eine Tischhupe! Nachdem ich den 1. Benthien Band durchgearbeitet hatte, habe ich mir dann ein modernes "aktuelles" Keyboard gekauft. So kann es auch gehen...
 
Ich bin da immer eher skeptisch was diese Billiggeräte angeht. Ich glaube da kann man sich auch viel Spass mit verderben. Wenn ich damals statt eines vernünftigen Klaviers so eine Kindertröte hingestellt bekommen hätte, wäre das Ding nach 2 Wochen unterm Sofa gelandet und eingestaubt. Ich hätte dann abgespeichert "Keyboard spielen ist quatsch und langweilig" und es ziemlich sicher nie wieder probiert.

Hier in diesem Forum kann man regelmäßig beobachten, wie Leute irgendwelche Billig-Geräte auflisten und dann fragen, ob diese zum Lernen des Klavierspiels geeignet sind. Es kommt mir dabei so vor, als ob sie längst wüssten, dass diese dazu völlig ungeeignet sind und nur auf jemanden warten, der ihnen eine Rechtfertigung liefert, den Schrott doch zu kaufen. Wenn diese Rechtfertigung dann nicht kommt und der Fragende dann noch verdeutlicht bekommt, dass er nicht genügend Geld hat, um dem gewünschten Hobby realistisch nachzugehen, reagieren die meisten verärgert.

Allerdings hilft das alles nicht - man kann sich das schönreden wie man will - am Ende kostest es doch viel Geld, wenn man ernsthaft Keyboard oder sogar Klavier lernen will.

Gruss,

murrel
 
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Man kann es ja kaufen. Ich sehe mehr ein Problem darin, was man später damit macht, wenn man etwas "richtiges" haben möchte. Haben will es eigentlich niemand und zum Wegwerfen ist es den meisten dann doch zu schade. Von daher würde ich auch das Geld sparen und warten bis man sich was Anständiges leisten kann. Mein PSR-60 z.B. steht mittlerweile im Keller. Was soll ich damit machen?
 
Um auch nochmal kurz hier zu antworten (Schade, dass du, 6thfoot, nicht richtig zitiert hast, sonst könnte ich jetzt auf die ein oder andere Passage genauer eingehen):
Du kannst bei jedem Luxusgut die Menschheit in die zwei Gruppen "hat es" und "hat es nicht" einteilen. Das ist ein Fakt und unbestreitbar. Deshalb verstehe ich nicht, warum du offensichtlich erwartest, dass das bei Musikinstrumenten anders ist. Es kostet Geld, und somit gibt es auch Leute, die es sich nicht leisten können. Genau so, wie sich nicht jeder riesige Flatscreens, den privaten, wohl gefüllten Weinkeller, schnelle Autos, große Häuser oder was auch immer leisten kann. Das funktioniert in nahezu jeder Größenordnung. Warum sollte es hier anders sein?
In diesem Zusammenhang finde ich es übrigens schon fast witzig, dass Leute (auch wenn's Geld knapp ist!) zig hundert Euro für Handys oder Fernseher ausgeben, aber bei einem Musikinstrument dürfen es nicht mehr als 100€ sein - doch das ist noch eine andere Geschichte...

Das ist aber für den Kunden häufig mit der Problematik verbunden, nicht bei Nichtgefallen (Das hab' ich natürlich nicht gesagt, sondern meine nur berechtigte Reklamationsgründe...) das Ding zurückgeben zu können. Das dürfte viele abschrecken. Vor allem diese, die es sich aus nahe liegenden Gründen nicht zutrauen, den Zustand des alten Gerätes richtig einzuschätzen.
Nun, das ist nicht wirklich ein Problem. Man wird zum gleichen Preis kaum ein gebrauchtes Gerät finden, das genauso schlecht oder schlechter ist. Es kann also durch einen Gebrauchtkauf eigentlich nur besser werden, wenn man sich nicht gerade richtig derbe über's Ohr hauen lässt.

