Auf der Suche nach preiswertem 8" Speaker ...

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Ich habe noch einen recht gut klingenden alten ROSS RG-10 (10 Watt) Gitarrenamp, Transistor, Platine handbestückt. Vor einigen Jahren hat sich der Speaker verabschiedet. Da das Teil zum Wegwerfen zu schade ist, will ich den Speaker ersetzen.

Leider musste ich feststellen, dass bezahlbare Git-Speaker in 8 Zoll / 4 Ohm / ca. 20 Watt im Bereich <40 Euro extrem rar sind. Ich habe schon mehrfach im Web rumgesucht. Entweder für diesen Zweck zu teuer (z.B. Eminence 820H) oder nicht in Deutschland erhältlich oder nur in 8 Ohm (was beim Transenamp entsprechend Leistung frisst) oder schon ewig nicht lieferbar oder nur als Breitband oder ...

Frage deshalb: Hat jemand Tipps für so ein Teil in Sachen Hersteller oder Händler, die bei Webrecherche nicht so ohne Weiteres auffindbar sind?
 
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Dankeschön, da sind ja schon mal 2 Kandiaten dabei. Allerdings beide Keramik; Alnico wäre mir bei weniger hohen Lautstärken lieber, aber wahrscheinlich nicht im Preisrahmen.
 
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Ich hab zwei kleine Boxen mit dem Tubetown supra8. Ich find den total genial. Gut, sonst hab ich nur den Vergleich mit einem Blackstar und einem Vox Custom 8''.
 
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Ich hab zwei kleine Boxen mit dem Tubetown supra8. Ich find den total genial. Gut, sonst hab ich nur den Vergleich mit einem Blackstar und einem Vox Custom 8''.

... der Speaker ist genial ! :great:

Hab davon zwei in meinem Ampeg und zwei in meiner kleinen 2x8" Box :cool: .
 
Kennst du dich damit aus und kannst es für Laien kurz erklären ....?
Gerne. Eigentlich ist es ganz einfach. Der Antrieb eines Lautsprechers setzt sich aus Schwingspule und Magnetsystem zusammen. Das Magnetfeld des Magneten ist permanent, ändert sich also im betrieb nicht. Das Magnetfeld der Schwingspule verändert sich je nach Signal.
Mit welchem Material das permanente Magnetfeld erzeugt wird, ist egal. Ist es gleich stark und hat die gleiche Ausdehnung, verändert sich der Klang nicht. Sehr schön kann man das bei den Jensen P12R und C12R sehen. Der Eine hat ein Alnico Magnetsystem, der Andere einen Ferritmagnet. Der Rest ist identisch, die Abweichungen der Antriebe sind im Bereich der Serienstreuung. Ich habe beide und könnte sie rein akustisch nicht auseinander halten.

Weil ich Autovergleiche so mag:
Stell dir vor, du hättest zwei baugleiche Autos mit zwei unterschiedlichen Motoren. Haben beide Motoren genau die gleiche Leistungskennlinie, wird es beim Fahrverhalten auch keinen Unterschied geben.

Der typische Alnico Klang kommt von der typischerweise kleinen Schwingspule, der geringen bewegten Masse und dem recht schwachen Antrieb. Starke Alnico Antriebe wären sehr teuer, ich habe bei Gitarrenlautsprechern noch keinen gefunden.
Der Klang hängt also mit der Konstruktion des Lautsprechers zusammen, nicht mit dem verwendeten Magnetmaterial.
Betrachtet man die Umstände unter denen die Lautsprecher in den 50ern und frühen 60ern entwickelt wurden, lässt sich der Klang von Lautsprechern aus dieser Ära erklären.
Alnico war und ist teuer. Deswegen waren starke Antriebe nicht günstig zu produzieren, bis Ferritmagneten aufkamen. Deswegen bemühten sich die Entwickler, mit möglichst wenig Magnetmaterial auszukommen und trotzdem einen hohen Wirkungsgrad zu erreichen, denn Verstärkerleistung war vor dem Transistorzeitalter auch teuer. Die Membran musste also möglichst leicht sein und große Schwingspulen hätten ein größeres Magnetsystem erfordert. Eine große Schwingspule zur Steigerung der Belastbarkeit war auch gar nicht nötig, man hatte es eh mit recht wenig Leistung zu tun. das Resultat ist ein recht schwacher Antrieb und damit eine hohe Gesamtgüte (Qts) des Lautsprechers. Deswegen sind die Boxen aus dieser Zeit auch offen, denn geschlossene Gehäuse erfordern niedrigere Gütewerte und waren daher eher selten anzutreffen.
Die kleinen Schwingspulen brachten eine geringe Induktivität mit, so dass der Frequenzbereich zu hohen Frequenzen hin sehr ausgedehnt war. Die leichten Membranen konnten die hohen Frequenzen auch gut umsetzen. Der schwache Antrieb sorgte für einen Buckel bei der Resonanzfrequenz und für eine Senke im Mittelton. Die leichten Membranen waren auch nicht sehr stabil, so dass sie viele länger nachschwingende Resonanzen hervor brachten. Das ist der typische Alnico Sound, der einfach den damaligen Umständen geschuldet war und nicht vom Magnetmaterial abhängig ist.

