Alternative zum JCM800 - Peavey 6505?

Reapy
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Hey Leute,

ich mache mittlerweile Musik im Bereich Doom- und Post Metal, soundtechnisch ein wenig wie die früheren Black Label Society Aufnahmen, teilweise etwas moderner angehaucht.
Ich spiele diverse Gitarren, allerdings alle mit einem EMG Hz H2 am Steg ausgestattet.

Als Amps kommen ein Marshall 2203 und ein JCM 900 SL-X zum Einsatz. Die Box ist eine 1960 mit 4x EVM12L. Angeblasen werden die Verstärker mit einem Boss SD-1.

Klanglich bin ich eigentlich ganz zufrieden. Allerdings sind mir die Marshalls manchmal zu kratzig, zu roh. Was mir sehr an beiden, vor allem am 2203, gefällt, ist der verdammt brachiale Ton. Ich spiele moderate Bässe, moderate Höhen, und sehr viele Mitten. Also eher ein klassischeres Setting.
Ich würde den Sound allerdings gerne etwas mehr "glatt bügeln". Diverse Engl Amps habe ich dazu angetestet, allerdings waren die mir immer zu modern. Ich habe da immer das Gefühl gehabt, dass dieser brachiale Teil, den der 2203 bietet, irgendwie weg fällt.
Ich dachte jetzt konkret an einen Peavey 5150/6505. Ich habe leider bisher noch nie einen gespielt und ein Musikhaus, wo ich den antesten könnte, gibts hier nicht. Selbst wenn ich eine längere Autofahrt auf mich nehme, hätte ich ja nicht die Box dabei. Und die EVM12L klingen halt schon recht eigen. Mit einer Standard 1960 bräuchte ich da also garnicht erst testen, die klingt komplett anders.

Geht der 5150/6505 denn auch eher in eine eher moderne Richtung, oder hat der diese brachiale Urgewalt wie der 2203 ebenfalls? Etwas modern ist okay, aber sowas wie Engl mag ich auf keinen Fall.

Bin gespannt auf eure Meinungen!

Grüße
Reapy
 
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Falls Du Dich dafür entscheidest: Ich habe einen 6505 und würde gegen den 2203 tauschen. Suche das ganze nämlich genau andersrum, soll kratziger werden.
Für deine Zwecke könnte der 6505 passen! Engl Sachen mag ich auch nicht!
 
Welche Engls warens denn? Die klingen ja durchaus auch sehr unterschiedlich. Ich persönlich liebe ja den Fireball 100 über alles (wichtig nur, das der Mid Boost im Zerrkanal auch ja IMMER an is :p )
Also kann schon sein, dass der 5150 dieses "rauhe" hat, was du bei den Engls misst. Falls noch nicht geschehen, würde ich allerdings an deiner Stelle schauen den Engl Artist und Blackmore auch zu testen. Engls sind schon sehr unterschiedlich untereinander.
 
Ist zwar nur der 2203KK im Vergleich, aber vielleicht hilft dir das ja:

 
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Es böte sich evtl. an, einige wenige Widerstände am 2203 zu ändern, die ihm das Kratzige nehmen aber das Brachiale praktisch unagestastet lassen.
 
Ich würde den Marshall allerdings gerne original lassen. Ich könnte das zwar machen, aber die Kiste ist halt echt noch original und da will ich nix verbasteln.

@Myxin: Nettes Video, danke. Der Peavey klingt für mich persönlich zumindest da deutlich angenehmer als der 2203 und sogar noch eine Spur heftiger. Allerdings spiele ich mit ganz anderen Settings. Man merkt auch, dass der 2203 da zu wenige Mitten hat und einfach nicht "atmen" kann.


@Smoke165: Ich hatte den Powerball, Fireball und (ich glaube zumindest) den Blackmore getestet. Das ist aber schon ne Weile her.
Was mich noch interessiert hätte, wäre der Savage. Der klingt für mich auf Aufnahmen schon anders!
 