@ Distance: Und noch was zum Thema "billig macht keine Musik", einfach weil es mich so sehr ärgert: Was bitte denkst du geht gerade im Board angesichts der "Harley-Benton-Billig-Bausatz-Bastel-Euphorie" ab?
Keine Ahnung. Mit Gitarren kenne ich mich nicht aus und würde mir deshalb auch niemals anmaßen wollen, das beurteilen zu können. Nach den diversen Unterhaltungen, die ich über die Jahre mit Gitarristen hatte, habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass der Mindestbetrag für eine Gitarre, die die Bezeichnung "brauchbar" verdient, niedriger liegt als bei Keyboards. Bei anderen Instrumentengruppen, beispielsweise Blasinstrumenten, liegt er übrigens offenbar noch deutlich höher, doch das nur nebenbei. An der Stelle muss man also fair vergleichen, was sicherlich schwer möglich ist.

Die Dinger haben Macken, das kommt ja in den Threads immer wieder mal durch. Aber meinst du wirklich, man könne deshalb da keine Musik mit machen?
Natürlich nicht. Ein 500€-Digitalpiano hat selbstverständlich auch Macken, und selbst bei einer 3000€-Workstation ist nicht alles perfekt. Die Frage ist aber: Sind die grundlegenden Funktionen der jeweiligen Geräteklasse soweit und in so einer Qualität enthalten, dass man das Teil als "brauchbar" bezeichnen kann? Das ist für ein Yamaha P95 sicherlich der Fall. Für ein Aldi XYZ eher nicht.
Nun kann man natürlich wieder streiten, was "brauchbar" denn nun bedeuten soll. Ich verstehe darunter eine Tastatur, die mir einigermaßen Kontrolle über die Dynamik verleiht und Klänge, die einigermaßen realistisch, aber deutlich erkennbar die jeweiligen Instrumente darstellen. Das Instrument muss so viel können, dass der Spielende noch die Möglichkeit hat, sich weiter zu entwickeln.

Da-da-da war ein Welthit (ein ziemlich genialer noch dazu), das kleine Casio dürfte deinen Ansprüchen an ein Instrument aber nie und nimmer genügen. Ohne Dynamik keine Musik, deine Worte. Das Ding hat nicht mal ansatzweise Dynamik...
Die Dynamik gezielt nicht einzusetzen ist natürlich auch eine Nutzung der Dynamik. Und wenn man dafür ein gewisses Werkzeug nutzt, ist das auch völlig in Ordnung.
Du hast aber Recht: Den Ansprüchen an ein Gerät wie die, von denen wir hier sprechen, erfüllt das Dadada-Teil auf keinen Fall - soll es aber auch nicht, und das hat auch niemand erwartet. Man muss eben wissen, welches Werkzeug (Instrument) man für welche Arbeit (Musik bzw. Aufgabe in der Musik) einsetzen möchte. Wenn es jemandem gelingt, das Aldi-Keyboard zur Produktion eines "Welthits" zu benutzen, wäre ich damit auch einverstanden. Wird allerdings wohl nicht gelingen, weil die Sounds zwar grottenschlecht sind, aber eben auch keinen eigenen, "irgendwie coolen" Charakter haben. Aber selbst wenn doch wäre das immer noch kein Anwendungsfall für einen Keyboard-Anfänger.
 
