Beim Üben mit Metronom nicht auf Klick spielen?

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Hallo,

mein Gitarrenlehrer an der Uni hat mir jetzt geraten beim Üben mit dem Metronom nicht mehr auf den Klick sondern genau daneben zu spielen. Damit die Klicks nur zu Orientierung genutzt werden sollen und nicht mehr die 1 vorgeben.

Ist echt schwierig für mich, auch wenn ich sonst mit Rhythmus nicht so die Probleme habe, fühle ich mich auf einmal so als ob ich plötzlich in England auf der Falschen Seite fahren muss.

Was haltet ihr davon? Sinnvoll? Macht ihr das sogar schon?
Vielleicht sind ja auch ein paar Drummer hier die was dazu sagen können.

Danke schön

cheers
 
Eigenschaft
 
Tach!

Meinst Du damit, den Click z.B. im 4/4 als 2 und 4 zu deuten?

Wenn ja, das ist sehr sinnvoll! Dadurch bekommst Du ein sicheres Gefühl für den Groove.

Ich habe es auch mal so gelernt.

Grüße Thomas
 
Genau.

Der Klick ist dann im 4/4 Takt z.b auf der 2 und 4 , oder immer auf den "unds" oder wenn wir in 16tel denken auf dem "e"

Is echt verwirrend, komm mir vor wie n anfänger wenn ich das mache :D
Ich will halt immer automatisch zurück auf's "Klick auf 1"-Prinzip.
Das wird dann wohl noch n bisschen dauern bis ich soweit drin bin.

Aber dieser Ansatz gilt doch dann nur fürs üben oder?
Oder sollte ich/ die Band auch so "versetzt" einspielen, bei Aufnahmen zum Beispiel?
 
Tachchen

Ich verstehe das jetzt nich so ganz.
Ich im 4/4 Takt immer 4 Klicks also 1/4 - ist das etwa nicht richtig :confused:
 
Es geht darum, ein bestimmtes Time-Feel zu trainieren. Also machst Du das beim Üben.

Das ist nicht verwirrend, sondern geil, wenn Du es erst einmal gefressen hast. Denn die leckeren Zählzeiten sind stets die schwachen "2", "4", "+", "e" usw. Dadurch erst kommt rhythmisches Leben in die Bude.

Irgendwann läuft das so automatisch, dass Du gar nicht mehr anders kannst, als auch bei einem realen Drummer vor allem auf die Snare zu achten, bzw. die schwachen Zählzeiten besonders stark zu empfinden.
 
doch doch.

Es geht jetzt bei dieser "methode" einfach nur um einen anderen Ansatz.

Normalerweise hast du beim Metronom im 4/4 Takt dem entsprechend 4 Klicks. Also einen pro Zählzeit. Die 1 wird je nach Gerät auch noch betont.
Du hast also
1/Klick 2/klick 3/klick 4/klick


Bei dem anderen Ansatz sieht du die Geschichte sozusagen aus einer anderen Perspektive.
Du lässt dir die 1 nicht mehr vom Metronom geben. Die Klicks deutest du also einfach als 2 und 4 um.

In Vierteln:
1 2/Klick 3 4/Klick



In Achteln:

1 +/Klick 2 +/Klick 3 +/Klick 4 +/Klick


In 16tel:
1 e/Klick und e/Klick 2 e/Klick und e /Klick 3 e /Klick und e/Klick 4 e/Klick und e/Klick


Die Idee dahinter ist,dass du dir nicht mehr die 1 geben lässt sondern das dein Feeling für die 1 trainiert und kontrolliert wird.
Bin da grad ganz neu drin und hoffentlich hab ich es halbwegs verständlich und übersichtlich erklärt

Cheers
 
Tachchen

Ich verstehe das jetzt nich so ganz.
Ich im 4/4 Takt immer 4 Klicks also 1/4 - ist das etwa nicht richtig :confused:

Ganz einfach, wenn Du Tempo 120 bpm haben möchtest, stellst Du das Metronom auf 60 bpm und hast somit 2 Clicks pro Takt.

Am besten zählst Du so ein

("Click") - eins - ("Click") - zwei - ("Click") - eins - ZWEI - drei - VIER

Die ZWEI und die VIER liegen auf Metronomschlägen, die eins und die drei genau dazwischen.
 
Ah cool, das kling sinnig - vielen Dank
 
Ich hatte es erst falsch verstanden und in Richtung "laid back" oder "behind / ahead of the beat" interpretiert: Es kann nämlich auch verdammt cool kommen, wenn man konsequent (!) immer dasselbe winzige Stückchen Zeit VOR oder HINTER dem eigentlichen Beat seine Noten / Riffs / Licks bringt. Also schon absolut "im Takt", aber eben konsequent dieselben Sekundenbruchteile "daneben". Das ist dann so ne andere "Feeling"-Geschichte...
 