Modernere Gitarrenlautsprecher bringen eine größere Schwingspule mit, die mit ihrer hohen Induktivität die Abstrahlung von höheren Frequenzen behindert. Der stärkere Antrieb erlaubt auch den Einsatz von schwereren, stabileren Membranen, die sich nicht nur weniger für hohe Frequenzen eignen, sie bilden auch weniger Resonanzen aus. Typischerweise haben sie eine große Resonanzspitze am oberen Ende ihres Übertragungsbereichs. Das klingt moderner und weniger wintätsch.

Nimmt man also eine leichte Membran, eine kleine Schwingspule und einen schwachen Antrieb (egal mit welchem Magnetmaterial), kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit der typische Alnico Sound dabei raus.
 
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Das hört sich ja gut an, was ihr über den Supra 8 erzählt. Und kosten tut er auch (fast) nichts. Die Leistungseinbuße wegen der 8 Ohm (statt 4) wird zuhause oder Backstage zu verschmerzen sein. Etwas Sorge macht mir die Belastbarkeit von 15 W. Werksseitig war sicher nicht ohne Grund ein 25-Watter verbaut.
 
Der Supra 8 soll übrigens eher für Cleanes + leicht cruchiges geeignet sein.
High gain u.ä. soll nicht so sein Ding sein.

Evtl mal im Tube Town Forum suchen oder selber nachfragen nach den 8`ern .....
 
Etwas Sorge macht mir die Belastbarkeit von 15 W. Werksseitig war sicher nicht ohne Grund ein 25-Watter verbaut.
Da musst du dir keine Sorgen machen, der Lautsprecher verträgt mehr Leistung, als er verkraften muss.
Der Jensen CH8/20 wäre noch ein Speaker, der in Frage käme. Der dürfte ziemlich wintätsch nach Alnico klingen, bringt zumindest die nötigen Eigenschaften mit. Allzu teuer ist er auch nicht.
Der Jensen C8R ist sogar in einer 4 Ohm Version erhältlich. Der könnte das sein, was du suchst.
 
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Der Supra 8 soll übrigens eher für Cleanes + leicht cruchiges geeignet sein.
High gain u.ä. soll nicht so sein Ding sein.

Evtl mal im Tube Town Forum suchen oder selber nachfragen nach den 8`ern .....
Definitiv!

Habe mir den Supra8 mal bestellt, eingebaut - und wieder ausgebaut. Liegt jetzt im Keller. Nach meinem Hörempfinden taugt der für gar nix. Wer spielt schon ausschließlich clean ... :rolleyes:

Ich habe in einem meiner Amps einen Eminence Epic-8. Der ist für einen 8"er nicht schlecht. Geht sogar inner Band. Meinem Chef gefällt's. Mir ist er da aber ein wenig zu quäkig. Nutze ich dann doch eher zu Hause zum Üben und Experimentieren mit Pedalsounds ...
 
Ja geht mir genauso, war auf der Suche nach ner günstigen Alternative zum Celestion Eight 15 , um ihn in den HT1 von Blackstar einzubauen. Grade kurz angetestet und ich wünsche mir ehrlich den originalen Blackbird 15 in den Combo zurück.
Den Supra8 hatte ich gekauft, weil ich irgendwo gelesen hatte, das er dem Celestion Super 8 sehr ähnlich sein soll.
 
Für den Blackstar HT1R einen Celestion Eight 15 in 8 oder 16 Ohm? Was hat das für eine klangliche Auswirkung? Kann man beide Varianten einfach anschließen oder gibt es dabei etwas zu beachten?
 
Der Stock Speaker hat meines Wissens 8 Ohm, 16 Ohm dürften etwas leiser sein. Anschließen kannst du beide.
Aber - der Celestion Eight 15 klingt schrecklich :D
Spare lieber auf einen Jensen...
 

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