In diesem Zusammenhang finde ich es übrigens schon fast witzig, dass Leute (auch wenn's Geld knapp ist!) zig hundert Euro für Handys oder Fernseher ausgeben, aber bei einem Musikinstrument dürfen es nicht mehr als 100€ sein - doch das ist noch eine andere Geschichte...
Das ist doch genau der Punkt! Und das betrifft 99% der Leute. Man kann den Euro nur einmal ausgeben, auch wenn der eine mehr und der andere weniger davon haben.
Wofür man Geld ausgibt, kann jeder selbst entscheiden. Ich verstehe auch, dass jemand - bevor er angefangen hat - noch nicht weiß, wie wichtig ihm das Keyboardspielen sein wird. Dennoch muss es ihm wichtig genug erscheinen, einen gewissen Betrag zu investieren, sonst wird er wahrscheinlich wieder damit aufhören weil es keinen Spaß bringt.
Man wird zum gleichen Preis kaum ein gebrauchtes Gerät finden, das genauso schlecht oder schlechter ist. Es kann also durch einen Gebrauchtkauf eigentlich nur besser werden, wenn man sich nicht gerade richtig derbe über's Ohr hauen lässt.
Das is doch gerade bei Keyboards ein Top-Argument für einen Gebrauchtkauf! Kaum mechanische Teile neben der Tastatur, die man (im Vergleich zu anderen Instrumenten) leicht prüfen kann. Da ist keine Intonation zu prüfen, Halskrümmung, versteckte Risse etc.
Keine Ahnung. Mit Gitarren kenne ich mich nicht aus und würde mir deshalb auch niemals anmaßen wollen, das beurteilen zu können. Nach den diversen Unterhaltungen, die ich über die Jahre mit Gitarristen hatte, habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass der Mindestbetrag für eine Gitarre, die die Bezeichnung "brauchbar" verdient, niedriger liegt als bei Keyboards. Bei anderen Instrumentengruppen, beispielsweise Blasinstrumenten, liegt er übrigens offenbar noch deutlich höher, doch das nur nebenbei. An der Stelle muss man also fair vergleichen, was sicherlich schwer möglich ist.
Das stimmt wohl. Bei Gitarren würde ich die Qualitätschwelle für brauchbare Instrumente bei 250-300 Euro ansetzen, bei Keyboards bei 400-500 Euro. Jeweils Neupreise im Laden, keine UVP. Dazu gesagt, dass ich von Keyboards nicht so den Plan habe, die Zahl kommt nur vom Ausprobieren in Läden und auf der Musikmesse.
 
Ich bin ja Klavier-, Keyboard- und Gitarrenlehrer, mich wühlt dieses Thema immer wieder auf und ich würde gern lernen, professionell-abgeklärt damit umzugehen, aber wie?

Schon jetzt und bis in den Januar hinein werde ich Anrufe von potenziellen Neukunden haben: "Ja, wir haben das jetzt gekauft, es soll ja für den Anfang sein, sie bekommen es zu Weihnachten, später wollen wir dann mehr investieren, falls es was wird".

Ich sagte jetzt: "Wenn sie es noch zurückgeben können, tun sie das." und erläuterte die Wichtigkeit von Polyphonie, Anschlagdynamik (ok, die hat das Aldi-Teil ja) und Sustainpedal. Die drei Punkte sind für mich absolutes Minimum-Kriteriien beim Einstieg.

Ich teste ja so auch ein wenig, ob ich ernst genomen werde. Kann man eigentlich verlangen, oder? Ich bin so weit, mir einen Kriterien-Katalog mit Fragen fürs Kunden-Gespräch zu machen, mir zu überlegen: Möchte ich solche Kunden? - Kann ich es mir leisten, zu sagen: "Sie müssen sich vorher beraten lassen, bevor sie etwas kaufen, gern von mir. Wenn Sie Unterricht möchten, dann brauchen Sie ein Instrument, kein Spielzeug. Wenn Sie auf dem Spielzeug bestehen, dann brauchen Sie auch keinen Unterricht, denn dort findet Beratung statt, wie man lernt, wie man spielt und was das Instrument als Voraussetzung mitbringen muss."

