Linarius schrieb:
was muss ich tun um einen richtig bassigen sound zu bekommen?
Kommt drauf an, was Du unter "richtig bassig" verstehst, und was Du sonst noch haben willst. Aber nehmem wir mal frech an, es geht nicht gerade um reggae, Dub o.ä.
hängt das von den saiten ab? oda von den tonabnehmern oda am amp?
Leider muß man etwas unbescheiden, aber realistischerweise sagen: von allem. Trotzdem fängt die Signalkette im Kopf des Spielers an, der die Finger anweist, was sie wie mit welchen Saiten auf welchem Instrument machen... und hört dereinst im Kopf des Zuhörers auf. Anders als beim Fluß kann man aber was oben nicht passiert ist weiter talwärts nicht mehr dazuschütten.
Über PUs können wir uns zu gegebener Zeit nochmal unterhalten.
Die Sache mit den Saiten ist, Flatwounds empfinden viele als traditioneller, solider o.dgl. klingend, aber sie schwingen nicht so frei aus wie Roundwounds was bedeutet, daß sie nicht nur weniger Höhen, sondern auch weniger Bässe produzieren. Zwar produzieren sie beim Anschlag ein träges "Plopp", was zugegebenermaßen zünftig klingt (und mit Pick das auch oft gesuchte "Klick"), aber
punch ("Druck") ist eben auch nicht so wie bei Roundwounds.
Was mit Abstand die meisten Bässe wie den meisten Punch liefert ist Thomastik-Infeld Jazz Bass
Round Wound (wozu der Rundkern wesentlichst beiträgt). Allerdings ist das eine luxuriöse "mehr von allem" Seite, die auch mit feinsten Brillanzen aufwartet.
Als nächste wäre La Bella Deep Talkin' Bass Roundwound zu nennen. Ein in den Höhen doch diskretes Urgestein. Aber auch da nicht zu unterschätzen, die ist selbst in der empfehlenswertesten stärksten Stärke (Set 760RM Medium 044-061-085-110) nicht unbeweglich, sondern lässig-elegant.
Weitere Alternativen wäre Pyramid (pure nickel oder stainless steel je nach Geschmack) D'Addario XL in ebenfalls gesunden Stärken.
Sollte es dennoch um "alte" Sound gehen, würde ich erstmal Halfrounds in möglichst dicken Stärken versuchen. Die klingen getragen, aber nicht so steif wie Flatwounds.
Sollte dann immer noch Flats: auch da gibt es unzählige Geschmacksrichtungen. Mich stört an der leider überwiegenden Mehrheit, daß sie nicht etwa dumpf sind, sondern näselnde Höhen haben.
D'Addario Chromes in .050 auf .105 klingen gut, haben anständiges Pfund und unerwartet tolles Sustain.
Ein nasenfreier Klassiker auch Pyramid Gold.
Von La Bella Deep Talkin' Bass und Rotosound Jazz Bass kann ich das leider nicht sagen. (Rotosound True Bass sind Nylon Tapewounds.)
Thomastik-Infeld Jazz Bass Flat Wounds sind sehr fein klingende Saiten, die auf einem Fretless erstaunlich lebendig klingen, wenn der von sich aus schon gut artikuliert. Auf anderen Bässen waren mir die zu schwach.