Naja also mit solchen Settings klingt leider jeder Amp scheiße :D
Der arme 800er, der arme Peavey... :D


Was aber stimmt ist, dass der 6505 heftiger kann als der Marshall und auch einen Tick weniger britisch eben.
Und bitte keine Bauteile aus dem Marshall knipsen, da schlafe ich nachts nicht mehr :D
 
Ach Jungs, sowas macht man selbstverständlich als 100% nicht-invasiven Mod, und wenn es gut gemacht wird, ist das absolut forensik-fest im Rückbau, d.h. selbst ein guter Tech wird nicht erkennen können dass jemals was an dem Amp gemacht wurde ausser normaler Service (wozu auch das Nachlöten von Lötstellen gehört) ==> kann dann ohne Einschränkungen als 100% Original verkauft werden, falls nötig... aber einen 2203 verkauft man ja eh nicht, das ist nämlich die viel größere Sünde :-/
Und man sollte die Kuh nicht heiliger machen als notwendig. Auf eure Gitarren macht ihr ja auch neue Saiten drauf oder wechselt gar die Tonabnehmer aus, und das ist ein viel stärkerer Eingriff.
 
Ich würde den 2203 auch nicht verkaufen. So etwas bereut man schneller, als man denkt. Und dann mal eben einen neuen kaufen ist auch nicht so einfach, weil die Preise, sowohl gebraucht, als auch für die RIs doch relativ gesalzen sind.
Wenn es ein originaler 2203 ist, wird er wohl keinen Loop haben? Sonst könnte man doch auch mal mit einem EQ im Loop arbeiten und den Sound "verbiegen". Das macht Kerry King von Slayer auch so und in seinem Signature-PU ist sein Setting über einen Taster(?) abrufbar.

Der Peavey 5150/6505 ist doch im Prinzip ein "billiger" Nachbau eines Soldano SLO. Jedenfalls gibt es da so einige Gemeinsamkeiten. So "glatt" klingt der 5150 auch nicht. Im Vergleich zum JCM 800 hat er natürlich eine ganze Ecke mehr Gain. Ein Tubescreamer wird da eher zum aufräumen, denn zum boosten gebraucht. Der 5150 hat halt auch diesen "bösen" Tiefmitten-Growl.
Eigentlich ist der 5150/6505 doch sehr verbreitet. Gibt es denn auch im Bekanntenkreis niemanden, der einen hat?

Wenn die Mods reversibel sind, würde ich dazu tendieren. Vielleicht kann man ja mal günstig einen Peavey schießen und bei Bedarf dann wieder weiterverkaufen. Hier im Flohmarkt tauchen auch immer wieder welche auf. Den 6505+ gibt es übrigens auch als Version mit EL34, der auf den Namen 6534+ hört. Der klingt dann etwas britischer.
 
Eben, daher wollte ich erstmal die erfahrenen Leute hier fragen :)
Trotzdem kommt ein Eingriff in die Schaltung für mich nicht in Frage, so klein er auch sein mag.

Meiner ist wohl von 94, scheint so ne Art frühere Reissue zu sein. Aber einen Effektweg hat er jedenfalls nicht. Ansonsten wäre ein EQ mal ne gute Idee gewesen!

Ich kenne hier leider niemanden, der einen hat. Die ganzen Gitarristen hier in der Gegend, zumindest die die ich kenne, orientieren sich eher an Blues/Rock/Jazz usw., da spielt keiner solche Amps :(

Ich dachte übrigens, der 6534 wäre was ganz anderes :D
Ich wüsste jetzt allerdings nicht, ob ich die EL34 lieber mag. Aus dem 2203 hab ich die ja rausgeworfen und gegen 6550 getauscht. In meinem JCM900 werkeln auch 5881. Damit bin ich eigentlich recht zufrieden muss ich sagen. Beim Peavey müsste ich das halt mal testen.

Alternative wäre natürlich, mal beim Thomann einen zu bestellen und den zu testen. Wobei ich sowas ungerne mache.


Im Video beim Olli klingt das natürlich schon recht geil, allerdings klingt bei dem alles recht gut :D
Müsste ich wohl einfach mal auf einen realen Vergleich ankommen lassen und mir irgendwo einen organisieren.
 
Die Plus-Modelle klingen unabhängig von den Endstufenröhren noch einmal etwas anders, als die normalen. Die normalen sind noch etwas "brutaler".

Das mit dem bestellen und testen wollte ich auch schon vorschlagen, allerdings sollte man die Money Back-Option nicht als luxuriössen, mobilen Testgerätelieferservice missbrauchen.

Wenn bei den Marshalls schon die EL34 rausgeflogen sind, dann suchst du vielleicht etwas anderes, als einen "britischen" Amp.