Es läuft wohl eher darauf hinaus, es nicht so direkt anzusprechen, im Januar aber alle potenziellen Neukunden abzuwimmeln mit Hinweis auf "keine Zeit im Moment" und einen Kollegen zu empfehlen, der Keyboard und Akkordeon (kein Klavier) unterrichtet und der sofort am Telefon sagt: "Die Kriterien sind am Anfang noch nicht so wichtig"
 
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Ihr seid ja sehr sicher, dass das Ding nix is... Nunja. Als Hamburger müsste ich eigentlich ein gewisses Verständnis für Arroganz (arrogare: in Anspruch nehmen, bevor das einer als Beleidigung interpretiert - das ist NICHT so gemeint!) jedweder Art haben. Aber ich kann nicht aus meiner Haut: Mich stört, dass knappe Kasse fürs Instrument nicht respektiert wird. Mal ganz ehrlich: Was erlauben Strunz? Warum zweifelt ihr an der Ernsthaftigkeit der Benutzer? Wirklich nur Erfahrung oder selbsterfüllende Prophezeiung?

Das Ding, ich hab's angetestet, funktioniert. Es hat alles, was ein Anfänger zum Keyboard-Lernen braucht, einschließlich eines brauchbaren Anschlags. Via USB am Rechner angeschlossen lassen sich virtuelle Instrumente steuern. Hat sich also was mit "da kann man keine Sounds mit basteln".

Doch.

Ätsch!

Also wirklich. Ich hätte etwas mehr professionelle Gelassenheit erwartet und etwas weniger Polemik was die Leistbarkeit hinsichtlich des Preises anbelangt. Das hat niemand für andere zu beurteilen! Natürlich ist ein besseres Instrument wünschenswert. Natürlich schafft ein gutes Instrument ein anderes Motivationspotenzial. Aber der Härtegrad der Ablehnung hier hat mich doch, nun ja erstaunt.

Das mal so am Rande notiert...

Beste Grüße,
6f
 
Aber ich kann nicht aus meiner Haut: Mich stört, dass knappe Kasse fürs Instrument nicht respektiert wird.
Wir reden hier ausschließlich über den Neukauf. Gebraucht gibt es sehr wohl gute Instrumente für kleines Geld. Wenn jemand vor der Wahl steht, einen festen Betrag X für ein Neugerät aus dem Discounter oder ein älteres Instrument der Mittelklasse auszugeben, dann sollte die Entscheidung gut durchdacht werden. Gerade bei knappem Budget.

Aaaah, endlich ein echter Schlagabtausch...! :evil:

Ich habe vielmehr das Gefühl, daß du an einer ernsthaften Diskussion nicht interessiert bist. Du legst einen sehr emotionalen Kommunikationsstil vor, das ist dein gutes Recht, allerdings verlieren sich so schnell Sachlichkeit und der berühmte rote Faden. Vielleicht solltest du kurz innehalten und überlegen, wieso du solch ein Feedback bekommen hast.
 
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Ihr seid ja sehr sicher, dass das Ding nix is...
Und du bist offenbar sehr sicher, dass es anders ist. Das ist völlig okay, wird aber an meiner Meinung, die auf jahrelanger Erfahrung beruht nichts ändern. Und das gilt für die Meinung der vielen anderen Musiker, die noch sehr viel erfahrener sind als ich (z.B. weil sie selbst seit vielen Jahrzehnten als Musiklehrer arbeiten) zumeist ebenso. Was mir wiederum ein Indiz dafür gibt, dass ich selbst nicht völlig verblendet bin.

Mal ganz ehrlich: Was erlauben Strunz?
Ich erlaube mir, eine Meinung zu dem Thema zu haben und sie zu äußern. Ich erlaube mir, Fragesteller zu warnen, wenn sie im Begriff sind, etwas zu tun, was aus meiner Sicht ein Fehler ist. Ich erlaube mir, von meinen persönlichen Erfahrungen zu berichten, um den Fragesteller auf Sachverhalte hinzuweisen, die ihm möglicherweise überhaupt nicht bewusst sind.
Dabei steht es ihm natürlich frei, all das zu ignorieren, und ich erwarte, dass er in jedem Fall das tut, was er für richtig hält. Er soll aber eine informierte Entscheidung treffen können, und ich versuche, ihm zu dieser Informiertheit zu verhelfen.