Mit einem Klick nur auf 2 und 4 zu üben ist meiner Meinung nach immens sinnvoll, denn es schärft das Gefühl für den "Backbeat" - etwas, dass uns Europäern sehr oft abzugehen scheint.
Geht mal in Amiland auf ein Konzert (Videos angucken reicht meist auch schon). Wenn die Meute da mitklatscht, passiert das sehr häufig auf 2 und 4. Hier in EU-Land, speziell aber in D, wird bei denselben Nummern gerne auf 1 und 3 geklatscht. Und sofort kehrt die Marsch-Mentalität ein. Macht mich regelmäßig wahnsinnig.
Ich wohnte einst dem Konzert eines Boogie Woogie Pianisten bei. Guter Typ, weiß leider nicht mehr, wer es war. Egal. Boogie Woogie Piano ist sowas von 2 und 4 zentriert, dass man es kaum glauben mag. Das anwesende Volk klatschte dann aber dennnoch mit schöner Regelmäßigkeit auf 1 und 3 (im besten Fall auf allen Vierteln). Ich musste den Laden verlassen, ansonsten hätte ich die Schrotflinte rausholen und breitflächig alles niedermähen müssen. Als Künstler hätte ich das Konzert vorzeitig beendet (vielleicht hat er das ja getan - wie gesagt, ich musste da abhauen).

Gruß
Sascha
 
Hi,

das mit dem Klick auf 2 und 4 ist ja noch gar nichts...die ganz harten Jungs spielen, lassen wir mal das Tempo 40 sein, einen 4/4 Takt auf 160 bpm drüber, wobei dieser eine kleine unscheinbare Klick dann auch noch z.B. im 16tel Takt auf ne "le" Zählzeit kommt...ist echt hart, müsst ihr mal ausprobieren, wenn euch das Üben mit Metronom zu langweilig wird ;) Ich finde allerdings, man kann auch alles übertreiben...auf 2 und 4 reicht meiner Meinung nach, aber das muss tatsächlich dann auch in fleisch und Blut übergehen, vor allem wenn man viel Jazz bzw. Shuffle Nummern spielt...also keine Beat Musik ;)
@Sascha,
Finde ich auch immer schlimm mit den 1 und 4 Klatschern. Ich klatsche dann immer ganz penetrant daneben, in der Hoffnung, dass sich mir jemand anschließt ;)

Grüß
Patrick
 
Patrick Wörner;5080280 schrieb:
Hi,
das mit dem Klick auf 2 und 4 ist ja noch gar nichts...die ganz harten Jungs spielen, lassen wir mal das Tempo 40 sein, einen 4/4 Takt auf 160 bpm drüber, wobei dieser eine kleine unscheinbare Klick dann auch noch z.B. im 16tel Takt auf ne "le" Zählzeit kommt...ist echt hart, müsst ihr mal ausprobieren, wenn euch das Üben mit Metronom zu langweilig wird ;) Ich finde allerdings, man kann auch alles übertreiben...auf 2 und 4 reicht meiner Meinung nach,

Naja, man kann das so und so sehen. Das mit dem Klick auf 2 und 4 ist für mich an sich eine Sache, um den Backbeat zu verinnerlichen (finde ich ja, wie beschrieben, sehr wichtig). Die Anzahl der Metronomschläge pro Takt noch weiter zu reduzieren bzw. sie auch als andere Zählzeiten als nur Viertel zu sehen, ist hingegen eine Sache, die zusätzlich zu einem generell guten Tempo- und Rhythmusgefühl auch noch Timing verlangt bzw. dieses schult. Das kann schon mal 'ne ganz feine Sache sein. Und ja, das ist ganz link, wenn man damit anfängt.

Ich klatsche dann immer ganz penetrant daneben, in der Hoffnung, dass sich mir jemand anschließt

Hach, woher kenne ich das nur...

Gruß
Sascha
 
Ich find dieses Geklatsche bei den Deutschen sowieso schlimm. Man muss doch nicht jeden Scheiß "Verunklatschen" :mad:

Im Fernsehen, immer wenn es Musik mit Publikum gibt, wird dünne geklatscht, manchmal am liebsten auch noch scheinbar in der falschen Bpm bis es sich "einpegelt"...
 
Also ich klatsch immer mit Absicht "falsch": Nämlich triolisch, synkopiert oder auf schwachen Schlägen. Also z.B. statt 4/4 würde ich 8-tel Triolen klatschen wobei ich immer nen Schlag aussetze:

Klatsch-Pause-Klatsch Klatsch-Pause-Klatsch

Bringt alle Nicht-Musiker schön aus dem Takt weil's irgendwann wie 4/4 in einem anderen Tempo klingt...
 
Ja, is wenigstens ein "lockerer" Rhythmus :)
 

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