Da wir schon mal Soldano in den Raum geworfen haben, wie wäre es denn mit einem Jet City? Die Amps basieren auf den Soldano Hot Rods und klingen schon anders als ein Marshall. Übertrieben glattpoliert klingen die Jet Citys jedoch nicht und sie haben auch schöne Tiefmitten.
Für den Preis bieten die Amps wirklich viel. Bei den 20 Wattern (EL84) ist ein Tausch der Endstufenröhren und anschließender BIAS-Abgleich obligatorisch, wie das bei den großen 6L6-Modellen ist, weiß ich nicht. Aber selbst mit den Kosten für neue Röhren und das Einstellen des BIAS sind die Amps noch richtig preiswert.
Das Innenleben ist auch sehr solide, was die Jet Citys wiederum sehr moddingfreundlich macht.


Vielleicht reicht auch der 50er:
Den Depth-Mod kann man ganz einfach nachrüsten.

Der 20er klingt allein schon durch die Endstufenröhren etwas anders, hat allerdings auch den besseren Effect Loop. Bei den großen Modellen ist er Soldano-typisch auf Rackeffekte ausgelegt. Man kann das zwar optimieren, greift damit aber auch in den Klang ein. Der "spezielle" Loop dient nämlich auch dazu, den typischen Sound zu formen.

Richtig gute Videos findet man zu den Jet Citys leider nicht. Hier mal eins von einem User aus dem Board:
 
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Der Jet City ist ja wirklich überraschend günstig!

Der Sound vom Video klingt auch da echt gut. Was mir aber auffällt, überall bei den Amps werden die Mitten zurückgeregelt.
Wenn ich das bei meinen Marshalls mache, dann werden die eher durchsetzungsschwach. Und die sollten doch eigentlich noch ne Spur mehr Mitten haben?

Und der Jet City ist qualitativ auch gut? Der Preis macht mich jetzt etwas stutzig.
 
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Kannst dich ja im Jet City Userthread mal etwas informieren.

Ursprünglich waren die Amps mal teurer, seit Thomann hier in Deutschland sozusagen das Monopol für Jet City hat, gibt es sie für diese Preise. Bis Anfang 2015 hat der 22H sogar nur 250€ gekostet.
Wo gespart wurde, ist bei den Endstufenröhren. Die sind in der Regel nicht gematcht und eingestellt, daher klingen die Amps ab Werk oft grottig.
Der Preis kommt auch dadurch zustande, dass die Teile für die Amps alle aus der gleichen Ecke in China kommen und (teure) Werbung wird auch nicht gemacht. Ist fast so, wie bei den Hausmarken der Musikhäuser. Designed wurden sie von Mike Soldano, der Soldano Hot Rod stand als Vorbild Pate. Wenn man will, kann man die Bauteile gegen richtig hochwertige austauschen, dann wird der Sound noch etwas edler. Das muss aber nicht sein.

Einige interessante Mods gibt es auch. Da das (noch :)) keine Sammleramps sind, tut es auch nicht weh, etwas zu verändern.
 
Die Jet Citys sind so gut und günstig, dass es sich sogar lohnt einen neu zu kaufen bloß um ihn totzumodifizieren (zB zu einem 2203 mit den notwendigen Änderungen für den persönlichen Wunschsound, zB auch mit PowerScaling, PPIMV, etc etc, Platz für Bedienelemente hat vorne wie hinten zu Hauf).
Meine beiden (100er Head und 22er Combo) hab ich dann gebraucht praktisch zu Schleuderpreisen ergattert, und mit genau dem Vorsatz sie mir passend hinzubiegen ohne Skrupel (die ich beim meinem 2203 natürlich auch habe, der wird eben nicht totmodifiziert sondern nur ganz miminal feinabgestimmt).
 
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Danke euch!

Ich mach mir mal Gedanken...ist halt immer so ne Sache, wenn man ein bestimmtes Modell (in dem Fall ja den Peavey) im Kopf hatte :D
Aber die Jet Citys und der Peavey scheinen sich ja recht ähnlich zu sein.
 
Der Jet City klingt schon etwas "kultivierter" als so ein Peavey.
 
Marshall 2203 ... eine 1960 mit 4x EVM12L..... einem Boss SD-1.

2203 und SD-1... was braucht man mehr?!?