Warum zweifelt ihr an der Ernsthaftigkeit der Benutzer?
Ich zweifle erstmal weniger an der Ernsthaftigkeit des Anliegens, sondern an der Möglichkeit, mit einem Haufen Elektroschrott ernsthaft Musik zu machen. Das ist ein deutlicher Unterschied.
An der Ernsthaftigkeit des Anliegens kommt man allerdings auch manchmal zu Zweifeln, z.B. wenn der Betroffene einem dann mit dem aktuellen iPhone in der Hand begegnet, oder ähnliches. Sagte ich ja bereits.

Wirklich nur Erfahrung oder selbsterfüllende Prophezeiung?
Erfahrung. Reichlich. Denn leider erfährt man das ja zumeist erst im Nachhinein, wenn es schon längst zu spät ist.

Das Ding, ich hab's angetestet, funktioniert. Es hat alles, was ein Anfänger zum Keyboard-Lernen braucht, einschließlich eines brauchbaren Anschlags.
Nun, ich gebe gerne zu, dass ich dieses konkrete Gerät noch nicht unter den Fingern hatte. Aber solange mir niemand überzeugend erklären kann, wie ein Hersteller ein ähnlich gutes Produkt zu einem Bruchteil des Preises anbieten können kann, werde ich weiterhin davon ausgehen, dass ich dir nicht zustimmen würde. Das liegt auch an meiner Erfahrung mit zahlreichen "Geschwistern" des diskutierten Produkts.

Via USB am Rechner angeschlossen lassen sich virtuelle Instrumente steuern. Hat sich also was mit "da kann man keine Sounds mit basteln".

Doch.

Ätsch!
Achherrje. Ich muss dir nicht wirklich erklären, dass wir vom Gerät selbst gesprochen haben, nicht von externer Hardware, oder?

Ich hätte etwas mehr professionelle Gelassenheit erwartet
Ich versuche, Leute zu besseren Instrumenten zu verhelfen - und das tue ich weil (Achtung, Arroganz) ich es kann, und sie selbst nicht, weil ihnen die Erfahrung fehlt. Gelassen bleiben kann ich dabei nur, wenn mir die Leute egal sind. Deshalb finde ich es in diesem Fall nicht schlimm, nicht gelassen zu sein.

Aber der Härtegrad der Ablehnung hier hat mich doch, nun ja erstaunt.
Ich hingegen bin über einige deiner Argumente erstaunt. Zum Beispiel deine Ablehnung eines Gebrauchtkaufes, weil man das Gerät bei Nichtgefallen(!) nicht zurück geben kann. Wenn du wenigstens auf die möglicherweise größere Anfälligkeit alter Geräte angespielt hättest (wobei ich mir derer in diesem Vergleich nicht einmal sicher bin), aber Nichtgefallen? Das ist so absurd, dass mir dazu fast nichts mehr einfällt. Das "fast" steht in meinem letzten Beitrag, leider von dir bislang ignoriert.
 
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Moin moin!

Ich hab' das Gefühl, dass wir hier einander gründlich missverstehen. Ich versuch mal, mich vom krachenden Eis der bisherigen Argumentation wegzubewegen:

@ Distance: Ich verstehe das Ansinnen und teile auch die Gründe prinzipiell. Woran ich mich gestoßen habe, ist der lockere Handstreich, mit dem mangelnde Investitionsbereitschaft (-fähigkeit) mit mangelder Musikalität gleichgesetzt wurde - so kam das für mich zumindest rüber. Ich glaube, das ist der Punkt, an dem wir zwei uns in die Haare geraten sind, weil meine harsche Reaktion darauf natürlich Widerspruch ernten musste. Mea maxima culpa!