Ich habe auch einen 2204 und einen Soldano (die quasi-Vorlage des 5150) und so unterschiedlich sie sind, so ähnlich sind sie doch... Klingt unverständlich, ich weiß. Jedenfalls mag ich beide sehr und beides sind die die einzigen Amps, die mein Haus wohl nicht mehr freiwillig verlassen werden.
Ein 220x klingt, wie du schon geschrieben hast, einfach brachial und vor allem angeblasen ist er einfach eine Macht für Rock! Bitte nicht modden oder umbauen! Es gibt schon zu viele verbastelte 800er, die irgendwann wieder alle zurück gebaut werden ;)

Ein Soldano (einen Peavey habe ich noch nicht länger gespielt, wird aber ähnlich sein, denke ich) klingt schon irgendwie "glatter" und edler/eleganter. Aber mit der Zeit auch etwas "langweilig" oder charakterlos. Gerade im vgl. zu Marshall. Der Soldano hat eine sehr effektive Klangregelung mit der du Tits&Ass (oder wie das neudeutsch heißt?!?) shapen kannst. Du hast z.B. die Möglichkeit, Sägemitten ála Mesa/Santana rein zu drehen, oder diese komplett raus scoopen (wobei sich das nachher immernoch im Bandkontext durchsetzt. Bei Marshall muss man etwas aufpassen, dass man nicht zu viele Bässe erwischt, weil er sonst anfängt zu matschen. Das ist beim Soldano eigentlich unmöglich.

Beide Amps haben ihre Vorzüge und ich könnte mich auch nicht entscheiden. Meine Präferenz liegt im Moment zwar bei meinem JMP 2204, aber das wechselt auch je nach dem, wo und wie man den Amp einsetzen will.

Ich denke, dass du richtig erkannt hast, dass alles - egal welcher Amp - mit der Box steht und fällt. Die EV sind schon eigen, haben aber ihre Fans: Gary Moore, Knopfler, Zakk Zement, Lukather. Ich selbst kann da aber leider nichts genaueres dazu sagen, aber mit allen assoziiert man Marshall und/oder Soldano. Also isses wohl nicht so verkehrt ;)
 
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Der Soldano hat eine sehr effektive Klangregelung mit der du Tits&Ass (oder wie das neudeutsch heißt?!?) shapen kannst. Du hast z.B. die Möglichkeit, Sägemitten ála Mesa/Santana rein zu drehen, oder diese komplett raus scoopen (wobei sich das nachher immernoch im Bandkontext durchsetzt. Bei Marshall muss man etwas aufpassen, dass man nicht zu viele Bässe erwischt, weil er sonst anfängt zu matschen. Das ist beim Soldano eigentlich unmöglich.
Komisch, ich habe zu allem genau die gegenteilige Erfahrung. SLO matsch immer (in der Vorstufe und damit eh nicht per Klangregelung veränderbar), 220x nie, und die Klangregelung verhält sich effizienztechnisch praktisch identisch.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Und selbstverständlich soll und darf man einen 2203 sinnvoll und moderat umbauen (man muss ja nicht gleich wie Michael Soldano einen komplett neuen Amp reinbauen), wenn er dadurch ohne Aufwand besser klingt. Es gibt keine sinnvolle Begründung das nicht zu tun, das ist genau dieser verblendete Vintage-Wahnsinn und das Verklären eines *Gebrauchsgegenstandes* zu einem angeblich unantastbaren Objekt. Niemand hat aber geringste Hemmungen in eine gute, wertige 80er-Jahre LesPaul oder Strat andere PUs einzubauen was ein um Welten größerer Eingriff ist.
Mit gesundem Hausverstand ist so ein schizophrenes Handeln nicht zu erklären.
 
Komisch, ich habe zu allem genau die gegenteilige Erfahrung. SLO matsch immer (in der Vorstufe und damit eh nicht per Klangregelung veränderbar), 220x nie, und die Klangregelung verhält sich effizienztechnisch praktisch identisch.

What?!? Ich meinte gerade echt gelesen zu haben, du meinst, dass Soldanos matschen... der war geil :rofl:

Und selbstverständlich soll und darf man einen 2203 sinnvoll und moderat umbauen

kann jeder handhaben wie man will, bzw was man für nötig hält, aber dein "SOLL" ist Käse...:ugly:
 
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Dass SLOs matschen können wie Hulle steht halt nunmal weltweit überall zu lesen, und das ist Absicht, weil es ist ein Lead-Amp (Super Lead Overdrive, heißt er ja schon), tight riffen zu können (auf'm Halshumbucker womöglich) war auch nie Designziel bei dem Amp.
Ich wollte vor 20 Jahren ersthaft einen SLO erwerben und habe es uA dann deswegen nicht getan, nach dem Anspielen.
Alles Geschmacks- und Ansichtssache.
 

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