Die Diskussion um die tatsächliche Brauchbarkeit eines Instrumentes ist nun etwas zu kurz gekommen und ich bin gerne bereit ("Hurra, Schlagabtausch!"), dahin zurückzukehren. Also mal zu gucken, was denn ein "Billigbrett" im Vergleich mit einem teureren alles nicht kann oder vielleicht doch gerade noch. Und worin die Vorteile liegen, im Fachhandel zu kaufen, statt bei Albrecht Music. Und wo die Hürden beim Gebrauchtkauf für den blutigen und völlig ahnungslosen Anfänger liegen.

Es gab ja schon meherere Threads zu jeweils ganz speziellen Fragen, aber - ich hab' mal gesucht - so'ne richtige Übersicht gibt es bis auf den Fragebogen nicht. Oder hab ich das nur noch nicht gefunden? Ich fänd es z.B. mal hilfreich, anhand von Beispielen mal aufzuzeigen, was geht und was nicht.

Insert next coin for more fun, OK...? ;)

Beste Grüße,
6f
 
Also noch mal zu meiner Sicht: Meine Argumentation gegen ein zu schmales Budget war ja, dass die Leute die mich das mit dem Keyboard fragen, bei mir mit Unterricht anfangen möchten. Das sind dann monatlich im Einzel- 60,--€.

Das müssen sie ja auch aufbringen können, wenn das Keyboard dann nur ein Zwölftel des Jahreshonorars von mir ausmacht, mei, was soll das denn taugen? Und nach einem Jahr weiß man dann doch, ob sich Unterricht gelohnt hat (obwohl ich auch schon in den ersten Wochen viele Erfolgserlebnisse einbaue durch gute Lied-Auswahl).

Ich habe ja auch meine Not beschrieben, damit kommunikativ-professionell am Telefon umzugehen. Das ist ja nochmal etwas anderes, als hier im Forum zu schreiben, wo man überlegen kann, bearbeiten kann.

Ja, aber dann sieht man die Leute eben mit Smartphone und mit welchen Autos sie hier vorfahren (Kurzstrecke), und dass man im Laufe der Zeit auch erfährt, wie oft ein Flug im Jahr sein "muss". Urlaub für die ganze Familie.

Also schon vom Bauchgefühl weiß ich, das Geld für zumindest ein Keyboard im Bereich 150,-- oder 200,--€ wäre da und in den ersten Wochen helfe ich gern mit einem Leihkeyboard aus.

Das Leihkeyboard ist mein erstes Yamaha PSR 6300 von 1989, das damals auch schon Anschlagdynamik hatte, das Top-Modell war (Restwert heute maximal 150,-- für Liebhaber), ich habe damals gebraucht 1675 DM bezahlt und zuvor in den ersten Wochen auf einer electronischen Gebläse-Orgel geübt, aber wirklich nur vllt. 6 Wochen.

In so einem Zeitraum (6 Wochen) kann ich auch immer gern das PSR verleihen, aber nein, die Leute "haben ja schon gekauft", rufen dann hier an und sagen: "Das muss für den Anfang reichen."

Zugleich sagen sie mir: "Öhm, ja, wir hatten ja auch mal wegen Flöten-Unterricht telefoniert, aber wir haben uns jetzt entschieden für Keyboard als *richtiges* Instrument.

Da hätte ich dann gleich einhaken müssen: "Stichwort *richtiges Instrument*"

Bin zumindest beruhigt, dass das Albrecht-Teil Anschlagdynamik hat.

Vllt. sollte ich eine Aufnahmegebühr von 100,--€ einführen und den Slogan: "Sparen Sie 100,--€ Aufnahmegebühr durch den Kauf eines Qualitätsinstruments bei voriger Beratung durch den Lehrer".

Wir schreiben uns doch hier teilweise ehrenamtlich über Jahre die Finger wund (ich bin bei 2500 oder mehr Beiträgen), Leidenschaftslosigkeit sieht wirklich anders aus, die muss ich leider der Kundenseite unterstellen, oder es ist Arglosigkeit, Uninformiertheit, nur das hören wollen, was man hören will, wie auch immer.
 
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